Ist Deutschland satt, träge und selbstgerecht? Ist der Spitzensport wirklich ein Spiegel unserer Gesellschaft?

Heute ein Interessanten Beitrag gefunden von Handball-Manager Bob Hanning:
"Handball-Manager Bob Hanning hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für die schwache Vorstellung bei der WM in Katar mit scharfen Worten kritisiert und dafür auch gesellschaftliche Gründe angeführt. Er könne sich nicht „an einen ähnlich trostlosen Turnierauftritt“ einer DFB-Auswahl erinnern, schrieb der Geschäftsführer des Bundesliga-Spitzenreiters Füchse Berlin und ehemalige Vizepräsident des Deutschen Handballbundes in einem Essay für den „Tagesspiegel“. Sein Urteil: „Ohne Feuer. Ohne Eifer. Ohne Ehrgeiz. Ohne Mumm. Vom Gefühl her immer ein bisschen drüber, als wenn man sich für etwas Besseres hält.“
Hanning bemängelte, es habe bei der Endrunde sowohl auf als auch neben dem Platz keinen Plan, keine Leistung und kein Konzept gegeben. „Wir haben bei der Weltmeisterschaft genau die Nationalmannschaft bekommen, die wir aktuell verdienen. Sie ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Das Resultat der Fußball-WM in Katar ist das Ergebnis einer jahrelangen Misswirtschaft, die im besten Fall auf Besitzstandswahrung aus ist, im Prinzip aber zu nichts als sukzessivem Abstieg führt“, befand der 54-Jährige. Im Prinzip müsse man „dem deutschen Team dankbar sein, weil es zeigt, wie unsere Gesellschaft momentan tickt: satt, träge, selbstgerecht“.
Quelle: „Nationalelf ist wie unsere Gesellschaft - satt, träge, selbstgerecht“ (msn.com)

Ist das aktuell das wirkliche Problem in Deutschland?

Beispiele, die mir dazu einfallen:

Polen kritisierte, das zu Beginn des Ukraine-Krieges es in Deutschland die unausgesprochene Meinung gab, das es nicht ungünstig sei, wenn Russland, schnell gewinnt, man etwas Empörung äußern kann, aber weitermachen wie bisher.
Halte ich leider für nicht völlig abwegig.
Aktuell nimmt man eine gewisse Kriegsmüdigkeit war. Normal, aber schon sehr früh.
Erst wurde mit der Zeitenwende auch die Aufrüstung (oder Nachrüstung?) der Bundeswehr vesprochen, der Haushalt dazu erst im November abgenickt, aber schon wird diskutiert, ob man das Geld wirklich ausgeben will (F-35 Beschaffung). Uns fehlt Munition für 20-40 Milliarden Euro (gemäß NATO-Vorgaben), doch offenbar scheint grade die Einstellung zu wachsen, das durch den Widerstand der Ukraine Russland so geschwächt sei, das es die nächsten Jahre keine unmittelbare Bedrohung mehr darstellt. Wir also eigentlich auch kein Geld mehr für die Bundeswehr brauchen.
Klimaschutz…da ist der Ukraine Krieg für einige durchaus willkommen, weil man jetzt an fossilen Energieträgern mit einer Begründung längerfristig festhalten kann. Also ein Weiter-So.
Fachkräftemangel. Die Wirtschaft jammert, weil es teilweise keine Fachkräfte (oft für geringe Löhne) findet, andererseits behauptet die Union zum Thema Einwanderung, das die Menschen nur wegen des Missbrauchs des Sozialsystems Schlange an deutschen Grenzen stehen und das die deutsche Staatsbürgerschaft eine höhere Weihe ist, die es exklusiv zu halten gilt.

Sind wir also tatsächlich satt, träge und selbstgerecht? Sogar überheblich und arrogant? Daher auch der Zulauf zu konservativen Parteien?

1 „Gefällt mir“

Kannst Du das bitte sein lassen?

2 „Gefällt mir“

Der Zusammenhang zum Abschneiden der Nationalmannschaft ist mir nicht klar. In anderen Ländern wie Großbritannien ist die Entwicklung in den letzten Jahren negativer, dennoch hat England derzeit eine der besten Nationalmannschaften. Bei den Frauen ist Deutschland vor wenigen Wochen beinahe Europameister geworden und hat ziemlich begeistert.

Solche Kommentare wie von Bob Henning liest man nach jedem wenig erfolgreichen Turnier der Nationalmannschaft.

3 „Gefällt mir“

Ja in Ordnung. Ich weiß nur aus privaten Gesprächen hier, dass einige User sehr empfindlich auf den Vorwurf der Doppelmoral reagieren. Daher wollte ich klipp und klar verdeutlichen, dass es mir nicht um einen Angriff auf sie geht, sondern um eine Beschreibung meines Eindrucks eines satten, faulen und stets um (Doppel)Moral bemühten Deutschlands.

Und falls sich doch jemand geteasert fühlt, finde ich es legitim um Entschuldigung zu bitten. Aber vielleicht ist das hier auch nicht Usus.

