Folgendes sind meine Überlegungen:
Wenn ich mir ansehe, wie unser aller Leben läuft, dann ist das an sich ein Problem - also, dass es einfach so weiter läuft. Denn auch wenn man sich ohne Weiteres zu den katastrophalen Auswirkungen unseres Lebens auf den Planeten informieren kann, so ist es genauso ohne Weiteres möglich, diese Tatsache und diese Bedrohung einfach auszublenden.
Ich lebe in einer „Bubble“ der gehobenen Bildungsschicht, bin umgeben von Menschen mit Hochschulabschluss und guten Arbeitsstellen. Dennoch sind die meisten meiner Freund*innen und Bekannten noch immer schlicht mit ihrem Alltag befasst, reden vielleicht einmal über das Klima, um im nächsten Moment über den bevorstehenden Urlaub zu plaudern.
Das ist meines Erachtens ein essenzieller Teil des Problems. Wir können in unserem Leben noch immer so tun als sei alles gut. Wir können die vielen Informationen über die Katastrophe noch immer ausblenden, nicht auf die Artikel klicken, die Sendungen umschalten, wenn wir sie nicht sehen wollen. Kurz, wir leben alle so, als wäre nichts weiter.
Ich bin der Überzeugung, dass das ein Kern des Übels ist. In der Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie schnell unser Leben auf den Kopf gestellt werden kann. Der Dimension dieser Pandemie konnte kein Mensch ausweichen, denn es gab und gibt überall entsprechende Maßnahmen, wir werden unentwegt auf allen Kanälen über die Entwicklungen und die empfohlenen und/oder verordneten Maßnahmen in Kenntnis gesetzt. Es gibt kein Ausweichen vor Corona. Genauso darf es kein Ausweichen vor der Klimakrise geben, denn sie ist die ungleich größere Katastrophe und uns bleibt sehr wenig Zeit, um etwas daran zu ändern.
Jetzt kommt ihr ins Spiel. Leute, die viel Reichweite haben oder solche Menschen kennen.
Meine Idee ist, dass auf möglichst vielen Medienkanälen mehrmals täglich ein Appell (oder verschiedene Appelle) bezüglich des nahenden Klimakollaps laufen sollten. Es soll gewährleistet werden, dass kein Mensch mehr durch den Alltag kommt, ohne sich mit der Thematik konfrontiert zu sehen. Der Appell soll derart sein, dass er wachrüttelt und zu Aktivismus motiviert. Auf diese Weise würden mehr und immer mehr Menschen umdenken und beginnen, Druck zu erzeugen, ihr derzeitiges Leben hinterfragen, offener werden für die massiven Veränderungen, die anstehen. Wenn es gelingt, dass die Menschen ihrem gemeinschaftlichen Schicksal endlich in die Augen blicken, dann schaffen es die Machthabenden hoffentlich eher, endlich zu tun, was nötig ist.
Mir ist bewusst, dass Sendezeit kostbar ist. Aber es ist doch wohl klar, dass diese Kosten völlig irrelevant werden, vor dem Hintergrund der Bedrohung des Lebens auf Erden. Wenn es ums Geld geht, dann finden sich wohl genug Idealist*innen mit gutem Einkommen, die zusammenlegen können.
Ich gehe jetzt selbst übrigens immer Freitags nur noch mit Schild auf die Straße, auf dem ein entsprechender Appell bzgl. des drohenden Klimakollaps steht. Damit schaffe ich immerhin Aufmerksamkeit in meiner unmittelbaren Umgebung.