LdN 336 Interview mit Cornelia Betsch

Habe natürlich auch keine Lösung.
Also zu den Vorschlägen:

• größere Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel wahrnehmen

Fangen wir bei den Kleinsten an, morgen ist Kindergarten-Fest. Man könnte:

  • einen Glaskasten aufbauen um den Treibhauseffekt zu erklären
  • -die Geschichte eines Frosches erzählen, dessen Tümpel austrocknet
  • alle 30 min durchsagen, dass besser der Schatten aufgesucht werden soll
  • den Kindern Fähnchen oder Luftballons verteilen, die sie an Verbrenner Autos anbringen

Im mittleren Lebensabschnitt bekommen viele Allergie. Man könnte

  • die Ärzte verdonnern ein Aufklärungsgespräch führen zu müssen, in dem erklärt wird warum es immer früher blüht
  • auf Allergiemittel eine Aufschrift anbringen: Allergien nehmen wegen dem Klimawandel der durch das Verbrennen fossiler Energie wie Benzin verursacht wird immer mehr zu

Im spätere Lebensabschnitt:

  • wöchentliche Berichterstattung in der Presse und den Medien, dass und warum Kältestuben eingerichtet werden.
  • Notfallpläne für Altenheime erstellen und aushängen für den Fall großer Hitze, durch Klimawandel verursacht

Usw. Macht direkt Spass :slight_smile:

…der nächste bitte…

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Ich wäre für konstruktiven oder positiven Journalismus. Wie gesagt, wenn man Leuten vorlebt, dass man tatsächlich Vorteile durch ein klimafreundliches Leben hat, dann werden andere neugierig.

Wenn Journalisten allerdings eher zeigen was alles nicht klappt, dann erzeuge ich eher Misstrauen. Gleiches gilt wenn Medien (in Meinungsformaten) mit sehr deutlichen um sich werfen. Damit kann man die eigene Fanbase natürlich bestätigen und streicheln, man zerstört aber die Vertrauensbasis zu noch unentschiedenen Menschen.

Gleiches gilt im privaten Umfeld. Wenn man dem anderen immer sagt, was dieser falsch macht, dann wird der eher selten plötzlich sagen, „Stimmt, da war ich wohl auf dem Holzweg.“.

Das kostet natürlich Zeit und Kraft. Aber ich denke es geht nicht anders.

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Lieber "richtig " vormachen, wäre gut, glaube ich.

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Daher mein Appell:

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Mich würde interessieren, wie die Befragten die Wirksamkeit einer Klimaschutzmaßnahme bewerten und welche Faktoren dabei eine zentrale Rolle spielen.

Wie würdet ihr denn für euch eine effektive Klimaschutzmaßnahme definieren und was ist keine effektive Klimaschutzmaßnahme?

Da wollte ich gar nicht widersprechen, und (aber) freue mich über deine Vorschläge.

Sehr gut!

Der Vorschlag von @rakoenig wäre ein Mittel. Die Modalitäten müssten noch geklärt werden, damit sich die Populisten nicht beschweren können.

Statt oder neben Börsennachrichten die momentanen globalen Durchschnittstemperaturen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahrestag, das verbleibende CO2 Budget im Schaubild, und Meldungen über positive Entwicklungen zum Mutmachen, aus allen Ländern, damit man die chauvinistische Energie auch ein wenig nutzt.

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Habe mir das Ergebnis der Welle 1 von Pace mal durchgelesen.

Und unter der gegebene Situation macht mir das wenig Mut.
Im Kern hat man die Ergebnisse des Bürgerrats Klima für eine Befragung genutzt.
Interessante Ergebnisse:

  • Dinge die persönliche und finanzielle Vorteile bringen sind beliebt
  • wie
  • Verlängerung der Haltbarkeit/Garantie von Elektrogeräten auf 10 Jahre
  • Günstigerer Nahverkehr
  • Relative Mietpreiskonstanz trotz Kosten energetischer Gebäudesanierung

unbeliebt sind Dinge die wirklichen Effekt hätten:
Landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Solaranlagen
versehen
§ Neue Windkraftanlagen bauen und Mindestabstandsregeln aufheben
§ Förderung von autonomem Fahren
§ Verteuerung der Autonutzung dort, wo Nahverkehr genutzt werden kann
§ Verbot von Verbrennungsmotoren
§ Einführung von Tempolimits und City-Maut
§ Reduktion von Nutztierbeständen
also quasi alles was etwas bringt.

noch interessant:
Medien wird im Zusammenhang mit dem Thema
Klima von allen abgefragten Akteuren am wenigsten vertraut
Ist ja auch kein Wunder, dort wird ja regelmäßig größer Stuss verbreitet.
Das ist ein dickes Problem!!

