Fortsetzung:
Dann haben wir immer noch die Situationen, dass jemand aus jugendlichem Leichtsinn oder sogar unverschuldet in Not gerät.
Daher reichen mir gleiche Ausgangsvoraussetzungen als Anforderung an ein politisches und das Wirtschaftssystem nicht allein aus. Zusätzlich sollte eine Gesellschaft sicherstellen, für jeden Bürger die gesellschaftliche und soziale Teilhabe gewährleistet wird. Ganz im Sinne des Modells der Donat-Ökonomie (Kate Raworth): bestimmte sozialen Grenzen dürfen nicht unterschritten werden. Allen Menschen sollte z. B. ein ausreichender Zugang zum Gesundheitssystem oder zu Bildung ermöglicht werden. Das Gleiche für Nahrung, Wasser, Energie, Wohnen, Sicherheit etc. Und zwar auch dann, wenn es absolut gleiche Ausgangsvoraussetzungen gibt!
Und: Gleichzeitig sollte unser politisches und Wirtschaftssystem sicherstellen, dass die planetaren Grenzen dieses Planeten nicht überschritten werden. Gerade die massive Ungleichverteilung verursacht das aber. Der weit überwiegende Teil der klimaschädlichen Emissionen geht auf die sehr und Superreichen zurück [1].
Man kann dies entweder über die Veränderung von relativen Preisen, d.h. über entsprechende CO₂-Preise erreichen, die klimaschädlichen Konsum einfach unattraktiv macht – das geht aber nur, wenn wir gleichzeitig ein Klimageld einführen, d.h. die Einnahmen aus den CO2-Preisen pro Kopf an die Bevölkerung umverteilen. Andernfalls wäre die CO₂-Preis-Belastung für die sozial Schwachen nicht mehr tragbar.
Und / Oder man macht die sehr und Superreichen deutlich weniger reich (Vermögensabgabe, Vermögenssteuer, Einkommensteuer, Erbschaftsteuer) und senkt allein damit die CO₂-Emissionen (aber vermutlich nicht ausreichend!).
Den Trend kann man aktuell auf keinen Fall als anhaltend bezeichnen. Und: Er ist im Umfang keineswegs so, dass die massive Ungleichverteilung sich in den nächsten, sagen wir 10-20 Jahren signifikant verbessern würde. Darauf zu hoffen, dass das politische System zusammen mit dem Markt für eine Verbesserung sogen werden, ist nativ. Allein schon deshalb, weil wir, wie schon gesagt, von einer Situation ähnlicher Ausgangsvoraussetzungen meilenweit entfernt sind.
Fortsetzung …
[1] Wie können wir den CO2-Ausstoß von Superreichen senken? | MDR.DE
Superreiche Klimakiller
Studie: Superreiche schädigen das Klima weit mehr als der Rest der Menschheit | ZEIT ONLINE
Das Klima und die Reichen | Das Erste - Panorama - Sendungsarchiv - 2023
Oxfam-Bericht: Reiche leben viel klimaschädlicher als arme Menschen | tagesschau.de