LdN311 Tempolimit bei Elektroautos

Dem widersprechen Erkenntnisse zum Einfluss von Geschwindigkeit auf Unfallrisiken (UBA - Wirkungen von Tempo 30 an Hauptstraßen, S. 15f; Grafik Zusammenhang Tempo - Tötungsrisiko (über ADFC)Beratungsstelle für Unfallverhütung (CHE) - Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen, S. 9 ). Allein mit Blick auf den Bremsweg sind hohe Geschwindigkeiten immer eine Gefährdung.

Das halte ich für eine merkwürdige Definition von Verhältnismäßigkeit, es klingt, als dürften keine Maßnahmen parallel ergriffen werden.

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Ja, das setzt jeder als gegeben voraus. Dummerweise gibt es tagtäglich haufenweise Unfälle wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Es ist zutiefst menschlich, sich und seine Fähigkeiten zu überschätzen. Trotzdem können wir in unserer gesellschaftlichen Normensetzung (und nichts anderes wäre auch ein Tempolimit) nicht davon ausgehen, dass alle Menschen sich a) rational und b) immer völlig angemessen verhalten. Ansonsten bräuchten wir eine Vielzahl unserer gesellschaftlichen Normen nicht. Du setzt also etwas voraus, was nicht einmal ansatzweise der Realität entspricht. Damit ist dein gesamter darauf aufbauender Argumentationsstrang leider hinfällig.

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An welcher?

Den Ergebnis-Tabellen 3,4 und 5. Mein Argument ist aber hinfällig, denn ich habe hier fehlinterpretiert. Wenn ich nämlich nachrechne mit den Werten aus Tabelle 2 und 3, kommen ~141 Mrd. km heraus und das deckt sich ungefähr mit dem, was Bloch anführt. Die Kritikpunkte, die dann an der Studie bleiben, kann eine Kurzstudie nicht aus dem Weg räumen. Sie ist somit erstmal plausibel. Die Diskrepanz, die dann zu Bloch entstehen liegen an der unterschiedlichen Datenbasis, der Annahme, dass die Geschwindigkeiten aus der Geschwindigkeitsverteilung auch der Durchschnittsgeschwindigkeit entsprechen (kann man aber ohne Datengrundlage aber schlecht anders machen und die Grundlage müsste erst geschafft werden) sowie, dass die gefahrenen Geschwindigkeiten in einem dann „ehemals“ offenen Bereich dem entsprächen, wo die Notwendigkeit für ein Tempolimit bestand (hier wäre ein Vergleich mit Italien, Frankreichen oder den Niederlanden interessant (und wieder: die Datengrundlage müsste erstmal geschaffen werden)).
Ich ziehe hier meinen Punkt zurück.

Und ist falsch, denn der Geschwindigkeitsunterschied der dadurch entsteht nötigt allen langsameren eine Aufmerksamkeit und Rücksicht ab und stellt somit einen Eingriff in deren Freiheit dar.

Aus persönlicher Erfahrung heraus, kann ich hier nicht zustimmen. Wenn ich, wie meist, mit um die 100 km/h unterwegs bin, dann muss ich vor einem Überholmanöver in limitierten Bereichen genau so oft den Rückspiegel konsultieren und Geschwindigkeitsdifferenzen schätzen wie in offenen. Nur, dass ich in offenen ein paar hundert Meter mehr im Blick haben muss. Das ist für mich kein nennenswerter Freiheitseingriff.

Das Argument ist auch nicht der Trugschluss, sondern die Tatsache dass die einfahrbare Zeit maßlos überschätzt wird.

Ich komme da mit Erfahrungswerten ziemlich gut hin und argumentiere nicht für Überschätzungen.

Du bist eigentlich anhand der zur Verfügung stehenden Informationen nicht in der Lage diese Entscheidung zu treffen. Deine Bereitschaft spielt bei der Verteilung des Budgets absolut keine Rolle.

