Die Menschen fahren aber im Allgemeinen auch viel mehr Auto, als sie mit dem Flugzeug fliegen. Du musst also die Anzahl der Auto- bzw. Flugzeug-Opfer in Relation z.B. zur Nutzungzeit oder den zurückgelegten Kilometern setzen. Dann kannst du das erst sinnvoll vergleichen.
@Guenter Nicht zu vergessen, Millionen an Binnenflüchtlingen, die dadurch entstehen würden.
Die Wissenschaft ist dazu da, ergebnis offen zu forschen. Die Politik muss am Ende die Entscheidungen treffen. Und das haben sie getan. Gegen die Kernkraft. Weil damals (2010) haufenweise Leute auf die Straße gegangen sind und die allgemeine Stimmung in der Bevölkerung ebenfalls gegen Atomkraft war und (hoffentlich) noch ist. So funktioniert Demokratie.
Weil sie Geld verdienen wollen. Als AG sind zu sogar verpflichtet, den Gewinn zu maximieren und das geht mit teuer verkauftem Strom sehr gut.
Vor allem ist man in der Kohle drin geblieben, weil es bis heute keine industriell skalierbare Lösung gibt, wie man den Strom effizient und verlustarm zwischenspeichert. Daher konnten die AKWs, die insb. Grundlast bereitgestellt haben, nicht durch ein paar WKA und PV-Anlagen ersetzt werden.
Daher blieb anstelle der AKWs nur Kohle oder Gas, Gas war aber durch die Art, wie das EEG gestaltet wurde, finanziell unattraktiv, es wurden ja sogar teilweise neuste Gaskraftwerke deswegen abgeschaltet.
Wie man es besser hätte machen können, sieht man in England (abgesehen davon, dass die natürlich auch noch die Gasspeicher völlig merkbefreit wegrationalisiert haben und das jetzt Probleme erzeugt).
Eine interessante Sichtweise auf die Frage Atommüll die ich mal gelesen habe ist die Folgende:
Jeder Energieträger verursacht zur Zeit Abfallprodukte. Diese sind problematisch aus verschiedenen Gründen. Um den besten Energiemix für die Zukunft zu finden, müssen wir also die spezifischen Eigenschaften sachlich gegeneinander abwägen.
Atommüll hat das Problem, dass er sehr lange strahlt und ein Endlager daher sehr strenge Anforderungen erfüllen muss.
Ein Abfallprodukt von Gas ist das CO2. Dieses hat den Nachteil, dass es sich nicht so leicht in Tonnen packen und endlagern lässt.
Solaranlagen heben eine durchschnittliche Lebensdauer von 25 Jahren und danach müssen diese entsorgt werden. Das Recycling von den teils toxischen Inhaltsstoffen ist meines Wissens nach auch kein gelöstes Problem.
Statt den einen Müll zu verteufeln, wäre es doch besser die verschiedenen Probleme gegenüber zu stellen und die beste Lösung mit Rücksicht auf die lokalen Umstände zu wählen.
Endlagerung ist ein Thema, das sowieso gelöst werden muss. Das Volumen des Atommülls ist dabei nahezu irrelevant.
Gesundheitliche Risiken? Aus wissenschaftlicher Sicht ist Nuklearenergie unter den sichersten aller Energieerzeugern, Quellen sind hier ja manigfaltig verlinkt.
Sie meinen die Ausnutzung der Unsicherheit rund um Fukushima, bei denen diverse Fake News wie z. B. von den Grünen verbreitet wurden, die 16000 Tote fehlerhafterweise und wiederholt dem GAU zugeschrieben haben? Unterstützt durch die sowieso atomkritischen deutschen Medien, die dort laut Medienstudien besonders kritisch berichtet haben und somit vor der BT-Wahl ein Klima erzeugt haben, dass wiedermal ein Kehrtwendenentscheidung seitens Merkel ausgelöst hat, bei der eben KEINE echte gesellschaftliche Diskussion stattgefunden hat?
Solche Berechnungen gab es auch bei der Solarkraft, so dass die Herausgeber der Aktien die Aktienerwerber fuer Gesinnungstaeter hielten. Und dann kam Roessler, der die deutsche Solarindustrie ausknippste. Wirkungsgrad und Umweltbelastung. Heute in China. Gibt es dazu eigentlich eine Theorie?
