LdN 299: Interview mit Frau Eva Högl

In den USA herrscht ein ganz anderes System und eine ganz andere Einstellung den Streitkräften gegenüber.

Gibt es Erkenntnisse darüber wie hoch der Anteil von ehemaligen Armeeangehörigen unter den Contractors ist? Oder wie diese Contractors „rekrutiert“ werden?

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Die Datenlage ist nicht sonderlich gut, aber hier ein guter Überblick: Who are the private contractors in Iraq and Afghanistan?

Die meisten Contractors in Afghanistan und dem Irak waren übrigens keine Amerikaner, sondern kamen aus Drittstaaten.

Mein Punkt ist aber auch eher der, dass Auftragsvergaben an die Privatwirtschaft nicht zwingend schlecht sein müssen – wichtig ist am Ende, dass das Ergebnis stimmt. Das ist in vielen Fällen sicherlich nicht der Fall (@Matder hat ein paar Beispiele genannt), in anderen Fällen funktioniert es vergleichsweise gut. Ich denke hier etwa an die Hubschrauber zu Ausbildungszwecken, welche die Bundeswehr vom ADAC und von NHV zur Verfügung gestellt bekommt. Ohne diese privatwirtschaftliche Lösung wäre die Ausbildung von Pilot:innen wohl deutlich schwieriger. Besser wäre es aber natürlich, die Bundeswehr hätte selbst die erforderlichen Hubschrauber.

Dann kannst du ja bestimmt konkret solche Strukturen benennen, in Form von Paragraphen und Verordnungen.

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Dazu besteht keine Veranlassung, denn dazu gibt es dicke Bücher, beispielsweise dieses hier:

Abgesehen davon möchte ich hier keine kontrafaktischen Statements wie „es gibt keinen Rassismus“ lesen. Außerhalb des Hakenkreuz-Spektrums wird das nämlich üblicherweise nicht ernsthaft bestritten.

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Danke für die Quelle.
lch habe nicht geschrieben, es gibt keinen Rassismus. Bitte keine Unterstellungen.

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Der Begriff „struktureller Rassismus“ ist nicht gleichbedeutend mit „formeller Rassismus“. Er kann das beinhalten, muss aber nicht. Gemeint ist ein sich durch die Gesellschaft ziehendes Verhalten der Abwertung bestimmter als „anders“ wahrgenommener Personengruppen, z.B. wenn „solche Kinder“ nicht zum Geburtstag eingeladen werden oder Leute mit „solchen Namen“ nicht zum Vorstellungsgespräch. Derartiges Verhalten wird teils explizit anerzogen, teils aber auch durch Sozialisation weitergegeben.

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Das sieht Wikipedia jedoch anders (und bevor jetzt jmd. irgendwelche anderslautende Einzelveröffentlichungen aus der Schublade zieht: Für mich als außerhalb der wiss. Diskussion stellt diese Quelle erst einmal einen Minimalwissensstand dar, welcher die aktuelle Erkenntnis wiederspiegelt; was innerhalb der wiss. Community gerade noch nicht ausdiskutiert ist, interessiert mich erst einmal nicht).

Institutioneller Rassismus

(Weitergeleitet von Struktureller Rassismus)

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Als institutioneller Rassismus (auch: struktureller oder systemischer Rassismus)[1] werden Rassismen bezeichnet, die von Institutionen der Gesellschaft, von ihren Gesetzen, Normen und ihrer internen Logik ausgehen, unabhängig davon, inwiefern Akteure innerhalb der Institutionen absichtsvoll handeln oder nicht.[2

Gemäß dieser Definition haben wir in DE (wahrscheinlich) keinen strukturellen Rassismus.

Interessant ist die Frage, warum hier versucht wird, vermeintliche Strukturen zu etablieren. Man kann hier bestenfalls soziale Gruppendynamiken vermuten, hinter denen aber IMO eher persönliche rassistische Motive stehen.
Tatsächlich kenne ich das Beispiel mit dem „Nichteinladen“ und „Nichtmitspielendürfen“ (das „anders wahrgenommen“ war zu der Zeit der soziale Status, kein rassistisches Moment).

Warum halte ich das für wichtig?
Ganz einfach: Strukturen erfordern andere Maßnamen als Rassismus auf persönlicher Ebene. Eine Verwaltungsvorschrift kann ich durch öffentlichen Druck ändern (als Beispiel). Dem Rassismus des Kollegen oder der Sportkameradin muss ich auf anderer Art begegnen.

Abschließend finde ich es problematisch, dass hier auf der Plattform mit dem Begriff gearbeitet wird, der entweder nicht genau definiert sind oder den sich jede(r) definiert, wie es gerade genehm ist. Dann können wir die Diskussion auch lassen.

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Wenn du jetzt noch die Begriffe „Normen“ und „interne Logik“ bei Wikipedia nachschlägst und zudem noch deine eigene Erklärung aufmerksam auf Widersprüche mit der von dir selbst zitierten Wikipedia-Definition durchliest, dann bist du schon fast am Ziel.

Ein Gegenbeispiel, das mir spontan einfällt:

Natürlich gibt es so etwas in Deutschland. Und Bremen war zwar ein Einzelfall, aber einer von vielen.

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Zur Kartoffel und Rassismus:

Es ist zur Betrachtung ob Rassismus oder nicht extrem wichtig zu schauen wer den jeweiligen Begriff verwendet.

So wurde (wird?) der Begriff „Nigger“ ja durchaus von dunkelhäutigen Menschen untereinander benutzt und das nicht in rassistischen Ausgrenzungsverhalten.

Ähnlich ist es bei dem Begriff „Kartoffel“ für Deutsche, untereinander ist es weder entwertend noch rassistisch.

Ich hab mal den Podcast „halbe Kartoffel“ gehört, da find es um die Kinder von zugewanderten im Interview. Auch der Macher war so eine halbe Kartoffel und man hatte ein wenig das Gefühl sowohl er als auch seine Gäste hatten ein wenig Stolz diese Bezeichnung für sich in Anspruch zu nehmen.

Obwohl ich auch versucht wäre, so auf die Aussage zu reagieren, finde ich, dass solche Antworten erstens nichts zum Thema beitragen und zweitens beleidigend sind. Ich verstehe den Impuls, nachdem das ja schon oft durchgekaut wurde, gerade hier im Forum, aber es gibt ja nach wie vor Leute, die sich nicht in die Materie eingelesen haben und ich behaupte, dass es das Klima hier im Forum einfach nur schlechter macht und sonst nichts.