Lage der Psychotherapie

Super wichtiges Thema! Es wär echt mega wenn ihr das in der Lage thematisieren könntet!

Ich selbst habe mein Psychologiestudium im letzten Jahr abgeschlossen und mich nach vielem hin und her überlegen nun doch für die Approbationsausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten (nach altem Weg als PiA) entschieden.

Aus finanzieller Sicht ist der Weg völlig irrsinnig, aufgrund der miserablen Bezahlung trotz 5 Jahren Studium und den hohen Kosten die durch das Institut auf mich zukommen. Vermutlich werde ich das schon irgendwie schaffen, doch den Mut dazu habe ich auch aufgrund meiner priveligierten Situation. Notfalls kann ich immer noch meine Familie nach Geld fragen um mir die Ausbildung zu finanzieren. Es ist echt super schade, dass für weniger priveligierte Menschen es quasi unmöglich ist Psychologische Psychotherapeut*in zu werden.

Ich persönlich finde übrigens auch den neuen Weg ganz und gar nicht optimal, da sich nun Menschen die ihre Schulausbildung gerade abgeschlossen haben und vielleicht grade so 18 Jahre alt sind entscheiden müssen ob sie (in 8 Jahren) Therapeut*in werden möchten oder nicht. Ich bin unsicher ob das in dem Alter gut einschätzbar ist und ob es nicht doch einen Mehrwert hat zumindest im Bachelorstudium verschiedene Berufsfelder der Psychologie zu entdecken.

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Mich und viele andere betrifft das auch! Bitte redet darüber! Das Gesundheitsministerium sieht die Dringlichkeit der Lage nicht!

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Super wichtiges Thema! Diesen Sommer schließen die meisten aus meinem Jahrgang den Psychotherapie-Master ab - Und dann? Wir bekommen nur schwammige Informationen zur Umsetzung und Finanzierung der Weiterbildung: „Das wird gerade diskutiert.“ Wir brauchen sehr bald eine Perspektive, sonst werden sich viele andere Wege suchen…

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Um vielleicht ein weiteres Mal die absolute Dringlichkeit zu betonen: Auf Nachfrage bei einem Ausbildungsinstitut heißt es „ja, wir sind auch schon als Weiterbildungsstätte anerkannt. Wann es los geht, kann ich Ihnen nicht sagen, weil die Finanzierung nicht steht. Es gibt bisher keine Weiterbildungsstätte, die die Weiterbildung anbieten kann, ohne Finanzierung“.

An anderer Stelle heißt es „Nach „alten“ Ausbildungsrichtlinien nehmen wir in diesem Jahr letztmalig auf. (…) Anschließend streben wir einen mindestens 1-2 jährigen Aufnahmestopp an, bis wir am Institut die notwendigen Strukturen für die neue Weiterbildung geschaffen und etabliert haben. Leider kann ich Ihnen nach aktuellem Stand der Entwicklungen keine detaillierteren Informationen weiterleiten“

Durch die fehlende Regelung der Finanzierung erleben nicht nur die Studierendenschaft und die Berufsverbände, sondern auch die Institutslandschaft eine untragbare Rechtsunsicherheit. Einige Institute werden aus ökonomischen Gründen eine Implementierung der Weiterbildung so lange wie möglich aufschieben.

Wenn es dann Weiterbildungsplätze geben wird, wird die Anzahl sehr gering sein, sodass der ohnehin schon steinige Weg Psychotherapeut:in zu werden, nun mit noch mehr Wettkampf verbunden sein wird. Das zukünftige Nebeneinander der Aus- und Weiterbildungen bedeutet auch eine enorme Ungleichbehandlung bei gleicher Leistung. Damit die Institute nun einheitlich die Weiterbildung implementieren und eine Zwei-Klassen-Psychotherapieausbildung verhindert werden kann, müssen das Gesundheitsressort und die Bundesregierung jetzt handeln.

FÜR EINE FINANZIERUNG NOCH IN DIESER LEGISLATUR

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Vielen Danke für den Vorschlag! Ich studiere selbst Psychologie und würde mich sehr darüber freuen, wenn dem Thema durch den Podcast mehr Gehör verschafft wird.

