LdN325 - Verbrenner-Aus

Glaubst du wirklich, dass das beim Thema Klimaschutz ein Argument sein kann?

D’accord. Aber ist euch noch etwas aufgefallen an Lindners Argumentation?

Er sagt nämlich ob E-Fuels eine Rolle spielen werden, das entscheiden Kunden und Hersteller.

Also in meinem Verständnis der reinen Marktwirtschaft würde das nur der Kunde entscheiden, indem er selbst entscheidet, welche Autos er kauft.

Welche Entscheidungsmacht der Hersteller meint Lindner also hier wohl?

Entscheiden sich die Hersteller einfach nur, wie in den letzten Jahren, viel zu wenig E-Autos anzubieten um weiter ihre Verbrenner zu verkaufen? Das können sie in einer echten Konkurrenzsituation nämlich nicht tun, da ihre Mitbewerber ihnen sonst die Kunden abjagen.

Oder meint Lindner hier fröhlich und ungeniert den aktuellen wie kommenden Lobbyismus?

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Sorry, aber du verwechselst da was. In beiden Fällen wurde nicht die Technik verboten sondern das Medium. Es gibt immer noch Kühlschränke, Spraydosen, Wärmedämmung und Brandschutz.
Technikverbote sind eigentlich immer nur Ausdruck einer Idiologie die oftmals mit quasi-religiösem Eifer versucht Denkverbote durchzusetzen. Das Verbot des Buchdrucks oder der Anatomie im Mittelalter nur mal als Beispiel.
Das Pferd wurde ja auch nicht verboten als das Auto sich durchsetzte. Jeder kann immernoch mit der Kutsche in die Stadt fahren obwohl es andere behindert, Dreck macht und teuer im Unterhalt ist.
Benzin und Diesel aus Erdöl zu verbieten ist absolut notwendig. Technikverbote sind was für Mittelaltermärkte Menschen mit limitierterm Weitblick.

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Na dann: wo siehst du ein Verbot des Autos?

Auch nach dem Aus von Verbrenner wird es noch Autos geben, genauso wie nach dem Verbot von FCKW Kühlschränke.

Auch hier: die Verbrenner Technik wird nicht verboten.

Es wird lediglich festgelegt dass keine neuen PKW mit Verbrenner Motor mehr zugelassen werden.

Genauso wie eben beim Verbot des FCKW gesagt wurde, dass keine Kühlschränke mit FCKW mehr verkauft werden dürfen.

Aber mit dem Verkaufsverbot wurden doch nicht adHoc alle FCKW haltigen Kühlschränke oder deren Betrieb verboten.

Von daher sehe ich nicht wirklich ein Technikverbot, denn das würde auch den Weiterbetrieb der Bestandsflotte betreffen.

Der effizienter Prozess ist aber nun mal das BEV und die Physik wird sich in den nächsten 12 Jahren auch nicht ändern. Eine andere Frage ist, was ist der billigere Prozess? Kann schon sein, dass E-Fuels in Zukunft im globalen Süden extrem billig produziert werden und dann den globalen Norden verschifft werden.

Aber wenn die FDP das wirklich glaubt, dann sollte sie jetzt in diese Technologien investieren und Nachfrage auf dem Weltmarkt erzeugen. Zum Beispiel so: Ab 2025 muss 2% E-Fuel in die Kraftstoffe gemischt werden, dann nächstes Jahr 5% und so weiter, bis wir irgendwann (möglichst schnell) bei 100% ankommen.

Meines Wissens bestreitet auch niemand ernsthaft, dass wir in Zukunft E-Fuels (für Flugzeuge, Schiffe, Heizungen in der Dunkelflaute) brauchen werden, nur die benötigte Infrastruktur wird nicht hochgezogen.

Stattdessen verschwenden unsere Minister wertvolle Zeit mit solchen Furz-Kack-Diskussionen.

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Hallo zusammen,

ich bin hier nur selten aktiv, aber beim Hören der vergangenen Folge überkam es mich mal wieder (leider). Allem vorweg: Größten Respekt @Nick, dass du dich hier der doch recht unangenehmen Debatte und gegen oftmals (für mich) haarsträubende Argumente stellst.

