Kritische Auseinandersetzung mit Ganteförs Plan B fürs Klima

Plan B klingt nach Lösung.
Aber wenn ich den Thread richtig verstehe, geht es hier nicht um eine Lösung oder Notlösung, sondern nur um eine andere Art der Berechnung.
Wenn ich die Lösungsvorschläge übersehen haben sollte, bitte ich um Aufklärung.

Im Grunde leitet Ganför vor allem her, dass

  1. Apokalypseszenarien weit übertrieben seien
  2. Das aktuelle Bilanzierungsmodell für den CO2 Anstieg in der Atmosphäre falsch sei (dynamische Quellen und Senken, statt statische Flüsse)
  3. Aus 2. leitet er ab, dass netto 0 Emissionen bis 2050 nicht nötig wären. Stattdessen präferiert er die Nutzung „klimafreundlicher“ Energieformen wie EE, Kernkraft und Erdgas um Kohle und Öl zu ersetzen.

Das ist zumindest was ich aus

mitgenommen habe. Bei 1. und 2. stimme ich ihm zu, wobei ich vermute dass aktuelle Emissionsmodelle dynamische Flüsse hoffentlich mit abbilden.

Bei 3., naja…

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Also ist das kein Plan.

Zitat Wikipedia:
Zudem wies Quaschning auf Ganteförs Tätigkeit beim Ölkonzern [Exxon]

Lasst uns den Thread schließen.

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Ja, der Name „Plan B“ ist meines Erachtens auch irreführend (das hätte ich vielleicht auch gleich initial in den Post schreiben sollen).

Das ist alles absichtlich um zu verzögern.

Alle haben jetzt gerafft dass es den Klimawandel gibt und sind jetzt rüber auf diese Strategie: möglichst viele Alternativen, Zweifel, Hoffnung dass man vielleicht doch nicht aufhören muss Fleisch zu essen usw.

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Hier ist mir entschieden zu viel Klimawandelleugnung im Spiel.

Hoffnung sollten wir in anderen Dingen finden z.B.
https://talk.lagedernation.org/t/gute-klimanachrichten/20199?u=margarete_amelung

Ganteför ist mit Gewissheit keine unstreitbare Person, Klimawandelleugner ist aber einfach falsch.

Können wir vielleicht mal die inhaltlichen Punkte diskutieren, zum Beispiel die 3 Gründe, die ich für diesen Thread angegeben habe.

Das Modell ist schließlich mMn überzeugender.

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Kannst du benennen, was du als Leugnung empfindest? Ja, die Positionen sind streitbar, aber Leugnung kann ich da aktuell nicht erkennen.

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Mindestens Skeptiker.
Aber reicht das nicht, um diesen Positionen keine Bühne mehr zu geben.

Auch Skepsis sehe ich hier im Thread nicht. Wir sind uns doch alle einig, dass die Emissionen runter sollen. Im Grunde geht es bei Ganförs Badewannenmodell um eine physikalisch begründete Variation des einfachen CO2 Bilanzierungsmodell.

Sollte das aktuelle Modell tatsächlich nur mit statischen Quellen und Senken rechnen, wäre es schlicht ungenau.

Ganför sollte dann aber so korrekt sein und darauf hinweisen, dass die Quellen auch dynamisch sind. Der Klimawandel begünstigt Extremwetterereignisse wie Dürren und Waldbrände, die ihrerseits CO2 Quellen darstellen und als solche modelliert werden müssen. Diese Erkenntnis fehlte mir in dem Video.

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Ich denke, dass unabhängig von der Einschätzung, wie streitbar Ganteför ist, bei einem Professor, der beispielsweise auch vor dem Wirtschaftsbeirat Bayern Vorträge öffentliche Vorträge hält, keine andere Wahl bleibt, als die Argumente explizit kritisch zu durchleuchten.

Wo soll das sonst passieren?

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Wenn man Herrn Ganteförs Bücher, Interviews und Videos sieht (nein, ich hab sie nicht alle gelesen oder gesehen), finden sich darin die altbekannten Skeptiker-Narrative.

Ich finde es wirklich gefährlich, diese Richtung zu befeuern, indem sie durchdiskutiert wird. Welchen Mehrwert soll das haben?
Welche Lösung soll das bringen?

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Mhh, eine ähnliche Diskussion hatten wir ja zuletzt im Hinblick auf den AfD-freundlichen YouTube-Kanal oder eine bekannte, deutsche Zeitung der neuen Rechten…

Grundsätzlich muss hier unterschieden werden, wie bekannt und vernetzt die jeweiligen Akteure sind. Desto unbekannter und unbedeutender sie sind, desto eher sollte man sie ignorieren, desto bekannter und öffentlicher sie sind, desto eher wird es wichtig, sie zu widerlegen.

