LdN 253 - Anmerkung: E-Autos nicht wirklich leiser

  1. Meine Aussage war, dass bei 30km/h ein Elektro-Auto nicht erheblich leiser ist. Sie sagen: „Glaube ich nicht“. Ich mache mir die Mühe und suche die Studie heraus (was tatsächlich nicht so ganz einfach war, der Link ging auf eine Übersichtsseite, danke SpOn). Die Studie sagt, dass es aber so ist. Sie verschieben die Torpfosten und argumentieren jetzt etwas von „E-Auto ist aber leiser im Stillstand“ oder „Bei Beschleunigung ist der Verbrenner lauter“. Beides habe ich nicht behauptet.

  2. Moderne Verbrenner machen im Stillstand den Motor aus. Sarkastisch könnte man dann meinen, dass die Autos auch gleich laut sind. Das ist also nur ein Argument die alten Drecksschleudern die vor 15+ Jahren noch gebaut wurden, schneller aus dem verkehr zu ziehen.

  3. Ich will gar nicht gegen E-Autos argumentieren (falls das Ihre Annahme ist). Ich will nur darlegen dass die Lautstärke im Stadtverkehr ab 30km/h kein gutes Argument für E-Autos ist. Gegner dieser Technik werden Ihnen Ihr Grundanliegen durch diesen logischen Fehler kaputt reden.

  4. Wenn Sie den Lärm in den Innenstädten los werden wollen, muss man, so das denn möglich ist, auf Autos verzichten, Busse elektrifizieren (hier wird eben ständig mit relativ lautem Geräusch immer wieder angefahren), auf Fahrräder (elektrifiziert oder manuell) und E-Roller setzen.

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Was ich mich Frage ist, wie lange wird es dauern bis entsprechende Soundmodule auf dem Markt sind die mit der entsprechenden Technik den Ton eines V12 auf die Straße werfen. Wenn der Sportauspuff nicht mehr zieht, aber die DB Grenzen gleich sind, was sollte jemanden daran hindern? Beim anfahren muss das eauto ja sowieso ein Geräusch machen (min 50db), was bei den meisten extrem nervig, weil für mich zu hoch, klingt.

:joy: die Klingeltonapp für das E-Auto

Um einige Beiträge klar zu stellen, wenn ein Auto Fehlzündungen hat, ist es defekt und gehört in eine Werkstatt !
Bleibt bitte sachlich und verzichtet auf solche populistischen Aussagen.

Der größte Lärm entsteht beim beschleunigen auf Grund der hohen Drehzahlen und des benötigten Drehmoments. Das schöne an E-Autos ist, daß genau dieses wegfallen wird. So viel zum Lärm.

Was sich nicht ändern lässt ist das Abrollgeräusch, welches teilweise sogar noch lauter sein kann, da die Reifen eines E-Mobils eine andere Mischung benötigt und dadurch sogar mehr Abrieb hat als beim Benziner/Diesel.

Da es bis auf Ausnahmen gar keine Extra Reifen für E-Autos gibt ist die Annahme des höheren Geräusches einige eher theoretische Annahme. Auch können solche Reifen dann konstruktiv angepasst werden, um noch weniger Lärm zu verursachen. So zumindest das wenige, dass sich dazu im Netz auf die Schnelle hat finden lassen. KathiMarie, sind deine Informationen aus Tests? Oder kennst du dich da aus?

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Dachte e-Autos haben die selben Reifen. Warum brauchen diese eine andere Mischung? Wegen dem höheren Gewicht durch die Batterien?

Zu dem Soundmodul gerade gefunden:

Produktinformationen „Komplettset Active Sound inkl. Sound Booster, Sound-Aktuator Mini für Tesla S P90D“

Simulieren Sie einen V6 / V8 Motor mit dem Sound Booster Pro. Das Active Sound System ist für den Tesla S P90D in drei Varianten verfügbar, um für jeden Geschmack die richtige Lautstärke des Motor- bzw. Auspuffsounds zu generieren.