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Danke fürs Einbringen dieses wichtigen Themas! Ohne eine baldige Finanzierungszusicherung für die PiWs steuern wir als Gesellschaft geradewegs auf einen (den nächsten) absurden Psychotherapienotstand hin. Die Wartelisten in den Psychotherapeutischen Praxen und Kliniken werden immer länger, während die ersten Absolventen des neuen Psychotherapiestudiengangs nicht in der Lage sein werden zu arbeiten. Ein einkalkulierter Teil der psychotherapeutischen Versorgung fiele somit aus.
Die Coronapandemie hatte deutlich gezeigt, wie schnell wir in eine Krisensituation geraten können, bei welcher es auf schnelle und zuverlässige psychotherapeutische Unterstützung und ausreichende Kapazitäten ankommt. Hier muss dringend gehandelt werden, um dieses Trauerspiel nicht zu wiederholen.

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Danke für diesen Themenvorschlag, es wäre super, wenn er aufgegriffen wird!

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ich fände es super, wenn das Thema in einer Folge aufgegriffen wird und so endlich mehr Gehör bekommt. Wie kann es sein, dass in Zeiten, in denen die psychische Belastung und die Zahlen behandlungsbedürftiger psychisch erkrankter Menschen stetig ansteigen, die Politik durch das Unterlassen der Finanzierung der Weiterbildung den jetzt schon bestehenden Mangel an Psychotheraut:innen verstärkt???

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Enorm wichtiges Thema. Was erstmal wie ein Nischenproblem daherkommt, das nur eine bestimmte Berufsgruppe betrifft, geht sehr viele Menschen etwas an.

Hier zeigt sich mal wieder, was in unserem Gesundheitssystem schief läuft: Berufsgruppen die ihren Beruf gerne machen, werden ausgebeutet (die Arbeitsbedingungen der PiA sind mit das prekärste was ich kenne, mindestens 5 Jahre Studium, Praktikumsvertrag, oft nur 1000€ „Gehalt“) und für die notwendigen Veränderungen, für die zwar ein Gesetz mit vielen guten Veränderungen verabschiedet wurde, will dann keiner bezahlen.
Der Klassiker mal wieder, der Bund bestellt zwar, bezahlen sollen aber… wer? Die häufig privatisierten Kliniken? Die privaten Weiterbildungsinstitute? Hier wird in meinen Augen sehr fahrlässig mit unserer Gesundheitsversorgung umgegangen. Gerade nach der Coronakrise und der damit verbundenen psychischen Probleme ist das in meinen Augen fatal.
Ich könnte mir Vorstellen, dass sogar einkalkuliert wird, dass bis die Finanzierung geklärt ist, sich noch genug PiA finden die zu den billigen Konditionen weiterarbeiten und das System dadurch stabilisieren. In den Kliniken ist es zumindest gängige Praxis, Leistungen von PiA ILLEGALERWEISE wie Approbierte abzurechnen und so die Kassen zu schröpfen.

So lässt man Jahrgänge an motivierten Psychotherapiestudierenden ins Messer laufen, Ausbildungsinstitute drohen zu schließen, da sie sich nach der neuen Regelung nicht mehr tragen und die Lücke an guten Fachtherapeut*innen wird sich vermutlich auch in der (stationär klinischen) Versorgung bemerkbar machen.

Ich glaube viele Menschen betrifft dieses Thema (Lebenszeitprävalenz von psychischen Störungen liegt bei 40-50%) auch wenn ihnen das nicht unbedingt bewusst ist. Was politisch aktuell bei der Reform vermasselt wird geht viele Menschen etwas an und daher fände ich es ganz super, wenn ihr euch dem Thema annehmen würdet, um mehr Bewusstsein bei der Bevölkerung dafür zu schaffen und auch den Druck auf die Politik zu erhöhen, schneller zu handeln.

Die Lage der Psychotherapie sieht aktuell sehr düster aus und von der Geschäftemacherei mit Kassensitzen und erschreckendem Mangel an Therapieplätzen, der für Menschen schlicht und einfach ganz reales Leid bedeutet, will ich gar nicht anfangen…

Wäre mir eine absolute Freude wie immer sauber recherchiert und gut aufbereitet dieses Thema in der Lage zu hören :smiley: In jedem Fall liebe Grüße und macht weiter so!

