LDN220 Impfnachweise

Danke für die vorbildliche Diskussionskultur. :+1:

Siehst du, da geht’s schon los: Diese Immobilie schnappt dieser Kinobetreiber im Zweifel dem XYZ weg, der leider noch nicht öffnen darf und dem daher das Kleingeld oder die Perspektive fehlt.

Du hast natürlich vollkommen recht, die genauen Verläufte kann ich nicht prognostizieren.

Auch gilt es die Zeiträume zu bedenken. Die Menschen aus der ersten Impfgruppe (medizinisches Personal und Menschen über 80) werden wohl eher niemandem etwas „wegschnappen“. Damit verkleinert sich der relevante Zeitraum natürlich; und das Problem wird kleiner.

Darum ging’s nicht.
Es geht darum, dass „Pandemie“ keine Situation des Einzelnen ist, sondern eine der ganzen Gesellschaft. Ich würde zumindest mal zur Diskussion stellen, ob jeder Einzelne sofort alle Grundrechte zurückerhalten muss, wenn die Pandemie ihn/sie nicht mehr betrifft.

Um mal ein noch größeres Fass aufzumachen (sorry :sunflower:):
Wäre es nicht im Rahmen des Gleichheitsgrundsatzes (Artikel 3) geboten, die durch die unterschiedliche Priorisierung bei der Impfung entstehende Ungleichheit bestmöglich abzumildern? Zum Beispiel, indem Einschränkungen trotzdem weiter gelten?
(Ich weiß, es geht nur darum, gleiches gleich zu behandeln.)

Wo ist das weniger schwammig als „Solidarität“?

… man selbst schon geimpft ist. :wink:

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Wenn, was noch nicht bewiesen ist, die Virenlast bei geimpften ebenso hoch ist wie bei nicht geimpften, dann ist es Sinnvoll dass alle weiterhin die AHA Regeln einhalten und es keine Ausnahmen gibt.

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@Schlossermeister: Jap, das Verhalten von uns allen sollten wir weiterhin davon abhängig machen, welches Risiko von uns potentiell für Dritte ausgeht. Es wäre schön wenn sich rausstellt, dass sich dieses Risiko durch eine Impfung erheblich reduzieren ließe (Daumen drücken).

@Annabelle: bzgl. Menschen die sich nicht Impfen lassen können.

Es ist natürlich wichtig diese Menschen in den Überlegungen mit zu berücksichtigen. Auch und vielleicht sogar grade um sich diesen Personen gegenüber solidarisch zu verhalten, sollten „wir“ die es können sich auch Impfen lassen, selbst wenn der ein oder andere das persönliche Risiko gering einschätzt (warum auch immer).
Mindestens aber solange wie noch nicht allen ein Impfstoff zur Verfügung gestanden hat, müssen für die Personen welche sich nicht impfen lassen können die gleichen Regeln gelten wie für die Personen welche noch nicht geimpften wurden. Das klingt zwar echt mies weil es nicht in der Macht der Personen liegt sich zu entscheiden aber das gleiche gilt erst einmal für alle welche aufgrund der Prioritätenliste noch keine Impfung erhalten haben. Sobald allen, welche sich impfen lassen wollen und können, der Impfstoff zur Verfügung gestanden hat wäre es nicht zu dulden irgendwelche diskriminierenden Regeln zu erhalten, welche nicht impffähige Personen einschränken.

An alle: Frohe Weihnachten :slight_smile:

Wer fragt denn, ob Menschen Herpes haben? Ich möchte dann z.B. als Gaststättenbesitzer wissen, ob jemand HIV Positiv ist. Also ein AIDS Test vorweisen. Es kann ja möglich sein, das er Gäste bei einem Unfall ansteckt. Kommt als nächstes der Nachweis einer Grippeimpfung? Daran sterben auch viele Menschen.

Was kommt als nächstes, Die Politik macht kleine Schritte vorwärts, aber Schritte zurück ist ganz selten.

