Klimanotstand - Handeln jetzt!

Veränderungen und das Loslassen von manchen liebgewonnenen Gewohnheiten ist sicherlich ok. Aber das Thema hier sind Handlungsoptionen in einer drohenden Klima Krise. Meine Erwartungshaltung ist, dass aller Spieler (= CO2 Emittenten) gleichermaßen ihre CO2-Abgabe reduzieren. Geschieht das nicht, verschiebt sich das Problem nur. Wir in Deutschland reduzieren unsere Emissionen, verlieren Marktanteile und verlieren unseren Wohlstand. In gleichem Maße verschieben sich die Emissionen schlichtweg zu jenen Ländern, die sich nicht an der Reduzierung beteiligen. Die geschieht gegenwärtig in zunehmender Intensität. Statt in Deutschland zu investieren fällt die Entscheidung immer öfter zu Gunsten von Staaten wie USA, Indien oder Südostasien - dort liegt der Fokus nicht auf den Klimazielen. Wir selbst haben in den letzten 18 Monaten drei von drei Grossinvestitionen außerhalb Europas beschlossen. Wie erkläre ich meinen Kindern, dass ich nichts gegen den Verfall unseres Wohlstandes gemacht habe?

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Inwieweit das von mir erwirtschaftete Eigenheim von der Allgemeinheit bezahlt wird, erschließt sich mir nicht. Aber ich stimme dir zu - die Demokratie sollte die Grundlage unseres Handelns sein. Wenn die Mehrheit nationale Alleingänge wünscht, dann soll das so sein. Dann muss die Gesellschaft auch die Konsequenzen (=Wohlstandsverlust) akzeptieren. Aber die Mehrheit sollte entscheiden, welche Maßnahmen umgesetzt werden - und nicht die Ideologie einer Minderheit.

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Ich denke, @FlorianR meint mit Allgemeinheit die Allgemeinheit der Menschheit. Mehr Konsum bedeutet einen kleinen Steueranteil und einen grossen Anteil externalisierter Kosten unter den jetzigen Bedingungen und weitere Umverteilung des Vermögens von Vielen zu Wenigen.

Vor 85 Jahren: „Wie erkläre ich meinen Kindern, dass ich bei der Arisierung einer Villa nicht zugegriffen habe?“

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Den Begriff Ideologie für die Klimagerechtigkeitsbewegung zu verwenden, finde ich ebenso schwierig wie diese zu kriminalisieren. Klimaschutz ist keine Ideologie.
Sondern der Kampf um die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen und schon jetzt der Menschen im globalen Süden .
Auch andere Länder werden in Richtung Klimaschutz abbiegen (müssen). Warum nicht Vorreiter sein?

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Alle nicht so schlimm wenn man als Privatperson unterwegs ist:

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Der Vergleich ist nicht nur sachlich falsch, sondern darüber hinaus komplett geschmacklos.

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Dann schau dir doch bitte mal die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Ziele von extinction rebellion, letzter Generation etc. an. Natürlich haben die einen gedanklichen Überbau oder Wertegerüst. Ideologie ist nur ein anderer Begriff.

Weil zum Vorbildcharakter für die meisten anderen Staaten die Klimaneutralität zusammen mit der Bewahrung (bestenfalls Vermehrung) des Wohlstandes, des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der politischen Stabilität gehören dürfte. Warum sollte man sonst Nachahmer finden?

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Ich sehe mich selbst als jemanden, der in sehr weiten Teilen mit der Klimabewegung übereinstimmt. Gerade deswegen muss man mMn feststellen können, dass es natürlich ein übergeordnetes Wertegerüst und Leitbilder gibt. Ich zitiere mal aus Ideologie – Wikipedia

In der Wissenssoziologie hat sich Ideologie hingegen als Bezeichnung für ausformulierte Leitbilder sozialer Gruppen oder Organisationen durchgesetzt, die zur Begründung und Rechtfertigung ihres Handelns dienen – ihre Ideen, Erkenntnisse, Kategorien und Wertvorstellungen. Sie bilden demnach das notwendige „Wir-Gefühl“, das den inneren Zusammenhalt jeder menschlichen Gemeinschaft gewährleistet.[5] Dieser Ideologie-Begriff wird auch auf die Ideensysteme von politischen Bewegungen, Interessengruppen, Parteien etc. angewandt, wenn von politischen Ideologien die Rede ist.

