LdN 2020 Werbung

Ich bin sehr erfreut zu sehen, auf welch gute Weise hier im Forum bereits von vielen Seiten Kritik an der Werbung geäußert wurde und möchte mich dieser ebenfalls anschließen. Ulfs Antwort, die Debatte nicht nachvollziehen zu können verwundert mich etwas. Ich hoffe, dass es in einer der nächsten Folgen zu einer ausführlicheren Auseinandersetzung mit den Fragen und Anregungen aus der Community kommt.

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Nachdem ihr so viel Zeit und Mühe in diesen super Podcast steckt, würde ich sehr wohl erwarten, dass ihr euch auch mit allen Inhalten und Produkten für die ihr Werbung schaltet, ein paar Minuten auseinandersetzt und finde es falsch sich der Verantwortung einfach entziehen zu wollen.

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Moin Ulf und Philip,

wie viele andere Höhrer war auch ich über die Werbebeiträge verwundert und dachte das in diese verrückten Corona-Zeiten Weihnachten auf April fällt :wink:

Aber auf der anderen Seite finde ich es in Ordnung, daß diese beide Firmen Euch bezahlen, ‚ihren Mist gerade zu ziehen‘ und darüber aufzuklären. Das nennt man wohl „Verursacherprinzip“ und sie bezahlen das ich Euch hören kann :sunglasses: Also weiter so !!!

Sarkasmus bei Seite, ich habe an Ulf als Juristen die folgenden Fragen:

  1. Ja, die Beiträge hat die Agentur ausgesucht. Aber warum haben die drei Firmen (Bild, Amazon, Facebook) ein Interesse daran, bei Euch Werbung zu schalten?
    Sollte da nicht die Firmen nach schauen, wo sie werben?
    Die großen Fast-Food Ketten inserieren ja auch nicht im ‚Bio-Landbau‘…
  2. Wenn so eine Anfrage kommt, fragt da die Agentur nicht nach, ob der Werbende weiß, wo da geworben wird und welches die Zielgruppe ist?
  3. Du als Jurist weißt - „Recht ist nicht Gerechtigkeit!“.
    Unabhängig davon wie lang und breit Eure Werberichtlinien sind, könnt Ihr den nicht nur Werbung mit bestimmten Inhalten ablehnen, aber nicht bestimmte Firmen/Organisationen? Gibt es da nicht Ärger?

Danke fürs Teilen … nachdem ich die Doku zum Teil gesehen habe verstehe ich die Kritik an der Amazon-Werbung immer weniger, insbesondere nicht die Behauptung, es handele sich um eine Bild-Werbung.

Die Bild wird da zwar nicht hinterfragt - deswegen finde ich die Doku journalistisch sehr problematisch. Von der Anlage her ist das tatsächlich der Versuch einer distanzlosen Hofberichterstattung.

Aber dieser Versuch, die Bild abzufeiern, scheitert grandios, weil die handelnden Personen aus der Bild-Redaktion so unsympathisch und unprofessionell rüberkommen, dass die Bild sich komplett selbst zerlegt. Das ist echte Anti-Werbung, wie zB in dem Thread von Jasmin deutlich wird, den ich auf Twitter geteilt habe:

Das Beispiel zeigt zugleich auch, warum wir keine Verantwortung für einzelne beworbene Produkte übernehmen können. Es ist einfach nicht zu schaffen, die gebrannten Mandeln von Koro, den Wein von Weinfürst oder die Doku von Amazon auf Qualität oder Schädlichkeit hin zu untersuchen. Und offen gestanden investiere ich meine Lebenszeit auch lieber in die Inhalte der Lage als ins Checken von Werbung. Deswegen distanzieren wir uns ausdrücklich von den Werbeinhalten.

