LdN 380 D-Ticket attraktiver machen

Bei der Diskussion zur Attraktivität des Deutschland-Tickets fehlen mir zwei wesentliche Punkte.

Letztes Jahr häuften sich Berichte über Probleme mit der App. Immer wieder verschwand das Ticket in der App oder wurde im Folgemonat nicht geladen, obwohl das Geld abgebucht wurde. Hier gab es am Anfang viel Unsicherheit, ob man nun als Schwarzfahrer gehandelt wurde (wie teils schon vorher bei Nichtladen von BahnCards berichtet) oder einfach mit der Quittung weiterfahren kann.

Da das Ticket nur digital erhältlich ist, können wir uns doch leicht vorstellen, dass weniger Technik-affine Anteile in der Gesellschaft eine Hürde haben dieses zu buchen. Zwar kostet das Ticket selber nur 49€, aber für die Nutzung brauche ich die App und damit ein Smartphone. Bis Ende letzten Jahres konnte man eine gedruckte Version noch per Post sich zustellen lassen, aber jetzt bleibt nur noch die Chipkarte zu beantragen bei einem regionalen Anbieter - hoffentlich nicht nur online möglich…

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Liebes Lage-Team,

Ich habe zwei Kinder über 14 Jahre, ein Schulkind und ein Kindergartenkind.

Wir bräuchten als Familie 5 Deutschlandtickets, selbst wenn es nur 3 oder 2 wären, wäre es für uns monatlich nicht zu tragen, bzw. steht im keinem Verhältnis.

Wir fahren hier in der Stadt 90% aller Fahrten mit dem Rad, nur eins meiner Teanagerkinder nutzt lieber ab und zu die Straßenbahn (meist schwarz, bitte keinem sagen, weil 2,80€ bis zur Schule einfach viel Geld sind :)).

Das Auto nutzen wir selten, haben einen Stellplatz im Hof. Bei starkem Regen/Schnee und Kälte wäre für uns das Ticket toll und wir würden auch mehr fahren, wenn es günstiger wäre, also mehr Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung machen.

Wir möchten zudem ca. 2x im Vierteljahr zu Oma und Opa fahren, das ist mit dem Auto 1 1/2h in die Pampa nach Sachsen bzw. Thüringen.

Mit dem Zug sind es für 51€ in 2h oder 25€ in 3h (alle ab 14 Jahren zahlen voll, Regionaltickets sind toll, gelten aber nicht in schnellen Zügen und nur zu bestimmten Zeiten …) und da die letzten Kilometer nur selten der Bus fährt und wir natürlich alle dort mobil sein wollen, möchten wir gern unsere Räder mitnehmen.

Auch der Urlaub mit Zug wäre auch toll, aber auch nur mit den Rädern, sonst sitzt man dort fest.

So lange Radmitnahme (wir sind große Menschen, RH 60 gibt es oft nicht im Verleih) in Bus und Zug so schwierig ist, wird es einfach schwierig für uns wirklich umzusteigen.

Also, die zusätzliche Zeit beim Zug/Bus stört mich nicht, auch nicht das Umsteigen, aber wenn wir dann noch 4-x Mal mehr bezahlen, als bei einer Fahrt mit dem Auto, dann hört meine Liebe zum ÖPNV leider auf.

Potentiell nervende Familien will man offenbar nicht auf Reisen, nur die stillen Pendler, die leise in ihre Tasten klopfen.

Viele Grüße,

Stefanie

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Ich selber habe das 49€ Ticket und nutze es gerne. Trotzdem habe ich weiterhin ein Auto.
Was mir in der Folge etwas zu kurz kam, war: Es muss zwingend etwas an der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gemacht werden.
Leute durch einen teuren Sprit auf die Bahn drücken wird nur dann halbwegs funktionieren, wenn man dann nicht (wie ich aktuell) zwei von drei Fahrten abends 75 Minuten in Ingolstadt stehe, weil entweder die Bahn ausfällt oder ich so viel Verspätung habe, dass ich den Anschluss nicht schaffe.
Nur mit Partnerin geht das. Aber sobald ein kind da wäre, könnte ich diese Verzögerungen nicht mehr hinnehmen.
Das gleiche im Raum Memmingen München. Das Gleis ist einspurig und es kommt quasi nie vor, dass man pünklich in München seinen Anschluss schafft. Heißt 60 Minuten warten… und das fast immer

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Das ist leider nicht richtig. Du kannst das Deutschlandticket auch am Schalter kaufen.

