LdN322: Entfernungspauschale

Da wo es möglich ist, sollte man es anbieten, aber nicht verpflichten.
Nicht jeder hat ein gut ausgestattetes Büro zuhause.

Darf man fragen warum?

Mein Vorschlag wäre nämlich eigentlich: Bürokratieabbau durch Abschaffung.

Es ist doch so, dass der Staat die Lohnsteuer eintreibt und all jenen, die eine Erklärung abgeben gewisse Abzüge zugesteht.

Traditionell ist es jetzt so, dass Erklärungen von denen abgegeben werden die viel verdienen, weil sie viel absetzen können.

Wenn man jetzt die Entfernungspauschale komplett abschafft für alle und im Gegenzug die Einkommenssteuer umgekehrt progressiv senkt haben Geringverdiener etwas weniger Monat am Ende des Geldes und Hochverdiener etwas weniger was sie von der Lohnsteuer absetzen können.

Und der Staat spart noch ein paar Beamte, die den ganzen Kram jedes Jahr nachrechnen und überprüfen müssen.

Was die anderen Kosten der Erwerbstätigkeit angeht sollte man eher zuschauen diese in Richtung Arbeitgeber zu verschieben.
Schließlich kauft sich ja ein Handwerker sein Werkzeug in der Regel auch nicht selber.
Warum sollte also ein Koch sein Kochgeschirr oder eine Friseuse ihre Schere kaufen müssen?

Ich wohne 100km von München. Ich kenne viele, die das gerne jeden Tag in Kauf nehmen.
Und es werden immer mehr, die von München zu uns rausziehen.

Ich meinte: Verpflichtend für die Arbeitgeber das anzubieten.

Weil es ein gerechtes Prinzip ist welches die Leute gleichstellt.

Lassen wir mal diese Großstadt vs. Auf-dem-Land-Geschichte weg.

Nehmen wir zwei Angestellte, die beide auf dem Land wohnen und beide die gleichen Wohnkosten haben.
Der eine muss 50km pendeln, der andere 100km. Beide verdienen das gleiche, beide haben keine Alternative. Beide fahren ÖPNV.

Warum soll derjenige der 100km die Kosten die aufbringen muss, um seiner Erwerbsarbeit nachkommen zu können nicht absetzen und damit doppelt bestraft werden?

Werbungskosten nicht mehr zu zuzulassen ist einfach kein Werkzeug zur Umverteilung.
Imo ist eher das Gegenteil der Fall: Es sollte viel MEHR abgesetzt werden können. Am besten wäreden die REAL entstehenden Kosten.

Und wie gesagt: Das ist einfach eine zu große Baustelle!
Das WIRD nicht kommen
Denn es bringt eigentlich kaum was und wird so ziemlich ALLE Wähler gegen die Parteien die das durchsetzen werden, dagegen aufbringen.

Da bin ich bei Dir… Das hätte dann auch Lenkungswirkung…

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Ich denke das ist der Punkt an dem wir nicht übereinkommen werden. Denn ich finde nicht, dass eine mögliche Steuerrückzahlung die Leute in irgendeiner Weise gleichstellt.

Und wie erreichst du diejenigen, die, warum auch immer, keine Erklärung einreichen (können)?

Und hinzu kommt dass du nunmal max. 100% zurück bekommen kannst.

Was passiert also, wenn du weniger Steuern einzahlst, als du als Werbungskosten absetzen könntest (so du eine Erklärung abgibst, was ja eher unwahrscheinlich ist, bei so geringem Steueraufkommen)

Es scheint mir immer wieder, als wenn hier viele die Funktionsweise der Pendlerpauschale grundsätzlich nicht verstanden haben. Habe ich einen einfachen Arbeitsweg von 40km, dann kann ich für das Jahr 2023 2.992 € absetzen. Mit einem Golf hatte ich dafür reale Kosten (bei 0,4€/km) von 7.040 € (220d x 80km x 0,4€/km). Bei der Steuererklärung komme ich 1.762€ über die Werbekostenpauschale. Davon bekomme ich dann etwa 40% zurück, das ist mein Grenzsteuersatz. Also 704,8€. Das sind etwa 10% der angefallenen Kosten.

Hier jetzt von einer massiven Subvention zu sprechen, kann ich nicht nachvollziehen. Zumal das Kosten sind, die für meine Erwerbstätigkeit notwendig sind. Ich komme nicht anders zu meinem Arbeitsgeber.

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Ich hab nicht gesagt, dass die Lösung perfekt ist… Mit negativer Steuer hätte ich auch kein Problem.