LdN 253 - Anmerkung: E-Autos nicht wirklich leiser

Eine Richtigstellung zu einer (unwidersprochenen) Aussage von Frau Baerbock und einem weit verbreitetem Irrtum:

EAutos sind nur bis etwa 30 km/h leiser. Siehe zB

Wenn wir alles auf E-Autos umbauen, wird es vielleicht in Spielstraßen leiser. An Stellen mit jetzt schon vorhandenen Lärmproblemen wird das kaum einen Unterschied machen. Andere Geräusche als der Motor überwiegen hier.

Der Irrtum kommt vermutlich daher, dass man gerade beim Anfahren genau drauf achtet und es wirklich leiser ist. Für Leute an Straßen macht das keinen Unterschied.

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Nein, sie sind generell leiser als vergleichbare Verbrenner-Autos. Das Motorgeräusch verschwindet ja nicht auf einmal, nur weil Abrollgeräusche hinzu kommen. Der Lärmpegel resultiert aus der Summe der einzelnen Lärmquellen.

Im Übrigen wird flächendeckendes Tempo 30 in Städten immer mehr ein Thema, wie man jetzt schon in verschiedenen französischen, spanischen und skandinavischen Städten sehen kann. Das wird auch in Deutschland kommen, egal wie sehr sich konservative Politiker dagegen sträuben.

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Schon korrekt, zumindest bei Betrachtung des reinen Schallpegels bei Konstantfahrt. Dennoch darf nicht unterschätzt werden, dass das eben nur für konstant fahrende Fahrzeuge gilt. Beschleunigende Verbrennerfahrzeuge sind definitiv lauter, ganz zu schweigen von Autos mit lauten Sportabgasanlagen.

Besonders bei NFZ wie Bussen oder LKWs lohnt sich Elektrifizierung enorm, um den Lärm in der Stadt zu verringern. Gerade Dieselbusse in Häuserschluchten sind extrem laut und viele hundert Meter entfernt laut hörbar.

Soll es jetzt nicht relativieren, genau hinsehen lohnt sich aber. Und die ganzen anderen Vorteile wie u.a. keine lokalen Emissionen (also im Winter kein Dieselquarz in der Luft) sind auch was wert. Wenn so ein Katalysator unter 11-13°C einfach abschaltet, stinken Verbrenner schon extrem.

Besser wären gar keine Autos, aber zumindest etwas realistisch müssen wir hier auch bleiben.

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Naja, ich wohne an einer vielbefahrenen Hauptstrasse neben einer Ampel auf dem Lande. Ich habe noch nie ein Elektroauto so laut aufheulen hören. Die haben auch keine Fehlzündungen, knattern nicht, stinken mich nicht mit ihrem Qualm voll und ich habe mich noch nie über die Abrollgeräusche geärgert, sondern viel mehr über die ganzen Kickdown-Deppen.

Das ist der Effekt, der vielleicht in der Studie vergessen wird. Im Alltag in einer Stadt (oder auch nur an einer Strasse) stören dich in der Regel nicht die „normal“ vorbeifahrenden Autos, sondern die, die eben bis in den Drehzahlbegrenzer kicken, weil sie gerade eine Ampel mit „Freifahrt“ vor sich haben. Das hast du beim Elektroauto halt gar nicht.

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Nicht mehr lange:
https://www.verivox.de/versicherungen/ratgeber/warum-muessen-e-autos-kuenstlich-lauter-werden-122200/ :sweat_smile:

Grundsätzlich richtig, aber die richtig lauten Fahrzeuge/Geräusche fallen weg. E-Autos kann man innerorts nicht in den Drehzahlbergrenzer jagen und sie haben keine Fehlzündungen.

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Stimmt alles mit der Summe aller Geräusche. Abrollgeräusche sind bei höhren Geschwindigkeiten immerhin dominant. Was man tun könnte um E-Autos da viel leiser zu machen: Möglichst leichte Fahrzeuge auf möglichst schmalen Reifen und möglichst Geschwindigkeitsbeschränkungen. Strassenlage ist ja keine Kategorie mehr mit den modernen Fahrwerken und den Höchstgeschwindigkeiten besonders in gefährlichen Kurven. Breite Reifen sind einfach nur noch anachronistisches Beiwerk ohne Sinn, ausserdem teuer, ressourcenverschwendend, feinstaub vermehrend. Wieder mal Arbeitsplätze oder Umweltschutz und Lebensqualität für alle Übrigen…

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Moin!

Im zitierten Artikel steht ausdrücklich:

Fährt der „Stromer“ schneller als 20 km/h, schaltet sich das künstlich erzeugte Motorengeräusch wieder ab.

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Das kann ich bestätigen. In unserer 30-Zone sind zwei Bushaltestellen. Die inzwischen eingesetzten E-Busse sind so viel leiser, insbesondere beim Anfahren. Und die befragte Busfahrerin war begeistert vom „soften“ Fahrerlebnis und beinahe „One-pedal-driving“.