Mit ein wenig Medienkompetenz ist denke ich auch schnell klar, dass die durch Jingles klar markierte Werbung eben genau das ist: Werbung. Es handelt sich also um Aussagen von irgendwelchen Firmen, platziert in der Lage. Statt sich also darüber zu ereifern könnte man auch sagen: Ist doch klasse, Amazon und Bild mag ich zwar nicht, aber so kann ich die Lage hören, ohne dass ich dafür zahlen muss. Und die Bild-Jungs machen sich auch noch zum Affen :slight_smile:

Für Menschen, die generell keine Werbung mögen, gibt es außerdem seit Jahren das Plus-Abo.

Ich persönlich finde es viel unangenehmer, dass die Facebook-Werbung angenommen wurde. Wir schauen uns daher auf jeden Fall noch mal unsere Richtlinien für die Werbung an, was man da ergänzen kann, damit sowas nicht wieder passiert.

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Wow… Ich scheine nicht der Einzige zu sein, dem die Werbung in der aktuellen Folge negativ aufgefallen ist. Tatsächlich hat mich die „Bild-Werbung“ nicht so sehr gestört wie die Amazon-Prime-Werbung: Ihr macht einerseits Werbung für die „KoRo Drogerie“, die auf Nachhaltigkeit setzt und anderseits ermutigt ihr eure Zuhörer dazu, ein Prime-Abo abzuschliessen bei einem Unternehmen, das die nationalen/lokalen Märkte kaputt gemacht, Preise in Eigenregie diktiert und Fälschungen als was ganz Normales hinnimmt.

Ich finde schon, dass es dazu gehört, euch vorher zu überlegen für wen/was ihr Werbung schalten wollt.

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Es sind aber auch Aussage, die Ihr vortragt. Und ich glaube das ist das Problem. Mit Euren Stimmen verbinde ich eben Lage-Qualität. Ja, ich kenne jetzt die Hintergründe, aber ich schließe mich @diesistkeinname und denjenigen davor an:

Das vermeidet solche Missverständnisse und ich auch glaube ich einfacher, als die Inhalte der Werbung jedes Mal zu recherchieren.

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Liebe Lage der Nation, ich habe mich extra hier angemeldet um zu der Werbung etwas zu sagen. Sonst finde ich es immer sehr gut, dass ihr nur Werbung zu „guten“ Dingen macht (Öko-Strom, Nachhaltiger Lebensmittel-Laden etc.). Hier musste ich wirklich schlucken, v.a. bei der Werbung für die BILD-Doku.

Erstens ist die Doku wirklich schlecht (siehe z.B. den Beitrag von dem eigentlich von euch doch sehr geschätzten Übermedien-Blog: So dicht an "Bild", dass man außer "Bild" nichts mehr sieht - Übermedien ). Die Dokumentation ist journalistisch äußerst fragwürdig (ich sage das selbst als Journalistin).

Zweitens kann man sich darüber streiten, inwieweit man der BILD Aufmerksamkeit verschaffen möchte (ja ich weiß: die Werbung war nicht für das Blatt, aber die BILD wird ja trotzdem in eurer Werbung sehr unkritisch dargestellt).

Und drittens – und das ist fast das verwerflichste – Werbung für Amazon. Wirklich? Für den reichsten Menschen der Welt? Für ein quasi-Monopol, das ein echtes Problem für den Einzelhandel darstellt?

Ich wünsche mir von euch, dass ihr Werbung in Zukunft verantwortungsvoller heraussucht. Ja, ihr müsst von etwas leben und das ist auch richtig so. Dennoch steht ihr für die Werbung mit eurem Namen ein. Zumal Philipp sie ja sogar mit seiner eigenen Stimme vorliest (übrigens eine Praktik, die ich aus journalistisch-ethischer Perspektive durchaus für hinterfragenswürdig halte).