Ideologie ist negativ konnotiert, aber wenn man das Wort rauslässt, lässt sich der zitierte Absatz mMn leicht und wertbefreit auf die Klimabewegung anwenden. Ich finde, das muss man besonders als Anhänger der Bewegung deutlich aussprechen können und es sollte nicht weggewischt werden mit Sätzen wie

Ist ja auch nichts Schlimmes zu sagen „Das sind meine Werte und Überzeugungen und sie leiten mein Handeln so und so“, oder? Auf jeden Fall besser, als der Überzeugung zu sein, dass man im Besitz der absoluten, objektiven Wahrheit ist, die nur eine Handlungsoption zulässt. Eine solche Haltung lässt sich schlecht mit Demokratie vereinbaren.

Ansonsten volle Zustimmung. Ich verstehe auch nicht, warum wir nicht die Chance ergreifen, Vorreiter im Klimaschutz zu werden und wieder die besten Solarzellen in die ganze Welt zu verkaufen. Es braucht sicher mehr Verzicht, aber der stößt offensichtlich auf ganz wenig Gegenliebe. Dann versuche ich doch lieber eine Transformation, als zu sagen „geht nicht, unser Wohlstand und unsere Bequemlichkeit sind gefährdet, dann gehen wir lieber unter“. Und falls das klappt, kann man auch besser plausibel machen, dass noch mehr Wandel der Lebensweisen vielleicht gar nicht so schlecht ist. Wenn’s nicht klappt, haben wir ganz andere Probleme.

Gute Argumentation AndyM und Numeno.
Doch ist die Klimakatastrophe nicht größer als eine persönliche Weltanschauung?
Und sind Sie sicher, dass die Klimagerechtigkeitsaktivisten denselben ideologischen Hintergrund haben? Manche sind sehr links, manche aber auch aus anderen politischen Lagern. Manche sind jung, manche alt. Manche arm, manche reich, Familien ebenso wie Singles etc.
Der Kampf um Klimaschutz verbindet doch letztlich alle, die die Dimension der Gefahr nicht mehr verdrängen. Deshalb wüsste ich nicht, welche Ideologie ich da erkennen soll. Den Wert, das Klima schützen zu wollen? Klimgt für mich nicht nach dem plakativen Begriff „Ideologie“.

Vergleiche hinken immer in irgendeinem Aspekt. Geschmacklos? Etwas gewagt, das gebe ich zu, aber treffen tut er doch. Wenn jemand sagt, es wäre seine Pflicht gegenüber seinen Kindern, die Ungerechtigkeit wenn möglich noch auszubauen (die unverdienten Privilegien, unter denen alle nicht Privilegierten zu leiden haben), dann ist das entweder weltvergessen oder hochgradig zynisch. Insofern finde ich den Vergleich gerade recht.

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Sorry, nein, gar nicht. Nazivergleiche sind immer geschmacklos!

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Das ist kein Nazivergleich in erster Linie, sondern eine Parallelsetzung von egoistischer ignoranter Haltung. Und warum sind Nazivergleiche per se geschmacklos? Sie haben den Vorteil, dass sie sehr deutlich sind. Jemanden einfach mal so als Nazi zu beschimpfen ist dagegen unangebracht. Profiteure von Arisierungen müssen keine Nazis gewesen sein, aber sie dürften viel Gemeinsames in ihren Haltungen zum Leben gehabt haben.

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Vielen Dank für diesen Beitrag, da er doch so gut erklärt, warum Klimaschutz bei in DE kaum eine Chance hat.