Das Deutschlandticket ist über die Apps oder Internetseiten sowie die Verkaufsstellen der Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn erhältlich. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen eigene Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa der Verkehrsdienstleister Transdev. Die Kunden erhalten das Ticket entweder in der App auf ihrem Smartphone oder als Chipkarte.

Ich bin mir 100%ig sicher, dass es beim Deutschlandticket sicher nicht an der Verfügbarkeit oder technischen Problemen hängt.

Es ist schlicht der Preis. Für Pendler ist das Ticket ein Nobrainer. Aber will man dann als Familienausflug zum Stadtfest in die übernächste Stadt oder Oma besuchen, dann brauche ich auch für die Kinder Fahrkarten. Und schon bin ich nicht selten bei einem Preis, den ich auch mit dem PKW für Benzin bezahlen muss. Die zusätzlichen Euro für die Abnutzung zahle ich dann noch gern drauf wenn ich dafür einfach 1h schneller von Haustür zu Haustür komme.

Das Problem ist also eher die Bequemlichkeit und nicht ausreichende Taktung der Zubringer, vor allem am Wochenende.

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same here… als ich mein Auto verkauft hatte letztes Jahr und mir das Deutschlandticket angelegt hab, hab ich wirklich ausnahmslos jeden Tag über den ÖPNV geflucht, weil nicht ein Tag ohne verpasste Anschlüsse oder spontane Ausfälle vergangen ist. Mein Weg zur Arbeit hat sich dadurch verdreifacht, und es hat mich so genervt dass ich mir schleunigst innerhalb 1 Monat ein neues Fahrzeug zugelegt hab.
Wohne nicht in der Stadt aber ich würde sagen wir sind ganz gut erschlossen vom ÖPNV, mit den geplanten Verbindungen wäre ich klar gekommen aber Zuverlässigkeit 0… geht garnicht. (VVS Gebiet)

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Als Familie keine Alternative zum Auto.
Auto braucht man trotzdem noch auf dem Land, da Verbindungen nicht dahingehen wohin man fahren möchte.
Also 200€ zusätzlich für ein paar Busfahrten zum Konsumieren in die Stadt (was dem Klima ja auch schadet), da geht auch Auto und Parkgebühren.
Wenn alle über 18 ÖPNV fahren dürften ohne Kosten, fahre die Rechnung anders aus.

Für Pendler mit funktionierenden Verbindungen (bei mir nicht, obwohl ich in der Region Köln von wohne) ein Muss (amS).

Beispiele einer täglichen Verbindung:

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Gerade bei Familien ist man je nach dem wie viel man fährt schnell bei Kosten die nicht nur den Kosten des Benzins entsprechen sondern sogar die kompletten variablen Kosten einer Fahrt mit dem Auto übersteigen. In meinem Fall reichen dafür teils schon zwei Erwachsene außerhalb des Verkehrsverbunds.

Für wen sich ein Deutschlandticket nicht lohnt und wenn man ein Auto ohnehin z.B. aus beruflichen Gründen braucht (in meinem Fall kein Dienstwagen, sondern Abrechnung nach km), dann ist ÖPNV bei vielen Strecken einfach teurer.

Deshalb bin ich mittlerweile für einen komplett kostenlosen ÖPNV für mehr Lenkungswirkung.

Oder weil das wohl kurzfristig unrealistisch ist fürs erste folgende zwei Optionen parallel:
-ein Deutschlandricket plus bei dem man dann Familie mitnehmen kann (z.B. für 69 Euro)
-vergünstigte Tickets 2 bis x wenn die in der Familie bestellt werden, Z.B. 49 fürs erste, 29 fürs zweite und 19 für jedes weitere Ticket.

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Vielen Dank für den Beitrag.
Ich wohne in Südthüringen.
Für meinen Mann und mich rechnet es sich.
Für meinen Mann war ÖPNV vorher keine Alternative, da es keinen Verkehrsverbund gibt.
Ein Switchen zwischen regionalem Busverkehr und der Bahn daher mit zusätzlichen Kosten verbunden, vom ZOB ins Wohngebiet hätte auch noch zusätzlich gekostet.

Ich selbst erledige fast alles zu Fuß und per Rad, aber wir machen jetzt am WE Ausflüge.