Herzlichst
eine höchst irritierte Hörerin

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Ich höre euren Podcast seit knapp 2 Jahren mit Begeisterung und verfolge gerne die meist sehr sachlich geführten Debatten zu den Themen. Leider muss ich sagen, dass auch mir die besagte Amazon-Werbung so sauer aufgestoßen ist, dass ich jetzt tatsächlich zum ersten Mal hier etwas poste. Dass diese, wie ich finde sehr berechtigte Kritik dann damit abgetan wird, man solle sich doch jetzt nicht „endlos darüber aufregen“, finde ich fast genauso problematisch, wie den Umstand, einen Werbespot für eine Doku über eine Zeitung vorzulesen, über die ihr selbst noch vor wenigen Folgen (damals ging es meine ich um den Streit zwischen Drosten und der BILD) gesagt habt, ihr könntet „mit keinem dieser Redakteure ernsthaft befreundet sein“. Mir ist bewusst, es geht um Finanzierung und eure Agentur wählt die Spots, bzw. die Unternehmen aus. Trotzdem wäre es an dieser Stelle vielleicht einfach angebracht zuzugeben, dass die Wahl des Spots diesmal (ausnahmsweise) sehr, sehr unglücklich getroffen wurde und dass die Auswahlprozesse diesbezüglich in Zukunft sensibilisiert werden.

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Lieber Philip Banse,

meine gestrige Fundamentalkritik hier im Forum an Ihrer Doppelrolle als Journalist und Reklamesprecher in der von mir hochgeschätzten LdN habe ich in der falschen Annahme formuliert, dass das ein zur Debatte stehender Vorgang sei.

Ich hätte mir diese Mühe schenken können, wenn ich vorher mein bisschen Medienkomperenz zusammengekratzt und einfach mal gegoogelt hätte,

  • wie Ihre Agentur ARD-Werbung.de die LdN öffentlich also völlig ganz transparent vermarktet und
  • was Sie selbst öffentlich zur Vermarktung der LdN sagen.

Das habe ich jetzt getan und habe gefunden, was ich brauche, um mir eine faktenbasierte Meinung zu bilden.

Nach dem, was ich gelesen habe (und im Anhang dokumentiere) sind Sie mit Ihrer Marketingstrategie außerordentlich erfolgreich, sichern Ihr Auskommen als Freiberufler sowie den Fortbestand und die redaktionelle Arbeit eines der besten politischen Podcasts des Landes.

Das verdient Anerkennung.

Dass Ihre Hörer_innen sich dann und wann heftig über einzelne Werbepartner aufregen ist da wahrscheinlich eingepreist. Und vielleicht machen Sie nach zu heftigen Wellen auch mal einen Kompromiss.

Aber es gehört eben zu Ihrem erfolgreichen Konzept, dass Sie selbst die Werbung sprechen.

Das kann man nachlesen - warum vertreten Sie das denn nicht nur bei KRESS und in der Medienwelt sondern auch hier im Forum mal in aller Klarheit?

Ihnen eine gute erholsame Zeit zwischen den Jahren, Gesundheit - und dann fernerhin ein gutes Jahr für die ganze Lage der Nation.

Anhang / Werbung in der LdN
alles Google vom 21. Dezember 2020

  1. Vermarktungskonzept der Agentur
  2. Portrait der LdN in KRESS PRO Nr 5/ 2020 mit wörtlichen Zitaten von Philip Banse

Lage der Nation

  1. Vermarktungskonzept der Agentur für die LdN

Werbeformate:

  • Native Advertising
  • Sponsoring
  • Audio Ads
  1. Portrait KRESS PRO Nr. 5 /20.6.2020/

KRESS PRO nennt sich

DAS MAGAZIN FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE BEI MEDIEN

und berichtet als professioneller Begleiter für Profis über aktuelle Geschehnisse, Personen und Kennzahlen aus der Medien- und Kommunikationsbranche.

Aus dem Inhalt der Ausgabe 5:

Case 3: Vermarktung
Mit welchen vier Erlössäulen der Podcast „Lage der Nation“ schwarze Zahlen schreibt.

es folgt ein von mir ausgewählter Abschnitt aus dem frei zugänglichen Text mit Zitat Philip Banse (ein Teil liegt hinter der Paywall):

„Umsatzzahlen wollte Philip Banse im Gespräch mit kress pro nicht preisgeben. Nur so viel: Er könne „gut davon leben“. Auch das technische Equipment, ein großzügiges Büro und einige freie Mitarbeiter, die sich auf Stundenbasis um organisatorische Dinge kümmern, seien abgedeckt. „Wir sind ein kleines Medienunternehmen geworden“, sagt Banse.

