Ja, die Antwort hat genau das Niveau, was ich erwartet hatte. Vielen Dank für die Bestätigung, und schönen Tag noch.
Wer den Konflikt zwischen Russland und dem Westen analytisch als Hegemonialkonflikt (und nicht als Konflikt zwischen Democracy und Autocracy) versteht, verharmlost erst einmal gar nichts. Nicht Analyse- und Wertungssebene miteinander vertauschen. Selbst der demokratisch gewählte Boris Yelzin kritisierte damals übrigens das NATO-Vorgehen im Kosovo: CNN - Yeltsin warns of possible world war over Kosovo - April 9, 1999
Eine Demokratie muss ja nicht zwingend liberal sein (auch wenn das auch wieder umstritten ist): Conceptual overreach threatens the quality of public reason | Aeon Essays
Zustimmung. Und das ist auch genau der Grund, warum eine russische Vorherrschaft in Osteuropa für den liberalen Westen (also für uns) nicht akzeptabel ist.
Ich habe den Eindruck, dass sie eher eine dumpfe Russlandabneigung haben.
Was sollte es sonst sein? Persönliche Rosenkriege? Natürlich ist es Wahrnehmung von Interessen, nicht auf die feine Art. Das ist Guantanamo aber auch nicht.
Ich befürchte, dass die jetzige Politik auf eine Konfrontation mit Waffengewalt hinausläuft. Und dem Grund dafür würde ich gerne verstehen, daher meine Fragen.
Ihre Ausführungen haben diese Erkenntnis noch nicht gebracht.
Die aktuelle russische Führung möchte den alten Großmachtstatus wieder erlangen. Aber da die meisten Menschen, zumindest außerhalb Russlands, korrupte Diktaturen eher unattraktiv finden, muss es andere Wege finden, seinen Einfluss zu stärken. Und tut das durch die Unterstützung separatistischer Bewegungen, Cyberangriffe, ökonomischer Erpressung etc. Und natürlich dadurch, dass es Regimen gleicher Art hilft, wie in Belarus und in Syrien.
Wenn Russland sich auf seine eigenen Grenzen beschränken würde, gebe es keine (größeren) Probleme mit dem Westen. Würde man aber heute die Ukraine allein lassen, wären morgen eventuell Estland oder Lettland dran.
Aber das wäre dann sicher auch einigen hier egal. Hauptsache das russische Gas wärmt die Bude und man hat seine Ruhe. Und zieht weiter in bequemer Weise über die USA (Guantanamo, Irak-Krieg, CIA) her und relativiert damit Russlands aktuelle Verbrechen.
Thema dieses Threads ist die Zukunft des Konflikt zwischen NATO und Russland, beispielsweise aufgehängt an den Fragen
(1) Glauben Sie, dass der geopolitische Konflikt zwischen NATO und Russland durch Konfrontation gelöst werden kann? Und falls nein: (2) Befürworten Sie eine Befriedung oder ein Einfrieren des Konfliktes?
sowie wünschenswerterweise gefolgt von einer konstruktiven Diskussion wie das angestrebte Ziel erreicht werden könnte.
@AndyM: Soweit ich es überblicke, haben sich Ihre Beiträge bisher auf Ihre Wahrnehmung der Vergangenheit und Gegenwart beschränkt anstatt sich mit dem eigentlichen Thema („zukünftiger Umgang mit diesem Konflikt“) auseinanderzusetzen. Falls Sie weiteren Diskussionsbedarf bzgl. Vergangenheit und Gegenwart sehen, so schlage ich im Sinne geordneter Debatten vor, dass Sie dafür einen eigenen Thread eröffnen.
Netter Versuch, aber mir gefällt es ganz gut hier.
Aber ich möchte Ihnen keine Antwort verwehren: wenig überraschend bin ich der Meinung, dass Russland allein den Konflikt sucht und ihn durch seine Politik z.B. in der Ukraine, anheizt. Die Nato tut dagegen nichts, was Russland ernsthaft als Provokation auffassen müsste. Es sei denn, man macht sich die russische Perspektive zu eigen, dass seine Nachbarstaaten keine eigenständige Politik machen dürfen.
Solange Russland seine aggressive Politik fortsetzt, kann es auch keine „Entspannung“ oder gar „Befriedung“ geben. Es sei denn wir als Westen verraten nicht nur unsere eigenen Werte, sondern auch die demokratischen und freiheitlichen Gruppen in Ländern wie der Ukraine.
Und anders als in Fragen wie der Flüchtlingspolitik oder den Umgang mit Staaten wie Katar, China u.a., wo westliche Werte auch nicht gerade überzeugend vertreten werden, würde sich Russland durch westliches Appeasment nur ermutigt fühlen, seine destruktive Politik auszuweiten.
(1) Glauben Sie, dass der geopolitische Konflikt zwischen NATO und Russland durch Konfrontation gelöst werden kann? Und falls nein: (2) Befürworten Sie eine Befriedung oder ein Einfrieren des Konfliktes?
Kommen Ihre Antworten noch?
Politiker der Regierungsparteien wollen Russland Auswege aufzeigen. Ob SPD und Grüne heimlich im Lageforum mitlesen?
Du verstehst es nicht. Es ist mir nicht egal.
Russland versucht Länder zu destabilisieren und Einfluss zu gewinnen - auf der anderen Seite stehen wir und versuchen das Gleiche, nur sind wir die Guten (wir bringen Demokratie und Menschenrechte).
Und ich versuche zu verstehen, wie man mit dem Ziel, Ländern ihre eigene Entwicklung zu zu gestehen, sein Verhalten gegenüber Russland so zu gestalten, das es nicht zu einem bewaffneten Konflikt zwischen NATO/Europa/USA und Russland kommt.
Und hier insbesondere die Betrachtung der EU oder NATO Osterweiterung und deren Auswirkungen auf die Beziehungen.
Rolf Mützenich und Jürgen Trittin sind ja weder die SPD noch die Grünen. Beide gelten nicht gerade als Falken in der deutschen Außenpolitik und sind der Ansicht, dass sich Konflikte nur durch Gespräche lösen lassen. Akteure wie Russland oder die Taliban sehen das leider anders.
Noch weiterer aktueller Hörstoff zu der Fragestellung: