Der Wunsch nach den vereinigten Staaten von Europa ist in Deutschland groß - im Rest Europas eher nicht. Also keine Chance so etwas durchzusetzen - insbesondere mit Staaten die massiv vom internationalen Kapital profitieren wie das Erbschaftssteuerfreie Österreich, das Stiftungsfreundliche Luxemburg usw.
Sehe ich anders. Ich sehe da immer noch Merkel, die jede Stärkung Europas blockiert hat, aber immer von einem starken Europa gesprochen hat. Macron wollte ein stärkeres Europa mit Deutschland schaffen und wurde von Merkel abgewiesen.
Agree to disagree…
Viele Bürger Europas würden sich eher weniger EU als mehr EU wünschen. Aber diese EU-Skeptiker sitzen eher nicht in Deutschland.
Was genau soll diese Einzelumfrage von 2019 denn aussagen? Dass eine überwältigende Pluralität in allen abgefragten heutigen EU-Staaten mit Ausnahme von Tschechien die EU-Mitgliedschaft für eine gute Sache hält, in fast allen sogar eine deutliche Mehrheit? Wie genau folgt daraus die Aussage, dass der „Wunsch nach den vereinigten Staaten von Europa […] im Rest Europas eher“ gering sei?
Das ist keine Einzelumfrage, sondern eine durchlaufende Untersuchung.
Hier noch die anderen Jahre - mit einer sich erhöhenden Skepsis der EU gegenüber ausserhalb von Deutschland.
Niemals würde ein Vorschlag wie der von @Tris eine Mehrheit in Brüssel finden. Sehen Sie das ernsthaft anders? Die Staaten würden sich doch selbst Einnahmequellen wegnehmen - nur um die relative Vermögens-Gerechtigkeit innerhalb der Bevölkerung anzugleichen. Never ever ist das mehrheitsfähig.
Dieselben Einnahmequellen, die aktuell schon alles nur menschenmögliche tun, um bloß keine Steuern zu zahlen?
Dieselben Einnahmequellen, von denen du selbst oben noch gesagt hast, dass sie bei der Aufrechterhaltung des Staates sowieso kaum eine Rolle spielen?
Kreativer Umgang mit den Daten. Lustigerweise haben Sie ja die Spalte ganz rechts abgeschnitten, in der deutlich wird, dass alle Staaten, die sowohl 2016 als auch 2019 befragt wurden, mit Ausnahme Italiens einen deutlichen Zuwachs in den Zustimmungsraten zur EU verzeichnen. Auch für den Zeitraum zwischen 2007 un 2019 sind die Zahlen eher schwankend, dass lediglich in Deutschland die Zustimmungsraten steigen stimmt ja offensichtlich nicht. Und nochmal sollte man darauf hinweisen, dass diese Grafik - die übrigens eine andere Frage stellt als die im obigen Beitrag - zeigt, dass eine signifikante Mehrheit in allen der befragten Mitgliedsländern eine „favorable opinion“ von der EU hat. Das einzige befragte Land, das die EU mehrheitlich ablehnt, ist übrigens Russland.
Edit: Mir ging es übrigens nur darum, dass die verlinkten Umfragen m.E. in keiner Weise die vertretene Position stützen - im Gegenteil.
Sehr interessanter Verlauf. Man kann es auch anders auslegen. Ich sehe ein europäisches Tief so zwischen 2011 - 2014. Ab da geht der Trend wieder deutlich nach oben.
Schau dir das doch mal mit dem geschulten Auge des Investors an. Vielleicht bekommst du da auch mehr Vorstellungskraft hin zu einem geeinigten Europa😉
Es ist vielleicht eine Frage der Zeit und der Notwendigkeit.
Es müssen ja zum Glück nicht alle dafür stimmen, um es Realität werden zu lassen.
Aber klar, wir reden hier sicher noch von Jahrzehnten, als von Jahren.
Einnahmequellen wie z.B. die Grundsteuer werden geringer ausfallen, wenn Grund und Boden durch eine europaweit eingeführte Vermögenssteuer günstiger wird.
Die größte Einnahmequelle ist aber die Einkommensteuer - sprich die Mittelschicht finanziert den Löwenanteil der Staatsausgaben.
Es geht hier doch um die Frage ob es wahrscheinlich ist, dass europaweit eine höhere Besteuerung einführbar wäre. Und ich sage nein, weil die Freude in Europa noch mehr Verantwortung nach Brüssel zu übertragen nicht groß ist.
Eben. Und mir ging es nur darum zu sagen, dass die verlinkte Grafik das nicht belegt und außerdem falsch wiedergegeben und verzerrt wurde. Passt ja aber wiederum auch ganz gut zum Ausgangstweet von Buschmann.
@lib: Die Frage nach dem Systemfehler hast du versucht zu beantworten. Der Verteilungsfehler liegt also darin, dass die vermögende Oberschicht über Einkommen nicht am Ausgleich teilnimmt.
Die erste Frage möchte ich ein wenig für dich umformulieren:
Bist du der Meinung, die Oberschicht sollte sich zur Entlastung der Mittelschicht an der Umverteilung angemessen beteiligen?
Ich würde eine Antwort bevorzugen, die nicht von dieser Grundsatzfrage ablenkt. Gerne auch mal länger darüber nachdenken und nicht reflexartig antworten. Ich meine das nicht provozierend. Die Frage anders verpackt:
Was wäre für die vermögende Oberschicht ein Motiv/Motivation, um sich an der (notwendigen) Umverteilung angemessen zu beteiligen?
