Kontrollierte Migration ist rechtsextrem?

Ein Jammer, dass man die nicht abschieben kann. So ein Australien wäre schon was feines.
Man sollte mit Spanien bezüglich Mallorca einen Deal aushandeln.
@Velligis in Bayern scheint das mit den Jobs recht gut zu klappen, unsere Zeitung berichtet jedenfalls regelmäßig von verärgerten Chefs, deren Angestellte abgeschoben wurden.
Meist fliegen die dann nach Irak oder Syrien, müssen in ein Nachbarland mit Abkommen reisen, bei der deutschen Botschaft ein Visum und eine Arbeitserlaubnis beantragen, das wird dann ein paar Monate oder auch mal ein Jahr geprüft und dann darf er wieder kommen (auf eigene Kosten).
Das ist natürlich extrem motivierend (für alle Beteiligten).

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Die implizite Logik: wer nicht wenigstens ein Durchschnittseinkommen erzielt, ist unterm Strich eine Last für die Gesellschaft. Was natürlich ein klein wenig zu kurz gedacht ist. Denn der Paketbote und die Putzfrau werden ja beide gebraucht, selbst wenn sie im hypothetischen Extrem nur eine Öre am Tag damit verdienen. Dass deren Einkommen dann durch Sozialtransfers aufgestockt wird, greift letztlich genauso in die Taschen der reicheren Hälfte der Gesellschaft, wie es ein Mindestlohn von z. B. 17,50 Euro die Stunde tun würde.

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Vielleicht solltet ihr diese Realität in der Lage bei Gelegenheit noch einmal beleuchten. Mich erinnert diese (maßgeblich von der Union zu verantwortende) Politik stark an den „Krieg gegen die Drogen“, welcher sich als ebenso dysfunktional herausgestellt hat. Dabei bedeutet die Abkehr vom Status quo ja nicht, dass nun jeder jederzeit ins Land kommen könnte (sowenig wie bei einer rationalen Drogenpolitik demnächst Heroin aus dem Automaten gezogen werden kann).

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Der Logik folgend wäre es ja nur eine Frage des integrationswillens des Host-Staates, ob eine Integration im Schnitt erfolgreich verläuft. Diese These würde ich gerne belegt sehen- ich kenne nur Gegenbeispiele.
Zudem ist es sehr wohl so, dass jede Form der Integration von weniger verdienenden Flüchtlingen nur unter großem gesellschaftlichen Murren angenommen wird. Da muss man nur die ganzen aus Deutschland in die Schweiz geflüchteten Wirtschaftsflüchtlinge fragen :wink:

Das ist natürlich etwas verkürzt. Grundsätzlich ist bleibt die Frage, ob durch die Migration der aufnehmenden Gesellschaft sowohl gesellschaftlich als auch volkswirtschaftlich ein Nutzen entsteht. Dies kann z. B. entweder durch ein entsprechend hohes Einkommen geschehen oder eben durch die Ausübung eines Mangelberufes, welcher in der gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlicher Betrachtung sich positiv auswirkt. Was nicht sinnvoll ist, ist die Migration ins Sozialsystem.

Aber selbst diese kann man aus moralischen oder sozialen Gründen durchaus verargumentieren. Nur dann muss man auch so ehrlich sein und die Kosten für die Gesellschaft und andere Nebenwirkungen benennen.

Was in meinen Augen nicht geht, ist die Argumentation wie sie seitens vieler Migrationsbefürworter - wie man auch in diesem Thread sieht - gefahren wird:

  • Migration ist grundsätzlich nicht änderbar
  • Migration hat keine negativen Auswirkungen und die Benennung dieser Auswirkungen - selbst wenn sie durch offizielle staatliche Statistiken gedeckt ist - ist rassistisch.
    Das ist meiner Meinung nach unredlich.
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Soweit würde ich nicht gehen. Man kann die Migrant:innen natürlich auch sterben lassen, so wie es die EU im Mittelmeer macht … und nun eben auch an der Ostgrenze Polens. Aber mit humanen Methoden ist es jedenfalls an den Grenzen der Zuwanderungsgebiete nicht mehr möglich. Mit Entwicklungshilfe und Diplomatie hingegen könnte man durchaus Fluchtursachen bekämpfen, nur ist das zugegebenermaßen eine Mammutaufgabe.

Das bedeutet, dass Migration jedenfalls praktisch und kurzfristig nicht zu verhindern ist. Ich warte jedenfalls noch auf einen kreativen Vorschlag, der ohne massive Menschenrechtsverletzungen funktionieren würde.

