LdN 337: Laufzeit von Öl- und Gasheizungen

Es ist mega nervig, dass hier vollkommen am Thema vorbeidiskutiert wird. Es geht um die Frage, ob Fernwärme nur für große Wohnkomplexe nutzbar ist oder in der Fläche als eine Alternative zur Wärmepumpe in Frage kommt. Statt dessen wird hier diskutiert, ob Eigenheim- oder Hausbestzer Redite machen oder nicht, ob das wirtschaftliche Risiko groß oder klein ist, ob das System den einen oder den anderen bevorzugt. DARUM GEHT ES HIER NICHT, sondern um das Thema FERNWÄRME.
Selbstverständlich läßt sich über Häuselebauer vs. Mietzahler stundenlang diskutieren, aber diese Auseinandersetzung müßte auf völlig andere Beine gestellt werden und ließe sich dann vielleicht auch weniger emotional und mit einen Fakten unterlegt führen.
Hier, wie gesagt, geht es um die Fernwärme und mir wäre daran gelegen, ob
a) es jemanden gibt, der als FACHMANN (oder -FRAU) über weiterführende Informationen und Sachkenntnisse verfügt, die sie/ er hier teilen möchte
b) Ulf und Philip Zugang zu aktuelleren, weiterführenden oder alternativen Informationen verfügen und diese mit uns teilen mögen
c) es Mittel und Wege gibt an z.B. Gutachten oder z.B. Fördertöpfe zu gelangen, die Immobilieneigner (egal ob für Eigenheim oder 500 Wohneinheiten) den Zugang zur Fernwärme beschreiten helfen.

Denn: JEDER, der seine Energieversorgung auf eine CO2-reduzierte Versorgung umstellt, leistet einen Beitrag für die Umwelt. (und wer diesem letzten Satz widerspricht, hat den Schuss nicht gehört!!!)

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Da scheint eine Fehlinformation vorzuliegen. Für die Übergabe der Energie aus dem Fernwärmenetz auf das Hausnetz ist eine Übergabestation notwendig. Das ist letztlich ein entsprechend des Bedarfs des Gebäudes dimensionierter Wärmetauscher: Fernwärmeübergabestation & wie sie funktioniert - Kesselheld

An der Stelle würde ich @LeoWom such zustimmen. Die Kosten der Übergabestation sind gegenüber den Gesamtkosten der Investition in das Netz (vereinfacht nur Verlegung und Rohre) und Erzeuger der geringere Teil. Bei der Station wird es auch durch die Dimensionierung im Vergleich zu diesen Teilen nicht zu der ausschlaggebenden Kostensteigerung kommen. Es ist also möglich auch viele kleine Einheiten über ein Fernwärmenetz zu versorgen, was im städtischen Bereich durchaus gegeben ist. Auch hier hilft eventuell der Blick nach Dänemark. In Kopenhagen werden 98% der Gebäude mit Fernwärme versorgt. Da sind auch weniger dicht besiedelte Stadteile mit enthalten.

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Das eigentliche Thema dieses Threads ist die Laufzeit von Öl- und Gasheizungen und ob die Aussage aus der Folge stimmt, dass niemand seine Heizung bis 2044 austauschen muss, wenn sie heile bleibt :sweat_smile:

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Kann ich anekdotisch bestätigen, in meiner Heimatgemeinde wurden ganze Neubauviertel mit EFH zu Fernwärme verpflichtet. Da es sich um hervorragend gedämmte Häuser mit Wärmerückgewinnung handelt, verursacht allerdings hauptsächlich die Warmwasserbereitung die (geringen) Kosten.

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A bissle Comedy oder😉

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In einem anderen Thread gab es einen guten Kommentar zu Fernwärme (Nahwärme) für wenige Abnehmer im näheren Umkreis.

Also unsere alte Wohnsiedlung wurde gerade abgeschlossen.
Hauptsächlich Doppelhaushälften und ein paar Reihenhäuser.

