Ihr sagtet in dieser Folge in etwa „linke Gewalt ist reaktive Gewalt und will die Demokratie gegen Schaden schützen“. Das klang für mich so, als sei die Gewalt aus diesem Anlass weniger schlimm.
Das Folgende bitte nicht falsch verstehen. Ich bin der Überzeugung, dass (vernünftige) Grundsätze immer gelten müssen, d. h. unabhängig von einem konkreten Fall und meinen Überzeugungen und so z. B. auch bei Themen wie Selbstjustiz. Denn sonst macht man sich mit so einer Argumentation doch auch angreifbar: Demnächst ist es der Neonazi-Ehrenkodex, nur noch kriminelle Ausländer zu verprügeln. Oder (vielleicht stecke ich im Thema nicht genung drin): Es wird immer wieder in Foren etc. gehöhnt dass wir überall „Wirtschaftsflüchtlinge“ haben, die hierhin kommen, weil sie dann im Reichtum leben würden. Vielleicht schütze ich als Nazi dann den Wohlstand der Nation. Später beim Startchancenpaket musste ich sogar nochmal daran denken, denn ihr sagtet, dass eine Klasse voller Deutsch-Muttersprachler bei gleichem Budget/Einsatz statistisch bessere Zukunftschancen hat. Leicht verdreht: Wenn ich die eine ausländische Familie aus dem Dorf vertreibe, schütze ich die Zukunft meiner Kinder.
Vielleicht habe ich eure Aussage auch einfach falsch verstanden, aber so wie ich es verstanden habe ließ es mich doch deutlich aufhorchen.