LdN325 - Verbrenner-Aus

Aber würden z.B. frustrierte Grüne nicht eher Mails an die grünen Minister/innen oder Abgeordnete schreiben und dort ihren möglichen Unmut kund tun?
Mails an FDP-ler/innen erscheinen mir da im Gegenteil eher als Indiz für eine aktive Basis im links/grünen Lager.

Und wenn man den Tipp von @Flozza beachtet und höflich und sachlich bleibt, dann nimmt man dem politischen Gegenüber vlt. sogar ein Stück weit das Argument ab, man sei nicht Diskurs-fähig bzw. würde Andersdenkende pauschal „canceln“.

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Stimmt natürlich, dass das Risiko besteht, dass man die FDP Spitze am Ende auch noch bestätigt. Aber die machen das ja eh seit sie an der Regierung sind. Der Grund warum ich nicht nur das Verkehrsministerium angeschrieben habe, sondern auch Christian Lindner, ist, dass ich an seine Kompetenz glaube. Was gerade mit der FDP passiert kann ja nicht in seinem Interesse sein, und zu hören, dass eine Strategieänderung durchaus besser sein könnte hat ja eine mögliche Chance so ein Signal zu senden.

Vielleicht bringt es auch nichts, aber so habe ich es wenigstens versucht.

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Vielleicht macht es mehr Sinn, Scholz zu bitten, seine Richtlinienkompetenz zu nutzen.
Allerdings reagiert der ja auch manchmal störrisch…

Meine Erklärung für die verquere Politik von Wissing ist, ehrlich gesagt, einfacher: verzweifelter Populismus.

Wird auch hier vertreten:

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Bei der Berlin-NeuWahl gab es eine Netto-Wählerwanderung von Bündnis90 zu FDP. Wo habt ihr die Demobilisierung wahrgenommen?

Hi zusammen, ich „oute“ mich hier mal als FDP Mitglied und gebe meine Sicht auf das Thema, am Beispiel des Verbrenners:

Ich bin (wie viele FDP Mitglieder) voll dabei dass wir die Klimakrise lösen müssen, und zwar mit höchstmöglicher Priorität. Ich bin aber auch (wie viele FDP Mitglieder) der Meinung, dass der Markt meistens effizienter ist als der Staat . In diesem Kontext will ich dass der Staat den Weg vorgibt (i.e. CO2 Ausstoss bis Datum X auf 0 reduzieren). Genau das macht Deutschland und vor allem die EU ja mit der Einführung von ETS II und der Ausweitung von ETS I.

Aber wie wir dann auf 0 CO2 kommen, sollte der Markt regeln. Ob das dann über BEVs oder EFuels geht wird sich zeigen. Auf Basis jetziger Technik sieht es natürlich absolut nach BEVs aus, aber wir sollten alle etwas Demut davor haben die Zukunft 12 Jahre im Voraus vorrauszusagen. Wenn in 12 Jahren der Prozess Erneuerbare Energien → EFuels → Verbrenner effizienter ist als der Prozess Batterieproduktion → Erneuerbare Energien → BEVs dann sollten wir doch alle den effizienteren Prozess bevorzugen?

Das Beispiel der Solarenergie finde ich hier hilfreich. Vor 12 Jahren war Solarenergie teuer und wurde als „Nischenlösung“ für die Energiewende gesehen. Heute ist Solarenergie die billigste Art und Weise der Energieherstellung, und wird in vielen Ecken der Welt Kohle & Gas ganz ohne staatliche Intervention ablösen. Wenn wir das hier in Deutschland vor 12 Jahren verboten hätten, wäre die Nachfrage und damit die Skalierung der Produktionsketten der Solarbranche (v.a. in China) eingebrochen und wir hätten jetzt eine Option weniger zum bekämpfen der Klimakrise.

Lg,
Nick

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Ja wir können für 0815 PKW in Batterie elektrische Antriebe geben. Diese werden wir dann zwar aus anderen Ländern importieren aber das liegt weniger an dem Antriebskonzept als an der Software Strategie. In der modernen Produktion ist Tesla dabei, Deutschland zu überholen und BYD wird die nächsten Monate VW in China bei dem Absatz überholen. → Benötigt man ein Verbot um das heute offensichtliche umzusetzen?