Die Erlöse generiert er aus vier verschiedenen Quellen:

  1. Werbung: Jeweils am Anfang – kurz nach der Begrüßung des Publikums – und gegen Ende des Podcasts gibt es Werbeplätze. Die „Lage“-Macher arbeiten hier mit der ARD-Vermarktungstochter AS&S (ARD-Werbung Sales & Services) zusammen, die wie eine Anzeigenabteilung des Podcasts funktioniert. Banse spricht selbst die Werbung ein – eine in Podcasts durchaus übliche, aber auch nicht unumstrittene Handhabung. Zwar sind die werblichen Blöcke per ­Jingle und gesprochenem Hinweis vom Rest des Podcasts abgetrennt, doch natürlich schlägt die Stimme des vertrauten Gastgebers eine Brücke zwischen bezahlten und unbezahlten Inhalten. Eine weitere Verbindung stellen einige Werbekunden mittels Provisionen her. „Wenn ihr jetzt zu Naturstrom wechselt, passieren drei tolle Sachen auf einmal. Erstens: Das Klima sagt Danke. Zweitens: Ihr bekommt 50 Euro Startguthaben. Und drittens: Die ‚Lage‘ bekommt auch noch mal 20 Euro überwiesen“, wirbt Banses Stimme etwa in einer Ausgabe aus dem Januar 2020. Die Anzeigenumsätze der „Lage“ sind nach Auskunft von Banse bis zum Ausbruch der Corona-Krise stetig angestiegen.

2: Abonnement: Für 4,99 Euro im Monat oder 49,99 Euro im Jahr können Fans ein „Lage-Plus“-Abo abschließen. Darüber hinaus gibt es eine Art „Karma-Abo“ für 149 Euro, das einem den Dank der Macher einträgt und das gute Gefühl bescheren soll, unabhängigen Journalismus zu fördern. Abonnenten hören die Podcasts ohne Werbeeinblendungen, außerdem gibt es gelegentlich exklusive „Pre-Shows“ mit Einblicken in die Vorbereitungen des Podcasts. Vor einiger Zeit haben die Hosts auch damit experimentiert, einige Inhalte wie bestimmte Interviews ausschließlich ihren zahlenden Kunden vorzubehalten, doch führte das zu einigen Irritationen in der Community. Derzeit liegen die Abonnentenzahlen von „Lage Plus“ nach Aussage von Philip Banse im niedrigen vierstelligen Bereich.“

Fortsetzung des Textportraits hinter der Paywall:

  1. Spenden
  2. Events

Quelle: KRESS Pro Nr. 5 ( Vollversion 35 €)

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Danke für den Hinweis - genau das habe ich hier im Forum bereits mehrfach getan. Da kamen dann auch durchaus konstruktive Vorschläge :slight_smile:

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Sonst „nur“ gespendet, jetzt Lage+ Abonnement, und zwar nicht mit dem Ziel der werbefreien Sendung, sondern um eure tolle Arbeit zu unterstützen. Mit der Hoffnung, dass auch andere Hörer diesen Weg gehen, und ihr zukünftig diesen Werbeträgern keinen Nährboden mehr geben müsst.
Frohe Weihnachten und bleibt gesund.

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Aber gerade das ist doch ein Punkt, den hier mehrere aufgegriffen haben. Dass das trotz Kompetenz, trotz Jingle, redaktionell wirkt und wie eine persönliche Empfehlung, und dass gerade deswegen die Auswahl der Werbepartner eben gerade doch ganz entscheidend ist. Es ist zwar keine Täuschung der Hörer*Innen, aber es wirkt nun einfach ganz anders. Das muss euch doch auch bewusst sein; ich wundere mich, dass ihr das hier nicht anerkennt. Ich glaube nicht, dass sich das durch „ist doch klar gekennzeichnet“ wegdiskutieren lässt, ehrlich gesagt. Ist ja auch nicht böse gemeint, sondern als konstruktive Kritik - jedenfalls von meiner Seite :slight_smile:

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Wow, danke fuer die Muehe. Jetzt wird mir einige klarer, die Lage der Nation ist ein Unternehmen und wird auch so gefuehrt.