Denn „totschweigen“ geht einfach nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn eine sehr problematische Meinung so viel Traktion hat, dass sie sogar schon Einzug in politische Beratungsgremien wie z.B. dem Wirtschaftsbeirat Bayerns gehalten hat, und es sich zudem beim Protagonisten um einen Professor handelt, ist vielleicht tatsächlich die Linie überschritten, ab der man von „Ignorieren“ auf „Bekämpfen“ umschalten muss. (Bekämpfen ist hier im Sinne des demokratischen Diskurses gemeint, nicht so ein Clownstheater wie die Verhinderung von Luckes Vorlesungen in Hamburg ^^)

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Das mag sein.
Aber für diesen Ansatz ist mir der Thread zu unkritisch mit Herrn Ganteför.

Es geht in diesem Thread ja nicht um Ganteför, sondern ein Argument von ihm. Sowohl @pitus als auch ich finden das Argument sachlich überzeugend. Es ist aber quasi unmöglich, das Argument initial zu diskutieren, ohne auf Ganteför zu verweisen.

Man muss schon Argumente und Personen trennen.

Gleichzeitig sollte man die Schlussfolgerungen, die er macht, nicht so stehen lassen.

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Aber was für ein Argument soll das sein?
Eine Berechnung, die zu dem Schluss kommt, alles sei gar nicht so schlimm?

Was ist euer Lösungsvorschlag?
Eine andere Berechnung ist kein Lösungsvorschlag, sondern im besten Fall eine gute Überraschung, falls sie sich später als richtig herausstellt. Im schlechtesten Fall eine Nebelkerze, die nur wieder unsere Aufmerksamkeit vom eigentlichen Problem weglenken soll.

Ich glaube, Menschen möchten einfach glauben, alles sei gar nicht so schlimm, alles könne in etwa so weitergehen wie bisher.

Was sollen Menschen im globalen Süden oder aktuell in Südeuropa dazu sagen, die jetzt schon massiv von der Erderhitzung bedroht sind?

Herr Ganteför erscheint sogar namentlich im Titel. Das nur zur Trennung von Person und Thema.

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Mir scheint, dass wir hier ziemlich ad hominem am diskutieren. ja, Professor Ganzeförs scheint wohl ziemlich strittig zu sein. D.h., aber noch lange nicht, dass das Badewannenmodell, dass er dann für völlig absurde Schlussfolgerungen missbraucht. An sich auch falsch sein muss.

Wenn ich Martin richtig verstehe, geht es darum, dass die von CO2 Senken absorbiertbare Menge an CO2 von der CO2 Konzentration in der Atmosphäre abhängt. und dass dies zu etwas weniger pessimistischen Vorhersagen in Bezug auf die Temperaturerhöhung führt.

habe dazu folgende Frage: welche empirischen Belege gibt es hierfür? Würde eine solche Annahme die Vorhersagefähigkeit unserer Kindermodelle erheblich verbessern?

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Es geht hier nicht um einen Lösungsvorschlag.

Ich finde es schon problematisch mit Modellen zu arbeiten, die fragwürdige Annahmen enthalten und diese Annahmen nicht ausreichend zu kommunizieren. Angst ist meiner Ansicht nach kein hilfreiches Mittel gegen den Klimawandel, und wenn man das Modell pessimistischer aufbaut, ist das schon irgendwie die Folge.

Der andere Punkt ist, dass man die Folgerungen daraus nicht so stehen lassen sollte. Ganteför hält für die meisten recht überzeugende Vorträge (wenn man sich zum Beispiel mal die Reaktionen im Wirtschaftsbeirat anschaut).

nach meinem Verständnis arbeiten Klimaforscher - anders als Ökonomennicht mit irgendwelchen Annahmen, es sei denn, Sie können in entsprechenden Klimamodellen die tatsächliche Entwicklung über Jahre besser prognostizieren. D.h., die zu Grunde liegenden Annahmen sind in aller Regel in Paris ziemlich validiert.

Ich finde Diskussionen darüber, ob alles wirklich so schlimm ist, extrem schwierig.
Es ist völlig irrelevant.
Wir müssen die CO2 Emissionen unbedingt begrenzen und unsere Energie darauf verwenden. Nicht darauf zu diskutieren, ob nocht vielleicht alles weniger folgenschwer ist.