Auch das ist eine verzerrte Darstellung. Natürlich darf man über negative Auswirkungen von Migration reden, wenn es denn wirklich welche gibt. Rassistisch werden solche Äußerungen dann, wenn sie explizit oder implizit davon ausgehen, dass Probleme etwas mit bestimmten negativen Eigenschaften der Menschen zu tun hätten, die zu uns kommen. Über gesellschaftliche Ursachen von schlechter Integration zu reden ist natürlich nicht rassistisch.

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Natürlich gibt es dass - laut der Agentur für Arbeit liegt die Beschäftigungsquote ja auch bei 28,9% zuzüglich denen in geringfügiger Beschäftigung. Die Abschiebung von Personen, die auf einem guten Integrationspfad sind, ist auch völlig schwachsinnig. Ich bin daher froh, dass die FDP / Ampel hier den Spurwechsel einführen wird.

Hmm woran erinnert mich das Narrativ fremdgesteuerter Massen als gezielte Waffe zur Destabilisierung der EU bzw. deutschen Staats.:male_detective:

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Ich glaube, das Grundproblem besteht darin, dass wir Deutschen glauben, dass es für Leute z.B. aus Syrien so toll sein muss in Deutschland leben und arbeiten zu „dürfen“ dass sie doch „gefälligst dankbar“ und deswegen voller Integrationswillen zu sein haben.

Was aber einige hier völlig zu verkennen scheinen, ist, dass nur wir als Deutsche das so sehen. Syrer z.B. kommen eben aus einem anderen Land. Und in Syrien liegen deren Wurzeln, dort sprechen die Menschen deren Sprache und dort pflegen die Leute die gleichen Bräuche und so weiter. Aber dort herrschen Krieg und Armut. Deswegen kommen diese Menschen zu uns. Und nicht weil sie unsere „Deutsche Leitkultur“, was immer das sein soll, so toll finden.

Und im übrigend haben alle Menschen überall auf der Welt Probleme sich in andere Gesellschaften einzufügen:

  • Rheinländern, die z.B. in Hamburg wohnen, fehlt der Karneval und die „jeckische“ Lebensart.
  • Deutsche Auswanderer, die nach Amerika gegangen sind, haben sich dort haufenweise in Ortschaften wie Berlin, Münschen usw. zusammengerottet.
  • Als die Amerikaner in den 1930er Jahren anfingen, in Saudi Arabien Öl zu fördern, entstanden dort abgeschottete Siedlungen für sie, in denen die strengen arabischen Gesetze nicht galten.

Die Liste könnte man endlos fortsetzen. Tun wir also nicht so, als seien Integrationsprobleme etwas Neues oder ein exklusives Merkmal von Menschen aus dem arabischen Raum oder aus Afrika.

Und was heißt Integration überhaupt?
Volker Pispers hat mal gesagt: „Mir reicht es, dass jemand die Gesetze befolgt, die wir in diesem Land haben“. Und damit hat er Recht. Alles andere (Religion, Bräuche, Alltagssprache) ist persönliche Freiheit. Klar das mit Gesetze beachten klappt bei einigen Neuankömmlingen nicht auf Anhieb aber das liegt vor allem an deren prekärer Situation. Und mit der Gesetzestreue sieht es ja bei einigen unserer Politiker auch nicht so gut aus. Und die können sich nicht auf finanzielle Not berufen. Auch wenn z.B. ein Herr Sauter seine Abgeordneten-Tätigkeit nur als „Nebenjob“ bezeichnet.

Wir bauchen in Deutschland Zuwanderung. Vor allem im Bereich der nicht-akademischen Berufe. Und diese Zuwanderung ließe sich wunderbar mit einer humanen Flüchtlichgspolitik kombinieren. Aber das kostet natürlich Geld und Zeit. Aber das sollte es uns Wert sein.

Und dass heißt auch nicht, das alle Menschen der Welt plötzlich vor unserer Tür stehen. Ein Beispiel dazu: Anfang der 2010er hatte die Bankenkrise ja Griechenland erreicht und dort wurden massiv Löhne, Renten usw. gekürzt. Die Jugendarbeitslosigkeit explodierte. Und? Kamen die alle zu uns? Nein. Und als Europäer hätten die Griechen es sogar noch viel einfacher gehabt, zu uns zu kommen, als z.B. die Syrier von außerhalb Europas.

Also hören wir doch auf, so zu tun als würden alle Menschen der Welt nur zu uns wollen. Und fangen an, die (global gesehen) Wenigen, die das aus Not wirklich wollen, als künftige Arbeitskräfte zu integrieren.

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Schau dir bitte diese Projektion an: https://www.bib.bund.de/DE/Aktuelles/2019/Bilder/190926-Demografische-Luecke.png?__blob=poster&v=5

In ein paar Jahren ist so gut wie jeder Beruf ein Mangelberuf. Auch und gerade die Hungerleiderjobs, die heute schon hauptsächlich durch Zuwanderer besetzt werden. Und dies steht nahezu der gesamten „entwickelten“ Welt bevor.

