Auch wenn es nur um Klimaschutz geht, wäre das Klimageld eine wichtige Maßnahme, da es die Akzeptanz eines höheren CO2-Preises fördert. Der entfaltet Lenkungswirkung, auch wenn es Geld zurück gibt, denn unabhängig vom Klimageld (das man frei ausgeben kann) verteuern sich CO2-intensivere Güter relativ zu CO2-armen. Der Energiepreis ist also trotz Klimageld nicht egal.
Es gibt einen aus meiner Sicht sehr hörenswerten Vortrag im DLF Nova Hörsaal dazu:
Der im Klimageld angelegte soziale Ausgleich ist dann kein schönes Zubrot oder eine Mogelpackung, sondern direkt verknüpft mit der Belastung durch den CO2-Preis, für die Akzeptanz hegrestellt werden soll: wie im Vortrag verdeutlicht ist die Belastung tendenziell höher für ärmere Haushalte, die stärker auf den Konsum CO2-intensiver Güter angewiesen zu sein scheinen.
Das Klimageld darüber hinaus als soziale Maßnahme zu sehen, halte ich hingegen auch nicht für sinnvoll, denn u.a. ist das Ziel des CO2-Preises ja, sich mittelfristig selbst abzuschaffen.
Dazu ergänzend: Wer mehr verdient, zahlt zwar absolut mehr CO2-Preis, relativ zum Einkommen - aber auch zum Konsumvolumen - gesehen aber nicht. D.h. Ärmere stoßen absolut weniger CO2 aus, pro ausgegebenem € aber mehr, sodass relativ betrachtet eine stärkere Belastung besteht. Die Gründe für dieses Konsumverhalten sind erstmal zweitrangig, dürften aber insbesondere darin liegen, dass ein Ausweichen auf CO2-ärmere Güter, die entweder (noch) teurer sind oder zu Beginn Investitionen erfordern (Umbaumaßnahmen, E-Auto, sparsamere Geräte), schwieriger ist, wenn man weniger Geld zur Verfügung hat.
Quelle: Vortrag von Linus Mattauch, CO2-Preis: Bester Anreiz für klimafreundliches Verhalten · Dlf Nova
Aber im Prinzip bekommt jeder, der unter (Korrektur nach Hinweis) dem Schnitt liegt etwas heraus. Das macht das Klimageld theoretisch so attraktiv. Das dürfte die relative Mehrbelastung kompensieren.
Was im Umkehrschluss bedeutet, dass diejenigen die pro konsumierten Euro besonders viel ausstoßen dafür auch noch belohnt werden.
Glaube in Summe hat Mattauch so in etwa die FDP Positionen vertreten: mit Preisen kann man über die Ökonomie steuern, wozu das eingenommene Geld verwendet wird ist egal, wenn es denn zurück fließt.
Interessant fand ich, dass die Franzosen noch weniger ihrem Staat vertrauen und deshalb bei denen nicht akzeptiert wird.
Bei einer Sache bin ich nicht sicher. Es ging darum wer die Klimadividende unterstützt und wer nicht. Kann mich täuschen, glaube der rechte Osten ist dagegen, die Grünen dafür? Oder umgekehrt?
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Was im Umkehrschluss bedeutet, dass diejenigen die pro konsumierten Euro besonders viel ausstoßen dafür auch noch belohnt werden.
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Ja, die Logik ist ja keine meritokratische, sondern eine des Anreizes mit Ausgleich von Härten. Daher ist „belohnen“ vielleicht nicht die richtige Formulierung. Der Anreiz bleibt ja durch den CO2-Preis erhalten. Zugleich wirkt das Klimageld dem Effekt entgegen, dass sich besser vom CO2-Preis „freikaufen“ kann, wer ohnehin etwas zum Investieren in emissionsärmere Güter übrig hat.
Ja, das kann sein, wobei ich es so interpretiert hatte, dass es jedenfalls sichtbar zurückfließen muss, ob der Umweg über einen Fonds für WP-Förderung dem entsprechen würde, weiß ich nicht, da muss ich nochmal nachhören. Was laut dem Vortrag in meiner Erinnerung zweitrangig war, war die genaue Verteilung (degressiv/Kopfpauschale).
Wobei man daran denken muss, dass es eine rein ökonomische Betrachtung ist. Er meinte glaube ich auch, dass es noch eine soziologische gibt. Das ist natürlich so