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Für mich war die letzte Folge aus nun oft genannten Gründen ebenfalls sehr unerfreulich. Ein bisschen schade als Anlass, hier vom stillen Mitleser zum Autor zu werden, aber vielleicht war das ja auch nur der Auftakt.

Der Teil, der sich von einem „+1“ abhebt, kommt jetzt in ein paar kurzen Bemerkungen.

Mich persönlich beschäftigt eure Reaktion, hier im Forum speziell Ulfs, fast mehr als der ursprüngliche Auslöser. Du schreibst wenige Beiträge weiter oben, dass Du die unglückliche Auswahl der Spots nun mehrfach bestätigt hättest – bei mir kam das jedoch ziemlich anders an. Du verweist in Copy-Paste-Manier auf Trennung von Werbung und Redaktion, bekräftigst nochmal, dass du nach der Bild-Doku noch weniger verstehst, was „unser“ Problem ist. Wenn so viele Leute irritiert sind und die Reaktionen so gespickt mit Unverständnis sind, fühle ich mich etwas ratlos und selbst, nun ja, unverstanden.

Ich bin für mein Umfeld so eine Mini-Influencer was Podcasts angeht, vielen habe ich euren Podcast empfohlen. Gestern habe ich alle angeschrieben, ob ihnen was aufgefallen wäre, sie haben alle nicht lange überlegen müssen: „beim Wohnungsputz fast aus den Latschen gefallen“, „beim Spülen erschrocken“, „beim Einschlafen wieder wach geworden“ sind einige paraphrasierte Aussagen. Und die schreiben meines Wissens alle nicht hier im Forum, es sind also nicht unbedingt ein paar wenige Schreihälse hier.

Euer Podcast ist inhaltlich überragend, bedient ein links-liberal-grünes politisches Spektrum wie wohl kein anderer. Er trägt als politisches Format vermutlich durchaus auch zur Identitätsbildung der Hörer:innenschaft bei. Und Podcasts, und da gibt es mittlerweile durchaus wissenschaftliche Beschäftigung, sind ein sehr intimes Medium, Stammhörer:innen gehen eine sogenannte parasoziale Beziehung zu euch, den Hosts, ein. Und wenn dann plötzlich Werbung zu Dingen kommt, die so überhaupt nicht in das politische Weltbild der Hörer:innenschaft passt – und dann auch noch von euch selbst vorgetragen – dann ist ein Verweis auf eine Agentur, Trennung zwischen Werbung und Inhalt sowie Audioübergänge einfach, entschuldigt bitte, zu wenig.

Und noch etwas: Ich bin seit vielen Jahren Podcast-Ultra, ich bezahle für mehrere Podcasts monatlich Geld. Etwa für die Metaebene und den Rasenfunk. Warum? Weil die den radikalen, ursprünglichen Weg gehen, der für mich besonders bei euch, einem politischen Format viel sinnvoller wirkt. Ich verspreche euch auf die Hand, ich überweise euch gerne 5 Euro monatlich, wenn ich den Podcast werbefrei hören kann UND es nur diese Version gibt. Und ich bin mir ziemlich sicher, ich wäre nicht alleine damit. Macht doch mal eine Umfrage, wie zu dem IBAN-Problem vor einer Weile, fragt doch, wer alles bereit wäre. Und seid transparent mit der Finanzierung, denn das war für mich der Beweggrund, Max und Tim gerne Geld zu überweisen.

