Hallo in die Runde,
ich bin niedergelassene Psychotherapeutin und Supervisorin. In meiner Praxis absolvieren PiAs ihre ambulanten Therapiestunden.
Gern möchte ich auch weiterhin in der Weiterbildung tätig sein. Leider ist dies aktuell nicht absehbar, weil ich als Weiterbildungsstätte die kompletten Kosten der Weiterbildung für die PtWs übernehmen müsste, also Seminare, Supervision und Selbsterfahrung. Und natürlich sollen die PtWs auch gut bezahlt werden.
Was es bedeutet, dass die Finanzierung noch nicht geregelt ist, bedeutet für meine ganz persönliche Situation, dass ich erstes nicht weiß, ob als Weiterbildungsstätte mein Honorarlimit bei der KV mit einem halben Kassensitz aufgestockt werden kann. Zweitens, wie soll ich zusätzlich zur Bezahlung der PtWs noch alle anderen Teile der Weiterbildung finanzieren, wenn die PtW nicht sogar mehr pro Stunde „reinholen“ als eine bereits approbierte Psychotherapeutin wie ich?
Aktuell gehen die Berufsverbände davon aus, dass wir niedergelassene Psychotherapeuten circa 2800 Euro rein monetär draufzahlen müssen, abgesehen von all der Arbeit der Anleitung (die ich wirklich gern mache).
Dies nur mal so aus meiner Perspektive…
Ich würde mich ebenfalls sehr über einen Beitrag zu diesem Thema in der Lage freuen! Ich bin als Psychotherapiestudentin ebenfalls von der Problematik betroffen und denke es ist wahnsinnig wichtig, diesem Thema mehr Reichweite zu verschaffen, um eine noch massivere Unterversorgung für psychisch erkrankte Menschen abzuwenden!
Super wichtiges Thema. Es wäre echt gut wenn das Thema nochmal breiter bekannt würde. Im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) sind leider keine Pläne zur Finanzierung der Ausbildung zu finden. Der Bundesrat hat die Bundesregierung im Gesetzgebungsverfahren zwar aufgefordert endlich eine solide Finanzierung zu ermöglichen, die Bundesregierung hat die Forderung jedoch zurückgewiesen. Bald wird er Entwurf im Gesundheitsausschuss beraten, vielleicht kann bis da noch was geändert werden? Es ist jedenfalls nicht zu verstehen wie man da sehenden Auges in eine Katastrophe reinläuft. Bis 2028 werden immerhin 60% der Psychotherapeut*innen in Rente gehen…
Mal abgesehen davon, was eine fehlende Finanzierung für die Studierenden bedeutet, die Versorgung wird in den nächsten Jahren einfach wegbrechen, weil kein Krankenhaus dazu in der Lage ist die neuen Anwärter:innen zu bezahlen…