Ich werde versuchen meine Sicht als FDP-Wähler und JuLi-Mitglied (übrigens die größten Kritiker der FDP :wink: ) zu schildern, ärgere mich aber schon jetzt über alle Punkte auf die ich nicht eingehen konnte.
Für eine konstruktive Diskussion gehe ich davon aus, dass wir uns alle auf ein realistisches Menschenbild einigen und Argumente nicht ad hominem (…) betrachten sondern bei den Fakten bleiben.(…)

Nach dieser Preämbel jetzt zum Inhaltlichen:
Wobei, fast. @Margarete ich könnte deine 13 guten und wichtigen Fragen auch zu einer zusammenfassen:

  1. Warum ist die FDP nicht die Grünen?
    Die Antwort ist in der Frage selbst enthalten und von @gramsci besser formuliert als ich es könnte. Die Grünen gibt es eben schon.
    Die eigentliche Frage ist ja, warum gibt es Leute, die anderer Meinung sind als ich? Hier lautet die Antwort „Meinungspluralismus“. Dass du die FDP, ihre Positionen, WählerInnen und Handlungen nicht verstehst, ist okay. Es ist aber auch nicht die Aufgabe der FDP sich dir verständlich zu machen (wenn sie deine Stimme nicht wollen).

Jetzt aber wirklich zum inhaltlichen:

  1. Ich habe weder die ursprünglichen Vereinbarungen gelesen, noch die jetzt vorgelegten Gesetzesentwürfe. Ich glaube der LdN, dass es hier einen Zirkelschluss gibt und das ist mindestens ungeschickt. Die Kommunikation dazu ist grottig.
  2. Das Argument „alle machen es“ lasse ich mal aus. Wenn für alle Menschen eine Lösung passen würde bräuchte es keine einzelnen Staaten mehr.
    Wenn das Argument für das Tempolimit (diesmal) die CO2 Ersparnis ist, wäre es ja okay dieses befristet zu machen bis nur noch BEV auf den Straßen sind. Wer hier etwas dauerhaftes will, hat andere Beweggründe. In meinen Augen sollte der exponentiell steigende Energiebedarf (durch Windwiderstand) bei hohen Geschwindigkeiten durch die Kosten des Kraftstoffs (oder anderer Energieträger) so unattraktiv werden, dass freiwillig darauf verzichtet wird. Wer sich trotzdem dafür entscheidet, soll durch den Spritpreis die entstehenden Schäden (CO2 Ausstoß) kompensieren. Stichwort „Internalisierung von Externalitäten“ z.B. durch CO2-Preis via Zertifikatehandel.
  3. Ad hominem Argument. Wenn das Gutachten wissenschaftlich gut ist, ist egal wer es verfasst hat. Wenn es schlecht ist, ebenso.
  4. Siehe 5.
  5. Der schnelle Infrastrukturausbau (egal ob Straße, Schiene, Stromtrasse) scheitert nicht primär an den verfügbaren Ressourcen für die Genehmigung sondern an der Hülle und Fülle von Auflagen und Regularien, die für eine Genehmigung benötigt werden. Werden diese bürokratischen Regularien reduziert, entlastet dies ALLE Projekte, ALLE Antragsteller und ALLE Genehmigungsbehörden. Erachten wir eine solche Beschleunigung also für wünschenswert, ist es nur folgerichtig sie für alle Verfahren anzuwenden. Einzelne Verfahren dadurch aktiv behindern zu wollen, weil sie nicht in die eigene Agenda passen ist mmn ein abstruses Verständnis der Aufgabe der Verwaltungsbehörden (und steht erst recht einem Justizminister nicht zu). @Nick hat hier vollkommen recht: Es ist kein Nullsummenspiel. Nur weil einer gewinnt, verliert dadurch nicht der andere.
  6. Fällt für mich in die Kategorie „vorsätzliches Missverstehen“. Das Vorhaben Deutschlandtakt ist so gigantisch, dass es selbstverständlich nicht innerhalb von 10 Jahren umgesetzt ist. Der Bau einer Stromtrasse durch Deutschland dauert aktuell alleine ca. 15 Jahre von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Die vollständige Überarbeitung der deutschen Schieneninfrastruktur im laufenden Betrieb ist in meinen Augen mit 50 Jahren sogar noch optimistisch geschätzt. Das bedeutet jedoch nicht, dass bis dahin nichts unternommen wird. Erste Verbesserungen sind in Arbeit und sollen schon in den nächsten Jahren spürbar sein. [Ich beziehe mich hier auf einen ZDFzoom Beitrag von vor 4 Tagen und die Aussagen von Michael Theurer darin]
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  1. Nicht mein Thema
  2. Nicht mein Thema
  3. Die große Streichung sehr vieler Subventionen fehlt mir bei der FDP auch. Hatte da auf mehr Mut gehofft. Die „Bestrafung“ von Autos mit hohem Verbrauch sollte aber durch eben diesen hohen Verbrauch gegeben sein. Allgemein gilt für mich Ordnungspolitik > Markteingriffe.
  4. Weil dort das Ergebnis von mangelnder Technologieoffenheit sehr gut sichtbar ist. Die aktuell lauffähigen deutschen Reaktoren sind etwa 35 Jahre alt. Sie sind aus der Zweiten Generation. Der letzte ging 1989 ans Netz. Das ist vor der Erfindung des Internets! Mittlerweile gibt es Generatoren der Vierten Generation. Deutschland hat hier durch Verbote vollkommen den Anschluss verpasst. Wer weiß wo wir wären, wenn wir die letzten 40 Jahre aktiv daran geforscht und alte Generatoren durch neue ersetzt hätten? Ein kleiner Seitenhieb sei mir hier erlaubt: Die zeitliche Korrelation zum Auftreten der Grünen ist sicherlich rein zufälliger Natur.
  5. Ich glaube Herr Wissing bezieht sich hier auf Studien. Seine Aufgabe ist es der antizipierten Situation Verkehrssituation Rechnung zu tragen. Was zu viele Autos auf der Straße sind, beurteilt jeder für sich am besten selbst. Aus dem Gefühl „49 Mio. Autos muss doch reichen“ für alle Mitbürger weitreichende Entscheidungen abzuleiten ist nicht meine Vorstellung von rationaler Politik. Selbstverständlich muss der Landbevölkerung auch eine Alternative geboten werden. Diese muss aber auch verhältnismäßig sein.
  6. Glaubwürdigkeit ist auch hier subjektiv. Sie können dich offensichtlich nicht überzeugen. Dass der Markt nicht funktioniert hat, ist leider auch haltlos. Er hat wunderbar funktioniert. Das Ergebnis gefällt dir nur nicht. In meinen Augen ist es Aufgabe der Politik dem Markt durch Ordnungspolitik einen Rahmen zu geben, durch den das gewünschte Ergebnis begünstigt wird. Siehe Emissionshandel. Würde man diesen konsequent umsetzen, gäbe es sehr schnell signifikante Änderungen im Konsumverhalten der Bürger. Hier schreit dann aber sehr schnell (und nicht ganz unbegründet) die SPD zum Thema Soziale Gerechtigkeit auf.
  7. Daran glaubt er ja nicht. Darum klammert er sich an E-Fuels. Wenn hier aber PKW mit der Luftfahrt, der Industrie und LKW konkurrieren müssen, wird sich das im Preis des Kraftstoffs abbilden und wenn in einer kleinen Niche Privatpersonen bereit sind ihr Auto zu so horrenden Preisen zu betanken tut mir das persönlich nicht weh.

Ich bin mit Herrn Wissing nicht sehr glücklich und halte ihn auch für eine (fehl-)Besetzung aus parteiinternen strategischen Gründen. Warum er sich nicht vollständig nur um die Schiene kümmert? Weil sein Ressort nun mal den gesamten Verkehr zu verantworten hat. Nur nebenbei: ÖPNV liegt zu großen Teilen in der Hand der Länder und Kommunen. Und ja, es gibt immernoch Gegner der Gurtpflicht. Z.B. Taxifahrer, die in Gefahrensituationen gerne schnell aus ihrem Auto fliehen können wollen.
Zur Bildungsministerin:

  1. Die Geschwindigkeit der Auszahlung der Pauschalen ist unzufriedenstellend. Aber die Ämter die dafür verantwortlich sind habe einfach nicht die ausreichende Kompetenz. Sie sitzen meistens lokal an den Studierendenwerken und Digitalisierung und Vernetzung sucht man dort meist vergebens.
  2. Die große Bildungsinitiative. In einem persönlichen Gespräch mit ihr im letzten Jahr machte sie einen wirklich bemühten Eindruck. Ihr steht aber das Kooperationsverbot (Grundgesetz) im Weg, dass dort die ganz großen Würfe erschwert.