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Auch wenn hier bzw. auf Twitter eigentlich schon alles geschrieben wurde, was ich nun schreiben werde, möchte ich es doch nochmal versuchen, in meiner Form zusammen zu stellen:

  1. Ich habe die Dokumentation nicht gesehen (ich nutze Amazons Streamingdienst nicht), finde aber eigentlich überall nur negative Kritik dazu.

  2. Dass ihr die Doku zum Zeitpunkt des Werbungeinsprechens nicht gekannt habt, ist unglücklich und eigentlich würde ich erwarten, dass ihr beim Thema BILD speziell in diesem Jahr sensibilisiert sein müsstet und die Reaktionen dürften nicht überraschend gekommen sein… andererseits sieht man ja bei vielen Politikern/Firmen/etc., dass die in den sozialen Medien scheinbar „blind“ unterwegs sind und Dinge veröffentlichen, die garantiert überwiegend negative Reaktionen provozieren… woher diese „Blindheit“ kommt, weiß ich nicht…

  3. Seid ihr der Meinung, dass die persönlich eingesprochene Werbung nicht mehr Wirkung hat als ein fertiger Werbespot? Ihr werdet da doch zum Gesicht/Botschafter des werbenden Unternehmens, egal ob da ein Jingle davor kommt oder nicht.

  4. Mit der sehr oft gesehenen, pauschalen Reaktion „Wir trennen Inhalte und Werbung, hier der Link zu unseren Leitlinien“ oder „Wir wählen die Werbung nicht aus“ macht ihr es euch meiner Meinung nach zu einfach. Die Leitlinien schließen eigentlich nur das aus, was euch eine seröse Agentur ohnehin nicht anbieten würde. Eine weitere rote Linie für „rechtlich akzeptable, aber moralisch unpassende Werbepartner“ wird es in Zukunft hoffentlich geben. Keine Ahnung, wie kurzfristig ihr das einsprecht, aber hoffentlich bleibt dann genug Zeit, so dass ihr kurzfristig auf einen anderen Werbepartner umschwenken könnt.

  5. Gab es nicht schonmal einen kleinen Shitstorm, als für einen Audi-Podcast geworben wurde, während die Automobilbranche so in der Kritik stand (Klimawandel, Kaufprämien oder was auch immer)…

  6. Es kam die Rechtfertigung, dass ihr ja nur „einmal(!!) für ein journalistisch fragwürdiges“ Produkt Werbung gemacht hättet… aber ich denke mal, dass die Reaktionen jetzt genau richtig sind… sonst könnte später mal das Argument kommen „Ja aber damals… und da… und dort… da habt ihr euch nicht beschwert“…

Fazit: Ich schätze eure Arbeit sehr, freue mich über die Möglichkeit, hier mit euch in Kontakt zu treten und hoffe, dass ihr die aktuelle Diskussion als Anregung nehmt, über die Werbemöglichkeiten und Inhalte nachzudenken und dass wir uns dann alle in Zukunft wieder mehr über die Politiker/Firmen aufregen können, über die ihr berichtet… und nicht über eure Werbeblöcke :slight_smile:

Danke!

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Also ein wenig übertrieben finde ich die Schnappatmung aufgrund des Werbeblocks für die Bild „Doku“ schon, aber ich muss sagen ich finde eure Werbungs-Richtlinien auch nicht überzeugend.

Grundsätzlich kann man - mit aus meiner Sicht guten Gründen - fundamentalkritik an dem werbefinanzierten Modell üben. Gerade bei einem politischen Podcast der viel davon lebt, dass die beiden Macher dezidierte Meinungen vertreten, liegt es doch nahe, dass die Produkte die von den Machern beworben werden, in einem positiven Licht darstehen. Ich finde so ehrlich kann man schon sein. Sich dann auf die „medienkompetenz“ von Hörern zurückzuziehen… naja. Würde denn irgendjemand Geld für „native-advertising“ ausgeben, wenn alle Hörer/Zuschauer so unheimlich medienkompetent sind? Ich weiß nicht…

Es ist aber denke ich ein bisschen fehlgeleitet, dies jetzt aufgrund der Werbung für die Bild-„Doku“ zu tun. Wenn man meint werbefinanzierung geht gar nicht, dann hätte man diese Kritik schon seit Jahren äußern müssen. Und die Bild-„Doku“ ist jetzt auch kein Hetzfilm den man nicht im Rahmend es zulässigen bewerben kann. Ich kann auch vollkommen nachvollziehen, dass die Macher des Podcasts keine Zeit in die Sichtung von verschiedenen Werbemöglichkeiten investieren wollen. Das ist unheimlich viel Aufwand und macht sicherlich auch keinen Spaß.