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2015 wurden Menschen zuerst einmal aus humanitären Gründen aufgenommen. Nicht, weil man mit ihnen den deutschen Arbeitsmarkt auffüllen wollte. Das haben einige eher als positiven Nebeneffekt gesehen. Und aus humanitären Gründen können die meisten dieser Menschen auch nicht wieder in ihre ursprüngliche Heimat (Syrien, Afghanistan, zum Teil auch Irak) zurückkehren. Auch wenn viele in der CDU/CSU lange den Eindruck erweckt hatten.

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Das Problem oder vielleicht die Dogwhistle ist, dass hier auf „kontrollierte“ Migration verwiesen aber dann nur auf die angeblichen Probleme von Migranten verwiesen werden. Dabei sollte man im Bezug auf die Kontrolle doch nach den Akteuren und Intsitutionen fragen, welche die Kontrolle durchführen, anstatt die Strohmänner offener Grenzen zu bekämpfen. Hier sieht man dann, dass Deutschland de facto sein Asylrecht so hart eingeschränkt hat, dass es gerade noch so existent ist, dass die Verfahren durch des unterbesetzten Bamf jeglicher Rechtsstaatlichkeit entbehren, die EU keine Lösung hat und das Dublin abkommen einige Staaten ins Chaos stürzt (etc.). Man fragt sich fast ob die Desorganisation ein Bug oder Feature ist. Kontrollieren kann man Migration jedenfalls so ganz sicher nicht. Nur mal so als Perspektive, der Neos Gründer hat genau dies mal gefordert und da hat keiner rechtsextrem gerufen. Er hatte lediglich gefordert die Asylverfahren, auf rechtlich sichere Beine zu stellen, mit Einspruchverfahren etc.

Ich bitte auch, um etwas Perspektive, im Land der latenten Rechtsblindheit ist bei allem Problem mit Antisemitismus in gewissen communities, Rechtsextremismus immer noch das dominante Problem. Daher ist es für viele Migranten, wesentlich gefährlicher hier hin zu kommen als deren Anwesenheit für die weißen Deutschen.

Zu deinen zahlen muss man wenig sagen, Migrationshintergrund (bis zur 3. Generation) ist eine hinreichend lächerliche Kategorie.

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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Bamf nicht unterbesetzt ist. Das Personal wird nur falsch eingesetzt und das gesamte Klima im Amt ist, ganz Seehofer-like, eher auf „Abwehr“ ausgerichtet. Zumindest wenn man den Bereich der Bearbeitung von Asylverfahren nimmt.

Weißt eigene Erfahrung und hast du sonstige Belege dafür alle Berichte die ich kenne zur Fallquote pro Mitarbeiter, Spaßnahmen, Organisation und hohen Mazahl an nicht gerichtsfesten Entscheidungen deuten in eine andere Richtung.
Aber wegen mir ist auch ein Problem der Ressourcen verwendung

Was Du ansprichst ist die Verschwörungstheorie der AfD, irgendeine Elite sogenannter Globalisten wolle die deutsche Kultur durch Migration zerstören. Ich meine hingegen die Forcierung der konkreten Krisendynamik durch die belarussischen Behörden.

Kleine Ergänzung: Das kann ein positiver Effekt sein, da wir die ja brauchen. Aus humanistischer Perspektive fände ich es aber erstrebenswert, die Menschen als Menschen zu sehen, denn an der anderen Perspektive krankt ja unsere Gesellschaft eh schon. Ich sehe aber ein, dass das für diejenigen, die eh vor allem Probleme bei der Migration sehen, die potenzielle Arbeitskraft (wenn die Leute denn arbeiten dürfen) eventuell das schlagendste Argument ist…

Die Kommentare zeigen finde ich, wie dringend wir eine gesellschaftliche Diskussion über Migration benötigen, auch wenn natürlich zu befürchten ist, dass diese hetzerisch instrumentalisiert werden wird.