@dreiviertelmond Radmitnahme ist in Thüringen im NV kostenlos, das haben wir auch schon genutzt.

Ich sehe ein Problem darin, dass es für Familien zu teuer ist.

Einige LK (oder BL?) bieten das D-Ticket für ihre Schülerinnen und Schüler an.
Entweder das oder eine Familienkarte (bei bestehendem D-Ticket mit geringem Obolus 10 € o. ä. sind Kinder mit eingeschlossen).

Auch sollte es für Leute im Bürger:innengeld-Bezug günstiger sein.

Unsere Fahrtleistung hat sich sehr reduziert:

Vorher 18.000 km/Jahr.
Jetzt: 5000 km/Jahr.

Allein durch nicht genutzten Sprit und geringere Versicherung (Wenigfahrer:innen-Tarif) haben wir 1500 € gespart.

Und 1,5 t weniger CO2-Emissionen.

Bei unseren Ausflügen kurbeln wir übrigens die regionale Wirtschaft an: Ich war noch nie in so vielen Museen wie im letzten Jahr! Vom gesparten Spritgeld gehen wir jetzt essen oder ins Café.

Ein großer Vorteil: Wir müssen uns jetzt keinen Kopf mehr machen über Tarife in fremden Städten.

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In der Großstadt fahre ich ausschließlich mit den Öffis.

Außerhalb davon ausschließlich mit dem Auto; die Bahn ist schlichtweg nicht zuverlässig und dauert mir einfach viel zu lang und viel zu unflexibel.

Ein eigenes Auto besitzen wir hingegen nicht.

In der Stadt geht alles mit dem Fahrrad und für die Fahrten doe ich ansonsten habe brauche ich das Auto. Für eine Strecke die mit dem Auto 30 Minuten dauert wäre ich ansonsten 1,5 Stunden unterwegs…und dann könnte ich wieder das Fahrrad dafür nehmen :man_shrugging:
Als das Ticket 9€ gekostet hat war es ein No-Brainer und man ist auch mal öfters in die Stadt rein…so halt nicht. Und ich bin eigentlich sehr gut angebunden aber ich komme nicht auf 49€ mit meinem Fahrprofil das es dich lohnt. So hat man halt Fahrrad und Auto. Der Preis ist für mich neben der Fahrzeit also doch entgegen der Meinung im Podcast entscheidend.

Mir als Autobesitzer mit fixen „Eh-da - Kosten“ ist das Deutschlandticket für Gelegenheitsfahrten einfach zu teuer. 49€ im Abo, dafür dass ich gelegentlich mal in die nächste Großstadt (Köln) fahren will, sind mir zu viel.
Ich habe nichtmal Lust mit dem Auto dahin zu fahren. Konzentration auf der Autobahn, Parkplatzsuche und Parkkosten sprechen eigentlich gegen das Auto. Dennoch bleibt eine Autofahrt alle 6-8 Wochen deutlich günstiger (über den Spritpreis gerechnet).

Warum muss es auch gleich ein deutschlandweites Ticket sein? Mir würde ein optionales NRW Ticket reichen. Zumal der Kostenmultiplikator Familie schon genannt wurde.
Bis 29 Euro sehe ich sogar ein. Auch auf die Gefahr hin, es mal einen Monat lang nicht zu nutzen.

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Ich persönlich verstand in der Diskussion den Punkt nicht so ganz, dass ein Abschmelzen der Pendlerpauschale die Attraktivität des Deutschlandtickets erhöhen würde. Bzw. der entscheidende Punkt wurde nicht erwähnt.

Dem Finanzamt ist es egal, mit welchem Verkehrsmittel man seine Pendelstrecke zurücklegt. Das kann auch die Bahn mit Deutschlandticket sein. Das Ticket kostet im Jahr 588€, während man mit dem Absetzen von z.B. 4500€ locker das zwei- bis dreifache davon an Steuerrückerstattung einsammeln kann. Dadurch wird das Deutschlandticket zum Profit-Center. Wie viel attraktiver könnte es denn noch werden?

Der wirkliche Knackpunkt ist, dass diese 4500€ eine Höchstgrenze darstellen, ab der nur noch nachweislich per eigenem PKW gefahrene Pendelstrecken steuerlich begünstigt werden. Heißt also: wenn ich sehr weit pendle, wird das Auto wieder aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen privilegiert, statt dass man den ÖPNV-Nutzer finanziell belohnt dafür, dass er selbst eine lange und unangenehme Pendelstrecke umweltfreundlich zurückzulegen versucht.

