LdN308 "Fachkräfteüberhang" bekämpfen

Ich möchte hier mal eine etwas kontroverse These in die Diskussion um den Fachkräftemangel im Handwerk werfen:

Wir müssen nicht nur daran denken, wie wir Menschen dazu bringen, sich in den Bereichen auszubilden, wo wir sie brauchen. Wir müssen auch Menschen davon abhalten, Dinge zu studieren, die wir als Gesellschaft nicht brauchen.

Wie in der letzten Lage richtig erwähnt, gibt es viel zu viele Menschen, die ein Studium als automatisch ansehen und es gibt einen Überhang von Absolvent*innen bestimmter Studiengänge.

Ich selbst habe Politikwissenschaft studiert und es hat mich nach meinem Master über ein Jahr gekostet, einen Job zu finden, obwohl ich einen exzellenten Abschluss (1,2), international studiert und mehrere Praktika gemacht habe. Vielen Kommilitonen*innen geht es dabei noch deutlich schlechter.

Angesichts des Fachkräftemangels in vielen anderen Bereichen scheint es mir doch etwas verschwenderisch, junge, smarte Menschen viele Jahre studieren zu lassen, nur damit sie im Anschluss keinen Job finden.

D. h. vielleicht sollten wir bei der Diskussion um den Mangel an Fachkräften auch daran danken, dass nicht jeder unbedingt alles studieren muss. Insbesondere, weil eine Reduktion der Studienplätze in den Fächern, wo es einen Überschuss an Absolventinnengibt, den Staat ja nicht nur nichts kosten würde, sondern sogar Geld sparen.

Mir ist klar, dass das ein bisschen provokant ist, aber dieses Thema sollte zumindest diskutiert werden.

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Der Grund, warum die Menschen zum Studium neigen, ist halt, weil das Studium immer noch wesentlich prestigeträchtiger ist, was in der Regel auch zu höheren Gehältern für Akademiker führt.

Der deutsche Qualifikationsrahmen ist ein Schritt in die richtige Richtung, da nach diesem für z.B. Tarifverträge zumindest die beruflichen Qualifikationen mit den akademischen Qualifikationen gleichgesetzt werden. Aber hier muss einfach noch viel geschehen, um „qualifizierte Arbeiter“ und „Akademiker“ auch im Hinblick auf Prestige und Bezahlung gleichzustellen. Und natürlich kämpfen viele Akademiker dagegen - und im Bundestag sitzen halt zu 87% Akademiker… (auch hier kann man sich fragen: Warum?)

Wenn die Leute im Handwerk so dringend gesucht werden, muss das Handwerk eben auch entsprechend bezahlen…

Wobei ein Teil des Problems darin besteht, dass in den Debatten und Köpfen regelmäßig alle Akademiker in einen Topf geschmissen werden. Wir haben einen notorischen Fachkräftemangel an studierten MINT-Absolventen. Hier funktioniert das Arbeitsmarktsignal auch: nahezu keine Arbeitslosigkeit und spätestens nach ein paar Berufsjahren gehört man der Einkommensoberschicht an. Bei Jura- und Medizinabsolventen scheint es ähnlich zu sein.

Finanziell schlägt das Handwerk doch schon längst die nicht so lukrativen Studienabschlüsse.

Ich habe gerade Folge 308 gehört und wollte mich zum Thema Fachkräftemangel äußern. Ich finde es schade, dass z.B. Handwerksverbände in ihren Marketing-Abteilungen schon fast gegen Akademiker hetzen. Ja, in den letzten Jahrzehnten sind die Studierendenzahlen gestiegen. Was vergessen wird, ist aber dass in entsprechenden Akademikerberufen (MINT-AbsolventInnen) seit Jahren oder gar Jahrzehnten ein mindestens vergleichbarer Mangel herrscht. Zu sagen „Mensch, die Leute sollen doch lieber eine Ausbildung machen“ ist also ziemlich kurz gegriffen, denn die Person die dann Elektroniker lernt, fehlt anschließend evtl. als E-Technik-Ingenieur oder Informatikerin.

