Es ist ein Totschlagargument und eine Nebelkerze. Zu diesem behaupteten Neid hätte ich wirklich gern mal eine Studie. Sonst: Einfach mal weglassen.
Der schlechte Ruf von Führungskräften liegt meines Erachtens vor allem an den bekannt gewordenen Fällen, wo nach großem angerichteten Schaden noch Millionen Abfindungen hinterher geworfen werden während ein unterschlagener Pfand-Bon zur Kündigung führt. Wieder eher ein Gerechtigkeitsthema.
Mir scheint da eher der Effekt zu wirken, dass Menschen mit höherem Lebensstandard einfacher Abstriche machen können als Menschen im ökonomisch schlechter gestellten Bereich. Ob ich auf den 3. Urlaub verzichte oder auf das einzige Treffen mit Freunden oder Familie ist vermutlich ein qualitativer Unterschied.
Ein Grund dafür kann aber auch sein, dass dort finanzielle Möglichkeiten für dieses Verhalten vorhanden sind. Hinzu kommen noch schlecht gemachte Subventionen für eben diese Klientel, zum Beispiel die E-Auto Förderung und Wissings Geschenk.
Nachdem ich die Männer/Frauen-Kurve gesehen habe durchaus.
Die Problematik ist seit den 70ern bekannt. Wenn man sich nun vor Augen führt, wer am meisten Einfluss auf die Politik hat, bleibt festzuhalten, dass wir nicht dort stehen, wo wir stehen sollten, wenn die Bildungselite sich in der Vergangenheit für Klimaschutz stark gemacht hätte.
Gerade Unternehmern führen uns ja täglich vor Augen, dass Klimaschutz immer ein nice-to-have ist, solange man selbst dafür nichts tun muss oder, wie im Fall von Apples USB - Kabeln, es sich positiv auf den Gewinn auswirkt.
Guter Punkt. Hier ist noch ein Bild der BPB zur Frage, ob man den Klimawandel überhaupt als Problem einstuft.
Festzuhalten ist, der Konsens ist breit, aber er ist im akademischen Bereich stärker ausgeprägt als in anderen Bildungsgraden.
Ja echt jetzt. Wenn man behauptet, dass Ottonormalo Yachten (und anderen teuren Luxus) nur wegen des schädlichen Impacts ablehnt, was ein Problembewusstsein voraussetzt, das erst seit max. 1 Jahrzehnt vorhanden ist, dann darf man das schon mal hinterfragen.
Wenn es nicht Neid ist (wobei ich das erstmal als völlig normalen, evolutionär begründbaren und menschlichen Charakterzug sehe), warum leisten sich dann viele (nicht alle!) Menschen bei sozialem Aufstieg schnell Luxus?
Ich will nicht ausschließen, dass es auch Menschen mit existenziellen Nöten gibt. Aber die sind doch nicht gegen die Yacht oder den dicken Audi des Chefs weil sie denken dann mehr Geld zu haben oder weil es umweltschädlich ist. Stattdessen ärgert man sich doch darüber, dass die da oben alles können und man selbst kaum über die Runden kommt.
Hier eine interessante Studie zu diesem Thema.
"The empirical test results of hypothesis 1 indicate that the upward wealth inequality aversion (jealousy effect: people envy who is richer than themselves) is stronger than the downward wealth inequality inclination (proud effect: people enjoy having a superior position in the wealth hierarchy). "
Ich finde solche Aussagen schwierig, wenn sie nicht hinreichend belegt sind. Ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen wahrgenommener Lebensqualität und Ungleichheit, das ist in Studien belegt. Dass Ungleichheit massenhaft Unzufriedenheit schafft. habe ich nicht gesehen. Der zweite Teil der Aussage wurde untersucht und falsifiziert.
