Ein schönes Beispiel ist Amsterdam. P+R Parkplatz 6 € 24 Stunden und zwischen 6-9,50€ für das Ticket hin und zurück in die Innenstadt. Heixt zwischen 8 und 12€ pro Person für 24 Stunden. So hätte ich das gerne in Deutschland. Mit mehr Leuten billiger und super Anbindung Parkhaus<->Innenstadt. War vor kurzem in Trier und ab 2 Personen im Auto war das Parkhaus in der Innenstadt billiger als P+R und immernoch teuer! Heißt einfach Parkhaus teuer machen ist nicht die Lösung.
Aber ja. Verkehrswende gern in der Kombination. Stadt ÖPNV ausbauen und parallel eMobilität für die unteren Schichten fördern und billiger als gebrauchte aktuelle Verbrenner machen so das Sie auch für diese Bevölkerungsgruppen bezahlbar/finanzierbar sind. Finanzierung bei 0% über die KFW ohne Anzahlung bei entsprechender Förderung und Absicherung durch den Bund bei „vernünftigen“ E-Autos. Also nicht der 40k Tesla. Gleichzeitig den Markt regulieren das die Preise nicht explodieren weil die Nachfrage steigt.
Du fährst nie Auto, auch nicht Taxi und nimmst auch generell keine Dienstleistungen an die irgendwie direkt oder auch indirekt auf MIV beruhen, richtig? Du lehnst auch Besuch ab wenn derjenige mit dem Auto, z.B. Taxi, zum Bahnhof gebracht wurde? Wenn nein, dann höre doch auf Leute die offensichtlich ohnehin schon in weiten Teilen vorbildlich sind und ÖPNV und Fernzüge statt Auto zu nutzen anzugehen.
Denn genau das ist wieder typisch Deutschland, was solche Debatten angeht. Statt Kritik primär an die Leute zu richten die wirklich die 500 Meter zum Bäcker mit dem Auto fahren, die statt Fahrten zu bündeln viele Einzelfahrten machen, weil das Auto ist ja eh da, die generell kein Stück darüber nachdenken wie sie ihren Fußabdruck reduzieren können, werden die Leute angegangen die temporär auch mal ein Auto nehmen weil Hin- und Rückfahrt mit der Bahn insgesamt 3-4 Stunden länger und damit 2,5 bis 3 mal so lange ist wie mit dem ÖPNV.
Wir schaffen bei so vielen Dingen eine Atmosphäre wo es leichter ist einfach komplett auf ein sinnvolles Verhalten zu verzichten als sich generell sinnvoll zu verhalten, aber sich auch zuzugestehen auch mal nicht Perfekt zu sein. Das ist bei Verkehr so, bei Fleischkonsum, beim Reiseverhalten.
Ein Problem sind die oft linear steigenden Kosten der Fahrten mit dem ÖPNV. Um auch bei Paaren, Familien oder anderen Gruppen attraktiv zu sein müsste man vermehrt Tickets haben bei denen jeder weitere Mitfahrer weniger kostet.
Andererseits wäre ja auch schon viel geholfen wenn viele Fahrten statt mit den heute üblichen 1,5 Personen pro Auto dann z.B. mit 2,5 bis 3 Personen pro Auto stattfinden würden. Das würde die Straßen ja auch schon deutlich entlasten. In Kombination mit der Antriebswende wäre Klimatechnisch ein großer Schritt getan.
Ich wollte hier nicht so auf das Geld abzielen, 1h im klimatisierten Auto sitzend vs. 3h mit 4x Umsteigen beengt stehend ist die eigentliche Story.
Es muss dringendst in den ÖPNV investiert werden und meinetwegen darf die Autobahn auch Maut kosten.
Ich war letztes Jahr in Paris und ich muss sagen selbst Frankreich hat Deutschland bei der Radinfrastruktur abgehängt. Von Holland oder Kopenhagen will ich gar nicht reden. Mitte der 80er war ich ab und an in Straßburg, da gab es in D immerhin schon Radwege, dort in Frankreich warst du ein Opfer mit deinem Rad… Inzwischen ist die Straßburger Innenstadt ein Fußgänger und Fahrradfahrer Paradies.
Jepp, gefühlt haben sich alle in Europa fortbewegt und nur Schland steht still.
Von mir aus darf jede Straße Maut kosten. Ansonsten entstehen wieder Probleme mit Umgehungsverkehr.
Beim ÖPNV-Ausbau ist natürlich ein Problem auch der aktuelle Arbeitskräftemangel. Schienenersatzverkehr nur Sonntags…da muss man erstmal einen Busunternehmer finden der dafür ausgerechnet am Sonntag Kapazität frei hat.
