Ist stetiges Wachstum und steigender Konsum dauerhaft möglich?

Dass im DAX die Gewinne so zentriert auf wenige Unternehmen sind, liegt nicht an der Konkurrenz und ist schon länger ein Problem - weshalb es eine Kappungsgrenze gibt.
Hab was anderes:

Noch nie haben Aktiengesellschaften weltweit so viel Geld an Anleger:innen ausgeschüttet wie 2023 – und die Dividendenzahlungen sollen 2024 noch weiter ansteigen. […]In Deutschland war das Dividendenwachstum besonders hoch. Mit einer Gesamtsumme von 51,9 Milliarden Euro schütteten die Dax-Unternehmen fast ein Drittel mehr aus als im bisherigen Rekordjahr 2018.[…]Ingesamt erhöhten laut Janus Henderson 2023 neun von zehn deutsche Unternehmen die Dividende.
Dividendenzahlungen auf neuem Höchststand: Wo Anleger am meisten bekommen

Das ist nett gemeint, aber dieses Leben ist doch gar nicht erstrebenswert. Dieser ständige Konsum macht uns doch vor allem Stress. Man muss sich ständig informiere, was es neues gibt, Preise, Eigenschaften, Lieferzeiten und bei teuren Anschaffungen Bedingungen für die Finanzierung vergleichen, das Zeug transportieren oder zuhause auf den Paketboten lauern, die Verpackung entsorgen und wenn die Wohnung durch das viele Shopping zu voll wird, müssen wir ausmisten. Selbst wenn das nachhaltig möglich wäre: Es macht nicht zufrieden!
Stattdessen eine Anschaffung fürs Leben, über die man sich auch nach 20 Jahren noch freut oder ein schönes Erbstück oder etwas, das man über Monate selbst gebaut hat, das macht glücklich!
Shopping ist wie eine Droge für den schnellen Kick. So wie Schokolade immer nur Lust auf mehr, aber nicht satt macht.

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So nett gemeint ist das tatsächlich gar nicht. Ich teile Deine Punkte völlig und führe das auch eher auf Bildungslücken zurück, wenn ich Leute beim Shopping sehe. Aber ehrlich gesagt halte ich es mittlerweile fast für unwahrscheinlicher, dass wir diesen Bewusstseinwandel hinkriegen, als das wir doch irgendwo noch einen technischen Quantensprung finden, der uns so ein Leben erlaubt.
Ich seh da ein typisches Henne-Ei-Problem. Die Masse an Menschen, die sich vom sinnlosen Konsum abwenden wollen müsste so groß sein, dass sie einen so großen Einfluss auf Politik und Medien hätte, dass sich die öffentliche Haltung dreht. Das wäre aber aus meiner Sicht nur über Bildung möglich. Solange diese kritische Masse aber nicht erreicht wird, wird sich halt an Bildungsinhalten und Politik nichts ändern, weshalb die Masse an Leuten nicht oder nicht schnell genug größer wird.
Deshalb frage ich mich manchmal, ob es nicht die bessere Chance wäre, alles was an Forschungs- und Ingenieurs-Leistung zur Verfügung steht in den Versuch zu stecken, technologische Lösungen zu finden.

Da haben wir unterschiedliche Quellen mit unterschiedlichen Daten:

The global material footprint rose from 43 billion metric tons in 1990 to 54 billion in 2000, and 92 billion in 2017—an increase of 70 per cent since 2000,

Also Material Foodprint ging von von 54 Milliarden im Jahr 2000 auf 92 Milliarden im Jahr 2017 (Also 70% Anstieg)
Laut meiner Quelle ging das GDP in dem Zeitraum um 60% hoch. Also keine Entkopplung. Bevölkerungswachstum „nur“ 23%.

Hier nochmal Wikipedia: Bruttoinlandsprodukt – Wikipedia
image

Auch hier keine Entkopplung zu sehen. Da muss sich ein Fehler in ourworldindata.org eingeschlichen haben.

Fazit bleibt: Keine Entkopplung von BIP und Material Foodprint

Ich befürchte, dass hängt bei vielen auch mit der Unzufriedenheit bei der Arbeit zusammen. Ich glaube, viele „gönnen“ sich dann was (Urlaub, neues Handy etc.), um ihr gefühltes Elend auszugleichen.

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