Ich fand euer Interview mit Frau Schwerdtner sehr interessant.
Ich glaube auch, dass der Staat aktiver in der Wirtschaft vorgehen muss.
Die Beispiele Silicon Valley und Elektroautos in China zeigen, wie wichtig es ist, als Staat langfristige Zukunftspläne zu haben.
Auch das Mondprogramm der Amerikaner wäre ein Beispiel, wie man mit einem staatlich finanzierten Großprojekt Technologieentwicklung in allen Bereich vorantreiben kann.
Trotzdem möchte ich zu Vorsicht mahnen:
Denn was Linke oft vergessen: Der Staat an sich ist nicht automatisch gut.
Genau wie in der Wirtschaft gibt es auch hier Menschen, Unternehmen und Verbände, die nur den eigenen Vorteil im Sinn haben.
Ziel muss es also sein, Wirtschaft und Staat so zu ordnen, dass ein gutes Ergebnis für alle Menschen erzielt wird.
Dabei ist die Gestaltung sehr wichtig. Egal ob Unternehmen oder Staat.
Beispiele und etwa die Mitarbeitervetretung in Unternehmen oder Bürgerräte in der Politik.
Dabei ist mir persönlich das Thema Barrieren und Pluralismus sehr wichtig.
Denn diesen Problem gibt es in jedem Systemen.
Wenn beispielsweise für Tätigkeiten ein Studium vorausgesetzt wird, dann schließen wir alle aus, den diese Art des Lernens nicht liegt.
Wir sollten kritischer fragen: Ist denn ein Studium wirklich für die Ausübung der Tätigkeit notwendig?
Oder geht es hier nur darum, dass weniger schlaue Menschen strukturell benachteiligt werden, weil eben schlaue Menschen mit Studienabschluss die Regeln machen?
All diese Fragen sind sehr wichtig und hängen nicht primär davon ab, ob eine Organisation privat oder staatlich ist.
Ein gutes Beispiel für meine These ist die Universitare Forschung:
Ein überwiegend staatliches System, dass stark auf Wettbewerb, Leistungsdruck und Verstoß gegen Arbeitszeit-Gesetze geprägt ist.
Hier können eigentlich nur Menschen mitreden, die sehr leistungsstark sind, also das Glück hatten mit hohem IQ und guter Gesundheit geboren zu werden.
Diese Wissenschafts-Elite prägt dann wiederum Konzerne, Staat und Politik.
Pluralismus sieht anders aus.
Und auch im Journalismus gilt das gleiche:
Wenn Ihr im Podcast Mitarbeiter:innen sucht, dann wird meist ein Studienabschluss vorausgesetzt.
Pluralismus als Stärke zu begreifen und z.B. die Perspektive eines Menschen ohne Abitur im Team zu haben, scheint dabei nicht wichtig zu sein.
Natürlich muss man über Kapitalverteilung sprechen. Aber ich glaube, wie müssen aufpassen, nicht alle Ungerechtigkeiten auf dieses Thema zu reduzieren.