  • Fußgängerschutz durch die Geräuschkulisse eines Verbrennungsmotors
  • Simulation eines 5-Gang Automatik-Getriebes mit Fahrprofilerkennung
  • der KUFATEC Sound Booster Pro gibt der gesamten Anlage einen einzigartigen Klang
  • ein kräftiger V6- / V8-Sound (je nach Konfiguration)

Also an die Leute die denken das man damit den 18 Jährigen mit dem Ford Ka und dem Sportauspuff endlich leise bekommt…nope ^^

Hallo HansHans,

es gibt zwei Gründe, warum es spezielle Reifen für E-Mobile gibt, was aber nnicht bedeutet, daß man sie haben muß. Auch herkömmliche Reifen können gefahren werden.
Derzeit befassen sich vorallem die drei großen Hersteller damit.

Das höhere Gewicht der Autos spielt die eine Rolle.
Der hohe Drehmoment den Elektroautos haben ist der andere Aspekt. Dazu kommt das Rekupieren, also das wieder aufladen.
Hier wird sich eine Lösung finden lassen.
Kern meiner Aussage sollte vorallem sein, daß auch Elektromobile nicht von Grund auf leise sein werden.

Natürlich werden auch diese Profile angepasst werden und die Entwicklung wird auch hier voranschreiten, keine Frage.
Aber ganz geräuschlos werden auch elektromobile nicht werden, das sollte der Kern meiner Aussage sein.
Ich bin eng mit dem KFZ-Gewerbe verbunden, die Infos stammen also nicht aus irgendwelchen tests.
LG

Wer sich einen V8-Sound für sein Elektro-Auto ordert, hat definitiv etwas zu kompensieren.
Das dürfte nicht die Regel sein.

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Dann sollte da der Gesetzgeber frühzeitig klar machen, dass E-Autos auch endlich mehr Gesundheitsschutz wegen Lärmbelästigung bedeuten sollten.

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Danke für die Rückmeldung. Wieder was gelernt :slight_smile:

@der_Matti
Es fährt ja auch jetzt nicht jeder v8 ^^ Aber jeder hatte diesen einen in der Klasse der meinte seinen Kleinstwagen zum lautesten der Stadt zu machen und das wird es auch in Zukunft geben. Allgemein wird es aber glaube ich sehr interessant zu sehen wie die Sounddesigner da in Zukunft rangehen werden. Ich finde diesen Hochfrequenten Summton z.B. sehr anstrengend und fände was tieferes erheblich angenehmer. Vermutlich ist das aber schwerer/teurer zu produzieren.

Legt nahe, dass das Beschleunigungvermögen starker E-Autos gedrosselt werden sollte, eben wegen Reifenabrieb und Energieeinsparung. Das würde auch den Kaufanreiz für diese unsinnig grossen E-Boliden dämpfen, die sowohl in Herstellung wie Betrieb unnötig Ressourcen verbrauchen…

Bei diesem Punkt sind unsere Meinungen glaube ich schon einmal aufeinander getroffen, ich sehe das nämlich gar nicht so.

So absurd das klingt, aber es braucht die starken und auch sportlichen E-Autos, um die Antriebswende zu vollführen. (Mal ganz abseits davon, dass es auch eine Mobilitätswende braucht, aber das ist ein anderes Thema).

Man wird Menschen, die heute 6L V8 fahren nicht mit einem 100PS Golf überzeugen zu einem lokal emissionsfreien (später mit voranschreitender Energiewende) Fahrzeug zu wechseln. Dieses Phänomen ist vor allem in den USA zu erkennen. Die starken Modelle von Tesla sind dort besonders bei Muscle-Car Fans beliebt, die sonst BigBlocks gefahren haben. Gleiches gilt für die Pickup-Nutzer/innen, eine riesige Nutzergruppe in den USA. Die werden nicht mit einem SmartFortwo überzeugt.

In Deutschland ist der Porsche Taycan der aktuell best verkaufte Porsche. Ein Elektroauto ist Bestseller eines Sportwagenherstellers.