Aber:
Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, dass die Leitsätze
und Empfehlungen in den vier Themenfeldern von der neuen
Bundesregierung umgesetzt werden sollen. Nur ca. 11% waren
dagegen

Da würde ich nun mal sagen, die Studie ist super für die Uni, für die Praxis wenig zu gebrauchen.

Effektive Klimaschutzmaßnahmen

  • Eine sehr hohe CO2-Steuer die ausnahmslos für alle gilt. Firmen, die ins Ausland fliehen bekommen eine EU-Import-Sperre. Hat auch den Charm, dass jeder für sich entscheiden kann, ob er lieber den hohen Nutzungspreis, oder eine Investition zahlt.
  • Tempolimit (buuh! Vielleicht fangen wir mit 180 an? :face_with_peeking_eye: Oder besser nur für Fossile)
  • Robert Habecks Heizungsgesetz (wäre aber mit hoher CO2-Steuer obsolet)
  • Wind und Solarenergie
  • Elektroauto fahren.
  • Weniger Fleisch essen.
  • Weniger fliegen

Nicht effektive Klimaschutzmaßnahmen

  • Zertifikate-Handel, dem vertraue ich nicht. Zertifikate kommen von Banken und können beliebig erzeugt werden. Einleuchtendes Beispiel sind die THG Quoten: kaufe ein S-Pedelec und „schupdiwupps“ kannst Du jedes Jahr ein CO2Zertifikat im Wert von einer Tonne verkaufen.
  • Geld in die Bahn stecken. Bis der Laden läuft und Autofahrer von der Straße zieht ist 2050 durch.
  • Kohle und Atomstrom.
  • Auf Technologien warten, die das Problem lösen.
  • E-Fuels
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Die Suche hat das Wort Zensur in dem Thread nicht gefunden und ich wollte nicht alle 135 Beiträge lesen.

Harte, unpopuläre Maßnahmen sind für Parteien, die ja widergewählt werden möchten, kaum umzusetzen. Könnte das Bundesverfassungsgericht in einer seiner vielen Entscheidungen feststellen, dass der Klimawandel real ist, schlimme Folgen hat, durch CO2 Ausstoß in die Atmosphäre verursacht wird und verhindert werden muss?

Wäre dann wenigstens diese Diskussion vom Tisch, oder könnte man dann immer noch behaupten, dass alles gut ist und wir besser auf gemütlichere Technologien waren sollten?

Ich bin gerade ziemlich entsetzt, dass sich die französische Regierung lieber mit der Vorbereitung auf ein 4°C Szenario beschäftigt statt mit der Abschwächung der Erderhitzung.
https://www.lemonde.fr/planete/article/2023/05/21/rechauffement-climatique-une-consultation-lancee-pour-preparer-la-france-a-une-hausse-de-4-c_6174193_3244.html

Warum halten Regierungen bezogen auf das Klima keine Zeitenwende-Reden und nehmen die Bevölkerung mit in ein Wir-Gefühl wie zu Beginn der Pandemie? Weil solche Mobilisierungen nicht über einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden können?

Ich würde mir eine Ansprache und Kommunikation wünschen, die den Namen verdient. Und hier schließt sich der Kreis u Frau Betsch.

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Ich lese die Meldung anders. Im Artikel geht es um eine öffentliche Konsultation zur französischen Referenzkurve zur Klimaerwärmung, die die Basis der Politik bildet.

Das 4-Grad-Szenario ist dabei das „pessimistische“ Szenario, gleichzeitig werden auch andere Szenarien betrachtet. 4 Grad muss man dabei auch qualifizieren - da Frankreich sich stärker als der Welt erwärmt, entsprechen 4 Grad in Frankreich einer globalen Erwärmung von 3 Grad, d.h. 1 Grad über dem angestrebten 2 Grad-Ziel aus dem Pariser Abkommen.