Vielen Dank für die Folge und viele Jahre Podcast!

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Zum Thema Fachkräfteüberhang könnte man auch mal über bestehende Fehlallokationen von Ingenieuren und Technikern sprechen…Klar E-Autos sind ganz schön, aber eigentlich ist klar dass wir die Automobilindustrie eindampfen müssen. Wir brauchen hier weniger Autos und der wachsenden Weltmarkt und dem der ganze Zirkus aufbaut bricht aus demografischen Gründen und wegen wirtschaftlichem Fortschritt in den Hauptabnehmerländern absehbar zusammen. Trotzdem halten wir mit massiven Zuschüssen und ‚Autogipfeln‘ diese Industrie auf Wachstumskurs. Primärargument, zumindest in Richtung Steuerzahler, sind die gut bezahlten Arbeitsplätze. Wo würden wir rauskommen, wenn wir die de facto staatliche Förderung von Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie statt dessen verwenden um die gebundenen Fachkräfte in die Erneuerbaren zu bringen?

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Vielen Dank für die selbstkritischen Worte.
Denn dass man es mit den genannten Studiengängen schwer auf dem Arbeitsmarkt hat, ist „eigentlich“ allgemein bekannt und wird einem vor dem Abitur auch klar gemacht.

Ich finde deinen Vorschlag, hier über eine Reduktion der Studienplätze (und damit natürlich einem NC) die Hürde zu steigern, sehr interessant. Das würde nämlich viele „Unentschlossene“ entweder in ein anderes Studium drängen (viele MINT-Fächer sind zulassungsfrei oder haben niedrige NCs), oder sie würden sich für eine nicht-akademische Laufbahn entscheiden.

Uns muss aber auch klar sein: Wer sich für ein Studium der Politik-Wissenschaften interessiert, weicht wohl eher auf einen Beruf in der Politik oder Verwaltung aus, als in ein MINT-Studium oder einen Handwerks-Beruf.

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Hallo zusammen,

ich mache aktuell eine Umschulung zum Fachinformatiker. Ich könnte hier Geschichten erzählen, da würden einigen sicher die Ohren schlackern. Aber am Ende säge ich damit vermutlich eher selbst auf dem Ast, auf dem ich sitze.

Nur so viel: Gerade die Weiterbildungsbranche leidet unter dem Fachkräftemangel mit am stärksten. Fähige Dozenten finden sich kaum, zumal nicht zu den Stundensätzen. Stattdessen hat man es oft mit Gestalten zu tun, die didaktisch und fachlich schnell an ihrem Limit sind, die eine kurze Zündschnur, wenig Geduld und keine Empathie besitzen.

Hinzu kommt, dass den Bildungsträger selbst die nötigen Techniker fehlen, um einen reibungslosen Schulungsbetrieb zu gewährleisten. Ich tingle täglich fast drei Stunden (kein Witz) durch die Gegend, um an einem Online-Kurs teilzunehmen (auch kein Witz), in einem vollen Trainingscenter, das ständig ohne Internet dasteht. Und wo alle halben die Lernplattform ausfällt, der DNS-Server spinnt, oder, oder, oder …

Von den Kostenträgern ganz zu schweigen. Das war ein durch und durch erniedrigender Prozess (mehrere psychologische Prüfungen), bis mir meine Umschulung bewilligt wurde. Und es wird Dir mit Misstrauen begegnet, wo Du nur hingehst.

Der Fairness halber: Es gibt auch wirklich großartige Dozenten, engagierte Mitarbeiter und überhaupt Menschen, die einen unterstützen. Dennoch fühlt es sich nicht gut an, wenn man in diesem Land versucht, sich über Weiterbildung selbst aus dem Mist zu ziehen. Ich erwarte ja keinen roten Teppich oder viel Geld, aber anständige Lernbedingungen, ein respektvoller Umgang und didaktisch qualifizierte Dozenten, das wäre schon was.

Sorry, ich hoffe das gehört hier halbwegs rein. Ich wollte kein neues Thema aufmachen, mir das alles aber mal vom Herzen schreiben.