IMHO sollte man als erstes an dem Punkt ansetzen und das umdrehen: PKW-Pendeln sollte in der Absetzbarkeit limitiert werden, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hingegen als Ausnahme nicht.

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Hallo zusammen,

Vielen Dank für Euren sehr guten Podcast, den ich gerne jede Woche höre.

Zum Thema Einfluss Pendlerpauschale auf das Mobilitätsverhalten möchte ich anmerken: Die Pendlerpauschale kann geltend gemacht, unabhängig, welches Verkehrsmittel genutzt wird, auch, wenn man das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Wenn die Kosten der öffentlichen Verkehrsmittel höher sind als die Pauschale können auch die entsprechend höheren Kosten geltend gemacht werden. Die Ansetzung der Pauschale ist jedoch auf 4500€ / Jahr bei Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs gedeckelt. Nutzt man also das Deutschlandticket über einen längeren Pendlerweg, kann man steuerlich wesentlich mehr geltend machen als man an tatsächlichen Kosten gehabt hat. Beim Einsatz des eigenen Autos wird die aktuelle Pauschale keineswegs auskömmlich sein.

Zum Thema Dienstwagenprivileg: Gute Nachricht ist, dass eine vergleichbare Vergünstigung auch bei Fahrrädern geltend gemacht werden kann, Stichwort Jobrad.

Das Dienstwagenprivileg ist über die Jahre aus meiner Sicht ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Wurde früher der Dienstwagen fast ausschließlich Mitarbeitern zur Verfügung gestellt, die sehr häufig dienstlich unterwegs waren, wird er meiner Beobachtung nach zunehmend als attraktiver Gehaltsbestandteil insbesondere bereits besser verdienender Angestellter zur de facto überwiegend privaten Nutzung bzw… den Weg Arbeit zur Verfügung gestellt. Die staatliche Subvention ist ja nicht nur der Abzug bei der Lohnsteuer, sondern auch die die Tatsache, dass der Wagen für den Arbeitgeber vorsteuerabzugsberechtigt ist, d.h. für das Fahrzeug und sämtliche Ausgaben dafür fallen de facto keine Mehrwertsteuer an. Gerade bei fast ausschließlicher privater Nutzung ist die Art das Versteuerung nicht mehr Vereinfachung- wie von der FDP behauptet- , sondern signifikante Steueroptimierung und Subvention.

Auch, wenn ich viele Jahre Nutznießer dies Privilegs war, finde ich es inzwischen nicht mehr richtig. Die Abschaffung würde wahrscheinlich politisch schwierig, weil das einerseits einer größere eher besser verdienende Arbeitnehmergruppe, Fachkräfte, unzufrieden macht und der Automobilwirtschaft einen erheblichen Anteil des hochwertigen Neuwagensegments abschneiden .

Ich freue mich schon sehr auf die neuen Folgen Eures sehr informativen Podcasts, wo Ihr fair unterschiedliche Positionen und Sichten auf ein Thema darstellt.

Viele Grüße
Burkhard Fröhlich

Pendler:innenpauschale geht aber nur, wenn ein Auto angemeldet ist, oder?

D. h. wer kein Auto besitzt, kann auch nur die Kosten für ÖPNV oder Rad geltend machen.
Damit wirkt sozusagen allein der Besitz eine Wagens steuermindernd.

Nein! Pendlerpauschale kann der geltend machen der einen Weg zur Arbeit hat!

Nein! Ohne Auto würde aber der Betrag auf 4500 € gedeckelt, weil das den Kosten einer Bahncard 100 entspricht. Wer also real mehr zahlt wäre selbst schuld. Aber selbst dann könnte man mit Nachweis auch höhere Kosten geltend machen. Die Deckelung gilt aber auch dann nicht mehr wenn man nachweisen kann, dass man tatsächlich höhere Kosten hatte, z.B. durch aufheben der Tickets.

Wer mit der Bahn höhere Kosten hat sich aus der Pendlerpauschale ergeben, kann auch diese höheren Kosten geltend machen. Dies ist z.B. bei Wochenendpendlern möglich wenn Sie mit ICE an teuren Tagen pendeln.