  • Die Bewertung der gesellschaftlichen Treiber zeigt, dass die Handlungsmacht der Gesellschaft maßgeblich Einfluss darauf hat, wie sich Klimazukünfte entwickeln.
  • Gleichzeitig ist die Handlungsmacht der Gesellschaft geprägt von Ungerechtigkeit und sozialer Ungleichheit. Diese stehen einer umfassenden Dekarbonisierung bis 2050 im Weg

Weiteres hier:

Dann schau Dir den Zusammenbruch der deutschen Solarindustrie vor ein paar Jahren an. Der deutsche Staat hat Subventionen verteilt unabhängig davon, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen produziert wird, und unabhängig davon, ob die Produktion zu Finanzierung dieser Subventionen beiträgt.
China dagegen hat da eine Politik verfolgt, die die eigene Industrie gestärkt hat.
Im Ergebnis haben die Deutschen sehr viel Geld dafür bezahlt, die chinesische Solarindustrie auszubauen, und dabei die eigene verloren.

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Wie üblich ist da m.E. noch lange nicht das letzte Wort gesprochen siehe Frau von der Leyen…
Ist es denn nicht so: Entweder geht es uns hier in der EU allen gut oder niemandem mehr!

Der Physiker Dr. Florian Aigner von MEGA beschreibt hier wie das weitergehen wird:

Der Umbau der Energiesysteme hin zur Klimaneutralität

Yuval Noah Harari und
sein Team haben verschiedene Wirtschafts- und Klimastudien
keine wirtschaftliche Sicherheit und Handlungsmacht mehr biegesichtet und festgestellt, dass der Aufwand für die Energiewende bei 2 bis 3 Prozent des jährlichen globalen BIP liegen wird.
Quelle:
Eearth4all S.191

Alternativen? Gibt es eigentlich nicht…

Ist es machbar? Ja ist es…

Der Rechte Umsturz muss vermieden werden, aber in Deutschland sehe ich ihn nicht, gerade die überalterte Gesellschaft will einfach ihre Ruhe!

Ich zahl das mit, warum?
Weil ich es mir leisten kann, und weil wir in Bayern an einer langfristigen Zukunft für uns und alle Kinder interessiert sind, ist meine position Konservativ?

Ja ist Sie, ist das schlecht? Nein ist es nicht.

Konservativ = schlecht ist absoluter quatsch, wie Progressiv = ganz Toll auch absoluter Quatsch ist, wir sind keine schwarz weise welt auch wenn das manch Rechts- und Linkspopulisten gerne hätten…

Was genau meinst du den mit „abstraktem politischen Konservatismus“???
Ich les in dem Papier von der CSU nix von Atomkraft!

Was ich aber wahrnehme ist gezielte Desinformationspropaganda:
„Spätestens 2013 entdeckt der Kreml also mit der konservativen antiwestlichen Kritik ein Thema für sich, das nicht nur im Innern des Landes, sondern weltweit Anerkennung bringt – und westliche Rechts- und Linklspopulisten an Moskau binden wird.[…]

Das 21. Jahrhundert, so Buchanan,
könne von einem Kampf geprägt sein, der Konservative und Traditionalisten in den einzelnen Ländern antreten lasse gegen den militanten Säkularismus einer multikulturellen und transnationalen Elite.“
S. 46

Die Wahrheit ist der Feind, Golineh Atai (2019)

Transformationspfade für ein klimaneutrales Deutschland

ESYS-Ergebnispräsentation

Falsch. Nehmen wir nur das Eigenheim.
Die Steuerlast ist wesentlich geringer als bei der Mietswohnung.
Nehmen wir das Auto. Der Dienstwagen bekam die Vorsteuer vollständig zurück, obwohl er das Klima nicht weniger belastet als der Privat-PKW (und senkt die Unternehmenssteuern). Die Besteuerung über die Lohnsteuer ist dann vom Gehalt (dem resultierenden Steuersatz), nicht vom Konsum abhängig.
Und Flüge profitieren immer noch von der Steuerfreiheit auf Kerosin, internationale Flüge sind sogar ust-frei.

Dazu kommt, dass die Umweltbelastung alle trifft, auch die, die kein Auto haben, nicht fliegen, vielleicht sogar obdachlos sind oder es werden, weil das Hochwasser ihr Haus/ihre Wohnung weggeschwemmt hat.
Und wenn das Haus dann nicht in Europa, sondern in Panama steht, sieht es auch mit staatlicher Unterstützung schlecht aus.

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Ganz genau, der_Matti.

Warum ist beim Eigenheim die Steuerlast niedriger als bei der Mietswohnung?

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