Ja, exakt. Eine positive Vision.
Und vor allem handeln.
Natürlich gehen auch Dinge schief. Aber trotzdem vorwärts denken, anfangen.
Erste Schritte? Nicht so schwierig:
-Tempolimit 130 Autobahn, 80 Landstraße, 30 innerorts
-Abschaffung klima- und umweltschädigender Subventionen
-positive Anreize für klimafreundliches Verhalten (Bahncard statt Pendlerpauschale etc.)
-Steuern auf einheimisches Obst/Gemüse runter, auf Fleisch hoch
-Windräder in mindestens so kurzer Zeit bauen wie die LNG-Terminals
-Bürokratie abbauen
…
Einfach anfangen.
Aufhören mit der Klientelpolitik.
Auf jeden Fall herzlichen Dank für die enorm konstruktiven Beiträge, @FlorianR @peterprizn99 @rlinner
Das finde ich so nicht ganz richtig. Die Lage berichtet doch konstant z.B. von der Arbeit von Agora Energiewende. Auch hier im Forum haben wir etliche Studien zitiert, die kleinteilig darlegen, was zu tun ist. Dabei geht es nicht nur um den technischen, sondern auch um den Innen- und außenpolitischen Handlungsbedarf. Natürlich ist das Bild komplex. Dennoch ist mein Fazit aus all diesen Arbeiten: der Mangel an politischem Willen ist ein weitaus größeres Problem, als der Mangel an guten Ideen.
Würde sogar noch weiter gehen.
Schon seit Jahren ist in der Fachwelt klar was zu tun ist. Die Lösungen sind bekannt.
Ihr seid alle bereit radikale Änderungen in Kauf zu nehmen um den Klimawandel zu bekämpfen. Nur nicht die eine Änderung die als einzige nachweislich einen Industriestaat standort-unabhängig dekarbonisieren konnte. Ihr verlangt von allen große Kompromisse, schliesst aber eine der grössten quellen co2-armer Energie kategorisch aus. Ist jetzt Krise oder nicht?
Was meinst du? Ich verstehe deinen Beitrag als Anspielung auf den Wiedereinstieg in Atomkraft. Was soll das langfristig bringen? Wir bleiben weiter abhängig von Ländern und wir haben kein Endlager. Atomkraft ist nicht zielführend. Lieber massiv in Windenergie setzen.
Dem stimme ich voll zu. Die Lage berichtet auch vom Klimanotstand (Ja, Notstand muss es genannt werden) Ich meinte die Kritik als Kritik an den Medien insgesamt. Laut Studien ist der Anteil der Klimaberichterstattung viel zu gering. Die Lage sticht sicher positiv heraus, aber auch noch nicht der Dramatik entsprechend ausreichend.
Die akute Bedrohung ist noch nicht in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen.
Festhalten am Gewohntem, Verlustängste, Verdrängung, Bagatellisierung, vielleicht auch Leichtsinn …
Die Psychologists for future beschäftigen sich damit.
Wir brauchen drastischere Aufklärung, immer wieder konkret Vor-Augen-Führen.
(… @ExMod: zu viele Wiederholungen)
Nur ein massiver Ausbau der Erneuerbaren ist es. Siehe Wildpoldsried: Ein energetisch autarkes großes Dorf, das sogar Energie in die Schweiz exportiert: Wildpoldsried, das Energiedorf im Allgäu
Wildpoldsried - Agentur für Erneuerbare Energien
Weil es ja auch schon eine Zeit in DE gab, in der mehr Leute hätten aufstehen müssen, um vielleicht die Katastrophe des 20. Jh. zu verhindern. Danach sagten viele der Kindergerneration „ihr habt es gewusst!“. An diesem Punkt stehen wir wieder, und ich sehe schon viele der damals kritischen Generation, die diesmal genau das tun, was sie ihren Eltern/Grosseltern zum Vorwurf machten. Sie stellen die Verbindung zwischen scheinbar zwei völlig unterschiedlichen Herausforderungen nicht her, aus Ängstlichkeit, Bequemlichkeit, Denkfaulheit, Verdrängung. Genau darauf hinzuweisen, diese oft arrivierten Bürgerinnen zum Nachdenken zu zwingen, das wäre ein Strang in einer Gesamtstrategie.
