Den unrühmlichen Schlussstein in ihrer bizarren Argumentation setzt Ainsworth in der Darstellung, dass es XY-Frauen und XX-Männer gibt - wie bereits oben im Thread diskutiert, entstehen solche untypischen Diskrepanzen zwischen Geno- und Phänotyp darin, dass sich ein Gen verlagert, das SRY-Gen (Sex determining region of Y-Gen).
Das SRY-Gen liegt normalerweise auf dem Y-Chromoson. In seiner Anwesenheit entwickelt sich eine befruchtete Eizelle zu einem biologisch männlichen Wesen, indem es für einen entscheidenden Transkriptionsfaktor kodiert (den Hoden-determinierenden Faktor - TDF). Der TDF unterdrückt die Weiterentwicklung der - auch beim männlichen Embryo angelegten - Müller’schen Gänge, aus denen sich bei weiblichen Embryonen (bei fehlender Unterdrückung) Eileiter, Gebärmutter und auch die Vagina entwickelt.
Nun gibt es Fälle, in den durch Verlagerung (Translokation) dieses Gens XX-Genotypen genau dieses Gen aufweisen (XX-Männer), während in anderen - ebenfalls sehr seltenen Fällen - XY-Genotypen das entsprechende Gen nicht aufweisen (XY-Frauen).
Diese Argumentation ist allein dahingehend völlig lächerlich, da entsprechende genetische Störungsbilder - bis auf extreme Ausnahmen, bei denen ein genetisches Mosaik, also ein Chimärismus und somit ein Mensch, bestehend aus verschiedenen Zelllinien, vorliegt, unfruchtbar sind und sich damit nicht fortpflanzen können. Genetisch interessant, ja. Biologisch in keiner Weise eine geeignete Argumentationsgrundlage.
Wie man auf einer solchen Grundlage eine biologische Argumentation aufzieht, wird man vermutlich nur aus einer soziologischen Perspektive nachvollziehen können.
Jetzt habe ich viel geschrieben. Ich möchte es nochmal zusammenfassen:
Es ist eine biologisch gesicherte Tatsache, dass es nur zwei biologische Geschlechter gibt.
Dabei gibt es zahllose Störungen der Geschlechtsentwicklung, die in ihrer unterschiedlichen Ausprägung Störungsbilder oder genetische Erkrankungen darstellen, aber eben kein gesundes, sondern ein pathologisches Spektrum beschreiben. Anderslautende Meinungen sind fast ausnahmslos maßgeblich aus anderen Fachbereichen, v.a. der Soziologie und hier wiederum aus den „Genderstudies“ beeinflusst.
Trotzdem gilt natürlich: Diese Menschen sollten in der Findung in ihrer Identität unterstützt werden, sie dürfen keiner gesellschaftlichen Ablehnung oder Diskriminierung anheim fallen. Sie sollten aber auch nicht von Interessengruppen vereinnahmt werden, die von den biologisch-medizinischen Grundlagen (und damit den möglichen Auslösern weiterer, zusätzlicher Symptome, wie hormonelle Auswirkungen auf den Elektrolythaushalt) nichts verstehen.
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