Ich bin der Meinung die Oberschicht sollte sich an der Umverteilung angemessen beteiligen - aber nicht aus dem Motiv heraus, die Mittelschicht zu entlasten.
Im übrigen bin ich auch der Meinung die Mittelschicht sollte sich mehr an der Umverteilung beteiligen, indem sie sich selbst bereichert (indem sie renditenstärker investiert) und einen Teil der Zugewinne an die Unterschicht abgibt.
Der Hebel um die Oberschicht stärker an der Umverteilung zu beteiligen ist meines Erachtens eine höhere Besteuerung von Konsum bei gleichzeitig geringerer Besteuerung von Investition.
Da wäre zum Beispiel die Schaffung von abgabereduzierten Beteiligungsmöglichkeiten von Mitarbeitern. Oder um Jahre aufgeschobene Besteuerung von Start-Ups. Das würde echte Anreize zur Beteiligung von Mitarbeitern schaffen und Investitionen statt Konsum fördern. Auf Jahresscheiben sein Unternehmen möglichst arm zu rechnen fördert hingegen teilweise sinnloses Geld-aus-dem-Fensterwerfen. Konkreter Vorschlag: Ein Unternehmen zahlt nach 5 Jahren zum ersten mal Steuern, und zwar auf die gesammelten Gewinne nach dieser Zeit. Somit wird verhindert dass Jahr um Jahr versucht wird Gewinne kleinzurechnen oder gar Offshore-Lizenz-Geschäfte aufzubauen.
Und ansonsten wäre eine Besteuerung von Luxus-Gegenständen an ein internationales Niveau anzuheben. Die Briten fliegen jetzt in die EU - weil hier die Prada-Handtaschen für sie günstiger sind.
Über die Steuern auf Konsumgütern sehe ich hier die beste Möglichkeit der Staatsfinanzierung. Wer eine große Yacht und mehrere Schlösser betreibt sollte durch die Nebenkosten zur Kasse gebeten werden - nicht aber auf Basis seiner Unternehmensbeteiligungen.
Wer wie Warren Buffett ein zurückhaltendes Leben auf dem Level eines Grundschullehrers führt sollte auch nicht mehr Steuern zahlen als der Grundschullehrer - nur weil er Milliarden an Unternehmensbeteiligungen sein eigen nennt.
Die Unterschicht gar nicht mehr viel Spielraum, darum wird sie auch nicht ärmer und es zweifelt ja niemand an, dass die Oberschicht von Corona profitiert hat.
Die Schere bekommt man auf zwei Wege wieder kleiner: oben kürzen oder unten drauf satteln
Der Mittelstand schaut natürlich auf sich und sagt: ne, Mitte ist auch gut, würde ich aus meinem Blickwinkel auch sagen, aber welches Problem löst das? Im Endeffekt führt das nur zu noch mehr Abgaben in der Mitte, denn oben will man nicht und unten geht es nicht.
Vermögenssteuer hätte nie abgeschafft werden dürfen, cum-ex und cum-cum hätte nie passieren dürfen, übrigens von Schäuble genauso verbockt wie von Scholz.
Wenn das Vermögen abwandert, muss man sich an das halten, was nicht abwandern kann: Grundstücke - ab dem zweiten Mietshaus versteuern, dass es weh tut.
Juristische Personen sollten gar nicht langfristig vermieten dürfen, da keine gewerbliche Tätigkeit.
Und wenn die Gebäude die Schichten runter rutschen, umso besser.
Nirgends wird so viel gemietet, wie in Deutschland.
Und wenn die Mieten erst wegfallen haben auch die untersten Schichten etwas übrig für ihre Vorsorge.
ich will hier eigentlich gar nicht mehr auf diesem Thema rumreiten aber eine Pointe gibt es noch:
Im Ahrtal wurden bei vielen Menschen ihre Bar-Reserven verdreckt und nun bei der Bundesbank zur Ersetzung eingereicht - unter anderem wurde bei einer Person über eine Million Euro in Bar gefunden.
Das sind genau die ökonomischen Dummheiten die Buschmann nach meinem Verständnis meinte - die Deutschen horten zuhause teilweise seit Jahren Bargeld in sechs- bis siebenstelliger Höhe.
Dieses Kapital könnte auch sinnvoller angelegt werden als unter dem Kopfkissen.
Ich habe ja nichts gegen einen Notgroschen in Cash - aber alles über fünfstellig ist doch nun wirklich Quatsch.
Ja, das kenne ich von vielen der älteren Generation. Das sind aber in der Regel nicht die, die jetzt wegen Geldproblemen jammern, mein Opa war Pfarrer, meine Oma hat jetzt mehr Netto-Rente als ich Nettogehalt, dazu haben sie, die Kriegszeit in den Knochen, immer Geld zurück gelegt, eigenes Haus.
Der mit der Mio Bargeld hatte mit Sicherheit auch sein eigenes Haus, den kann Buschmann also nicht gemeint haben.
Ansonsten ist das mit Sicherheit zum Teil der jetzigen Situation geschuldet.
Rechte, Kryptohändler, aber auch wirtschaftsnahe Lobbyisten wie das Handelsblatt warnen vor einem Staat, der alle Bürger enteignen könnte, manche gar vor einem Zusammenbruch der Wirtschaft. Die AFD verkauft an ihre Mitglieder Gold. Seit der Bankenkrise 2008 sind Wohnungseinbrüche lukrativer geworden, wenn man weiß wo.