Nichts desto trotz benötigen wir dringend eine eFuels Initiative und die wird bei dieser Politik immer mehr zum politisch aufgeladenem Thema. Warum?
1.) Erneuerbare haben keine Grenzkosten, dh. es macht keinen Sinn die auszuregeln.
2.) in Tagen ist das Speichern in Batterien Top, für Monaten oder Jahren unsinnig - Das ist so und wird so bleiben. Ökonomisch betrachtet benötigen wir Langzeitspeicher.
3.) Wasserstoff ist schwer zu speichern und damit nur ein Zwischenprodukt. LIFePo4 hat eine Effizienz von 90%, ich gehe davon aus, dass wir mit H2 in den nächsten Jahren auf 75%% kommen, mit eFuels 55%.

Mir wäre es deutlich lieber wenn wir nicht Verbrenner verbieten, sondern den Ausbau von Erneuerbaren fördern würden. Deutschland hat mehr für den Klimaschutz der letzten Jahrzehnte gemacht als alle anderen Länder zusammen. Durch das EEG hat D die PV so billig gemacht das es heute weltweit günstiger als fossile Energie ist.

Bitte macht ein Gesetz, das die Speicherung von Energie Fördert „positive Regelenergie“, und zwar Dufte 5€ pro kWh/Monat. Verbote haben noch nie Veränderung gebracht.

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Toll von dir, und es gibt mir die Möglichkeit, ein FDP-Mitglied direkt zu fragen: Bist du nicht zumindest bei einem Teil der Themen auch enttäuscht von deiner Partei?

Themen, die mir ad hoc einfallen:

  1. Blockade des Verbrenner-Aus’: Hier hast du inhaltlich schon Stellung genommen. Aber was sagst du dazu, dass das Verbrenner-Aus bereits durch alle Gremien abgesprochen war + gefeiert wurde und dass wir als Deutsche in Europa durch Wissings Veto als unzuverlässig angesehen werden?
  2. Blockade Tempolimit, obwohl erwiesenermaßen eine Mehrheit der Bevölkerung es einführen möchte und obwohl es wirklich dringend notwendig ist, auch nur den kleinsten Anteil CO2 zu sparen. Außerdem gibt es überall um uns herum eins.
  3. Gegengutachten zu CO2-Emissionen Tempolimit bei einem „Klimaleugner“ in Auftrag gegeben
  4. Forcierung des Straßen- und Autobahnausbaus, obwohl mehr Straßen zu mehr Verkehr führen und wir die vielen großen Autobahnen am Ende gar nicht brauchen werden.
  5. Blockade des beschleunigten Infrastrukturausbaus/ erneuerbaren Energien. Wenn man alles beschleunigt, ist am Ende nichts beschleunigt. Die wenigen Ressourcen, die wir noch zur Verfügung haben werden, brauchen wir doch für die Reparatur bestehender Straßen/Brücken/Häuser und Ausbau/Reparatur der Bahn.
  6. Verschiebung des Deutschlandtakts auf 2070 DB
  7. Erschwerung der Seenotrettung
  8. Gegen Werbeverbot (Kinder) bei ungesunden Lebensmitteln
  9. Gegen Abschaffung des sog. Dienstwagenprivilegs und ähnliche klimaschädigende Subventionen (Wenigstens die SUVs könnte man steuerlich bestrafen statt fördern.)
  10. Warum wird immer wieder die AKW-Debatte aufgegriffen, obwohl es völlig klar ist, dass AKWs aktuell kaum Potenzial haben, viel zu hohe Kosten, Atommüll, Brennstäbeherkunft, langsame Reaktionsfähigkeit. Warum wird nicht in einem gemeinsamen Kraftakt der Koalition der Bau von Windkraftanlagen extrem beschleunigt,? DAS sind die Freiheitsenergien.
  11. Warum rechnet Herr Wissing mit NOCH MEHR Autos, obwohl wir schon viel zu viele haben (49 Millionen)? Das kann doch nicht ernst gemeint sein. Es fahren doch gar nicht alle Auto. Es haben nicht alle Führerschein oder Auto. Alte, kranke, behinderte oder arme Menschen müssen auch mobil sein dürfen. Wir brauchen auch auf dem Land Mobilitätsmöglichkeiten, die nicht nur mit Auto funktionieren (Bus, Car-Sharing, On-Demand-Systeme … auch Möglichkeit für unseren Digitalminister, an dieser Stelle mit einer tollen, modernen Mobilitäts-App zu glänzen…)
  12. Warum tritt die FDP nicht glaubwürdig für den Klimaschutz und damit für Freiheitsschutz ein? Der Markt, auf den die FDP setzen möchte, hat doch in den letzten Jahrzehnten schon nicht funktioniert. Warum sollte es jetzt so schnell funktionieren, wie es notwendig ist? Siehe Buch „Earth for all“. Siehe Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz
  13. Warum glaubt Herr Wissing daran, dass wir den vollständigen PKWbestand (oder sogar mehr) auf Elektro umstellen können? Wir brauchen weniger Autos und mehr öff./geteilte Mobilität. Und auch E-Fuels sind an dieser Stelle wegen ihrer Ineffektivität keine Lösung und sie werden schon für andere Fahrzeuge gebraucht.