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Man kann das Spielchen mit den „sinnlosen Ausbildung“ übrigens weiter spielen. Wer Gesellschafts- und Geisteswissenschaften für sinnlos hält, macht bitte bei Bank- und Vermögensberatern nicht halt.

Wer sich davon jetzt angegriffen fühlt, kann ja mal seine Berufswahl reflektieren.

Ich stelle mir eher vor, das es auch in späteren Jahren einfacher möglich sein sollte seinen Beruf und auch seine ganze Branche zu wechseln. Es gibt sicherlich auch den ein oder anderen Ingenieur der feststellt das Maschinen nach zwanzig Jahren nicht mehr sein Ding sind und lieber was mit Menschen machen möchte. Dann sollte diese Person, doch so unterstützt werden, das er -falls notwendig- umgeschult werden kann.

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Die liberalere und zielgerichtetere Version der Studienplatzlenkung wäre es, das Studienniveau in diesen Fächern massiv zu erhöhen. In den MINT-Fächern bricht ein signifikanter Teil das Studium im ersten Jahr ab (anekdotisch: in meinem Studium waren es 1/3). Dadurch würde man eine bessere Bestenauswahl erreichen als über einen NC, der im schlimmsten Fall an die mehr oder weniger nichtssagende Schulabschlussnote geknüpft ist.

Ein „verlorenes“ Jahr ist zwar sicherlich auch schmerzhaft, aber sicherlich besser als erst nach 5 Jahren zu merken, dass man etwas anderes hätte studieren sollen (oder eine Ausbildung hätte machen sollen).

Achja die liberal arts ^^ es gibt grundsätzlich kaum Berufe für wissenschaftliche Studiengänge das gilt auch für den nawi Bereich. Das gilt sogar in teilen für einige Studiengänge in den technischen Bereichen. Deswegen werden auch immer mehr Studiengänge zu akademisierten Berufsausbildungen die Schnittstellen abdecken wie wirtschaftschemiker etc. in den Gesellschaftwissenschaften gab es das auch schon immer früher Staatswissenschaften heute Internationale Beziehungen. Andere studiengänge wie Medizin und Lehramt waren das schon immer.
Der größte Vorteil der mint Leute ist meistens dass sie methoden etc. gelernt haben die man leichter in Fachfremden bereichen einsetzten kann. Das Problem dass die Gesellschaftswissenschaften das weniger haben ist denen aber nicht immanent sondern ist ein Problem der Lehrstühle. Zwar legt man beispielsweise in powi immer weniger wehrt auf eine theoretische Ausbildung trotzdem ist die empirische Ausbildung nicht nennenswert besser geworden. Bspw. Haben die meisten Leute die ich kenne nicht zwar mehrere Statistikprogramme gelernt aber alle davon waren schon „veraltet“ bzw. nicht mehr der standard in den meisten andere Fächern als die Leute diese gelernt haben. Davon dass man diese wirklich aktiv benutzt ganz zu schweigen. Programmierung bspw. könnte bzw. sollte man eigentlich auch in den gesellschaftswissenschaften lernen.

Btw ich finde es witzig wie bei so einem thema dass so fundamental mit der Freiheit einer Person zusammenhängt wie die wahl der eigenen Berufsausbildung auf einmal planwirtschaftliche Vorstellungen hochkommen. Die Gesellschaftswissenschaften sind nun wirklich nicht die Fächer die überfinanziert sind. Ich dachte in liberalen Ökonomien geht es um incentive structures und nicht um verbote und Kürzungen.

Als Kind von nem Dorfgymnasium muss ich auch sagen dass zwei kurze Jahre informatik nebenfach einen jetzt nicht gerade zu einem entsprechenden Studium motivieren.

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Es geht hier nicht um „ethisch wertvolle/wertlose“ Berufe/Studiengänge. Es geht darum, dass die einen von ihrer Ausbildung leben können, und die anderen nicht.
Wie von @Blackfire beschrieben, geht es hier mehr um die Studierenden und weniger um die Fächer.