Natürlich hast du am Ende recht. Kleinere und effizientere Autos mit weniger Leistung wären besser, am besten wären im Rahmen der Mobilitätswende natürlich viel weniger Autos und mehr/besserer ÖPNV, bessere Infrastruktur für Rad und zu Fuß gehende. Allerdings wird man niemanden mit „ab jetzt nur noch 100PS Autos mit 200km Reichweite“ überzeugen.
Die best verkauften E-Autos sind in Deutschland aktuell VW ID.3, eUp, Tesla Model 3 und Renault Zoe. 3 von 4 sind Klein-und Kompaktwagen, der andere (untere) Mittelklasse.
Die Umweltbilanz von batterieelektrischen Autos ist schon heute so viel besser, dass sich der Wechsel egal in welcher Fahrzeugklasse aus Umweltsicht heute schon lohnt.

Vor die sich anbahnende Begeisterung für Elektromobilität jetzt einen Riegel zu schieben indem man jetzt schon wieder massiv reglementiert halte ich für einen fatalen Fehler. Meines Erachtens sollte man eher nicht-umweltfreundliche Bestandsfahrzeuge unattraktiver machen (CO2 Preis steigt ja ohnehin schon), sowie ÖPNV ausbauen und attraktiver gestalten (da hapert es bisher gewaltig).
Wenn dann in der nächsten Bundesregierung nicht eine Partei mit Spritpreisbremse um die Ecke kommt (Hallo FDP, ich dachte der Markt regelt das?), kann man so denke ich viel erreichen.

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Valide, sachliche Begründung. Aber Autobahnen führen eher selten durch Innestädte - nix für ungut: ich verstehe, dass es eine Extrembeispiel war, um das Prinzip zu verdeutlichen. Trotzdem ist in der Geschwindigkeitsdimension, in der sich der innerstädtische Verkehr idR bewegt, der Motor das Hauptproblem.

Noch dazu würde ich gerne ergänzen, dass das in der Zukunft ja auch wichtiger wird, wie @patrislav bereits angedeutet hat. Gerade weil das Abrollgeräusch an vielen innerstädtischen Orten zu hoch ist, wird dort früher oder später auf 30 reduziert werden. Dann wird das Motorgeräusch die dominante Lärmquelle des Straßenverkehrs. Warum sich also erst dann mit dem Problem auseinandersetzen, wenn es wieder zu spät ist? Wir müssen heute die Weichen stellen, dass wir in 10 Jahren, wenn großflächig 30 in den meisten Städten gilt, das Motorgeräusch auch kein Problem mehr ist.

Dieses Argument ist natürlich dann nichtig, wenn wir uns darauf einigen, Autos komplett aus Innenstädten zu verbannen, was ich auch begrüßen würde. Was wäre da eure persönliche Präferenz zwischen diesen beiden Optionen, @Casimir und @SouSam ?

Ja, da habe ich halt Bauchweh, wenn ich die Brummer sehe. Du hast sicher recht was die Psychologie der Leute im Moment betrifft, wenn eben der Druck nicht gross ist.

Es ist aber auf der anderen Seite nicht ausgeschlossen, dass eben auch E-Autos nach Gewicht beschränkt werden. Was sollen dann die Leute die nur schwere Autos wollen tun, wenn es einfach keine solchen mehr zu kaufen gäbe, weil sie gut begründbar einfach nicht mehr zulässig wären? Einen Aufstand machen? Auswandern? Gleichzeitig dürfte es ja auch keine grossen Verbrenner mehr neu geben. Dann müssten sie halt in ein normal grosses Auto steigen und es würde nicht weh tun.

Aber ich weiss schon, passieren wird das vorläufig nicht.

Genau!

Ansonsten zeigt die Diskussion, dass man noch immer in einer Unbekümmertheit alles in Anspruch nimmt, was man sich leisten kann und was nicht verboten ist. Die paar Naturkatastrophen sind ja weit verteilt und auch schnell vergessen, wenn wieder einige schöne, ruhige Wochen ins Land gezogen sind. Und was ich schon auch sehe: das Klima ist so ein riesiges und entsprechend träges System, dass wir den Unterschied sicher nicht merken würden, wenn wir schon vor 10 Jahren die ideale Verkehrswende geschafft hätten. Da kommt das menschliche Hirn nicht wirklich auf eine vernünftige Vorstellung.