What do we know about wealth inequality and democracy? Our review shows that the simple conjectures that democracy produces wealth equality and that wealth inequality leads to democratic failure are not supported by the evidence. Why are democracy and high levels of wealth inequality sustainable together? Three key features of democratic politics can make this outcome possible. When societies are divided along cleavages other than wealth, this can inhibit the adoption of wealth-equalizing policies. Likewise, voter preferences for the redistribution of wealth depend on the beliefs they form about the fairness of these measures, and some voters without wealth may feel that redistribution is unfair. Finally, wealth-equalizing policies may be absent if the democratic process is captured by the rich; however, the evidence explaining when, where, and why capture accounts for variation in wealth inequality is less convincing than is often claimed. This phenomenon is a useful avenue for future research.
https://www.annualreviews.org/doi/full/10.1146/annurev-polisci-061014-101840
Hattest du schon mal angestellte?
Angestellte kosten einem Unternehmen mehr als der einfache Bruttolohn. Wenn es nach mit geht müsste jeder min. 2500.-EUR netto verdienen aber dann müssen wir auch bereit sein im Gegenzug hinzunehmen das Artikel einen vernünftigen Preis erhalten. Von außen sieht es immer so als ob die Unternehmen mehrere Millionen und Mrd übrig hätten. So einfach ist auch das nicht. Es mag diese fälle sicher geben aber grundsätzlich sind Unternehmen und Ihre Strukturen von Kosten und Erlösen durchaus nachvollziehbar. Kostenerhöhungen bei den Löhnen und Gehältern die dem Angestellten und Arbeiter auch etwas bringen können nicht einfach ohne folgend bleiben. Das ist unrealistisch.
So einfach ist das nicht.
Wenn jemand etwas von der Gemeinschaft (dem Staat) will, will er wissen warum dies so ist. Über die Art und weise kann man gern Streiten aber die Nachfrage ist erstmal legitim. Es handelt sich um Steuergeld.
Ein Millionär mit 5 Villen wird wenn überhaupt vom Staat nur Subventionen erhalten wollen und dafür muss er auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Aber diese haben meistens nichts mit seinem Vermögen zu tun. Somit ist klar das niemand in Deutschland freiwillig eine Liste seine Einkäufe offen legt. Würdet ihr das ?
Was genau sind diese „planetaren Grenzen dieses Planeten“? Am Ende sind die aktuell nutzbaren Elemente. Wir brauchen zum Beispiel Öl auf und können mit den Umwandlungsprodukten noch nichts anfangen um es Sinnvoll zu nutzen. Wir knabbern uns nicht den Planeten unter dem Hintern weg. Dafür bräuchten wir länger als diese Berechnungen immer Laufgen.
Der zweite Satz ist nicht belegt. Ja die aktuell Reicheren verbrauchen mehr Ressourcen und erzeugen mehr Klimaschädliche Emissionen. Allerdings ist nirgends erforscht ob eine gleichere Gesellschaft nicht den selben Effekt hätte! Ich kenne zumindest keine solchen Aussagen.
Die Studie kann die Hypothese vom Neid meiner Meinung nach nicht belegen. Es wird nur gezeigt, dass Menschen unglücklicher sind, wenn sie in ihrer Region relativ weniger Geld zur Verfügung haben als andere. Das kann natürlich alle möglichen Gründe haben.
Ich finde es auch fraglich, hier zum Thema Ungleichheit in Deutschland eine Studie zu zitieren, die ausschließlich chinesische Haushalte betrachtet. Die kulturellen Unterschiede dürften signifikant sein. Das merkt man schon, wenn man solche Sätze liest:
In this paper, we concentrate on the family, thus, the family head’s happiness is representative of the family’s happiness since the family head is usually the sole decider
Nein, aber es ist nicht zu viel verlangt, dass Angestellte von ihrem Gehalt leben können. Wenn nicht, sollte man sein Unternehmen lieber aufgeben.
Wow.
Was soll man darauf antworten?
https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/schwindende-widerstandskraft-unseres-planeten-planetare-belastungsgrenzen-erstmals-vollstaendig-beschrieben-sechs-von-neun-bereits-ueberschritten-1
Etwas älter, aber eventuell verständlicher:
https://de.wikipedia.org/wiki/Planetare_Grenzen#/media/Datei:Planetare_Belastungsgrenzen_2022.png