Die Studiengänge, um die es hier geht, sind nur sehr entfernt aus der Kategorie „was mit Menschen“.

Wie in diesem Thread angedeutet, bereuen die meisten ihre mit 18 Jahren getroffene Entscheidung.

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In der Lage wurde ja auch noch ein ganz anderer Ansatz angesprochen. Um eine PV aufs Dach zu schrauben braucht man weder einen Ingenieur noch eine 3 jährige Ausbildung. Genauso wenig für das Löten einer Kupferleitung für die WP. (Kältemittel ist wiederum ein anderes Thema).
Man könnte auch mit Schnellkursen Leute qualifizieren. In der Lage war von 6 Wochen die Rede. Das werden Handwerksverbände aber sicher bekämpfen.

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Wer „einigermaßen Ahnung vom Arbeitsmarkt hat“ sollte wissen, dass z.B. die Germanistik den überwiegenden Teil ihrer Absolvent:innen für das Deutschlehramt produziert: ein Beruf von dem man gut leben kann, und der sich darüber hinaus nicht durch ein Überangebot an Arbeitskräften auszeichnet - regional sogar im Gegenteil.

Die Studierendenzahlen der Germanistik sind außerdem seit 10 Jahren von einem massiven Rücklauf gekennzeichnet. Der Techno Boys Club muss sich also gar nicht so echauffieren.

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Natürlich bereut man getroffene Entscheidungen manchmal. Aber dann muss man halt den Leuten Möglichkeiten geben diese Entscheidungen besser einschätzen zu können. Wie gesagt wenn man mit nem Fach wenig berührung hatte studiert man das tendenziell eher nicht. Stichwort incentives

Hast du nen Beleg dafür dass die Leute nicht davon leben können?

Btw liebe den spiegel artikel oben. Der Handwerksverband beschwert sich das zu viele Studieren. Die OECD meint ihr seit eine industrie Nation warum habt ihr so wenige studierende ^^

Ich mein nur das gespräch hier ist von den üblichen Narrativen geprägt und entsprechend sehen die Vorschläge aus.

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Ich prüfe Fachinformatiker Richtung Anwendungsentwicklung bei der IHK und wir haben schon alles an „Bildungsträgern“ gesehen. Mal davon abgesehen, dass die Arbeitsagentur die Umschulung zum Fachinformatiker empfehlen, obwohl die Bewerber ihre Stärken eher in anderen Gebieten haben. Nett gesprochen.

Ende vom Lied, die Umschüler, die da rausgekegelt werden, kommen höchstens auf knappe 50%. Meistens werden sie gar nicht zum Präsentationtermin eingeladen, weil sie keine ausreichende Punktzahl erreicht haben.

In Gesprächen nach der Prüfung stellt es sich meistens so dar, dass die Umschüler meistens in ihrer Ausbildung alleine gelassen werden. Also selbst Kandidaten für eine 3 oder besser haben überhaupt kein Grundlagenwissen, also dass was in den Berufsschulen gelehrt wird.

Die Bildungsträger greifen das Geld ab und tun nichts dafür.

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Ist das deine Wahrnehmung oder hast du dafür irgendwo Zahlen gesehen?
Hab ich so noch nicht gehört.

Hallo,

dieses Thema ist sehr differenziert zu betrachten. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass ein einfaches Umschichten von Menschen in bestimmte Berufe (Ausbildung oder Studium) schwierig ist.
Ich selber habe eine Handwerkerausbildung und bin dann Maschinenbau studieren gegangen und habe auch abgeschlossen. Warum ich nicht im Handwerk geblieben bin? Einerseits aus Gesundheitsvorsorge (Büro ist besser als schwere körperliche Arbeit) und andererseits aus klaren finanziellen Gründen (im ersten Berufsjahr als Dipl. Ing habe ich 15% mehr verdient als ein Handwerksmeister, jetzt 15 Jahre später ist es mehr als das Doppelte).