Ich verstehe die FDP einfach nicht. Sie wirkt so unvernünftig, teilweise fast trotzig-kindlich. Sie will doch eine Fortschrittspartei sein, eine Freiheitspartei.
Das Festklammern am Status Quo vermittelt mir nicht den Eindruck von Fortschritt.
Es ist keine Freiheit, auf das Auto angewiesen zu sein. Warum steckt der Verkehrsminister nicht all seine Energie in den Ausbau der Bahn + ÖPNV? Mobilität der Zukunft. Herr Wissing ist ein Autominister. Sein Mobilitätsgipfel war ein Autogipfel. Aber er soll doch unser aller Verkehrsminister sein. Also Verkehr im Sinne von vernetzter Mobilität mit unterschiedlichen Möglichkeiten.
Verbote wie z.B. das geplante Werbeverbot bedeuten nicht immer eine Einschränkung der Freiheit, sondern den Schutz der Freiheit durch Gesundheitsschutz, oder findet noch irgendjemand die Gurtpflicht als Freiheitseinschränkung? Wenn ich mit durchschnittlichem Tempo auf der Autobahn fahre, empfinde ich es als Gefährdung/ Einschränkung meiner eigenen Freiheit, wenn jemand mit 200 an mir vorbeirast. Ebenso in den Städten: Fußgänger und Radfahrer*innen werden durch die Priorisierung enorm eingeschränkt/gefährdet.
Auch das Unterlassen von Regelungen kann Freiheiten einschränken.

Abgesehen von diesen grundsätzlichen politischen Fragen finde ich nicht nur die Performance des Verkehrsministers, sondern auch die unserer Bildungsministerin sehr unbefriedigend. Warum müssen Studierende so lange auf ihre Pauschale warten? Warum gibt es keine große Bildungsinitiative in Zusammenarbeit mit den Bundesländern? Kinder sind unsere Zukunft.

Ich verzweifel an der FDP und es fällt mir schwer zu glauben, dass ihre eigenen Anhänger*innen nicht an ihr verzweifeln. Wie ist das für dich?

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Und die Kindergrundsicherung nicht zu vergessen… Der wird auch die Schuldenbremse entgegenhalten.
Aber ich bin vom Thema abgekommen. Hier ging es um Verbrenner-Aus.
Die Frage ist also, warum eine Mini-Partei uns in der EU völlig diskreditieren darf und sich nicht an eigene Absprachen hält…

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Und Blockade des Verbots von NEUEN Öl- und Gasheizungen… ach je, so viele Blockaden. Ich bin selbst erschrocken.

Mal ganz naiv gefragt:

Braucht es überhaupt ein politisches Verbrennerverbot, wenn die Automobilindustrie sowieso schon von sich aus auf andere Motoren umsteigt?

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Hast du den Eindruck, dass sie das schon in der notwendigen Geschwindigkeit tun?
Und wenn es so wäre, spräche auch nichts gegen das Verbot.

Ja, man sieht es ja an VW, wie der BEV-Liebhaber gestürzt wurde und durch den Porsche-Chef ersetzt wurde.
Strategien können sich von einem Tag auf den anderen ändern.
Und BMW tut sich immer noch schwer mit einem klaren Statement und träumt weiter vom Verbrenner (auch die Gewerkschaften tun sich teilweise noch schwer und würden lieber den bequemen Weg wählen und an die Zukunft der Arbeitsplätze glauben - und der Glaube versetzt bekanntlich Berge).
Und strategisch gesehen: Solange sich fertig entwickelte Verbrenner verkaufen lassen, ist die Gewinnspanne höher, als wenn hohe Forschungs- und Entwicklungskosten dazu kommen.
Ein Verbot bringt da die Klarheit, dass die Investitionen zukunftsfähig sind und spätestens 2035 zurückfließen.

Aber ich bin optimistisch. Wie man an den letzten Landtags-Wahlen sieht: Die FDP hatte recht. Der Markt regelt das.

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Andererseits wäre mir eine FDP im Bundestag lieber, als wenn diese Stimmen womöglich zur AfD gehen…

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Die 12 Jahre sind längst um, sogar eher 60 Jahre oder noch mehr. Wenn man eine echte Disruption bei efuels annimmt und der Wirkungsgrad sich verdoppelt, dann liegt der bei 30%.

