Danke für die Erläuterung @Kiteamangu.
Ich denke wir sind gar nicht so weit entfernt. Ich denke halt das man dieses Bild vom „kleinen Vermieter“ nicht so stehen lassen kann, weil es rein vom Vermögen und dem Einkommen her nicht belastbar ist. Von der Größe dürfte ja nicht die Rede sein Das bedeutet natürlich nicht das jeder der Geld in dieses Feld investiert reich ist.
Was ein fairer Lastenausgleich ist, ist natürlich eine große Frage. In der Vergangenheit hat man da aber z.B. auch die Bodenwerte herangezogen, die man aktuell an Eigentümer verschenkt.
Danke auch für die Erläuterung mit dem „privaten Kleinanleger“, ja das dürfte es sicher geben. Aber die Aussage mit der Rentabilität von Wohnungsimmobilien stimmt im Kern, bei geringerer Volatität als bei Aktien. Die Sache wo wir wahrscheinlich nicht unter einen Hund kommen ist das hier v.a. private Kleinanleger thematisiert werden, aber die im Vergleich zum institutionellen Bereich einen verschwindend geringen Anteil ausmachen. Sofern der „Kleinanleger“ nicht wieder als Person mit paar Wohnungen in der Hinterhand verstanden wird.
Das du das Monopol-Argument ein wenig beim Gewerbe nachvollziehen kannst, freut mich. Ähnlich - aber weniger sichtbar - ist es aber auch beim Wohnraum so. Auch hier wird mit bestimmten Lagequalitäten geworben und das Grundstück macht durchschnittlich schon 2010 37% des Immobilienwertes (Table 2: Paper nicht frei verfügbar) aus. Wie du richtig schreibst hat bei Wohnraum die Nachfrageseite keine Verhandlungsmacht - wer will denn unter der Brücke schlafen?
Für viele hat sich aber durchaus geändert wieviel sie für Wohnen ausgeben könnten (Nachfrageseite). Aber auch die Lage-Qualitäten der Wohnung haben sich verändert (Angebotsseite). Ob sich das in Anpassungen der Miete äußert - sicherlich nicht, denn wie auch im Gewerbebereich scheint das eine durchsetzbare Position zu sein.
Natürlich ist die Lagequalität und der Boden an sich Bestandteil des Mietvertrages, schließlich zahlt man dafür. Bei einem Mietvertrag wurde mir erzählt das die Lage so gut sei, weil der bayerische Staat in kurzer Entfernung Millionen Euro in ein Naherholungsgebiet gesteckt hat. Und auch ein guter Bäcker sei in der Nähe - andersrum, wieso zahle ich „dafür“ Geld an den Vermieter?
Ich plädiere nur dafür zwischen Wohnung und dem Boden zu differenzieren. Die Wohnung kommt vom Vermieter, dafür kann er Geld verlangen. Bei den Boden- bzw. Lagewerten ist das anders.
Ein Beispiel dafür wo man diffenziert ist übrigens das sehr „kapitalitische“ Singapur. Der Staat hat hier weitgehend Pachtzahlungen für Land erlassen, was absehbar dazu führt das die Geschäfte nicht noch zusätzlich belastet werden mit Zahlungen, die realwirtschaftlich nicht zu erbringen sind.
Alles gute!