Das ist so unrealistisch wie die Vorstellung, dass der Kaiser nach dem verlorenen WWI nicht fortgelaufen waere. Es haette keine Spaltung der ja seit 1917 auch in Preussen mit dem allgemeinen Wahlrecht ausgestatteten Gesellschaft gegeben und er waere auch besser als Adolf Hitler gewesen. Das Wahlrecht fuer Frauen kam allerdings erst 1922.
Irgendwer behauptete, der Betrieb eines Kernkraftwerks braeuche 6 Jahre Vorlaufzeit. Die Kernkraftwerke laufen aber noch. Und fuer das Klima koennte er sich auch mal etwas anstrengen. Das Problem scheint zu sein, dass diese Dinge privatwirtschaftlich betrieben werden. Es sind aber keine Wasserwerke. Wie auch die Wiederaufbereitungsanlagen, die seit dem Vertrag von Amelo von 1970 in Holland und England deshalb auch staatlich sind.
Es steht zu viel auf dem Spiel. Deutschland will immer dabei sein und seine in Moskau erfundenen Zentrifugen auch gerne teilen, aber auch nicht wirklich. Der Wille ist tabu. Vielleicht regen wir uns deshalb auch so viel ueber den angeblichen „Hass“ auf. Falten und Meinungen. Was ist richtig und falsch? Es gibt aber auch noch Euratom.
Man denkt, dass Merkel das Problem einer deutschen Atombombe auf diese Weise sozusagen durch die Hintertuer entsorgt habe. Von dieser Bombe spricht auch Trittin. Das ist aber komplett falsch, wenn man mit der Zentrifuge anfaengt. An dieser weltweit fuehrenden deutschen Technologie, die durch einen fleissigen pakistanischen Studenten in Aachen auch in den Besitz der dritten Welt gelangt ist, hat es nichts geaendert. Und es wuerde auch nichts daran aendern, wenn auch noch die in Deutschland privat betriebenen Wiederaufbearbeitungsanlagen geschlossen wuerden, was vermutlich auch nicht ohne eine Entschaedigung ginge. Wozu es auch noch Europarecht gibt.
Klar… wenn die Springer Presse fragt ob man für den weiterbetrieb von AKWs ist, wenn dadurch der Strompreis sinkt, hat man 50% Zustimmung. Finde ich ein eher maues Ergebnis, wenn man dafür eines der umstrittensten Themen im Deutschland wieder aufmachen will.
Und wie ich schon geschrieben hatte: wenn man diesen 50% sagt dass ein Endlager in ihrer Gemeinde gebaut werden soll, ist man schnell wieder auf 0%.
Aber das ist doch eine komplett andere Frage, als in einer Studie über ein zukünftiges Energiesystem behandelt wird. Ob die verbliebenen sechs Kraftwerke noch 10 oder 20 Jahre länger laufen, spielt doch keine Rolle, außer dass es marginal das europäische Strompreisniveau senken wird. Wenn Kernkraft in einer dekarboniserten Energieversorgung eine zentrale Rolle spielen soll, dann reden wir vom Neubau von um die 100 Reaktoren in Deutschland. Und das ist für die absehbare Zukunft einfach Science Fiction. Die einschlägigen Studien behandeln aber die Energieversorgung im Jahr 2050 (der Fall der Berliner Mauer ist bereits länger her, als dieses Datum vor uns liegt) und nicht 2150.
Hast du denn mal in die richtigen Quellen geschaut, die da zitiert werden? Ich würde gerne mal lesen, mit wie viel CO2 die Verfasser z.B. den Uran-Abbau oder die Jahrtausende lange Endlagerung bewerten. Und was für eine Lebensdauer von PV und Windkraft dort angenommen wird. Einige der Paper sind ja bald 10 Jahre alt. Die Website (Link) mit den „cleanest sources of energy“ nennt da 3 Quellen:
IPCC-Report → der nennt aber selbst keine Quellen für seine CO2-Angaben
Life cycle assessment (LCA) of electricity generation technologies: Overview, comparability and limitations → Paywall von Elsevier
Renewable and nuclear electricity: Comparison of environmental impacts → Paywall von Elsevier
@FlorianR Da du so sicher sagst, dass dort der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt wird, hast du diese Paper mal gelesen bzw. Zugang zu Elsevier?