Hier würde ich mir persönlich aber auch mehr Schwung wünschen.

Dabei belasse ich es erstmal. Ich hätte noch viel zu kommentieren aber erspare es allen Beteiligten. Bis zum nächsten Mal, wenn es mich nach einer Folge überkommt hier rein zu schauen.
Danke für die konstruktiven Beiträge hier.

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Erstmal nur kurz dazu: Soweit ich mich erinnere, haben die Grünen nicht alles blockiert, sondern sogar den eigenen Anhängern „vor den Kopf gestoßen“. Diese Bereitschaft sehe ich bei der FDP überhaupt nicht. Zumal sie sogar Dinge blockiert, die im Koalitionsvertrag stehen.

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Ich glaube, es wäre hier besser, zum eigentlichen Thema zurückzukehren: dem Verbrenner-aus
Prima, mal die Gegenmeinung gelesen zu haben. Danke dafür.
Erlaub mir nur eine Bemerkung @DyingOcean : Das Ausmaß der Klimakatastrophe ist dir anscheinend nicht bewusst. Du solltest dich mit dem Thema beschäftigen. Der Markt hat ganz offensichtlich nicht funktioniert. Dabei geht es mir nicht um meine höchstpersönliche Meinung oder dass mir andere Meinungen „nicht passen“ würden. Es geht um Fakten. Ich fürchte, du wirst in spätestens zehn Jahren sehen, dass dies nicht der richtige Weg war. Leider. Ich wünschte, du hättest recht.

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Naja, ob das so hilfreich ist „wenn es dich überkommt“ hier dein Meinungsbild zu preisen, um dann den Franzosen zu machen. Aber gut.

Ein Ding mag ich überhaupt kommentieren:

  1. Die große Streichung sehr vieler Subventionen fehlt mir bei der FDP auch. Hatte da auf mehr Mut gehofft. Die „Bestrafung“ von Autos mit hohem Verbrauch sollte aber durch eben diesen hohen Verbrauch gegeben sein. Allgemein gilt für mich Ordnungspolitik > Markteingriffe.

Mag dich nicht angehen oder so, aber genau das ist so ein WTF Moment, der mich ratlos dastehen lässt. Denjenigen, die sich dieses Auto holen ist es primär eh scheiß egal, was er verbraucht. Sprich, das juckt nur sehr bedingt und hilft dem Steuer/Klima/CO2 Topf - nenn es wie du willst - kein Stück.

Ein Punkt noch der mir in die Hände gefallen ist:

Pascal Canfin: EU-Liberaler kritisiert Blockadehaltung der FDP - DER SPIEGEL

Kurzversion:
Der französische Liberale Canfin, der auch Vorsitzender des Umweltausschusses im Europaparlament ist, bestätigt die Zustimmung Deutschlands vor Monaten:

„Deutschland hat dem endgültigen Kompromiss über das Ende von Autos mit Verbrennungsmotoren bereits vor einigen Monaten zugestimmt“

Gezielt gerichtet an die FDP:
„Die Position der Freien Demokraten sei nicht die Position der liberalen Fraktion im Europaparlament, in der auch die FDP Mitglied ist.“

[Mic-Drop]

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Wir reden hier doch von 2035, wenn ich mich recht entsinne. Also schon noch etwas Zeit, zudem betrifft es den Verkauf von Neuwagen. Gebrauchtwagen mit Verbrenner können ja weiter genutzt und auch weiterverkauft und wieder zugelassen werden. Stand heute.
Grundsätzlich würde ich da sogar den FDP-Standpunkt, der Markt soll das regeln, folgen. Wenn Porsche mit e-Fuels weitermachen möchte, sollen sie das tun.
Als Regierung sollte man eher sagen, da halten wir uns raus, aber wir fördern intensiv den Ausbau der Elektro-Ladeinfrastruktur, dazu eine zumindest Verbesserung des ÖPNV (schrittweise), sowie des Radverkehr. Eine Unterstützung für eFuels von Seiten des Staates unterbleibt völlig, ist ja nicht Aufgabe des Staates (keine Infrastruktur).
Wenn Porsche bereit ist (und VW oder andere), ein flächendeckendes Netz von eFuel-Tankstellen zu finanzieren und auch die eFuels selber durch die Industrie zu subventionieren, dann kann der Markt doch beweisen, wie er das dann eigenständig regelt.
Würde da jetzt gar nicht so einen Wirbel machen. Wenn BMW beschließt, Autos zu bauen die mit Holzkohle fahren, ist das eine rein unternehmerische Entscheidung. Der Staat kann dann ggf Holzkohle besteuern, aber sonst nicht Thema von gesellschaftlicher Relevanz. Oder sehe ich das jetzt zu pragmatisch?

