LdN 283: Impfpflicht jetzt oder später

Dem habe ich auch nicht widersprochen, sondern nur der Pflicht der gesamte Bevölkerung sich impfen zu lassen. 70% haben dies ohnehin bereits getan und werden es vermutlich weiterhin tun. Wenn ich keine Faktenlage habe, die belegt, dass die Ansteckungrate signifikant durch eine Impfung herabgesetzt wird, und wenn man gleichzeitig andere Maßnahmene, die diese Ansteckungsrate belegbar herabsetzt fallen lässt (Masken in Innenräumen, Limitierung von Personen in Innenräumen bei Events, etc), dann ist eine Impfpflicht meiner Meinung nach nicht mehr durchsetzbar. Sie wird angefochten werden. Es wird weitere gesellschaftliche Spaltung deswegen geben.

Und nochmal: Das hat alles nichts damit zu tun, ob man sich impfen lassen sollte. Das sollte man. Der eigenen Gesundheit zu Liebe.

Das müsste man ja gar nicht. Soweit ich sehe gibt es keinen ernstzunehmenden wissenschschaftlichen Widerspruch gegen die epidemiologische und medizinische Sinnhaftigkeit einer höheren Impfquote, die man durch eine Impfpflicht ja relativ wahrscheinlich erreichen würde. Da ist die Frage der Viruslast weniger relevant und ja auch nicht die einzige Variable im Hinblick auf potentiell reduzierte Ansteckungsraten. Ich fand es nur bemerkenswert, dass nach zwei Jahren Pandemie mit „gesundem Menschenverstand“ und anekdotischem Wissen argumentiert wird.

Die Frage ist ja gerade eher, ob diese sinnvolle und wenig invasive Maßnahme eine parlamentarische Mehrheit findet oder ob vorgeschobene oder tatsächlich existierende juristische oder gesellschaftliche Implikationen höher gewichtet werden.

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Aber genau dem hatte ich mit den o.h. logischen Argumenten widersprochen.

Das ist natürlich schwierig Anekdotisch hier irgendwas argumentieren zu wollen. Ich könnte nämlicher hier einfach mal einen anekdotischen Gegenbeweis anführen: Mein ganzer Freundeskreis hat sich Anfang des Jahres mit Corona infiziert (n= 14) und zwar mit Omnikron ( extra untersucht darauf da damals noch nicht so häufig) Es lagen ganz verschieden Ct Werte vor ( 16 bis 32).Wir konnten dabei feststellen, dass der Ct Wert in keinster Weise mit der Stärke der Symptome korreliert. Aus meiner Sicht könnte ich nun behaupteten:

„Na dann wird ja die Viruslast im Rachenbereich und somit die Infektiösität überhaupt nicht mit der Schwere des Verlauf in Zusammenhang stehen“

Die Aussage ist aber leider nichts wert. Weder ist mein Freundeskreis repräsentativ für irgendwas( Alle Jung und geimpft) noch ist die Stichprobengröße ausreichend.

Bei einem so komplexen Thema sich selber irgendwas herleiten zu wollen ohne Quellen anzuführen ist immer sehr problematisch.

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P.S : Schreibe gerade vom IPad entschuldigt bitte die schreckliche Orthographie :smiley:

Müssen die Fakten unbedingt zu diesem speziellen Virus oder noch besser zu dieser speziellen Variante erhoben werden?

Falls nein so spricht die Erfahrung mit Impfungen grundsätzlich dafür, dass diese Fakten bereits existieren.

Und wie lange willst du diese Einschränkungen noch akzeptieren?

Länder mit höheren Impfraten haben das alles schon abgeschafft … in Deutschland eiert man rum und will mehr Daten/Fakten haben, bevor man zu denselben Schlüssen wie die anderen kommt.

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Wie gesagt, es gibt zwar m.W. keine Studien, aber was spricht gegen meine logischen Überlegungen?

Ja, das ist in der Tat in nicht zu vernachlässigendes Element. Hier hat die FDP (gezielt oder unbewusst) der Ampel ein Kuckungs-Ei ins Nest gelegt, das die Einführung der Impflicht verhindern könnte. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich :face_vomiting: möchte …

Tatsächlich? Auffrischungsimpfungen haben bis heute lediglich 58,7% der Bevölkerung, während 17,3% grundimmunisiert sind (2 Impfungen) und 0,6% eine Impfung hat (Quelle, Stand 31.3.22, 15:00). Ob sich diese Lücke noch schließen wird, wage ich zu bezweifeln.

Der Rest schliesst sie durch Infektion.