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Ich würde mich total freuen wenn ihr einen Beitrag über dieses Thema machen würdet, LG Amelie :slight_smile:

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Danke für den super wichtigen Themenvorschlag!! Ich studiere Psychologie im Master und es besteht eine massive Unterversorgung im Gesundheitssystem. Gleichzeitig besteht für uns so viel Unklarheit bezüglich der Finanzierung der Weiterbildung. Nach meinem Eindruck wird dadurch die Anzahl der Personen, die den Weg der psychotherapeutischen Weiterbildung gehen wollen bzw. die finanziellen Mittel dazu aufbringen können, massiv eingeschränkt.
Wir brauchen dringend Aufklärung und Lösungsvorschläge!

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Total wichtiger Vorschlag!

Ich frage mich vor allem 3 Dinge:
1.) Wenn nach der Reform Ausbildungsinhalte im Bachelor und Master auftauchen, warum wird die Weiterbildung dann auf 5 Jahre festgesetzt. Vorher ohne die Inhalte im Studium konnte man die Weiterbildung in 3-5 Jahren je nach Voll-/Teilzeit absolvieren. Wie lässt sich das erklären?
2.) Was rechtfertigt es, dass Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen keine Therapie mehr ausüben werden dürfen, was passiert mit denjenigen, die im Ausland ihren Bachelor machen wollen und was macht es mit Studierenden, wenn sie sich so früh im Bachelor durch die Modul-& Praktikapflicht auf Psychotherapie festlegen müssen?
3.) Wer wird die Weiterbildung zahlen? Wer übernimmt sie? Warum wird eine Reform festgelegt, bei der solche Fragen noch nicht beantwortet wurden und gegen die viele Psychologiestudierende und Professor:innen sind?

Danke an die Lage!

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Da ich damals nicht auf die Idee gekommen bin: Gibt es Stipendien? Mit ist klar, dass das nicht die Lösung für die breite Masse ist. Aber es gibt im allgemeinen ein paar Träger die sowas anbieten und wodurch einzelne Betroffene das Studium finanzieren können und i. d. R. noch weitere Vorteile haben.

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Super spannender Themenvorschlag!
Betrifft am Ende potenziell uns alle, auch wenn man vom Ausbildungsweg der angehenden Therapeut*innen sonst wenig mitbekommt.
Ein Beitrag dazu wäre sicherlich interessant!

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Wenn ihr das macht, redet bitte vorher mit unserem wichtigsten Berufsverband, dem DPtV. Ich besuche seit Jahren deren jährliche Versammlungen (auch online), bei denen immer viel aus dem Nähkästlein berichtet wird, wie Gesetze und Regelungen zu Stande kommen. Allen Kolleg*innen kann ich nur wärmstens empfehlen, das auch zu tun.

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Hallo, ich finde Deinen Beitrag sehr wertvoll. Mein Sohn studiert Psychologie, ebenso wie seine Freundin. Bei haben den Berufswunsch später in der Psychotherapie zu arbeiten. Ich finde es unerträglich, dass in Deutschland Studiengänge angeboten werden bei denen ungewiss ist wie man einen Abschluss erreichen kann von dem man sich ernähren, den man sich leisten kann, der gewollt wird…der Bedarf ist ja wohl ausser Frage…es herrscht grösster Mangel und nimmt stetig zu.

Ich bin fassungslos, traurig und enttäuscht wie wenig die Politik tut, um in diesem so wichtigen Thema Klarheit zu schaffen und hoffe, dass sich die Dinge bald zum Positiven für alle Studierenden wendet. Meine Unterstützung habt ihr in jedem Fall. Haltet durch!

Thomas K

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Nur damit mal nicht nur brandneue Accounts das Thema pushen. Ich bin nicht persönlich betroffen (weder als Psychologe/Therapeut, noch als Patient), finde es aber mal wider ein Thema, bei dem die Politik mit Ansage auf eine Katastrophe zurauscht - so kommt es mir jedenfalls vor. Ich würde mich daher sehr über eine entsprechende Behandlung des Themas in der Lage freuen, gerne auch mit einem Interview.

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