Eine sicherlich nicht fremdenfeindlich intendierte Umfrage der Caritas vom Juni 21 zeigt, wie tief hier der Graben durch die Bevölkerung geht, den man aus meiner Sicht so nicht hinnehmen kann.
Diakonie zieht Bilanz zur Flüchtlingspolitik: Integration und Sozialpolitik zusammen denken – Entweder-oder-Logik führt in die Sackgasse - Infoportal - Diakonie Deutschland
Mich verwundert die kritische Sicht auf Migration weiter Teile der Bevölkerung nicht. Migration ist zwar Realität aber der Umgang damit ist bei uns von Ignoranz geprägt und alles andere als gelungen. Das beginnt beim städtebaulichen Umgang mit Migranten, die sich häufig in bestimmten baulich schwierigen Vierteln ballen. Es setzt sich fort mit den Schwierigkeiten, einen an unseren Arbeitsmarkterfordernissen orientierten Schulabschluss zu erreichen. Und es mündet in einer hohen Armutsquote unter Migranten. Armutsgefährdungsquoten von Migranten | bpb.de
Das alles ist nicht Schuld der Migranten sondern politisch zu verantworten. Das macht es aber im Ergebnis nicht besser und führt in der Konsequenz zu einer schlechten Akzeptanz in der Bevölkerung. Es ist nicht absehbar, auch nicht unter der Ampel, dass sich daran etwas substantiell ändern wird.
Korrespondierend zu unserer gesellschaftlichen Spaltung ist auch unserer Stellung innerhalb der EU. Hier scheint mir eine liberale Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik nicht mehrheitsfähig zu sein. Meiner Wahrnehmung nach verstecken sich die GroKo und Ampel Parteien mit ihrem Verweis auf notwendige „europäische Lösungen“ bewusst und versuchen so auch eine Diskussion in Deutschland zu vermeiden.
Eine Diskussion über Migration in Deutschland wie auch in der EU sollte auch eine Reihe von Annahmen (z.B. Europäische Grundwerte, Demografie bedingter Migrationsbedarf) einbeziehen, die in diesem Kontext immer wieder angeführt werden.
Es mag Staaten und Bevölkerungsgruppen geben, die einen deutlich restriktiveren Umgang (analog wie aktuell in den USA und wie intendiert in UK) als durchaus vereinbar mit unseren Europäischen Grundwerten sehen. Schließlich richten sich auch keine nachhaltigen öffentlichen Vorwürfe gegen die USA im Bezug auf ihr Vorgehen gegenüber den Haitianern, die Anfang des Jahres kamen. Niemand (erst recht nicht unsere Bundesregierung) würde den USA wegen der umgehende Rückführungen der Haitianer den Status einer „freien westlichen Demokratie“ aberkennen.
Einen Demografie bedingten Einwanderungsbedarf (von außerhalb der EU) als gesetzt zu sehen, halte ich auch nicht per se für konsensfähig. Zum einen gibt es innerhalb der EU noch eine gewaltige Unterbeschäftigung. Zum anderen könnte man ggf. ja auch eine Anpassung der wirtschaftlichen Verhältnisse anstreben. Vor dem Hintergrund der bisher nur unzureichend gelungenen Integration sollten wir als Gesellschaft erst beweisen, dass wir daran wirklich etwas geändert haben, bevor wir einer für den numerischen Bevölkerungserhalt notwendigen Einwanderung von 300.000 Menschen pro Jahr zustimmen. Diese könnte natürlich eine Bereicherung sein, so wie es die Hugenotten, die Polen und viele anderen vor ihnen auch waren. Aber bitte nicht so wie wir es aktuell machen.

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In Syrien. Bei der Eroberung der danach „befreiten Staedte“. Die UN hat die Rueckgabe gegen freies Geleit verhandelt, dann gingen die einen nach Idlib, die anderen nach Deutschland und in die USA. Ein bischen mehr Ernst haette ich erwartet.

Einige sind nur verpeilt. Die Freunde der SPD. Die SPD bedauert den Anschluss auch noch heute. Statt den alten Leuten die Lage der Nation zu erklaeren. Ich interessiere mich nicht fuer Soziologie, eher fuer Geschichte und die Frage, wie konkrete Menschen zu bestimmten Meinungen kommen. Ich kam vor etwa 10 Jahren aus Bonn dahin und traf jemanden, der einer der liebsten Leute war, die ich mir vorstellen konnte. Der hat mich danach mit Emails zu dem Thema bombardiert und danach habe ich auch das schwarze Brett des lokalen Bioladens mit anderen Augen gesehen. Heute will er natuerlich niemals ein Reichsbuerger gewesen sien, aber BRD-GmbH gehoerte damals zum guten Ton. War aber eher nur ein Randthema. Labels haben etwa mit Willkuer zu tun, sie werden verteilt. Meine Freiheit, Deine Freiheit, die Freiheit, der Weltgeist oder was? Um das Thema label noch etwas zu vertiefen. Schutz der Menschenrechte durch gerechten Waffenexport ist aber vielleicht noch interessanter. Mexiko den Mexikanern.

Ich wuerde mit Junius Brutus anfangen, den Monarchomachen, und nach dem verlorenen ersten Weltkrieg mit Ringelnatz und dem weggelaufenen Kaiser. Schemata sind mir zu primitiv.