Ich finde aber trotzdem, selbst wenn man das werbefinanzierte Modell machen will - was legitim und absolut standard in der podcast welt ist - dann muss man es besser machen als ihr. Die Abgrenzung zwischen Inhalt und Werbung muss in meinen Augen deutlicher sein. Ich denke die einfachste Variante wäre es, wenn man nur noch werbespots schaltet, die dann auch von den Bewerbenden eingesprochen werden. Oder wenigstens von anderen Personen als Ulf Buermeyer und Philip Banse, kann ja auch jemand aus dem Lage Team sein. Aber so entsteht - medienkompetenz hin oder her - doch immer der Eindruck, dass ihr für dieses Produkt persönlich eintretet.

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Hallo,
mal ein wenig Off-Topic, Verzeihung, aber der muss sein :smile:: Ich glaube ich habe die Quelle des Werbe-Samples von Lage der Nation entdeckt. Oder es ist mega der Zufall, dass es identisch klingt - ein Lied von Tony Ellen - Celebrate. Zu hören auch auf youtube (1) Tony Allen - Celebrate - YouTube. Ist das wahr? :slight_smile:
Beste Grüße
Kian

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Hallo zusammen,
Ich lese hier immer wieder: „Ich bin gegen DIESE Werbung“, oder „Ich bin gegen Werbung im allgemeinen“…
Kauft euch doch bitte das Abo! Da gibt es keine Werbung.
Ich kann eure Kritik an der Werbung ja verstehen und denke, dass die Beiträge ein Nachdenken im Team bewirkt haben. Ob das Ergebnis für die Zukunft dann anders ist, wird sich zeigen, ist aber auch egal!
LdN ist inhaltlich für mich nicht weniger glaubwürdig, weil sie für Amazon oder Bild Werbung betreiben.
Die Arbeit muss finanziert werden und wer sind wir zu sagen, dass doch bitte auf Geld zum Leben verzichtet werden soll, damit wir uns kostenlos Inhalte zu Gemüte führen können, für den wir keine Zeit haben ihn zu recherchieren.

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Ich finde es reicht nicht einfach nur auf die Möglichkeit des Kaufs eines Abos hinzuweisen, was einem persönlich die Werbung ausblendet. Dies eliminiert ja nicht eine mögliche Abhängigkeit der Lage gegenüber den Werbeeinnahmen, bzw. besteht eventuell eine Motivation bestimmte Themen nicht anzuschneiden um interessanter für Werbetreibende zu sein.
Die Lage ist zu einem Unternehmen geworden, dass u.A. den Lebensunterhalt oder einen Teil davon von Phillip Banse sicherstellt. Hat die Lage vor noch mehr Festangestellte zu beschäftigen, also zu expandieren? Ist die Lage ein kapitalistisches Unternehmen, was eine Umsatzmaximierung anstrebt?
Denn wenn nicht, hier mein Vorschlag:
Wieso definieren Phillip und Ulf nicht eine Summe x, die sie für das nächste Jahr benötigen, um die Lage nach ihren Vorstellungen zu betreiben. Sobald die Summe erreicht ist, braucht es im darauffolgenden Jahr keine Werbung, wird das Ziel verfehlt, wird soviel Werbung geschaltet, dass das Ziel erreicht wird.
Ich würde der Lage gerne Geld überweisen, wenn dies bedeuten würde, sie würde dadurch Unabhängig von Werbung agieren können, falls dies überhaupt gewünscht ist.

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