Super, sollte man genau so machen. Wenn es so kommt, dann können efuels die dringende Transformation in der chemischen Grundindustrie unterstützen, mit 50% Wirkungsgrad (Elektrolyse plus Methanisierung)

Wie gesagt, in der Chemie macht das hochgradig Sinn. Lithium Eisen Phosphat Batterien sprechen jetzt genau gegen efuels.

Das mag ich jetzt nicht belegen. Bitte nimm einfach hin, dass DE inzwischen leider weit hinterher läuft. Ggfs. mag das jemand anders erklären

Das ist ansatzweise richtig. Nur Ansatzweise, weil wir wohl die Technik entwickelt haben, aber die Konservativen haben den Markt in DE umgehend zu Grunde gerichtet und statt dessen hat CN skaliert. Die Arbeitsplätze sind nach China gegangen.
Letzte Woche hat Claudia Kemfert erklärt wie das angestellt wurde. Danach hat Wirtschaftsminister Altmeier beim Bier 1000 Milliarden auf einen Bierdeckel geschrieben (die Zahl weiß ich nicht mehr ganz genau). Diese Summe wurde nie belegt oder berechnet, hat aber der Energiewende den Garaus gemacht.
Herr Altmeier nennt sich jetzt Lindner und gibt aber immer noch Schwachsinn von sich.
Da diese Menschen hochintelligent sind, sind es de Facto „bewusste Falschangaben“ . Dafür gibt es auch andere Bezeichnungen

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Hallo Nick, schön dass du hier mit offenen Karten spielst. Ich folge deinem Beispiel mal und sage, dass ich eher dem sog. Links-grünen Spektrum angehöre aber kein Mitglied einer Partei bin.

Das Problem an diesem Argument ist, dass „der Markt“ den meisten Umweltaspekten gegenüber blind ist. Umweltverschmutzung hat von sich aus keinen Preis und kommt daher in marktwirtschaftlichen Preisbildungsprozessen nicht vor.
Nur durch Ordnungspolitische Maßnahmen wie einem CO2-Preis oder steuerlichen Vergünstigungen können Umweltaspekte mit Einfließen.

Da würde ich widersprechen:

Tut mir leid, aber du versuchst hier eine ziemlich absurde Parallele zu konstruieren. Auf technischer Ebene war Solarenergie schon immer eine gute Idee. Es brauchte nur Anschub für die Industrie, damit der Stückpreis sinkt. Dieser Anschub war aber vor 12 Jahren bereits so groß, dass die CDU für ihre Kumpels aus der Energiewirtschaft bereits wieder aufs Gas trat.

Zugegeben, ein paar journalistische Bremser gab es auch damals, aber heute wissen wir ja, wie sehr die falsch lagen und können auch ahnen, in wessen Auftrag sie solche Artikel geschrieben haben (Artikel stammt auch von 2011):

E-Fuels für Verbrenner sind aber eine durchweg schlechte Idee und sollte maximal eine staatlich kontrollierte Übergangslösung für die Bestandsflotten von Feuerwehr Polizei u.Ä. sein.
Ein erster Schritt um das zu realisieren, wäre das Verbot von synthetischem Benzin sodass überhaupt nur synthetischer Diesel in Frage kommt. Dann hätte sich das Porsche-Investment auch direkt erledigt.

Es soll ja auch nur die Neuzulassung ab 2035 verboten werden.

Das Gegenteil ist der Fall. Verbote und Verknappung sind einer der größten Innovationstreiber. Gerade wir in Deutschland sollten bei solchen Innovationen vorangehen.

Stattdessen arbeitet die FDP offenbar aktiv daran, die Innovationsfähigkeit Deutschlands zu Gunsten kurzfristiger Gewinnmitnahmen zu torpedieren. Das ist kurzsichtig und gefährdet langfristig unseren Wohlstand und unsere Wirtschaft.

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Ich weiß nicht, wie schnell die ihre Produktion umstellen können. Mir fällt nur keine schnelle plausible Antwort auf diese Frage ein, ob ein Verbot dann überhaupt noch gebraucht würde…

Ob heute D hinterher hinkt ist irrelevant. Es war D, genauer gesagt das EEG, welches die PV aus der Nische in die industrielle Produktion gezogen hat. Dadurch sind die Preise gefallen, es wurde mehr produziert und industriell geforscht. Es war kein Verbot, was dies angestoßen hat, sondern eine Förderung, und diese war nicht exklusiv sondern technologiefrei.

