Klimaschutz: Warum wird Veganismus belächelt?

Ich bin selber kein Veganer, aber um vielleicht mal etwas mehr Verständniss herzustellen: Für einige (viele) Veganer ist das Leben aller Lebewesen gleich viel Wert. Diese Einstellung teilt vielleicht nicht jeder, aber sie ist auf der anderen Seite ja auch nicht verwerfenswert, da niemand aufgrund dieser Einstellung zu schaden kommt. Das heißt ob du einen Hund, eine Katze, ein Perd oder eine Kuh isst, macht für den Veganer keinen Unterschied. Nun kenn ich dich ja nicht persönlich, daher weiß ich nicht wie du selber drauf bist, aber du hättest bestimmt Verständniss dafür, wenn sich ein Mensch vor einer Suppe aus Hunde- und Katzenfleisch ekeln würde und vielleicht nicht von einem Löffel essen möchte, der mit dieser Suppe in Kontakt gekommen ist. Genau so ergeht es den Veganern halt z.B. mit einer Hühnersuppe. Das nächste mal wenn du also mit einem Veganer an einem Tisch in größerer Runde sitzt, stell dir einfach vor, wie es wäre, wenn alle anderen an dem Tisch gerade Hund essen würden, und dich indirekt dafür verurteilen würden, dass du nicht bereit bist Hund zu essen.

Und natürlich, so wie es immer mit Menschen ist, gibt es bessere und schlechte wege die eigenen Wünsche zu kommunizieren, und ich denke dort gibt es durchaus einige Veganer, die relativ ungeschickt darin sind, ihre eigenen Wünsche so zu formulieren, dass sie dafür Verständniss erhalten. Das gleiche wirst du allerdings auch bei Fleischessern haben, da fällt es dir nur dann durchaus weniger aus, weil Fleischessen als das Normal angesehen wird.

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Für ersteres ja, für zweiteres ehrlich gesagt nein. Zumindest nicht bei Stahl- oder Porzellan-Löffeln.

Ansonsten volle Zustimmung.

Ich habe vor gut einem Jahr angefangen, probeweise meine Ernährung rein auf Pflanzen umzustellen. Damals habe ich gelesen, dass der Anteil der tierischen Ernährung ca. 16% ausmacht. (Bitte bei den Zahlen nicht festnageln, die Abschätzungen schwanken) Mein CO2-Beitrag verringert sich dadurch etwa um eine Tonne. Also habe ich angefangen.
Eine Enkelin ernährte sich schon vorher vegan und zwei Enkel inzwischen vegetarisch. Meine Frau kocht mit mit zusammen pflanzlich, isst aber immer mal wieder Wurst und Käse und in Restaurants Fleischgerichte.
Unser Bekanntenkreis respektiert meine Einstellung und bei Essenseinladungen wird oft zusätzlich etwas pflanzliches angeboten, so dass auch ich satt werde. Nachahmer habe ich aber noch keine getroffen.
Allerdings hat der Freund meiner Enkeltochter sich bei mir für meine Entscheidung bedankt. Er wird die Verschärfung der Klimakrise im Gegensatz zu mir noch hautnah erleben.
Mein Speiseplan ist im Laufe der Zeit immer umfangreicher geworden und die Zahl veganer Restaurants nimmt auch zu. Also mache ich weiter so.

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Du meinst die Klimakatastrophe, in der wir schon mittendrin sind?

Gute Entscheidung, mir persönlich geht es schlecht wenn ich versuche, mich nur pflanzlich zu ernähren. Aber deutlich weniger tierisches hab ich auch geschafft!

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Ich denke es ist wichtig dass man auch darauf aufmerksam mach,t dass es nicht ausschließlich um Fleisch geht!

Wenn man das Tierleid hinzuzieht, ist die Milch/Käse/Ei-Industrie sehr viel grausamer als ein Schlachthof. Tiere leiden dort viel länger. Sie werden vergewaltigt um Milch zu geben, getötet weil sie geboren wurden (männliche Küken, Kälber, …) und so weiter und sofort.

Ist also Tierethisch sehr relevant, das Klima interessiert das genau so viel wie die Rodung vom Regenwald.

Alles sehr traurig.

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Kommt halt auf den Anspruch an: Wenn ich es ersetzen möchte in dem Sinne, dass ein Rezept weiterhin funktioniert mag das stimmen. Im Bezug auf die Inhaltsstoffe (gesättigte Fettsäuren) bekommst du es aber nicht ansatzweise ersetzt. Das einzige was mit da einfällt wäre Kokosöl. Ob das eine bessere CO2-Bilanz hat als Butter?