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Zum TE: ich hoffe immernoch, dass Tempo 30 innerorts kommt - dann ist es definitiv leiser.

Ansonsten denke ich auch, dass hauptsächlich das aufheulen vieler Verbrenner und die Busse starke Lärmquellen sind, die durch eMobilität vermieden werden.

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Ich hoffe es kommt wie in Frankreich die Medusa, um unzulässige Lärmbelästigung allgemein von jedem Fahrzeug zu messen und zu sanktionieren. Dann könnte man vielleicht mal sonntags in moselnähe draußen sitzen ohne diesen unsäglichen Motorenlärm.

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Ein irreleitender Kommentar mMn:

Rein formal stimmt das natürlich, Motorengeräusch verschwindet nicht bzw. wird sogar lauter, aber aber im Verhältnis zu den anderen Geräuschen wird es irrelevant.

Schonmal auf der Autobahn gedacht: „Hmm, dieses Motorbrunnen ist aber echt laut?“

Dafür sind die Karossen ja auch gedämmt, dass das dem Fahrer nicht auffällt.

Schon mal an der Autobahn oder einer stark befahrenen Straße/Kreuzung gestanden und gedacht „Hm, dieser Geräuschpegel ist aber ungesund?“ Hier möchte ich nicht wohnen.

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Die Diskussion ist schon lustig, denn selten ist etwas so leicht messbar wie die Geräusche von Fahrzeugen bei bestimmten Geschwindigkeiten. Und das wurde ja auch getan.

Fazit: Ein E-Auto ist kaum leiser ab einer Geschwindigkeit von 30km/h als ein herkömmliches Auto.

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Das glaube ich so nicht.
Der Spiegelartikel verweist auf das UBA, aber dort ist keine Studie sondern nur ein kurzer Bericht der auch nicht wirklich aussagekräftig ist. Ein Suche unter Google und beim UBA hat mich auch nicht weiter gebracht.
Kann mir bitte jemand diese Studie verlinken.
Im voraus Danke.

Viel Spass beim Schmökern

Geht los bei Seite 72ff.

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Schon auf Seite 72 steht

Die Akustikmessungen ergaben, dass bei einer konstanten Fahrgeschwindigkeit von 30 km/h im Stadtbereich bei den elf untersuchten Fahrzeugen keine großen Unterschiede in der Wahrnehmung von E-Pkw im Vergleich zu modernen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor feststellbar waren. Ein Vergleich der Geräuschemissionen der untersuchten Fahrzeuge ist in Abbildung 4 dargestellt. Wenn die Fahrzeuge hingegen standen und der Motor lief, wurden deutliche Unterschiede bei der Wahrnehmbarkeit zwischen E-Pkw und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zurückgemeldet. Bei Vollgasfahrten traten ebenfalls große Unterschiede beim Schallpegel auf. Die im Testfeld verwendeten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor waren bei Vollgasfahrten deutlich lauter und demzufolge besser wahrnehmbar als die untersuchten Elektrofahrzeuge

Vor allem der letzte Satz bestätigt mich.
Auf der nächsten Seite steht dann, dass bei konstanter Vorbeifahrt mit 30 km/h fast die gleichen Geräuschemmisionen sind. Welcher Verkehr (vor allem in der Stadt) kommt ohne Beschleunigungsphase aus?
Auch im Stillstand (z.B. an der Ampel) ist das E-Auto leiser.

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Schonmal Sportwagen gefahren? Da gehört es zum Konzept, dass man den Motor hört. Es kauft sich ja niemand beispielsweise einen Porsche 992 GT3 weil der so bequem ist, sondern weil er als Hochdrehzahlmotor bis 9000 Umdrehungen pro Minute gefahren werden kann.

Schön so gedreht wie einem die Welt gefällt. Ich habe das obige geschrieben, Sie wollten es nicht glauben, genau das steht in dem Bericht und wurde untersucht (1dB ist auch in den Lautstärkebereichen völlig hinfällig).
Wir haben in der Stadt auch jede Menge Bereiche wo man 50km/h fahren kann. Jede Menge. Nicht jede Stadt ist Paris. Ich weiss gar nicht was hier los wäre, wenn eine Stadt das hier so umsetzen würde. Und was Schnellstrassen angeht fällt das Thema Motorgeräusch von PKWs gar nicht mehr in die Rechnung.

Das ist doch nicht gedreht, denn:

  1. In der von ihnen verlinkte Studie geht um die Wahrnehmbarkeit der Fahrzeuge und ist entsprechend ausgelegt. Deshalb hört diese Studie auch bei 50 km/h auf.
  2. Die Schallmessung in der Studie wurde bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemacht.
  3. Die Studie sagt selbst dass bei hohen Drehzahlen (Beschleunigung) die Kraftstoff-Motoren lauter sind.
  4. Die Studie sagt dass die E-Motoren im stillstand leiser sind.

In der Summe ist das E-Auto also leiser wie ein Verbrenner

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