Ich fand die Interview-Gästin auf jeden Fall sehr gut gewählt. Natürlich hat sie letzten Endes nichts auf die Truppe kommen lassen (z.B. „Ja, die Bundeswehr ist in der Lage Deutschland zu verteidigen“) aber sie hat viel Wichtiges und Interessantes zum Zustand der Bundeswehr gesagt.
Naja es ist ja eigentlich Aufgbe der Bundeswehr sich das Personal, dass sie braucht, selbst auszubilden. Und wenn die Bundeswehr wollte, könnte sie die Industrie auch dazu „zwingen“, dass Soldaten bei den Rüstungsfirmen vor Ort in der Wartung der Gerätschaften unterwiesen werden, sonst gibts keinen Auftrag, fertig.
Aber der Punkt ist gut und man sieht daran das grundsätzliche Problem, dass die Bundeswehr in den letzten 30 Jahren zu einem Vehikel der Wirtschaftsförderung verkommen ist.
Denn all das Geld, das für desaströse Rüstungsprojekte oder z.B. für überteuerte Wartungen ausgegeben wird, landet ja alles in der Privatwirtschaft.
Schon vor zwanzig Jahren, als ich bei dem Verein war, haben mir Vorgesetzte erzählt, dass die „normalen“ Bundeswehr-Fahrzeuge (Jeeps, LKW usw.) bei ganz normalen KfZ-Werkstätten gewartet werden, obwohl das die Instandsetzung der Bundeswehr auch könnte und sogar gerne machen würde, denn dann hätten die was zutun und müssten nicht den ganzen Tag rumsitzen.
Beim Thema Infrastruktur sah es ähnlich aus. In der Kaserne, in der ich damals war, sollten die Heizungen in einigen Gebäuden erneuert werden. Aber die Firma, die den Auftrag bekam, hat die Arbeit immer wieder abgebrochen, sobald sie einen privaten Auftraggeber hatte und dann erstmal den gemacht.
Offenbar konnte die Bundeswehr einem Unternehmen da nicht einfach kündigen, wenn die einma den Zuschlag hatten.
Und so etwas kann man sich eben nur erlauben, wenn man meint, das man seine Armee nie braucht, so wie in der aktuellen Folge auch gesagt wurde.