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Auf dieses Argument stoße ich mit fdp Wählern auch immer wieder.
Wenn efuels angeblich so ineffizient sind, dann wird sich das eh nicht durchsetzen, heißt es dann. Dann regelt das der Markt weg, Angebot und Nachfrage. Da gehe ich auch mit.
Ich weiß allerdings nicht genau, was das für Auswirkungen auf die Planungssicherheit von Herstellern und Investoren hat. Die Politik muss schließlich die Rahmenbedingungen setzen, damit Investitionen und Anreize in die richtige Richtung, sprich eMobilität, gemacht werden. Der Audi Chef wird ja den Begriff Gefahr einer „Hängepartie“ auch nicht zufällig gewählt haben. Vielleicht müsste man mal die Konsequenzen einer nicht Festlegung auf das Verbrennerverbot beleuchten, was das für volkswirtschaftliche Auswirkungen hat. Das Echo auch gerade aus den eigenen Reihen (Fraktion EU) ist ja aber sehr deutlich und muss dementsprechend auch gut begründet sein.

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Also wir wissen aktuell, dass Verbrenner quasi am Ende ihrer Entwicklung sind, also wird ein mit eFuels betriebener Motor maximal eine Effizienz von 30-40% haben, selbst wenn die Herstellung der eFuels komplett verlustfrei werden würde.
Ich nehme jetzt mal für die eine Beispielrechnung einen VW Golf:
Der eGolf wird mit einem Verbrauch von 15,8 kWh/100km angegeben.
Der Diesel Golf wird mit ca 4.0 l / 100 km → (Benzin hat einen Heizwert von 9,8 kWh pro Liter) 39.2 kWh/l
Also ein Faktor 2.5 dazwischen. Bin kein Chemiker, daher weiß ich nicht, ob der Heizwert 1:1 der Energiemenge entspricht, die man theoretisch im optimalen Fall in die eFuels reinstecken muss, also nehmen wir stattdessen mal einen Faktor 2.

Jetzt zur Herstellung der Batterie:
Laut dieser website benötigt man zur Herstellung einer Batterie so ca 97 bis 180 kWh pro kWh Speicherkapazität. Der eGolf hat nun eine 35,8 kWh Batterie. Wenn wir uns jetzt den Worst Case anschauen, würde das einen Energiverbrauch von 6444 kWh bedeuten. Da heißt der eGolf macht pro 100 km 15,8 kWh gut → nach ca 40.000 km ist der Golf effizienter. Bei 10.000 km pro Jahr ist das nach 4 Jahren und so ein Auto hält ja länger als 4 Jahre.

Das war jetzt der best case für eFuels und der Worst Case für e Autos. Wenn wir das ganze mal umdrehen und annehmen, dass eine Batterie nur 97 kWh pro kWh braucht und wie laut auto-motor-und-sport man 27 kWh pro liter eFuel braucht, dann würde die Herstellung der Batterie ca 3500 kWh benötigen, und der eGolf wäre 6,8 mal so effizient wie sein eFuel pendant. Daraus würde folgen, dass der eGolf schon nach 3800 km effizienter ist.

Noch besser wird, wenn wir nur überschüssige Energie verwenden würden, laut einem anderen Beitrag hier im Forum würde das bei den eFuels vermutlich nochmal einen Effizienzverlust von 50% bedeuten, da auch eFuels am besten in einem konstanten Prozess hergestellt werden. Dann wäre ein eAuto schon nach 1900 km effizienter.

Ich habe in diesen Rechnungen jetzt mal bewusst rausgelassen, dass Batterien sich ja auch noch weiter entwickeln könnten.