Dann kann ich, wie auch schon andere im Forum geschrieben haben, berichten, dass ein MINT Studium sehr herausfordernd ist. Bei uns haben nur 50% das Grundstudium abgeschlossen. Die meisten sind an Mathematik, technische Mechanik und Thermodynamik gescheitert.
Wenn ich mir nun vorstelle, dass ein Abiturient der kein Mathe oder Physik LK hatte ein MINT Fach studieren soll, weil Geisteswissenschaften beschnitten werden sollen, dann wird das niemals funktionieren.
Gleiches gilt für Menschen die kein handwerkliches Geschickt haben. Wie und warum sollen diese Leute eine Handwerkerausbildung machen?

Ich denke, dass mehr Anreize gesetzt werden müssen, um MINT und Handwerk attraktiv zu machen. Beim Handwerk muss erstens viel besser entlohnt werden (Mir ist bewusst, dass damit die Handwerkerstunde kaum noch erschwinglich ist und ich habe keine Lösung dafür) und es müsste die Lebensarbeitszeit im Vergleich zu anderen Berufen gesenkt werden (Mein Vater ist Elektriker und musste bis 66 Jahren arbeiten, Rücken komplett kaputt, Knie und Hüfte müssen neu, weil sie verschlissen sind. Dadurch ist die Freude an der Rente gering).

Für die MINT Fächer muss in den Schulen mehr in diese Richtung unterrichtet werden und zwar motivierend und Fächerübergreifend. (…)

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Dann kann man es aber auch einfach dem Arbeitsmarkt überlassen ohne dirigistisch einzugreifen. Das ich mit einem Philosophiestudium vermutlich einen schwierigeren Start ins Berufsleben haben werde, als mit einem Abschluss in Physik oder Medizin, sollte doch den meisten Abiturient:innen bewusst sein.

Wie gesagt halte ich es für sinniger den Menschen im Laufe ihres Berufslebens einen Wechsel zu ermöglichen, als die Leute ihr Leben lang an eine Wahl zu ketten, die sie mit Anfang 20 getroffen haben.

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In diese Richtung denke ich auch. Natürlich muss der Staat die Ausbildung für Berufe fördern, wenn er das als systemdienlich ansieht. Das macht der (Arbeits)markt nicht notwendigerweise von allein. Beispiele wären die Pflege aber eben auch bestimmte Handwerksberufe. Aber natürlich sollte niemand in einen Beruf gedrängt werden, für den er ) sie keine Begabung/ kein Interesse hat.
Was in jedem Fall Sinn macht, ist besser über diese Berufe zu informieren und Vorurteile / Bias abzubauen, die einen Einstieg in die Ausbildung unnötig hemmen. Die zunehmende Zahl an weiblichen Studierenden und Berufseinsteigern z.B. im Ingenieurswesen hat der Branche m.E. in Summe sehr gut getan.

Würde ich nicht so pauschal stehen lassen wollen.
Ja, ich habe auch Menschen kennengelernt, die eine Umschulung zum Industriemechaniker gemacht haben, dabei aber noch nie eine Maschine gesehen haben. Nur online ist zwar günstig, aber nicht immer das Optimum.

Ich arbeite selbst bei einem Bildungsträger in der Beruflichen Reha (einer der 28 aus dem Sozialgesetzbuch IX), und ja, didaktisch und pädagogisch geht da sicher mehr.
Wir gönnen uns da fesr angestellte Ärzte, Pschologen, Sozialarbeiter, eine grosse Metallwerkstatt oder komplette physikalische Abteilung. Allerdings insbesondere personell immer auf Kante genäht.
Denn im SGB IX gibt es auch den Paragraph 123, der explizit auf die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit verweist. Was auch dazu führt, das die zahlenden Leistungsträger teils bevorzugt die günstigsten Angebote wählen.

Aber zurück zum Thema:

Der Ansatz sollte schon in der Schule bei einer umfassenden Berufsberatung greifen. Nicht primär durch due Lehrer, sonder durch Berufsberater, Arbeitgeber, Job- und Ausbildungsmessen und ggf durch das Fach Berufskunde.
Oft ist Unwissenheit das erste Argument bei der Studien- und Berufswahl…