Unsere alte Doppelhaushälfte war nicht mit dabei, da wir etwas abgelegen waren und ein paar Villen dazwischen die nicht angeschlossen sind.
Hängt mit der Eigentumskonstruktion hier in Schweden zusammen, dass die Villen nicht dazu könnten und daher unsere Insel nicht ging (kein Leitungsweg)

Denke also mal nicht, dass EFH Siedlungen außen vor sein müssen.

Aber ich denke auch, dass da schon mehrere mitmachen müssen. Nur für ein einzelnen ist das zu aufwendig.

Hallo,

ich bin ganz neu hier, deswegen möchte ich mich schon mal entschuldigen, wenn ich im falschen Thread gelandet sein sollte! Aber meine Frage betrifft das Thema, also wird wird es schon passen.

Ich bilde mir ein in der einer Lagen gehört zu haben, dass nach EU-Recht bis 2035 alle fossilen Heizungen ausgebaut werden müssten, und dass deswegen alle, die heute noch eine solche einbauen, diese nicht für ihre übliche Lebensdauer von 20-30 Jahren nutzen könnten.

Nach viel Sucherei im Internet und nicht ganz soviel hier im Forum, glaube ich mich verhört zu haben - denn ich finde nichts dazu. Weiß jemand etwas davon?

Gruß
Mirco.

Ja, Du hast dich verhört. Die Deadline ist 2045. Dann soll der Schalter umgelegt und Deutschland mit dem Silvester-Feuerwerk (weich Ironie) klimaneutral sein.
Dementsprechend sind dann auch klimaschädliche Heizungen verboten. Aber für Härtefälle gibt es Ausnahmen.
Gewisse konservative Kreise hoffen natürlich, dass die Zwischenzeit genutzt wird, das Gesetz noch zu verwässern, unter anderem die Union, die das Gesetz in seinem Ursprung geschaffen hat.
Das einzige, was Habecks Ministerium gemacht hat, war ein paar Regeln zu spezifizieren und die Fristen etwas zu überarbeiten.

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Danke! Aber auch das Datum 2045 finde ich nicht. Was ich finde ist fit for 55, nachdem bis 2050 alle Wohngebäude Nullemissionsgebäude sein sollen. Bis 2040 sollen alle Länder ein Niveau festlegen, damit das klappt.

Ob dann Ökostrom und Wärmepumpe in meinem Altbau die Kriterien erfüllen wird? Und ob ich mir den Strom leisten können werde?

Ich fürchte, die aller meisten Menschen haben noch gar nicht verstanden, dass sie jetzt anfangen müssen, sich auf die nötigen Änderungen anzupassen.

Nicht zwangsläufig. Das Ziel der völligen Klimaneutralität (oder sogar Klimapositivität) kann zwangsläufig, da immer unvermeidbare Emissionen verbleiben werden, nur durch den Ausgleich dieser unvermeidbaren Restemissionen erreicht werden.

Es muss folglich nicht jede fossile Heizung zwangsläufig ausgebaut werden, um Klimaneutralität zu erreichen, aber nach dem heutigen Stand der Technik dürfte ein realistischer Ausgleich für eine fossile Heizung 2045 - falls überhaupt möglich - so teuer sein, dass es sich wohl für niemanden lohnen wird.

Daher gehe ich stark davon aus, dass auch 2045 niemand durch alle Wohnungen gehen und die Gasheizungen rausreißen wird :wink: Aber fossile Heizungen wären in diesem Fall dann tatsächlich so teuer, dass sich ihr Betrieb für niemanden lohnen wird. (außer natürlich, wir machen einen Durchbruch beim Thema CO2-(Luft-)Filterung und CO2-Verpressung, aber davon würde ich erst mal nicht ausgehen)

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Gibt noch ein paar mehr Ideen, die Meisten davon aber z.Zt. noch Recht teuer.

In der Auflistung findet man auch das geschätzte Potential 2050

Hier findest du am Ende der Seite den Entwurf. Den Gesetzestext in Wortlaut finde ich leider gerade nicht.