Alles in allem scheinen eFuels doch so inneffizient zu sein, dass sie eher in geringem Maße vorhanden sein werden und nicht in großen Massen. Und da die FDP ja immer von eFuels für die Bestandsflotte redet, will man wirklich, dass dann auch noch die Neuwagen mit der Bestandsflotte um die eFuels konkurrieren? Vor allem Leute die sich Neuwagen leisten können, können sich eher eFuels leisten, als Leute, die noch Gebrauchtwagen haben. Und wenn die Leute, die Gebrauchtwagen haben sich keine eFuels leisten können, werden sie weiter auf fossile setzen. Und dann hat man doch wieder einen negativen CO2 effekt, der durch neu verkaufte Verbrenner entsteht.

Was mich mal interessieren würde, nehmen wir mal an die FDP würde morgen sowas sagen wie:
„Wir sind grundsätzlich für Technologieoffenheit, aber nach Rücksprache mit vielen Experten, haben wir erkannt, dass eFuels kein wirkliches potential für Neuwagen haben und da wir für den Umweltschutz sind, wollen wir der EU nicht weiter im Wege stehen und uns auf andere wichtigere Themen fokussieren. Z.B. haben wir mit unseren Koalitionspartnern den Weg frei gemacht, um eFuels in der Bestandflotte einzusetzen“ Wie würde deine Reaktion darauf sein? Würdest du sagen, „schade ist halt so“ oder würdest du so enttäuscht von der FDP sein, dass du beim nächsten mal wen anders wählst?

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Pragmatische Vorschläge sind nie schlecht finde ich.

Es kommt halt auf den Blickwinkel an. Nein, man müsste für sich genommen 2035 jetzt nicht übers Knie brechen wenn es denn nur um die reine Technologie gehen würde. Der Markt würde das sogar regeln, bis auf Porsche (evtl auch VW nun durch die Blume) besteht ja bei keinem Automobilhersteller der Wunsch eFuels großflächig zu für Autos zu produzieren.
Ein großes Tankstellennetz wäre auch nicht notwendig, gibt es - es wäre halt eine Zapfpistole mehr.

Das große Thema in dieser ganzen Diskussion ist doch eigentlich das darüberliegende Ziel. Es geht in der EU doch über diesen GreenDeal (?!). Zu diesem GreenDeal wäre EIN Thema das Verbot 2035. Da gibt es noch massig andere, nur der jetzt ist der aktuelle der diskutiert wird.

Summa summarum, die eine Geschichte mit 2035 wäre es nicht nötig dass das ganze EU Parlament jetzt auf die Barrikade geht, nur es ist ein Mittel eben das große Ziel überhaupt zu erreichen.

Stichwort Sektorenziele - Wissing - Tempolimit … !! Gleiches Prozedere : Ziel heißt Sektorziele, EIN Mittel wäre ein Tempolimit - Wissing will es nicht … aber dann kommt eben auch lange nichts

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Wenn es nur um den angerichteten (mutwilligen) Schaden geht und der Preis den Schaden abbildet (was aber schon schwer zu berechnen ist, im Zweifel wohl viel milder ausfallen wird nach der jetzigen politischen Praxis) könnte man das so akzeptieren. Aber der Sicherheitsaspekt muss mit herein: Wenn jedes Auto so schnell fährt wie die fahrende Person es sich nach dem Spritpreis ausrechnet, dann kommen viele verschiedene Geschwindigkeiten heraus, was schon mal ungünstig ist für Verkehrsfluss und Aufmerksamkeit der Fahrenden. Wenn z.B. jedes 100ste Auto sehr schnell fährt, ist das ein echtes und andauerndes Sicherhheitsrisiko wo es gerade unterwegs ist. Die langsam Fahrenden müssen ja ständig damit rechnen. Das ist ein wenig wie bei Gewitter ins Freie zu müssen. Meistens passiert nichts, aber warum das riskieren? Und warum müssen es die 99 Autofahrerinnen auf sich nehmen, wenn es ihnen der hunderdste zu seinem Vergnügen auferlegt?