Dem stimme ich nicht zu. Wenn es ein Budget gibt, dann kann ich es frei verteilen wollen. Konkrete Beispiele würden hier dann aber wieder ins Whataboutism fallen.

Hier erschließt sich mir nicht worauf du hinaus willst.

Dass es in Diesel-PKW der letzten ~18 Jahre und Benzinern der letzten ~3 Jahre -also Fahrzeugen mit Partikelfiltern - Situationen gibt, in denen Mehrverbrauch zwangsweise entsteht.

ansonsten ist das WhatAboutism vom feinsten, da beides geschehen muss

Ich habe nur versucht anschaulich zu machen, wann eine Einschränkung aus meiner Sicht vertretbar ist. Bei ~300.000 Inlandsflügen mit ca. 150 Gästen pro Flug bedeuten Einschränkungen in der Mobilität für 45 Mio. Personen (vereinfacht). 141 Mrd. gefahrene km einzuschränken ergibt je nach Annahme der durchscnittlichen Fahrlänge mehr Einschränkungen. Zumal die Antriebswende im Verkehr deutlich schneller vonstatten geht.

Ich finde es seltsam, dass du diesen Absatz schreibst wo du doch gegen ein Tempolimit und somit gegen das Klima argumentiert.

Für eine nicht klima-freundliche Einschränkung. Dann doch noch ein wenig mehr Whataboutism für den Verkehr: Ich befürworte gerne Regelungen wie z.B. die Kfz-Steuer nach Jahresfahrleistung und Gewicht zu erheben (um den Anreiz zu setzen, beides zu reduzieren), oder nach italienischem Modell die Geschwindigkeitsbegrenzungen um 10 (innerorts) bzw. 20 km/h (außerorts) bei Niederschlag zu reduzieren (erhöht die Sicherheit und senkt den Verbrauch (Fahrwiderstände gehen bei Niederschlag stark hoch), oder mehr gefahrene km mit Geschwindigkeitsbegrenzungen zu versehen (sodass nicht mehr ~50% frei gefahren werden, sondern ~20; Hamburg <-> Bremen zwischen 6 und 22 Uhr wäre ein astreiner Kandidat), oder die CO2-Steuer (als allgemeines Senkungstool; macht Whataboutism auch greif- und messbarer). Auch ein allgemeines Tempolimit von 180 km/h, aber da wäre außer mir wohl niemand mit zufrieden.

Die Freiheit, meine Geschwindigkeit meinen Bedürfnissen situationsbedingt anzupassen, ist eine, die ich eben gerne behalten möchte.

Das halte ich für eine merkwürdige Definition von Verhältnismäßigkeit, es klingt, als dürften keine Maßnahmen parallel ergriffen werden.

Das ist nicht, was ich meinte. Siehe oben.

Dem widersprechen Erkenntnisse zum Einfluss von Geschwindigkeit auf Unfallrisiken (UBA - Wirkungen von Tempo 30 an Hauptstraßen S. 15f; Grafik Zusammenhang Tempo - Tötungsrisiko (über ADFC)Beratungsstelle für Unfallverhütung (CHE) - Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen, S. 9). Allein mit Blick auf den Bremsweg sind hohe Geschwindigkeiten immer eine Gefährdung.

Die Autobahn ist ein völlig anderer Ort als die Stadt. Es fehlen schlicht verlässliche Daten (s. Bloch-Video).

Ja, das setzt jeder als gegeben voraus. Dummerweise gibt es tagtäglich haufenweise Unfälle wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Es ist zutiefst menschlich, sich und seine Fähigkeiten zu überschätzen. Trotzdem können wir in unserer gesellschaftlichen Normensetzung (und nichts anderes wäre auch ein Tempolimit) nicht davon ausgehen, dass alle Menschen sich a) rational und b) immer völlig angemessen verhalten. Ansonsten bräuchten wir eine Vielzahl unserer gesellschaftlichen Normen nicht. Du setzt also etwas voraus, was nicht einmal ansatzweise der Realität entspricht. Damit ist dein gesamter darauf aufbauender Argumentationsstrang leider hinfällig.

