LDN293 - Ukraine-Krieg: Bestehen? Sieg?

Das ist sicher ein valider Faktor. Mittlerweile scheint es ja ein Umdenken selbst der deutschen Öffentlichkeit zu geben, dass ein Gasboykott schwere Folgen für Europa hätte.

So würde ich auch interpretieren, dass die Bundesregierung nun für Putin mit Kanada über die Freigabe der russischen Gasturbine für Nordstream 1 verhandelt und es keinerlei mir bekannten ernsthaften medialen Aufschrei mehr gibt.

Noch vor 2 Monaten bewarfen viele JournalistInnen noch die Bundesregierung mit Dreck, dafür dass sie nicht sofort den Bezug stoppten. Nun spüren sie an den hohen Energiepreisen was im Winter auf uns zukommen könnte.

Durchaus möglich, dass dies ein Ziel der Nato oder speziell von den USA ist. Würde ja auch zu deren Strategie passen, das sie Russland mit Kleinkram vor der eigenen Haustür beschäftigen möchten (siehe Afghanistan in den 80er).

Aber gibt es einen eindeutigen Beweis oder zumindest klare Indizien dafür? Und ist das dann der Grund, warum Deutschland sich zurück hält?

Ich halte beides für unwahrscheinlich, denn mMn ist eine Ukraine, die sich z.B. erfolgreich gegen die Russen wehrt und die russische Armee auf das den Stand vor dem 24.02. zurück schlägt für Russland ein viel größerer geopolitischer Stolperstein.
Denn:

  1. So würde die Ukraine Russland eine de-facto Niederlage bescheren und dabei auch noch jede Menge russisches Millitär-Gerät zerstören.
  2. Durch die fehlende direkte Landverbindung würden die „Unterhaltskosten“ der Krim hoch bleiben, was Russland auch nicht mag.
  3. Russland müsste die Seperatisten in der Ostukraine als Zwergoblasten mit vermutlich hohen laufenden Kosten gegen den internationalen Willen annektieren oder sie „fallen lassen“.

Es geht jetzt nicht darum wie wahrscheinlich das ist, sondern ich will damit nur sagen, dass die Amerikaner mMn durchaus ein Interesse daran haben können, dass die Ukraine den Vor-Kriegszustand wieder herstellt auch wenn die Krim-Frage und die Ost-Ukraine-Problematik dann noch nicht gelöst wären.

Daher würde ich nicht annehmen, dass die Amerikaner bei den Waffenlieferungen auf der Bremse stehen, sondern das sie das anderen Nato-Partnern wegen tun.