Daher kommt das entspannte Autobahnfahren in jedem anderen Land. Und wenn die deutschen Autobahnen die sichersten der Welt sind oder wären, es würden immer noch viele Tote und Schwerverletzte weniger geben mit gleichmässigem und langsamerem Tempo! Dieses ich glaube von @Nick gebrachte Argument fällt aus dem Rahmen einer sonst nachvollziehbaren, polemikfreien Argumentation, auch deinerseits.
(Dein Name ist übrigens sehr traurig)

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https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/verbrenner-aus-scholz-stellt-sich-hinter-wissing/

Verstehe ich es richtig, dass Scholz sich hier klar positioniert oder erkennt er Wissings Parteipolitik und will lediglich kein weiteres Öl ins Feuer gießen und lässt ihm seine Blockade Haltung, um die Ampel zu halten?

Ist das nicht aktuell auch so? Da wir gerade so schön beim outen sind, oute ich mich mal als Langsamfahrer.

Ich fahre auf der Autobahn aus Gründen der Resourcen-Effizenz stets max. 100 km/h - ich setze mich hinter einen LKW, aktiviere den Tempomat und bleibe dann einfach dort. Die meisten Autos sind deutlich schneller als ich, einige auch viel schneller. Unsicher habe ich mich deswegen aber nie gefühlt, völlig egal ob neben mir der Blitz vorbei rauscht oder der Elefant einen Verdauungsspaziergang macht.

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Ich habe jetzt 2x ein Elektroauto gebucht, weil das mit 4 Personen günstiger war als mit der Bahn zu fahren. Ich wollte 100km/h fahren, um nicht aufladen zu müssen und mal zu sehen, wie sich das anfühlt (ich fand es sehr entspannend, mit Benziner bin ich doch häufiger bis 130 gefahren, das war für mich stressiger).
Da ich mich zwischen LKW nicht wohl fühle, habe ich nur diese überholt. Das ist dann der Überholvorgang anstrengend, weil viele Porsche und Audi Fahrer offensichtlich gerne 200 fahren. Gäbe es ein Tempolimit von 100 wäre es auf der Autobahn definitiv entspannter.

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.Ich werfe hier mal eine erstaunlich ehrliche Diskussion der Phoenix Runde zum Thema "Streit um Verbrenner und Heizung. Zur Not Verbot?"https://open.spotify.com/episode/5esmZMDgsbtk4n33qtdPfe?si=jRlXc5y0R7SCAx_tXIFpRg
Es ist so unglaublich erschreckend, dass Frau Schmicke CDU und Herr Höppner lieber das Klimaziel mit Fragezeichen versehen als Regeln zu geben.
Leute, wir haben auch andere Gesetze. Natürlich muss der Staat Regeln setzen und den Weg vorgeben.
Der tolle Professor Quaschning kommt nicht ausreichend zu Wort, aber ein absoluter Gewinn.

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Hallo, ich habe nur eine Frage und hoffe auf eure Schwarmintelligenz. Mir erzählen einige E-Auto Benutzer, dass sie im Winter (Allgäu) riesige Probleme haben und da keine sinnvolle Strecke mehr zurücklegen können. Fand die Lage Folge deshalb interessant, weil erwähnt wurde, dass bei Benziner 2/3 der Energie in Hitze geht und das Verschwendung sei. Diese Hitze, die man im Winter bei -12 Grad (und das gibt es im Allgäu nicht selten- selbst diesen milden Winter) ja braucht (und deshalb schonmal keine Verschwendung ist), muss doch beim E Auto zusätzlich erst mit Strom erzeugt werden, oder? Scheinbar ist das dann soviel Strom, dass man keine vertretbaren Wege mehr zurück legen kann. Stimmt das überhaupt? Gibt es da vielleicht schon Lösungen? Welche? Kann man Wärmepumpen in Autos bauen? Kann es sein, dass in den Regionen efuels eine sinnvolle Alternative sein könnten bevor da lauter Stromfresser im Winter unterwegs sind?

Gibt es - alle mir derzeit auf dem Markt bekannten E-Autos sind per App steuerbar und können per Hausanschluss vorgeheizt werden. Man gibt also an, dass man beispielsweise um sagen wir 07:00 Uhr losfahren möchte und das Auto dann eine Temperatur von 20°C haben soll. Dann wird das Fahrzeug sowie die Batterie entsprechend mit Ladestrom vorgeheizt - der massive Energiebedarf entsteht nämlich beim Aufheizen, nicht so sehr beim Temperatur halten.

Auch das ist möglich und wird bereits von manchen Herstellern gemacht.

Nicht wirklich, denn E-Fuels sind noch viel größere Stromfresser…

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