Da sind beispielsweise Familien mit Kindern, die sind seit einem Jahr besonders belastet, und die werden wohl erst Richtung Winter Aussicht auf Durchimpfung haben. (vorausgesetzt dass keine Escape Mutante dazwischenkommt und die Impferei von vorne beginnen muss…). Einige gehen auf dem Zahnfleisch, leiden physisch und psychisch. Mit ein bisschen Hirnschmalz und vielen geimpften helfenden ehrenamtlichen Händen könnte man hier sehr viel Erleichterung schaffen (z.B. Beschulung oder Hausaufgabenbeteuung durch rüstige Rentner in der Schulturnhalle…).
Solidarität ist keine Einbahnstraße - das Motto der Stunde muss lauten "Freiheit verpflichtet!"
Jetzt stellen wir uns vor, in naher Zukunft sähe man in der Tagesschau startendene Urlaubsflieger und ablegende Kreuzfahrtschiffe und Interviews mit strahlenden grinsenden Geimpften, die nun endlich ihre Freiheit wieder genießen und so richtig ausleben können (so als ob der gesellschaftliche Rest Ihnen nichts anginge). Der Eindruck enstünde, dass „Denen“ nichts besseres einfällt als „erstmal abzuhauen“… Das hätte Potential für einen weiteren gesellschaftlichen Riss und Vergrößerung des Generationenkonflikts.
Ich denke die Krise ist frühestens dann vorbei, wenn auch der letzte Impfwillige geimpft wurde. Und solange der Ausnahmezustand herrscht sollte das als Gesamtgesellschaftsaufgabe begriffen werden. Das bedeutete, dass jeder - der kann - zur Milderung einen kleinen Beitrag (schon 5h/Woche wäre was) leisten müsste (und das geht halt nicht mit Schampus auf der Aida). So lange wäre Maske für Alle angesagt (Symbol des Zusammenhalts) und Urlaubsreisen per Schiff und Flugzeug sollten tabu sein (Symbol des sich Ausklinkens). Mit Neid hat dieses Bild Nichts zu tun, denn es geht dabei nicht darum, dass mein Nachbar Porsche fährt und ich nur Golf. Es geht um ein tiefes Ungerechtigkeitsempfinden (nicht ganz unbegründet) von Menschen die sich ein einer Dauernotlage gefangen sehen. Bitte-nicht-so-anstellen Appelle bringen Nichts.
Geimpfte in heimischen Restaurants, Biergärten, Kulturstätten, Sportstätten? Sehr gern! Und wenn ich helfendes ehrenamtliches Engagement tagsüber im Alltag erlebe (Schule, KiTa, Teststand vorm Freibad, Tracing-Scouts…) dann würde ich es den Geimpften doppelt gönnen! Als Nebeneffekt würden Einige erleben wie erhebend soziales Engagement sein kann und zu langfristiger Zufriedenheit führt.