@ Dave
Doch, und zwar ziemlich Viele und schwerwiegend. Wir reden ja von einem Zeitraum, in dem noch nicht alle geimpft sind, die sich impfen lassen wollen. Entsprechend der Inzidenz müssen Verhaltensregeln für Alle gelten, und zwar weil andernfalls:

  • aus psychologischer Sicht jede Solidarität in sich zusammenfiele. Die, die sich jetzt schon schwer tun, sich an die Regeln zu halten, würden losstürmen und feiern was das Zeug hält, ob geimpft oder nicht. Die an sich Willigen würden keinen Sinn mehr sehen, trotzdem brav zu bleiben, wenn die Überläufer immer mehr werden. Unaufhaltsame Lawine.

  • aus polizeilicher oder sonstiger ordnungspolitischer Sicht alle Kontrollmöglichkeiten den Bach runtergingen. Wer ist geimpft wer nicht? Da fang mal bei einem Haufen feiernder „Lockdown-Befreiter“ an.

  • aus medizinischer Sicht noch nicht klar ist, welche Viruslast eine Infizierte aber geimpfte Person noch mit sich trägt.

Sobald alle Impfwilligen ihre Impfung haben, werden Beschränkungen wohl nicht mehr aufrechtzuerhalten sein, obwohl eine Menge Intensivplätze sicher noch belegt sein werden, dann mehr von jüngeren Menschen. Aber damit müssen wir leben.

Weil zu diesem Thema anderswo noch was von „Neid“ steht: Das ist eine Frage von Gerechtigkeit und Aufrechterhaltung der Solidarität. Neid gibt es, aber nicht immer und in dem Mass, wie die meistens vorwitzigen Vorteilsnehmer den Begriff einsetzen, um ihre Vorteilsnahme zu rechtfertigen und sich als die coolen hinzustellen.

Fortsetzung der Diskussion von LDN220 Impfnachweise:

@rlinner

Weil zu diesem Thema anderswo noch was von „Neid“ steht: Das ist eine Frage von Gerechtigkeit und Aufrechterhaltung der Solidarität. Neid gibt es, aber nicht immer und in dem Mass, wie die meistens vorwitzigen Vorteilsnehmer den Begriff einsetzen, um ihre Vorteilsnahme zu rechtfertigen und sich als die coolen hinzustellen.

Also ich gehöre in jedem Fall (und auch zu recht) zu denjenigen welche mit als letztes eine Impfung erhalten werden. Ich würde es als ungerecht empfinden wenn ich weiterhin mit beträchtlichen Einschränkungen Leben müsste obwohl von mir dann kein (oder nur ein geringes) Risiko ausgeht. Ist es gerecht mit Einschränkungen Leben zu müssen weil für andere noch legitime Einschränkungen erforderlich sind? Ich finde nicht. Wenn der Grund für Einschränkungen nicht mehr das potenzielle Risiko ist welches von einem ausgeht, sondern nur um Solidarität zu zeigen (was aber eigentlich niemanden nutzt), hätte ich hiermit ein Problem.

Viele Menschen konnten in 2020 nicht mehr wie gewohnt ihrer Arbeit nachgehen, wäre es dann nicht auch gerecht gewesen wenn man allen das Arbeiten verboten hätte? → Nein es wäre nicht gerecht sondern doof gewesen!

Alle gleich zu behandeln ist nicht zwangsläufig gerecht. Dies zu wollen wäre auch meiner Meinung nach eine von Neid getriebene Haltung.

Vor mir würden viele das „Privileg“ von Normalität erhalten, dies wäre legitim und „wir“ die später drankommen sollten uns für diejenigen freuen (wie z.B. für unserer Eltern & Großeltern). Ich will nicht das Mutti noch Monate in der Bude hocken muss obwohl sie geimpft wurde.