Du hast mich nicht ganz richtig verstanden. Ideen gibt es und auch das Ziel. Aber der Weg dahin ist das Problem. Stell Dir einfach vor, Du bist Bürgermeister in einer Stadt. Was genau würdest Du machen? Stell Dir das einfach mal vor. Die Anzahl der Probleme und Maßnahmen ist erdrückend und die Mittel i. d. R. sehr begrenzt.
Das einzige Problem besteht darin, die Bevölkerung mitzunehmen. Das ist in der Tat ein dickes Brett. Für alles andere haben Thinktanks wie Agora relativ detailliert aufgeschrieben, welche Schritte zu tun sind.
Da stimme ich zu.
Drastische Lösungen sind in einer Demokratie nur schwer „mal eben“ umzusetzen, da ich hier immer Mehrheiten brauche, also den Großteil der Bevölkerung mitnehmen muss.
In 4 Jahren Legislaturperiode schwer hinzukriegen.
Das geht wohl nur in Diktaturen und Autokratien, wo man aufs eigene Volk keine Rücksicht nehmen muss.
Aber zum einen kenne ich keine Diktatoren, die sich den Klimaschutz primär zum Ziel gesetzt haben, zum anderen, wollen wir in so einer Herrschaftsform leben? Um Klimaziele drastisch umzusetzen?
Inhaltlich bin ich bei der Dringlichkeit ja völlig dabei, nur die Umsetzung ist das herausfordernde. Das wird nur in stetigen kleinen Schritten gehen.
Der Jetzt-Zustand ist doch, dass regierende Kräfte sich nicht trauen, den Menschen das zu sagen, was hier in diesem Thread schon ziemlich Konsens ist. Sie könnten sich ja auf die vielen Studien berufen und kämen nicht in den Verdacht von Panikmache. Sie könnten Kampagnen fahren, um einmal die Diskussion der Notlage im Volk anzustossen und Bewusstsein zu bilden.
Für die Regierung wäre das ein gewisses Risiko, wenn die oppositionellen Kräfte mit Desinformation und Beschwichtigung eine Chance für einen Machtwechsel sieht. Es käme darauf an, die Kampagne gut zu machen, den Widerstand gedanklich vorauszusehen und das entsprechende „Gegengift“ präzise zu entwickeln. (Daran hapert es ja so oft bei eher unpopulären Massnahmen.)
Das wäre erst einmal verfassungskonform im Gegensatz zum bisherigen Regierungshandeln den Klimaschutz betreffend. Dieses gedankliche Kippen gleich in die „Ökodiktatur“ ist ein Denkfehler, der allerdings gerne genutzt wird.
„Die stetigen kleinen Schritte“ helfen ein wenig, aber sie sind eher Beruhigungsmittel. Auf keinen Fall sind sie der einzig gangbare Weg, im Sinne von: so unterscheidet sich halt Realpolitik von Traumpolitik.
Die Frage wäre dann, welche Politiker mit Entscheidungsmacht und Mut, gepaart mit einer grossen Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen polltischen Karriere, haben wir denn aktuell?
Und wie verzichtsbereit wäre speziell die deutsche Bevölkerung?
Inhaltlich stimme ich völlig zu. Wenn wir unser Klima noch entscheidend positiv beeinflussen wolken, müssen wir sofort mit gestrecktem rechtem Bein eine Vollbremsung machen und uns von der Masse an Wohlstand und Bequemlichkeit im Alltag verabschieden.
Ich befürchte, dazu fehlt sowohl Wille als auch der wirkliche Druck auf die Menschheit.
Das soll kein Aufruf zur Passivität sein, aber drastische Kehrtwendungen sehe ich da nicht zeitnah
Ich als junger, bald 27-Jahre alter Mensch bin auch soweit, dass ich keine Kinder in eine Welt setzen möchte, die auf den Abgrund zu fährt und es nicht schafft zu bremsen und die Weichen neu zu stellen… Vom Gefühl her ist in meinem Umfeld so gut wie jeder besorgt, aber wirklich etwas ändern tun die wenigsten.
Die einen sagen, ja das erlebe ich eh nicht mehr, oder bringen ein „aber China“ Argument etc.
Die meisten werden ähnliches erleben.
Für mich habe ich entschieden, dass ich einfach so gut ich es kann und vertreten kann, mein Bestes gebe. Quasi ein Vorbild für mein Umfeld bin.
