Es ist aus meiner Sicht nicht so, dass die Lage nicht auf die Klimaproblematik hinweisen würde. Ich bin mir auch nicht sicher, wie viel das bringen würde. Der Großteil der Lagehörer sind keine Klimawandelleugner. Ein grundsätzliches Wiederkäuen von „Wir schaffen das 1,5°C Ziel nicht“ ist da nicht zielführend.
Aufklärender für Lagerhörer wäre, auf einzele Fakten hinzuweisen, die konkret die Folgen des Klimawandels belegen und was daraus resultiert. Z. B.:
Die Erkenntnis, dass bei den Grönlandgletschern ganz unten auch im Winter „warmes“ Wasser gefunden hat. Also das die Gletscher auch von unten schmelzen (aus einem Film auf Arte). Wir müssten also die Gletscher unten kühlen, um ein Abschmelzen zu verhindern.
Solche Erkenntnisse verdeutlichen die Dramatik der Klimakrise, führen aber auch nicht direkt zu einem Handeln, sondern eher zur Schreckstarre bzw. Verdrängung. Und das ist auch das Problem aus meiner Sicht, siehe @peterprizn99:
Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht, dass es kaum jemanden gibt, der konkret sagen kann, was wir jetzt konkret Schritt für Schritt machen müssen. Das Problem ist so groß, dass niemand weiß wie wir das am besten auflösen können (Stichwort Clusterfuck). Wir müssen unser ganzes Leben ändern. Und das ist schlicht und einfach zu viel. Da hat kaum jemand die passende Vision und wie man dann da hinkommt, ist völlig offen. Was meine ich damit? Wie sollen wir z. B. unsere Städte umbauen? Verkehrswege, Gebäude, Heizung? Das gibt es ja alles bereits. Wie wandelt man die bestehende Struktur am besten um? Das ist für jede Stadt individuell und damit anders. Damit sind unsere Politiker überfordert.
Dazu kommt jetzt noch etwas und zwar, wird es bei dieser Umwandlung Leute geben, die dadurch schlechter dastehen und es wird auch das ein oder andere in die Hose gehen. Was jedoch kaum jemandem klar zu sein scheint: Es wird uns allen danach besser gehen, als jetzt. Heißt auch, dass derjenige, der danach weniger hat, effektiv auch mehr vom Leben hat. Und es schafft momentan kaum jemand diese positive Vision rüberzubringen. Dabei ist das eigentlich gar nicht so schwer, denn das aktuelle System ist einfach sehr bescheiden:
Beispiel Auto:
- Geben Sie gerne Geld zum Tanken aus?
- Können Sie auf das Auto verzichten? Nein? Finden Sie es dann die Abhängigkeit von Öllieferungen aus dem Ausland gut?
- Suchen Sie gerne Parkplätze?
- Stehen Sie gerne im Stau?
- Zahlen Sie gerne Steuern dafür, dass andere Auto fahren?
- …
Jetzt komme ich dazu was die Lage machen könnte: Mehr herausstellen was am momentanen System schlecht ist und Beispiele dafür nennen, wo es was für Lösungen gibt, die sich bereits bewährt haben. So wie das Beispiel mit dem Autofreien Tag im Jahr. Mehr davon. Zeigen, dass die Welt viel schöner und lebenswerter werden wird.