Aber generell ist Schienenersatzverkehr ja oft eine Sache für sich. Manchmal ist der echt gut gemacht und deckt dann Teilstrecken sehr gut ab und fährt dann auch mal direkt durch um z.B. den Umweg den die Bahn macht zu kompensieren und manchmal tingelt man dann von Haltestelle zu Haltestelle und hat am Ende eine absolut inakzeptable Fahrzeit. Und das auf vielen Strecken auch nicht mal nur wenige Wochen sondern mehrere Monate und das dann auch nicht nur einmal und dann ist vorbei, sondern fast jedes Jahr aufs neue immer wenn wieder ein Streckenabschnitt angegangen wird.
Ich will mich halt nicht in den ÖPNV zu kranken, lauten und auch häufig unsozialen Menschen setzen.
Nur wenn es nicht anders geht und ich im Ruheabteil des ICE reise. Das ist dann aber Fernverkehr.
Dasselbe Thema Stadt, wollen wir nicht. Krach, Dreck, zu viele komische Menschen.
Darum Zweifamilienhaus mit 2000qm Grundstück im Münsterland. Man lebt halt länger.
Muss man sich nur rauskaufen mit E-Autos und großer PV.
Ich weiß es nicht. Ich glaube aber, dass das gar nicht so wichtig ist. Es gibt so viele gute Vorschläge. Es werden ja auch gute Dinge gemacht, nur sehr, sehr langsam und halbherzig. Wenn der Stein mal ins Rollen kommt, dann dauert der Wandel gar nicht so lange.
Ich habe deshalb auf das Geld abgezielt, weil das Beispiel zeigt, dass das Geld da ist. Wir verballern so viel Geld beim Auto, das sich damit richtig guter ÖPNV finanzieren lässt. Und dann kannst Du hoffentlich gechillt in der Bahn sitzen.
Das Auto hat wirtschaftlich-politisch gewollt einen so vorherrschenden Stellenwert, das Alternativen kaum eine Chance haben.
Eigentlich wären wir als Kunden diejenigen, die als Kunde den Wandel forcieren könnten.
Nur muss man halt von A nach B und hat oft weder Zeit noch Geld für Experimente.
Wenn es aktuell Schienenersatzverkehr gibt würde er wohl auch mit mehr Geld nicht gechillt in der Bahn sitzen. Schienenersatzverkehr wird ja nicht zum Spaß eingerichtet. Und wenn ich das richtig verstanden habe ist der die Ursache für die aktuelle Nutzung eines Carsharing Autos.
Und gerade wenn wir wollen, dass die Bahn leistungsfähiger wird, mehr Züge in kürzeren Abständen bewältigen kann und weniger Langsamfahrstellen hat, dann werden wir in den nächsten Jahren bis wahrscheinlich Jahrzehnten massiv mit Einschnitten zu kämpfen haben, weil entweder ganze Strecken zur Sanierung oder zum Ausbau komplett gesperrt werden, zum Teil gesperrt werden oder mit verminderter Kapazität betrieben werden (ein Gleis statt zwei).
Auf der Strecke die ich regelmäßig fahre sind z.B. in kurzem Abstand 23 große Brücken und 7 Tunnels wobei von den Brücken erst ein Teil saniert ist und die Tunnels noch gar nicht. Dazu kommen noch weitere Brücken und Unterführungen im weiteren Verlauf die auch zum Teil noch saniert werden müssen und mehrere Abschnitte in denen eine Bahndammsanierung ansteht.
Zu glauben dass man all diese Arbeiten ohne Einschnitte machen könnte wenn man nur mehr Geld hätte ist dann doch realitätsfern.
Wir hatten in den letzten Jahren auf dieser Strecke quasi jährlich mehrere Wochen mit entweder komplett SEV oder zumindest teils SEV, entweder auf einem Abschnitt oder als Ersatz für jeden zweiten Zug, da die Strecke nur eingleisig befahrbar war. Und ein Ende ist wie gesagt noch nicht in Sicht.
Eine andere Strecke von hier aus wird in zwei Jahren komplett gesperrt werden und zwar für planmäßig über 5 Monate. Erfahrungsgemäß dauert das aber länger.
Die Wahl die man hat wäre in erster Linie ob es mehr Einschnitte und dafür kürzer geben soll oder weniger und dafür länger. Mehr Geld hilft nur da wo die Kapazitäten vorhanden wären mehr Arbeiten parallel zu machen und z.B. längere Abschnitte zu sanieren. Meines Wissens fehlt es dafür aber auch an Kapazität in Sachen Baufirmen die das umsetzen.