Die verantwortlichen Eigentümer müssen aber bei jedem Heizungswechsel berücksichtigen, dass spätestens bis zum Jahr 2045 die Nutzung von fossilen Energieträgern beendet sein muss und danach alle Heizungen vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.

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Komisch, in der Seite finde ich das Zitat nicht. Aber wenn ich nach dem Satz googele, finde ich den Gesetzentwurf als PDF und dort steht §72 Absatz 4. Aber, wiederum, ist das nicht ein EU-Gesetz.

Naja, heute hat man sich geeinigt - bald wissen wie mehr!

Hast dubdie Quelle bitte?

Ist im Gesetzesentwurf (PDF) auf Seite 1.

Tatsächlich soll Abs. 4 des § 72 GWG nach diesem Referentenentwurf wie folgt geändert werden:

Daher revidiere ich das oben geschriebene und behaupte das Gegenteil ^^
Tatsächlich sieht dieser Referentenentwurf vor, den Betrieb von Gasheizungen ab 2045 komplett zu verbieten. Ob das auch noch Teil des neuen Kompromisses ist bleibt abzuwarten. Wenn das so in’s Gesetz kommt wäre das tatsächlich ein vollständiges, nicht-kompensierbares Betriebsverbot von fossilen Gasheizungen ab 2045 (dh. die Gasheizungen dürften nur noch mit nicht-fossilen Brennstoffen wie Wasserstoff betrieben werden, was unrealistisch ist…)

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Ja, gerne!

Nein, das ist auch kein EU-Gesetz. Deutschland hat sich auch ohne EU bereits zur Klimaneutralität in 2045 und zum 1,5°-Ziel bekannt.
Deutschland im Mai 2021 Klimaneutralität 2045: Artikel taz
EU im April 2023 55% Einsparung bis 2030: Artikel Zeit

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Wie @der_Matti schon geschrieben hat ist das Zieljahr 2045 durch das Klimaschutzgesetzt für Deutschland vorgegeben (Klimaschutzgesetz: Klimaneutralität bis 2045 | Bundesregierung).

Die EU insgesamt möchte das Ziel bis 2050 erreichen (https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20200618STO81513/gruner-deal-schlussel-zu-einer-klimaneutralen-und-nachhaltigen-eu). Fit for 55 ist dabei ein Teil auf dem Weg. Genaugenommen ist es das Ziel bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 55% ggü. 1990 zu reduzieren. Der Kern der Maßnahmen des Pakets zielt also auf 2030 ab. Das einiges auch darüber hinaus schon auf stärkere Maßnahmen abzielt ist letztlich dem Ziel in 2050 geschuldet. Dadurch wird klar gemacht wohin die Reise geht und es soll helfen, dass auch dann nicht kurzfristig auf Lösungen zurückgegriffen wird, die anschließend nicht mehr mit 2050 kompatibel gemacht werden können.

In dem Kontext bedeutet ein Nullemissionshaus dann nichts anderes als das was n Deutschland ab 2045 schon da sein muss. Also keine fossile Heizung mehr, die genutzt werden darf. Insofern ist Deutschland bezogen auf das Zieljahr ambitionierter. Was den Weg angeht nicht unbedingt, weil praktisch noch Gasheizungen im Neubau eingebaut werden können (Stichwort theoretisch H2 ready). Da muss aber das final beschlossene Gesetz noch abgewartet werden.

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Was mir nicht in den Kopf will: wie kann jemand, der ein wenig nachdenkt, jetzt noch auf die Idee kommen, dass der Einbau einer Gasheizung zukunftsweisend ist. Fragen wir von Jens Spahn im Bundestag gestellt, klingen für mich seltsam. Die gesamte Gesetzgebung nicht nur der Ampel sondern auch der EU zielt auf das Aus für fossile Brennstoffe. Ist der Einbau einer Gasheizung, auch wenn sie H2-ready sein sollte, nicht ein Fall von: „Kannste machen, ist dann aber dumm“.