Laut

liegt Butter bei 9 - 11 kg CO2/kg und Kokosöl bei 2,3 kg CO2 / kg. Kokosöl ist also Faktor 4 - 5 besser als Butter.

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Hiermit könnten die Kollegen von der FDP ja mal üben:

(Ich habe gerade 1.47 Grad geschafft :wink:)

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Zur Ausgangsfrage: Ist das den überhaupt so? In meinen Umfeld seh ich das halt gar nicht…den meisten ist es einfach nur egal :man_shrugging:
Mach was du willst und lass mich damit in Ruhe. Grill deinen Mais, ich grill mein Steak. Ist mir doch egal. Halt nicht besser, aber belächelt wird da keiner…Ist aber vielleicht auch Dorfumfeld. Dachte in der Stadt wäre das sogar eher noch weniger.

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Du bist Fleischesser, oder? Als Fleischesser bekommt man das vielleicht nicht unbedingt mit, aber es gibt da schon starke Vorurteile. Es gibt ja diesen Spruch: „Woran erkennst du einen Veganer? Er sagt es dir“. Fleischesser können mindestens genau so intensiv sein. Z.B. häufig ist die Reaktion von Fleischessern, wenn sie merken, dass jemand kein Fleisch isst, dass sie komplett ungefragt drauf reagieren: „Fleisch essen ist doch was natürliches. Man sollte weniger Fleisch essen, aber doch nicht komplett auf Fleisch verzichten“ Komischerweise scheinen alle Fleischesser diese Meinung zu haben und trotzdem haben wir Massentierhaltung. Andere Sprüche sind sowas wie: „Du isst meinem Essen das Essen weg“. Oder im Internet gibt es mittlerweile häufiger Sketche nach dem Motto:

Kind: Mama, Papa ich muss euch was sagen … ich bin homosexuell.
Eltern: Ach Gott sei Dank, wir hatten schon Angst du seist Veganer

Oder neulich hatte ich irgendein Comedien sowas sagen hören nach dem Motto: „Für mich sind alle Menschen gleich, außer Veganer, ihr könnt mich mal“

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Danke für den Link, schönes Spiel! 1,47° hab ich erst im dritten Anlauf geschafft.

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Leider haben wir nur einen Versuch :wink:

Deswegen können wir uns auch solche Experimente nicht leisten, wie die FDP mit ihrer „Technologieoffenheit“ und ohne jede Ordnungspolitik (vulgo: „Verbot“)…

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Das fand ich bei dem Spiel interessant, die Technologieansätze lohnen da ja durchaus, aber nicht alle und nur in Kombination mit drastischen Maßnahmen.

Das schließt sich ganz gut an diese [1] Diskussion an. Vorschriften bei der Ernährung sind ein nicht unproblematischer Eingriff in die persönliche Lebensführung. Das stimmt. Das Benziner-Auto gegen ein Elektroauto einzutauschen schränkt die Lebensführung deutliche weniger ein. Stimmt auch.

Das Problem aus meiner Sicht ist folgendes: Landwirtschaft versuracht einen signifikanten Anteil der Treibhausgas-Emissionen. Wir können gerne nochmal darüber sprechen, wie viel das ist, falls das ein Streitthema sein sollte. Wir müssen bis spätestens 2050 auf Netto-Null Emissionen kommen. Wie aber soll das in der Landwirtschaft funktionieren? Also wie sieht eine emissionsfreie Landwirtschaft aus? Aus meiner Sicht geht das in vielen Bereichen gar nicht. Die verbleibenden, nicht reduzierbaren Emissionen der Landwirtschaft könnte man also nur durch Maßnahmen kompensieren, die CO2 aus der Atmosphäre ziehen und binden (technisch oder natürlich). Das ist ein gigantischer Aufwand. Stand heute sehe ich keine Möglichkeit, die Klimaziele zu erreichen, ohne die Nutzierbestände drastisch zu reduzieren.

[1]

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Ich stimme Deinem Post voll zu, außer bei dem Jahr. 2050 - das ist viel zu spät. Selbst das inadäquate Ziel der Bundesregierung ist 2045. Das reicht für ca. 2 Grad (was man bereits als Vorhölle beschreiben kann).

Für 1,5 Grad haben wir noch ca. 6 Jahre!

https://www.mcc-berlin.net/forschung/co2-budget.html

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2 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Pflanzenbasierte Ernährung und Landwirtschaft als notwendiges Mittel für den Klimaschutz