Das 2-Grad-Ziel will Frankreich auch gar nicht aufgeben:
Christophe Béchu ne veut pas pour autant enterrer l’objectif de 1,5 °C à 2 °C : « Il faut qu’on continue d’expliquer que l’ambition est bien d’aller vers cela. On ne peut pas capituler. » (Quelle unten)

Deutsch (Eigenübersetzung): Christophe Béchu möchte dennoch das 1,5-2 Grad Ziel nicht beerdigen: „Es ist wichtig zu erklären, dass nach wie vor die Ambition ist, in diese Richtung zu gehen. Wir können nicht kapitulieren.“

Konkret lautet die Konsultationsfrage:
„Que pensez-vous d’une trajectoire de réchauffement de référence pour l’adaptation de la France dont les niveaux seraient de +1,5°C en 2030, +2°C en 2050 et +3°C en 2100 au niveau mondial, soit un niveau de réchauffement en France métropolitaine de +2°C en 2030, +2,7°C en 2050 et +4°C en 2100 ?“

Deutsch (Eigenübersetzung): Wie bewerten sie eine Referenztrajektorie für die Anpassung Frankreichs, in der die Erwärmung im weltweiten Mittel +1,5 Grad in 2030, +2 Grad in 2050 und +3 Grad in 2100 erreicht, also eine entsprechende Erwärmung im Festlandfrankreich von +2 Grad in 2030, +2,7 Grad in 2050 und +4 Grad in 2100?

Damit will ich die französische Klimapolitik weder verteidigen noch bewerten (ich habe keine Ahnung, welche Massnahmen ergriffen werden), aber die Aussage „Frankreich macht nichts gegen den Klimawandel und bereitet sich lieber auf eine 4 Grad-Anstieg vor“ gibt der Artikel aus meiner Sicht nicht her.

https://www.ouest-france.fr/environnement/rechauffement-climatique/rechauffement-climatique-christophe-bechu-demande-la-prise-en-compte-d-un-scenario-a-4-0c-ee328ce6-a144-11ed-b727-95140ec04a42

Die meisten Regierungen müssen zweierlei tun:

  1. Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, um die Klimaerwärmung zu bremsen.
  2. Maßnahmen zum Schutz der Bürger gegen die Auswirkung der Klimaerwärmung ergreifen. Denn die Klimaerwärmung lässt sich ja. nicht mehr verhindern, sondern höchstens den maximales Ausmaß reduzieren.

Das ist natürlich klar @TilRq und danke @ChristianS .
Allerdings erlebe ich hier (wohne in Frankreich) wirklich wenig Bewegung in Sachen Klimaschutz. Vielleicht übersehe ich sie. Aber mein Eindruck ist, dass das Thema in der fr. Öffentlichkeit zu wenig präsent ist.

Noch schlimmer als in Deutschland?

Mein Eindruck bzw. Gefühl sagt Ja, aber das ist nur Gefühl, kein überprüfter Fakt. Ich nehme auch die dt. Medien mehr wahr als die fr.

Aber nur als Beispiel: Als FFF den globalen Klimastreik im März aufgerufen hatte, habe ich mich damit beschäftigt, wo Streiks stattfindet: Ergebnis war: in meiner Nähe gar nicht. Weder auf fr. Seite noch auf schw. Seite in Genf. Nur in Lausanne gab es einen und zwar abends.

Wenig Klimastreiks und das in diesem Land, das Streiks in seiner DNA hat! Das heißt schon was.

Wenn ich vom Vegetarier-Sein spreche, vom Zufuß-Gehen oder Busfahren, kommt kaum eine Reaktion.

Meine Friseurin und Freundin meinte letztens zu dem Thema: Also von E-Mobilität hielten „die“ Franzosen ja gar nichts.

In Frankreich gibt es eine Art Tabuthemen, über die man nicht spricht: Religion, Politik und Rassismus. Seit der Pandemie ist noch Corona dazugekommen. Wenn man diese Themen anspricht, bekommt man sehr schnell das Signal aufzuhören. Im schlimmsten Fall verliert man Freunde.

Nur meine subjektive Sicht.

„Wir Deutschen“ stehen ja gar nicht darauf. Wenn man das Thema Klima betrachtet, wählen doch ca. 80% Parteien, die eben nicht darauf stehen die Probleme durch Verbote zu lösen. Leider stehen „wir“ aber auch nicht darauf, Probleme eigenverantwortlich ohne Verbote zu lösen, wie man an den vergangenen Jahrzehnten leicht erkennen kann.

„Wir“ stehen eben mehrheitlich darauf, Probleme aufzuschieben und anderen Leuten zu hinterlassen, am besten solchen, die noch gar nicht geboren sind oder zumindest noch nicht wählen dürfen.

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Ich würde noch das Wort „muss“ durch „möchte“ ersetzen.
Bzw sollte das Lernen ein selbstverständliches Bedürfnis bleiben.

Das mag sein Gefühl sein. Aber schwer zu glauben, dass ein tatsächliches Verbot ihn zum Gesetzesbrecher werden ließe.

Nichtsdestotrotz gibt es einen weiteren Weg über die Preise.

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