Es gibt natürlich antiliberale Bestrebungen in einigen Teilen der türkisch-muslimischen Instititutionenwelt. Aber lass mal die Moschee im Dorf! Genau das meine ich mit wenig hilfreichen Verallgemeinerungen.
Ich war zufällig gerade auf einer deutsch-türkischen Hochzeit. Der Vater des türkischstämmigen Bräutigams ist im Vorstand des örtlichen Moschee-Vereins, der wiederum der DITIB angehört.
Das waren alles völlig normale, extrem gut integrierte Menschen, von denen gemessen an meiner „Bubble“ vielleicht überdurchschnittlich viele offen religiös sind und wo es in den älteren Generationen noch etwas konservativere gesellschaftliche Idealbilder gibt. Wobei sich meine Oma extrem gefreut hat, dass die Kinder der Schwiegerfamilie älteren Menschen mit einem sehr viel formelleren Respekt begegnen.
Wenn bei jeder Diskussion über Migranten oder dem Islam in Deutschland immer diese Vorurteile und Verallgemeinerungen in den Vordergrund gestellt werden, dann muss man sich nicht wundern, wenn sich Menschen am Ende nicht zu Deutschland zugehörig fühlen.
Hast du schonmal eine Rede von Frau Beatrix von Storch gesehen? Das ist der selbe Schmuh. Idioten gibt es überall, gegen sie muss man vorgehen, aber genauso wenig, wie ich mit von Storch in einen Topf geworfen werden will, sollte man auch nicht mit einem zu breiten Pinsel über die Muslime in Deutschland herziehen.
Einer repräsentativen Umfrage zufolge sehen viele Bürgerinnen und Bürger den Islam nach wie vor nicht als Bestandteil Deutschlands an. 45 Prozent der Befragten äußerten sogar, dass der Islam „gar nicht“ zu Deutschland gehöre. Für viele Bürger gehört der Islam „gar nicht“ zu Deutschland
Vieles deutet darauf hin, dass sich in diesen Klagen gar nicht in erster Linie direkte und persönliche Erfahrungen widerspiegeln, sondern Gefühle der kollektiven Abwertung. Besonders kränkend wirkt dabei offenbar die von den Türkeistämmigen sehr genau wahrgenommene Geringschätzung und Abwertung des Islams durch die Mehrheitsgesellschaft: So stimmen 84 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass es sie wütend macht, wenn nach einem Terroranschlag als erstes Muslime verdächtigt werden. Angekommen und auch wertgeschätzt? Integration von Türkeistämmigen in Deutschland | Integrationspolitik | bpb.de
Sag mir doch bitte, wo ich etwas „ignorieren oder wegdiskutieren“ will.
Ernsthaft? Ein Patriotismus, der auf fundamental auf dem Narrativ des gottgegebenen besser seins beruht? In dem die völlig unreflektierte und historisch absurde manische Loyalität gegenüber dem Willen der „Gründungsväter“ unter anderem dazu führt, dass dort am laufenden Band Kinder in Schulen erschossen werden? In dem die Gefahr und die Schuld immer woanders zu suchen sind? Also mir fällt da einiges ein, was „ungesund“ für die USA selbst und den Rest der Welt ist.
Absolut, aber in der Lage wurde ja auch schon eine Alternative diskutiert: Ein positiver Verfassungspatriotismus, in dessen Rahmen wir unser kollektives Selbstwertgefühl an den gesellschaftlichen Errungenschaften für Einigkeit und Recht und Freiheit festmachen.