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Bei der Entfernungspauschale kam zu kurz (und ich hoffe, ich habe es nicht überhört), dass diese für alle Arten der Fortbewegung gilt, vom Wohnort bis hin zur ersten Tätigkeitsstätte. Es ist eine verkehrsmittelunabhängige Pauschalierung - d. h. auch als Fußgänger gibt es die Pauschale.

Je nach Fahrzeug kann es sogar so sein, dass die Pauschale oftmals für das ÖPNV-Ticket ausreicht, nicht aber für die Kosten des eigenen Kfz. Ich darf hierzu auf die lesenswerte Rz. 47 im EStG-Kommentar (Auflage 23) von Kirchhof/Seer zu § 9 EStG verweisen.

Im Übrigen hat sich auch das BVerfG oft genug mit der Entfernungspauschale beschäftigt. Zwar sind die Wege von der Wohnung zu ersten Tätigkeitsstätte demnach auch privat mitveranlasst, aber das objektive Nettoprinzips des deutschen Steuerrechts gebietet es, die Kosten für den Arbeitsweg als Werbungskosten in Abzug zu bringen. Ohne Pauschale, müssten die tatsächlichen Kosten nachgewiesen werden und das will niemand.

M. E. ist die Entfernungspauschale nicht per se eine klimaschädliche Subvention, sie ist erstmal ein Ausfluss des deutscher Besteuerungssystematik. Vielleicht gibt es ja in der Zukunft immer mehr CO2-Komponenten im deutschen Steuerrecht, so dass der Steuern spart, der weniger CO2 emittiert.

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Bei der Entfernungspauschale kam zu kurz (und ich hoffe, ich habe es nicht überhört), dass diese für alle Arten der Fortbewegung gilt, vom Wohnort bis hin zur ersten Tätigkeitsstätte. Es ist eine verkehrsmittelunabhängige Pauschalierung - d. h. auch als Fußgänger gibt es die Pauschale.

Je nach Fahrzeug kann es sogar so sein, dass die Pauschale oftmals für das ÖPNV-Ticket ausreicht, nicht aber für die Kosten des eigenen Kfz. Ich darf hierzu auf die lesenswerte Rz. 47 im EStG-Kommentar (Auflage 23) von Kirchhof/Seer zu § 9 EStG verweisen.

Im Übrigen hat sich auch das BVerfG oft genug mit der Entfernungspauschale beschäftigt. Zwar sind die Wege von der Wohnung zu ersten Tätigkeitsstätte demnach auch privat mitveranlasst, aber das objektive Nettoprinzips des deutschen Steuerrechts gebietet es, die Kosten für den Arbeitsweg als Werbungskosten in Abzug zu bringen. Ohne Pauschale, müssten die tatsächlichen Kosten nachgewiesen werden und das will niemand.

M. E. ist die Entfernungspauschale nicht per se eine klimaschädliche Subvention, sie ist erstmal ein Ausfluss des deutscher Besteuerungssystematik. Vielleicht gibt es ja in der Zukunft immer mehr CO2-Komponenten im deutschen Steuerrecht, so dass der Steuern spart, der weniger CO2 emittiert.

Höre gerade euren Podcast LDN 380 zum ÖPNV und die Verbindungen im ländlichen Gebiet. Warum nutzen viele auf dem Land das Auto ? Weil die Taktung schrott ist, es gibt solche Lücken und teilweise Überlappungen die eine Streck von 7 KM zu einer 1 Stundenfahrt werden lassen. Dazu kommt immer wieder das Problem: Busse fahren im Verkehr und kommen somit bei uns im Schnitt 10 Minuten zu spät, wenn es gut läuft. Es wird oft gestreikt, es gibt häufig Personalausfälle, die dann mal eben eine ganze Linie ausfallen lassen.
Ich frage mich, warum wir ÖPNV so bauen ? ÖPNV im normalen Straßenverkehr ist m.E. im ländlichen Kurzstreckengebiet quatsch. Wieso nutzt man nicht autonome Seilbahnsysteme ? Viel weniger Personalkosten, ich kann viel kürzer takten, ich bin nicht mehr auf Verspätungen oder Überlappungen angewiesen, ich kann viel mehr Knotenpunkte bauen und somit unheimlich viele Dörfer verbinden, sowie Verkehrspunkte, an denen man dann in Bahn oder Bus aus Langstrecke weiterfährt. Natürlich wäre das einmal eine große Investition, aber die Amortisation käme durch ersparte Kosten extrem schnell

Hab mir erlaubt, hier alles zum Thema zusammenzufassen.

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