Das ist ein ziemlich einfacher Ausweg aus der Diskussion. Ich kann das so nicht bestätigen. Mit Erfahrung kann man Situationen einschätzen. Ich will auch gar nicht leugnen, dass meine Geschwindkeit diverse mal unangepasst war, nur war das meistens nicht auf der Autobahn. Zu meinem Glück ist nie etwas passiert und meine Fehleinschätzung ohne Beteiligung dritter auffäliig geworden. Da man aber immer als Fahranfänger starten muss und die Fehleinschätzungen Teil des Lernprozesses sind, würde ich das als Risiko des Individualverkehrs allgemein und nicht des Tempolimits einordnen.

Allgemein fehlen die Daten wie die offenen Geschwindigkeitsabschnitte in die Unfallstatistik eingehen, weil die Polizei diese Daten schlicht nicht mit-erfasst. Unangepasste Geschwindigkeit ist jedenfalls eine allgemeine Aussage und keine, die ausschließlich für offene Bereiche auf der Autobahn gilt. Für mehr Details kann ich da nur auf das bereits gepostete Video vom Bloch verweisen.

Da stellt sich die Frage ob der Bereich auf 100 km/h begrenzt ist.
Ansonsten kommt erschwerend hinzu, die Verkehrsdichte und die Unart Begrenzungen nur als Vorschlag anzusehen.

Hier in Schweden sowie in Dänemark ist das wesentlich entspannter, da die Geschwindigkeitsdifferenzen im Bereich 10 km/h liegen und die Verkehrsdichte geringer ist (mit Ausnahme rund um die Großstädte.

Stimmt, aber wenn schon bei den geringen Geschwindigkeiten ein deutlicher Unterschied auftritt, dann erst recht bei höheren. Schließlich ist der Bremsweg eine Exponentialgleichung. Und der Anhalteweg ist noch mal länger, weil die.Reaktionszeit berücksichtigt werden muss. Das kann durch die Beschaffenheit von Autobahnen nicht völlig kompensiert werden.

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Hätte zu deiner Fahranfängerzeit ein Tempolimit (80 auf Landstrassen, wie es ja auch geforder wird) bestanden, wärst du und die von dir gefähredeten Verkehrsteilnehmer ganz einfach weniger gefährdet gewesen. Würdest du dem zustimmen?

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Nein da ich trotzdem schneller gefahren wäre. Ob 100 oder 80…welchen Jugendlichen interessiert das auf dem Land.

Vieles richtig, deshalb elektrifizieren wir doch zum Energiesektor auch den Verkehrssektor und dann ist die Verschwendung schon deutlich weniger schlimm!

Siehe tesla semi truck usw

BTW:

Ich hatte ja schon öfter erwähnt wie wir staatlich gelenkt CO2 runter kriegen könnten
hohe Preise = Emissionsminderung… → worked…

Grundsätzliche Frage: Warum ist es ein Ausdruck persönlicher Freiheit, auf der Autobahn 230 km/h fahren zu dürfen?

Daran anschließend: Warum ist es dann keine relevante Einschränkung der persönlichen Freiheit, wenn ich in der Ortschaft nur 50 km/h fahren darf? Sicherheitsgründe? Die gelten dann auf der Autobahn nicht?

Geht es da nicht eher um das persönliche Ego von vielen Autofahrern?

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Sehr vereinfacht :slightly_smiling_face:.
Es fliegen geschätzt nur 5 bis 10% der Bevölkerung, also 4 - 8 Millionen Personen. Faktor 10 - 5 weniger als von dir aufgeführt.

Diese Freiheit ist doch bereits eingeschränkt. Städte und Landstraßen ermöglichen es dir nicht, deine Geschwindigkeit deinen Bedürfnissen anzupassen.

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Deine Freiheit endet da, wo die Freiheit (und Sicherheit) anderer anfängt. Leider vermittelt die FDP, dass die Freiheit nur dem Stärksten zusteht der am lautesten schreit, also den Kubicki macht. Das ist absolut falsch und ist ehr Freiheitsdarwinismus als gesellschaftliche Freiheit.