Ich fahre so viel es geht Fahrrad, besitze dennoch ein Auto, denn ohne geht es für mich nicht.
Ich bin jetzt seit 1.5 Jahren 100% vegan und das konsequent. Jeden Tag ist das Thema auf der Arbeit (zwar meist eher negativ und pro Fleisch/Tierquälerei, aber es wird darüber gesprochen).
Ich habe mich mit Balkonkraftwerken beschäftigt und mir eines gekauft und montiert. Mir ist klar, dass so was eine Investition ist und das nicht jeder Leisten kann. Aber auch hier, Vorbild und es entstehen viele Gespräche und Diskussionen.
Die meisten Themen kann der einzelne nicht alleine lösen, aber er kann das Möglichste tun!
Viele Themen sind auch sehr emotional, für mich zb das Thema Veganismus. Siehe den Post von mir zu dem Thema, der auch die Frage stellt, warum niemand versteht, dass vegan leben dem Klima extrem hilft und vor allem das Tierleid auf dem Planeten reduziert.
https://talk.lagedernation.org/t/klimaschutz-warum-wird-veganismus-belaechelt/16715?u=herrfrutti
Als Bürgermeister kann man durchaus etwas machen.
Z.B. hat unser Bürgermeister angestoßen, dass sich die beiden Kirchen als faire Gemeinde zertifizieren lassen, was sich auch direkt auf die Unternehmen hier auswirkt, die nun faire Produkte vorhalten müssen.
Eine Gaststätte prüft in Folge dessen, ob sie sich nicht auch gleich als Bio zertifizieren lassen soll.
Andere Gemeinden haben es geschafft, mittlerweile energieautark zu sein.
Nicht alles muss gegen die Bevölkerung durchgesetzt werden. Wenn man Vorteile für den Tourismus, den Ruf in der Öffentlichkeit oder auf langfristige Sicht Gewinne vermitteln kann, ist das auch für die Bevölkerung reizvoll.
Eindeutig, scheinbar größer als die des Klimawandels. Empirisch eine nicht leicht zu vertretende Position. Ich werde dazu hier nichts mehr schreiben da, wie @Matder korrekt anmerkt, das alles bereits ad nauseam in anderen Threads diskutiert wurde.
Die Tatsache, dass die besten Beispiele für eine erfolgreiche(?) Wind/Sonne Dekarbonisierung die euch einfallen zwei nicht mal 5000 Seelen Dörfer sind, die keine Industrie haben, alle ihre Windräder/Solarpaneele importieren mussten und im Winter trotz allem Stroh verbrennen müssen um ihre Häuser zu heizen, verdeutlicht meinen Punkt eigentlich besser als alles was ich bisher geschrieben habe.
Mal etwas globaler bzw theoretischer gedacht, auch in Bezug auf den Club of Rome, der aktuell oft zitiert wird:
Grundproblem ist wohl der Drang nach stetigem Wachstum, der in quasi allen Ländern als Synonym für Wohlstand betrachtet wird.
Diese Art des Wirtschaftens und des Fortschritts müsste wohl grundsätzlich überdacht werden.
Doch wer sagt den Ländern Asiens oder Afrikas, das sie auf vergleichbaren Wohlstand verzichten müssen, weil die westlichen Industrienationen den Karren schon an den Abgrund gefahren haben?
Geschweige denn der eigenen Bevölkerung, das es eben nicht mehr alle 2 Jahre ein neues Handy gibt, kein Motorrad für die Freizeit und kein Einfamilienhaus mehr?
Sind wir gesellschlich und weltweit dazu bereit?
Ich hoffe sehr niemand.
Das würde bedeuten Milliarden Menschen in diesen Ländern zur Armut zu verdammen mit allem was dazu gehört.
Allerdings sind wir glücklicherweise ohnehin nicht in einer Position an irgendein armes Land eine derart grausame Forderung zu stellen. Die würden uns (zu Recht) den Weg zur Tür zeigen.
Was wir machen können ist Technologie entwickeln die es diesen Ländern erlaubt ohne fossile Energie zu industrialisieren. Diese Technologie muss preislich auf dem Niveau von billiger Kohle liegen und 24/7 verfügbar sein um Akzeptanz zu finden. Einfach wird das nicht.