Also wir wissen aktuell, dass Verbrenner quasi am Ende ihrer Entwicklung sind, also wird ein mit eFuels betriebener Motor maximal eine Effizienz von 30-40% haben, selbst wenn die Herstellung der eFuels komplett verlustfrei werden würde.
Ich nehme jetzt mal für die eine Beispielrechnung einen VW Golf:
Der eGolf wird mit einem Verbrauch von 15,8 kWh/100km angegeben.
Der Diesel Golf wird mit ca 4.0 l / 100 km → (Benzin hat einen Heizwert von 9,8 kWh pro Liter) 39.2 kWh/l
Also ein Faktor 2.5 dazwischen. Bin kein Chemiker, daher weiß ich nicht, ob der Heizwert 1:1 der Energiemenge entspricht, die man theoretisch im optimalen Fall in die eFuels reinstecken muss, also nehmen wir stattdessen mal einen Faktor 2.
Jetzt zur Herstellung der Batterie:
Laut dieser website benötigt man zur Herstellung einer Batterie so ca 97 bis 180 kWh pro kWh Speicherkapazität. Der eGolf hat nun eine 35,8 kWh Batterie. Wenn wir uns jetzt den Worst Case anschauen, würde das einen Energiverbrauch von 6444 kWh bedeuten. Da heißt der eGolf macht pro 100 km 15,8 kWh gut → nach ca 40.000 km ist der Golf effizienter. Bei 10.000 km pro Jahr ist das nach 4 Jahren und so ein Auto hält ja länger als 4 Jahre.
Das war jetzt der best case für eFuels und der Worst Case für e Autos. Wenn wir das ganze mal umdrehen und annehmen, dass eine Batterie nur 97 kWh pro kWh braucht und wie laut auto-motor-und-sport man 27 kWh pro liter eFuel braucht, dann würde die Herstellung der Batterie ca 3500 kWh benötigen, und der eGolf wäre 6,8 mal so effizient wie sein eFuel pendant. Daraus würde folgen, dass der eGolf schon nach 3800 km effizienter ist.
Noch besser wird, wenn wir nur überschüssige Energie verwenden würden, laut einem anderen Beitrag hier im Forum würde das bei den eFuels vermutlich nochmal einen Effizienzverlust von 50% bedeuten, da auch eFuels am besten in einem konstanten Prozess hergestellt werden. Dann wäre ein eAuto schon nach 1900 km effizienter.
Ich habe in diesen Rechnungen jetzt mal bewusst rausgelassen, dass Batterien sich ja auch noch weiter entwickeln könnten.
Alles in allem scheinen eFuels doch so inneffizient zu sein, dass sie eher in geringem Maße vorhanden sein werden und nicht in großen Massen. Und da die FDP ja immer von eFuels für die Bestandsflotte redet, will man wirklich, dass dann auch noch die Neuwagen mit der Bestandsflotte um die eFuels konkurrieren? Vor allem Leute die sich Neuwagen leisten können, können sich eher eFuels leisten, als Leute, die noch Gebrauchtwagen haben. Und wenn die Leute, die Gebrauchtwagen haben sich keine eFuels leisten können, werden sie weiter auf fossile setzen. Und dann hat man doch wieder einen negativen CO2 effekt, der durch neu verkaufte Verbrenner entsteht.
Was mich mal interessieren würde, nehmen wir mal an die FDP würde morgen sowas sagen wie:
„Wir sind grundsätzlich für Technologieoffenheit, aber nach Rücksprache mit vielen Experten, haben wir erkannt, dass eFuels kein wirkliches potential für Neuwagen haben und da wir für den Umweltschutz sind, wollen wir der EU nicht weiter im Wege stehen und uns auf andere wichtigere Themen fokussieren. Z.B. haben wir mit unseren Koalitionspartnern den Weg frei gemacht, um eFuels in der Bestandflotte einzusetzen“ Wie würde deine Reaktion darauf sein? Würdest du sagen, „schade ist halt so“ oder würdest du so enttäuscht von der FDP sein, dass du beim nächsten mal wen anders wählst?