Ich kann mit Batterien Energie vom Tag in die Nacht retten, man kann D auch mal 2 Tage aus LiFePO4 betreiben. Nur müssen wir die Energie für ~60-100 Tage speichern. Die Energiedichte von LiFePO4, der Energiebedarfs, … Dreisatz.

Wenn mich eine kWh PV 2-3ct/kWh kostet und Diesel 20-30ct/kWh muss die Wandlung nur einen Wirkungsgrad von 10% haben und es passt. Das Speichern einer kWh in LiFePO4 kostet im EFH ca. 25ct/kWh, große Speicher machen es so für 15-20ct/kWh.

Meine Befürchtung ist, die Erneuerbaren werden nicht ausgebaut, weil man die Energie nicht speichern kann.
Wasserstoff ist ein Grundlagenforschungsthema und industriell schlecht nutzbar weil flüchtig. EFuels sind nach der Debatte heute in der EU für die nächsten Jahrzehnte gestorben.

Hr. Altmeier und Kollegen haben nicht die Energiewende aufgehalten, sondern D in die Abhängigkeit von fossilen Energien. Die Fossilen spenden mehr und zahlen besser in den Aufsichtsräten.

Das hört sich natürlich zunächst alles sinnvoll und nachvollziehbar an, ich fürchte aber, es ist unterkomplex. Was meine ich damit?

Unsere Aufgabe ist es aktuell, die Emissionen im Verkehr so schnell wie möglich auf 0 zu bringen. Dafür können wir verschiedene Strategien verfolgen, insbesondere das Verbot von Verbrennern und alternativ das Setzen auf einen adäquaten und absehbar steigenden CO2-Preis.

Die erste Strategie kann bei beherzter Umsetzung (und ausreichend erneuerbaren Energien) bis 2030 dafür sorgen, dass wir ausreichend Ladekapazitäten haben und die Attraktivität von eAutos so erhöhen, dass hier investiert wird und dadurch und durch den höheren Absatz die bekannten Skalen- und Lerneffekte sowie das System optimierenden Schritt-Innovationen auftreten.
Die Durchsetzung wäre planbar und würde sich relativ schnell vollziehen, da in das System der Treibstoffversorgung einfach nicht mehr investiert würde.

Die andere Strategie führt hingegen zu einem langsameren Ausbau der Infrastruktur und einer langsameren Marktdurchsetzung von eAutos und wahrscheinlich damit auch zu höheren Emissionen.
Jetzt kann man sich zwei Szenarien vorstellen:

  1. In dem einen Szenario entwickeln sich eFuels so, dass sie
  • trotz des notwendigen Transports zur Tankstelle nicht mehr um Größenordnungen ineffizienter sind als Batterien und
  • die Kapazitäten für ihre Herstellung so explodieren, dass wir davon genügend herstellen können, um nicht nur Schiffe und Flugzeuge (und ggf. LKW) zu versorgen, sondern auch PKW.
    (Dieses Szenario wird natürlich auch dadurch befördert, dass man weniger in Elektromobilität investiert hat.)
  1. Szenario: das oben beschriebene Wunder tritt nicht ein. Dafür haben wir aber Zeit verloren und die Emissionen nicht schnell und effizient reduziert und außerdem zwei Infrastrukturen parallel betrieben, was zu erheblichen Mehrkosten führen dürfte.

Ich bin kein Techniker, mir scheint aber die Wahrscheinlichkeit des Szenarios 1 (eFuel-Innovation) eher gering, zumindest jedoch kleiner als 50%.

Aber selbst, wenn beide Szenarien gleich wahrscheinlich wären, hat die Strategie des Verbrennerverbots die höhere Erfolgswahrscheinlichkeit (sie führt recht sicher zum Ziel) die Strategie der Technologieoffenheit jedoch das höhere Risiko: ein sehr plausibles Szenario führt zu zeitlichen Verzögerungen und erhöhten Kosten, die die Zielerreichung massiv gefährden.

Selbst in dem positiven Szenario (dessen Wahrscheinlichkeit auch fragwürdig ist) ist zudem nicht gesagt, dass die Innovation rechtzeitig käme, um die bis dahin entstandenen zusätzlichen Emissionen wieder wettzumachen.

In der Summe ist die Strategie der Technologieoffenheit m.E. zu wenig erfolgversprechend und zu riskant und wir sollten beherzt die Elektromobilität vorantreiben.

Edit: Nummerierung

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Um dann den Schaden den Grünen die Schuhe zu schieben, die ja angeblich die Vernichtung Deutschlands als Industrienation zum Ziel haben …

Okay, nicht nur die FDP, aber je weiter man nach rechts geht auf der politischen Skala umso öfter und ausgefeilter wird das Narrativ.

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