(Grundbedingung: Die Impfung reduziert das Potenzial andere anstecken zu können signifikant)

@ JanaausHassel
Ein Szenario: von 50 Mio Impfwilligen sind 20 Mio bereits geimpft, die Inzidenz ist um die 50. D.h., die Gesundheitsämter kommen gerade noch mit der Kontaktverfolgung hin, heisst weiterhin, Veranstaltungen usw. sind nicht erlaubt, um die 30 Mio noch Ungeimpften und den Rest Impfunwilliger zu schützen und Kontrollverlust der Gesundheitsämter zu vermeiden. Was passiert, wenn die 20 Mio Geimpften (vorausgesetzt wie du sagst sie wäre nicht mehr infektiös) in die Normalität entlassen werden? Das Veranstaltungsverbot oder das Verbot von Familienfeiern ist nicht mehr aufrechtzuerhalten, weil die Geimpften von den Ungeimpften in der Praxis nicht mehr zu unterscheiden sind, weil niemand millionenfach Impfnachweise kontrollieren kann. Zumindest der „wagemutige“ Teil der Ungeimpften wird nicht zuschauen wie die anderen feiern. In kürzester Zeit werden alle Schranken fallen - und der nächste Lockdown ist fällig - auch für die Geimpften, weil es eben anders nicht zu kontrollieren ist.

Die Einhaltung von Regeln ist nicht nur von polizeilicher Kontrolle abhängig, sondern auch von Solidarität aus der Einsicht, dass die Regeln notwendig sind. Selbst wenn eine Person glaubt, ihr Regelbruch würde nicht schaden, gibt sie allen ein Beispiel, dass es auch ohne die Regel geht. (Niemand schaut so genau hin, als dass er die möglicherweise besonderen Umstände der Person anerkennt und deshalb von dem eigenen Regelbruch absieht.)

Solidarität ist hier wie nirgendwo keine leere Hülse, keine rein idealistische Haltung, oder zwanghafte, kleinliche Gleichmacherei, sondern der Ausdruck von sozialer und praktischer Intelligenz, insofern, als geübte Solidarität der stärkste Pfeiler einer gesellschaftlichen Ordnung und des Zusammenhalts ist.

Wir sind ja gerade wegen fehlender Solidarität und praktischer Vorausschau eines zu grossen Teils der Bevölkerung in diesen harten Lockdown geschlittert. Was du vorschlägst, hört sich zwar freundlich und grosszügig an, ist aber nicht praktikabel.

Genau das habe ich nicht gemeint, und ich hoffe, das hier klargestellt zu haben.

Worauf basiert diese Annahme? Ich glaube kaum, dass es eine Änderung gäbe. Die vernünftigen Leute werden auch weitehrin vernünftig bleiben und die Corona-Spinner werden auch weiter spinnen, Corona leugnen und keine Masken tragen.

Ganz einfach: Wer eine Lockerung der Maßnahmen für sich in Anspruch nehmen möchte, ist in der Nachweispflicht und muss ggF. seinen Impfpasse mitführen.

[quote=„rlinner, post:25, topic:4459“]
welche Viruslast eine Infizierte aber geimpfte Person noch mit sich trägt[/quote]
Spielt nur eine Untergeordnete Rolle. Wenn ich ein Flugzeug oder ein Restaurant voller geimpfter Personen habe, wen sollen die dann anstecken?

Sehe ich ähnlich… Untern Strich ist das wieder nur eine Neid-Debatte die wir führen… Wir könnten die Maßnahmen für geimpgte Personen zwar lockern, machen es aber nicht, weil andere Leute eifersüchtig sind, obwohl es gerade der Wirtschaft und kleineren Unternehmen massiv helfen dürfte…

Warum nicht?
Klar ist das aufwändig… Aber den Aufwand kann man auch dem zuschieben, der von der Öffnung profitiert… Wenn ein Restaurant öffnen will, muss es den Impfnachweis kontrollieren - fertig. Den Aufwand hat derjenige der den Vorteil hat. Fair, einfach und praktikabel.

Reine Spekulation… Wie gesagt, wahrscheinlicher ist das Szenario, dass wer jetzt vorsichtig ist, wird das auch weiterhin sein wird und , wer Corona jetzt ignoriert, wird das auch weiterhin tun.

lg, Dave

Es gibt jetzt zunehmend Hinweise, dass die Impfung in der Tat auch die Übertragung zumindest deutlich mindert.