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Ja, Autos größtenteils aus den Städten raus, zumindestens aus dem innersten Kern. Für Handwerksautos usw. reicht dann eine Spur 30km/h, die man sich mit schnellen Fahrrädern, Rollern usw. teilt.

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Ich kann da nur das Video der Autodoktoren empfehlen: Im E-Auto Spezial #4: E-AUTO SPEZIAL #4: E-AUTOS IN DER WERKSTATT 🛠 | Lautstärken-Vergleich E-Kona und Benzin-Peugeot!! 🥁 - YouTube ab Minute 40 schauen sie sich die Lärmdämmung an und sprechen auch das Reifenthema an. Ab Minute 57 machen sie einen Lautstärkevergleich. Ich möchte hier nochmal daran erinnern das dB angaben auf einer logarithmischen Skala gemessen werden. 3dB mehr entspricht daher einer Verdopplung der Schallleistung und 6dB einer Verdopplung des Schalldrucks. Bei +1 dB steigt die Schallleistung IMMER um 25% und der Schalldruck um 12% unabhängig vom eigentlichen Lärmpegel.
(Alle werte sind gerundete angaben - außer „+1 dB“ und „#4:wink: )
Ich möchte hier noch anmerken, dass die beiden Autodoktoren und nicht Akustikspezialisten oder Wissenschaftler sind. Meinen Anspruch an Wissenschaftlichkeit erfüllt das nicht.

Zum Thema Leistungsbegrenzung beim anfahren. Das ergibt wohl wenig Sinn. Der Elektro-Motor hat relativ konstantes Drehmoment über den Drehzahlbereich (bei Verbrennern ist das nicht so, deswegen muss man mitunter runterschalten, wenn man auf die Autobahn fährt). Gleichzeitig ist die Effizienz auch relativ konstant. (Das ist bei Verbrennern auch nicht so, deswegen sollten man bei ca. 2000-Umdrehungen hochschalten) Aus diesem Grund haben die E-Autos auch nur einen Gang. Zwar könnte man die Effizienz geringfügig steigern mit 2 oder gar 3 Gängen, allerdings überwiegt der Nutzen den Aufwand in keinem Fall. (Extra Getriebe nur für ein paar Prozent mehr Effizienz, bei einen ohnehin schon extrem effizientem Motor)

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Also rein theoretisch auf Gebrauchtwagen und Young\Oldtimer umsteigen oder sollen die auch verboten werden?

Zum Thema Innenstädte Autofrei. Kann gerne gemacht werden aber dann darf man sich auch nicht beschweren wenn Innenstädte aussterben. Für vieles braucht man heutzutage nunmal einen Wagen. Macht die Alternativen Attraktiver und die Leute steigen von alleine um. Auto teurer machen ohne die Alternative auch günstiger zu machen schließt einen Teil der Bevölkerung aus, dem eine teilhabe eh schon schwer gemacht wird. Ich kann in meiner Stadt 6 Stunden im Parkhaus stehen zum Preis einer Busfahrt von 15 Minuten. Das Parkhaus teurer zu machen ist vielleicht einfacher aber dann bleibe ich halt Zuhause.

Alle fahrtüchtigen Verbrenner noch zu Ende fahren! Dann ist die Energie in ihre Herstellung nicht verloren. Nach einer rechtzeitig angekündigten Übergangszeit gibt es keine Verbrenner und keine schweren E-Autos mehr. Wäre an sich einfach, aber davor haben sogar die Grünen Schiss.

Die Gesellschaft ist ebenso träge wie die großes Schiff.
Erstmal in Fahrt dauert es ewig anzuhalten und Kurswechsel benötigen einen sehr großen Wendekreis.
Um so wichtiger ist es heute schon den Diskurs für Änderungen in der Zukunft zu führen und in den Köpfen der Bevölkerung zu plazieren.

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