Und was die andere Seite der Grafik angeht, auf der website (our world in data) dazu, liest man:
Nuclear: In an average year nobody would die. A death rate of 0.07 deaths per terawatt-hour means it would take 14 years before a single person would die. As we will explore later, this might even be an overestimate.
14 Jahre, bevor ein Mensch durch Atomenergie stirbt? Und das soll weltweit gelten? Das geht ja schon arg in Richtung fake news. Scheint mir keine wirklich seriöse Quelle zu sein.
@FlorianR Die 2. Grafik aus deinem anderen Thread vermittelt ebenfalls den falschen Eindruck, man würde für PV Unmengen an Material verbrauchen. Zumindest bei uns ist der überwiegende Teil der PV-Stromerzeugung über Dach-Flächen realisiert. (Quelle)
Diese Zahlen werden schon in deiner Quelle vom MDR in Zweifel gezogen:
Die Mainzer Forscher geben allerdings selbst zu bedenken, dass ihre Hochrechnung mit statistischen Unsicherheiten verbunden ist. Der tatsächliche Effekt der Luftverschmutzung könne sowohl unter als auch über den errechneten Werten liegen. […] Das Umweltbundesamt stellte in dem Zusammenhang ausdrücklich fest, dass es sich bei solchen epidemiologischen Studien um statistische Abschätzungen handle.
Insbesondere weil laut dieser Studie in Deutschland mehr Menschen an schlechter Luft sterben als im weltweiten Durchschnitt. Das aber die Luft bei uns schlechter sein soll als z.B. in China, wird jawohl niemand behaupten wollen.
Da hast du natürlich Recht, dass aber das Bundesumweltamt hier explizit darauf hinweist, ist nichts normales. Aber du hast im Grunde Recht, Feinstub ist natürlich auch ein Problem und deswegen sollten wir natürlich möglichst schnell aus der Kohle aussteigen. Aber das kann ja kein Grund sein, die Atomkraftwerke länger laufen zu lassen.
Und was das Argument: „Wir brauchen mehr Zeit für den Umstieg“ angeht, wir hatten mehr als genug Zeit. Vor allem in Deutschland. Wir könnten längst zumindest beim Strom bei 100% erneuerbare sein. Aber die Stromkonzerne haben über EEG-Änderungen die Energiewende anfang der 2010er Jahre massiv torpediert.
Eigentlich sollten wir jetzt einfach mal alle eine Runde im Dunkeln sitzen und nicht noch länger Atomkraft und Kohle betreiben dürfen. Wenn Eltern einem Kind sagen: „Bis Ende der Woche räumst du dein Zimmer auf!“ und das Kind tut es nicht, dann bekommt das Kind zur „Belohnung“ ja auch keine weitere Woche Zeit sondern z.B. das Taschengeld gekürzt.
hier liegt ein Missverständnis vor. Die Privathaushalte sind nur für 26% des Stromverbrauchs verantwortlich- also würde das „wir sitzen im dunkeln“ gar nicht mal so viel bringen.
die Industrie bewegt sich gen günstigerer Strompreise ins Ausland und ist entsprechend demnächst keine Co2 Belastung mehr für die Klimabilanz Deutschlands.
Aber eben auch kein Arbeitgeber, Steuerzahler etc.
Dass Greenpeace bekanntermassen Stellung bezieht und Argumente für diese Stellung in Form einer Studie zu erhalten sucht, ist doch die übliche Vorgehenesweise, dem kann man ruhig neutral gegenüberstehen. Zumal Greenpeace damit kein Geschäftsinteresse verfolgt, wie im Gegensatz dazu jahrzehntelang die Atomlobby. Feixen aufgrund von Bauchgefühl anscheinend. Wenn die Studie Fehler hat, dann weise darauf hin.
Das ist eben der Unterschied:
Wenn der Verbraucher im Ausland sitzt, warum sollte er dann deutsche Stromkosten subventionieren.
Die exportorientierte deutsche Industrie bewegt sich logischerweise zu ihren Verbrauchern.