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Genau das haben die deutschen Regierungen, also die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten abgewogen und die jetzige Regelung für gut befunden.

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??

Wer hat da abgewogen?

Soweit wie ich das mitbekommen habe haben die alle nur irgendwann in ihr Parteiprogramm geschrieben, dass sie gegen ein allgemeines Tempolimit sind (wenn überhaupt) und ansonsten war es bisher noch kein Wahlentscheidendes Thema als das man meinen könnte die Bevölkerung hätte da irgendwas abwiegen können.

Im zweiten interessant zu sehen wie die Abwägung der Bevölkerung immer weiter Richtung Tempolimit steigt, selbst bei der FDP (auch wenn es da noch keine Mehrheit ist)

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Wo haben Sie das? Die letzten Regierungen haben bei dem Thema billigen Populismus walten lassen und nichts abgewogen außer egoistischen Eigeninteressen und den Wünschen der viel zu präsenten Autolobby.

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Nach einigen Aussagen in diesem Topic bleibt mir nur noch folgende Feststellung:

  • Eine gesetzliche Regelung zum Tempolimit reicht nicht, weil meine Vernunft mir offensichtlich etwas ganz anderes sagt bezüglich der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer als die Vernunft derjenigen, die ein solches Tempolimit ablehnen und komplett ignorieren, wie die höhere Geschwindigkeit exponentiell mit höherer Gefahr eingeht.
  • Ich plädiere dafür, das Tempo komplett technisch zu begrenzen:
    • 100km/h auf Autobahnen
    • 80km/h auf Landstrassen
    • 50km/h auf Durchgangsstrassen in Ortschaften
    • 20km/h innerorts
  • Das sollte sich mit Elektroautos in Zukunft noch einfacher hinbekommen lassen. Neben der geringeren Gefahr, ist auch der Ressourcenverbrauch geringer, weil kleinere Motoren gebraucht werden. Vermutlich könnte mensch sogar die Karosserien weniger stabil bauen und noch Gewicht einsparen, also eine Win-Win Situation.

Wir haben solche Regelungen ja auch an anderen Stellen:

  • Wir verkaufen keine Maschinengewehre an Kinder oder Jugendliche, sondern überlassen deren Gebrauch dem Militär.
  • Bei Silvesterböllern erlauben wir nicht 5kg Schwarzpulver in einem Böller, weil das mehr „Spaß“ macht.
  • Wir haben m.W. Obergrenzen für Alkohol in Getränken oder Nikotin und Teer in Zigaretten. Bei letzteren ist die Gefährdung anderer inzwischen kleiner, weil Rauchen fast überall verboten ist.
  • Wer mit Formel 1 Geschwindigkeit fahren möchte, kann sich ja dann ein Rennauto kaufen und auf dem Nürburgring fahren, das darf mensch dann gerne machen, aber bitte nicht auf öffentlichen Straßen. Oder die Industrie bekommt es hin, dann halt per GPS auf Rennstrecken den Begrenzer für den Motor abzuschalten.
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Wenn es der Bevölkerung so wichtig wäre, wäre es ein wahlentscheidendes Thema.
Umfragen sind keine Wahlen.

Siehe oben! Solange so gewählt wird, scheint es nicht so wichtig zu sein.
Oder die Parteien, die regieren könnten, haben Angst vor ihren eigenen Wählern, über die die Umfragen wenig aussagen.

Suche dir einen Direktvermarkter und los. Dank Marktprämie gibt es so gut wie kein Risiko, plötzlich weniger Einspeisevergütung zu erhalten.

Ansonsten täte uns allen eine Prise Altruismus gut. Warum sollte ich Strom verschwenden? Nur, weil ich nicht das Geld erhalte, was andere dafür erhalten? Der Strom wird gebraucht. Warum nicht liefern, wenn man kann?

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