Leider scheint die Union weiterhin kein Interesse an seriöser ernstzunehmender Politik zu haben und sperrt sich aus Prinzip. Was ich mich hier aber Frage ist, ob so eine Aussage bei einer freien Abstimmung legitim ist. Schon bei den 100Mrd. hat Merz sehr demokratiefeindliche Tendenzen durchscheinen lassen. Nun wiederholt es sich quasi hier. Ich frage mich wirklich, ob sich die Union langsam aber sicher immer weiter von unseren demokratischen Grundwerten entfernt.

Nach meinem Verständnis führt eine Infektion mit Omicron nur zu seinem relativ kurzfristigen und schwachen Imunschutz. Schützt deutlich weniger vor einem schweren Verlauf und Long-Covid als ein vollständiger Impfschutz. Aus diesem Grund waren Virologen und Infektiologen davor, sich gezielt anzustecken und empfehlen, sich vor einer Infektion zu schützen (FFP2-Maske, Abstand, …)

Das wars dann wohl. Die Union ist einfach aus Prinzip gegen alles, egal ob es sinnvoll ist. Und die FDP ist einfach nicht geeignet irgendetwas zu regieren. Ich glaube die Bürger brauchen das alle 12 Jahre mal wieder, um sich zu erinnern, dass die FDP schädigend für 95% der Bürger ist. Ein trauriger Tag für die vernünftigen Menschen.

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Kann jemand das Ergebnis rekonstruieren / erklären? Gewissensentscheidung hin oder her - Ich bin etwas erstaunt, dass es nur 296 Stimmen für die Impfpflicht ab 60 gab. Allein SPD und Grüne haben ja zusammen schon mehr Sitze …

Spannend wird es zu sehen was die FDP dann macht, wenn im Winter die Krankenhäuser wieder an die Belastungsgrenze kommen sollten. Das sollen dann doch bitte die Politiker regeln die sich heute gegen eine Impfpflicht entschieden haben. Eins ist doch klar, für den geimpften Teil der Bevölkerung kann es keine Einschränkungen mehr geben, aber gleichzeitig bin ich nicht bereit wieder eine schlechtere Krankenversorgung in Kauf zu nehmen für die Ungeimpften.

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Da bin ich bei dir. Was speziell die FDP mittlerweile abzieht ist unerträglich und wissenschsftsleugnend.

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Es waren auch nicht alle anwesend. Ansonsten siehe hier:

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Schön wär’s, wird aber nicht passieren.
Das Gesundheitsministerium ist in SPD-Hand, und die FDP wird sich wegducken und irgendwas von „Eigenverantwortung“ erzählen, ohne eine konkrete, schnelle Lösung vorzuschlagen.
Solange es noch einigermaßen geht, wird man sicherlich auch auf die 3 Krankenhäuser verweisen, die noch Kapazität haben.

Dazu wird es aber kommen. Dann sind eben gewisse Branchen ganz geschlossen oder haben Begrenzungen (Kinos, Bars, Clubs, Konzerte, vielleicht sogar Fußballspiele). Die Einschränkungen sind zwar für die Betreiber hart, aber für die meisten Menschen relativ leicht.
Bei der Abwägung der betroffenen Grundrechten wird man feststellen, dass auch Geimpfte hier zugunsten der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zurückstecken müssen.

Auch dazu wird es kommen, wenn es soweit ist. Auch das wird nicht katastrophal genug werden, um die Politik zum Handeln zu zwingen. Richtig merken werden es nur die, die dann eine verschiebbare Behandlung erst im Frühling bekommen.

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Du hast da leider Recht. Klassische Verhalten von FDP und Union. Mit unsinnigen Begründungen Dinge ablehnen und dann nicht Schuld sein, wenn genau das in die nächste Katastrophe führt. Die FDP weiß aber auch leider nicht, was Freiheit in einer sozialen Gesellschaft ist, da diese Partei Freiheit mit blankem Egoismus und dem recht des Stärkeren verwechselt. Traurig, dass man mit denen in der Regierung irgendwie leben muss.

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Die Maßnahmen haben nur funktioniert, weil die Menschen bereit waren sich einzuschränken. Dieses Bereitschaft wird in den nächsten Monaten weiter abnehmen. Zum einen hat bereits ein großer Teil der Bevölkerung Covid gehabt, zum anderen wollen die Menschen ein normales Leben ohne den Gedanken an Corona zurück. Und im Herbst wird dann eben auch hoffentlich jeder die Möglichkeit gehabt haben sich impfen zu lassen.

Das ist aber doch bereits seit Monaten der Fall.

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Ich denke @C_C bezieht sich darauf, dass es keine offizielle Impfempfehlung für unter 5 jährige gibt.

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