Zumindest schlägt der Effekt für „normale“ PKW erst bei Geschwindigkeiten <80 km/h zu, wie die Kurven von @FlorianR zeigen. Sprich, 130 auf 100 spart absolut gesehen definitiv Sprit.
Ähm … da kann ich ehrlich gesagt nicht mehr folgen …
Falls es Quellen gibt, die eine signifikante Verbrauchsreduktion bei pauschal Tempo 30 innerorts belegen - bitte posten. Aber meines Wissens behauptet das nicht mal die deutsche Umwelthilfe. Eine ganz gute Zusammenfassung dazu gibt’s z.B. von Quarks:
Also während T50 innerorts bedingt Sinn ergibt bzw rein umwelttechnisch keinen Nachteil ggü. T30 hat, wird dieses Argument in eher rechten Kreises als Grund gegen T30 herangezogen mit der Begründung, T50 sei umweltfreundlicher (was ja bedingt sogar stimmen kann) und damit sei die Politik der T30-Fordernden per se Humbug. Habe ich aus AfD Kreisen in meiner Stadt leider mal mitbekommen (natürlich in Einheit mit einem Doppelmoral-Vorwurf )
Ok, verstanden. Da sind wir aber ja schon einen Schritt weiter, weil wir alle anerkennen, dass Tempo 30 viel für Verkehrssicherheit, Lärm, Verkehrsfluss und ggf. auch Schadstoffemissionen bringt. Aber es senkt eben nicht eindeutig den Verbrauch.
Daher meine Kritik:
Die deutsche Umwelthilfe fordert ein dreimonatiges Tempolimit 100 – 80 – 30 mit dem erklärten Ziel damit kurzfristig viel Sprit zu sparen. Wenn Tempo 30 aber dazu keinen Beitrag leistet, dann ist so ein Vorschlag unseriös – unabhängig davon wie sinnvoll dieses Tempolimit aus anderen Gründen sein mag.
Mit einem Tempolimit 100 – 80 hätten wir doch einen wunderbar schlüssigen Vorschlag, der viel weniger Angriffsfläche bietet. Wenn die Gesellschaft das mitmachen sollte, dann kriegen wir auch Tempo 30 innerorts durchgesetzt (mit all den o.g. Argumenten). Dafür braucht es keine Irreführung, die potentiell nur Glaubwürdigkeit kostet.
Wer 80 km/h außerorts und 100 km/h auf der Autobahn fährt, spart gegenüber 100 km/h außerorts und 130 km/h auf der Autobahn 25 Prozent Sprit ein. Bei 2,40 Euro pro Liter entspricht dieser Effekt 60 Cent und damit deutlich mehr als der diskutierte Tankzuschuss von 40 Cent.
Das habe ich wohl unglücklich formuliert.
Gemeint war das, was Helmut aufgeführt hat:
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Das wollte ich damit nicht sagen und du hast das zu Recht in Zweifel gezogen.
Mein Gedanke ging eher in die Richtung, dass ohne Tempolimit Fahrzeuge mit mehr Leistung angeschafft werden, da man diese auch ausfahren kann.
Mit einem Tempolimit von 100 km/h lohnen sich leistungsstarke PKW nicht wirklich, da man auch mit 75PS ausreichend schnell auf Tempo 100 kommt.
Also besser formuliert:
Fahrzeuge die für höhere Geschwindigkeiten konstruiert wurden, benötigen mehr Sprit als schwächer motorisierte Fahrzeuge, bei gleichem Gewicht und CW-Wert (Strömungswiderstand).
Wenn „die Leute“ wirklich so unemotional an das Thema herangingen, gäbe es auch jetzt viele Motorisierungen nicht. Aber auch, wenn man sich an Tempo 50 in der Stadt hält, wird an Ampeln zügig gestartet. In Parkhäusern hört man genug quietschende Reifen, wenn die Kurven sportlich genommen werden. Und auch ein paar Serpentinen in den Bergen / der Waldweg / was auch immer macht mit einem 200-PS-Roadster auch bis 80 km/h noch viel Spaß, auch wenn ein Kombi mit 75 PS fast genauso schnell ans Ziel kommt. Als ehemaliger Motorradfahrer war es zumindest bei mir so, dass das schnelle Fahren nicht den Spaß bringt, sondern die Beschleunigung. Und da sind wir sofort bei Leistung und Verbrauch.
Zudem wird auch immer ein „ich will auch mal einen schweren Hänger von einem Feld ziehen können“ bei einigen Leuten da rein spielen - egal, ob das in den letzten 10 Jahren exakt 0 Mal vorkam.
Guter Punkt. Diese „Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben“-Mentalität zieht sich doch unsere gesamte Gesellschaft. Man will lieder selbst alles haben, anstatt von anderen abhängig zu sein. Eigentlich ein Signal, wie unsozial unsere Gesellschaft wird.