Ich glaube nicht, dass das wirklich eine verbreitete Meinung war.
Die dominante Denkweise zu der Zeit war jedoch, dass die Ukraine ohnehin keine Chance gegen Russland habe - wenn dies wahr gewesen wäre, wäre ein schneller Sieg Russlands natürlich für alle Beteiligten besser gewesen, als ein längerer Krieg, den Russland hinterher doch klar gewinnt. Zum Glück hat die Zeit nach Kriegsausbruch gezeigt, dass ein Sieg Russlands keineswegs der einzige Ausgang ist.

Vielleicht sind wir auch das Gegenteil: Schicksalsergeben. So wie sich viele zu Beginn des russischen Angriffskrieges schon mit einem russischen Sieg abgefunden haben, habe ich das Gefühl, dass auch viele sich schon damit abgefunden haben, dass wir eh alle Klimaziele verfehlen - und selbst wenn wir sie erreichen, andere Nationen eh alles zu Nichte machen, was wir erreichen können (das klassische „Aber China, aber Indien“-Argument…)

Und wenn man ohnehin davon ausgeht, dass in Zukunft alles zwangsläufig schlechter wird, macht es natürlich Sinn, konservative Parteien zu wählen, die so viel wie möglich vom alten Glanz erhalten wollen.

Ich will daher nur darauf hinweisen, dass es auch alternative Deutungsmuster gibt. Und vermutlich ist alles wahr, denn es gibt halt kein „Wir“ in dem Sinne, dass wir alle gleich ticken. Es gibt die satten, trägen und selbstgerechten, es gibt aber auch die resignierten, schicksalsergebenen, aber eben auch die Hoffnungsvollen und den Mitteltyp: Die Verzweifelten, noch nicht resigniert sind, aber um die letzten Reste ihrer Hoffnung kämpfen, weil sie für die Zukunft das Schlimmste erwarten (z.B. die Letzte Generation)…

Zustimmung, es ist das typische „Früher war alles besser“, nur halt anders…

2 „Gefällt mir“

Solche Brachialanalogien sind selten wirklich tragfähig, klingen aber natürlich irgendwie edgy und bescheidwisserisch. Es gibt meistens allerdings deutlich näher liegende Gründe, um sportlichen Misserfolg zu erklären: sportliche Gründe zum Beispiel.

Nach der WM 2018 gab es, wenn ich mich richtig erinnere, eine ähnliche Diskussion. Damals fand im Vorlauf des Turniers die Özil/Gündogan-Debatte statt, und nach dem Vorrundenaus wurde der deutschen Nationalmannschaft von einigen Seiten den Vorwurf gemacht, man habe sich nicht genügend reingehängt, nicht genug für sein Land gebrannt, usw. usw. In dieser eher populistischen Diskussion blieben die sportlichen Gründe des Ausscheidens dann auf der Strecke: Erfolgreiche Teams bei der WM haben mit Ankersechser gespielt, Weltmeister Frankreich etwa mit einem N’Golo Kanté in überragender Form. Deutschland hat mit einer schwach harmonierenden Doppelsechs aus Toni Kroos und Sami Khedira gespielt. (Für die Nerds: Kroos bewegt sich gerne nach hinten links, Khedira gerne nach rechts vorne, durch das so entstandene Loch sind unzählige mexikanische Konter auf die deutsche Restverteidigung zugerollt). Im Spiel gegen Schweden hat Sebastian Rudy den Ankersechser gegeben und bis zu dessen Verletzung nach 20 Minuten war Deutschland deutlich überlegen. Das Spiel gegen Südkorea gewinnt Deutschland in 8 von 10 Fällen - dieses Mal wollte der Ball halt nicht rein.

Wenn Fußballmannschaften Fußballspiele verlieren hat dies meistens - vor allem - fußballerische Gründe. Es hat eher selten damit zu tun, dass die Spieler bestimmte Aspekte der Landesbevölkerung repräsentieren, unzureichende Patrioten oder gar schlechte Menschen sind.

Betrachtet man die WM in Katar gibt es einige Parallelen: Wieder hat Deutschland relativ schlecht gespielt und zu wenig aus den eigenen Möglichkeiten gemacht. Wieder hat man unterdurchschnittliche Außenverteidiger aufgeboten. (David Raum funktioniert als Wing-Back in einer Fünferkette besser als in einer Viererkette; mit Jonas Hofmann hätte man auch den entsprechenden Gegenpart gehabt.) Man hat darauf verzichtet, vor dem Turnier eine klare Abwehrbesetzung sich einspielen zu lassen. Wieder hat man sich viele Chancen herausgespielt, konnte diese aber nicht nutzen. Das lag vor allem daran, dass man Spieler in Abschlusssituationen gebracht hat, deren Kernkompetenz nicht das Toreschießen ist (Gnabry, Musiala, Kimmich). Und trotzdem gewinnt Deutschland das Spiel gegen Japan vermutlich in 6 von 10 Fällen. Man sollte keine großen gesellschaftlichen Thesen an unwahrscheinlichen Ereignissen aufhängen.

Ein struktureller Grund für das deutsche Scheitern ist die seit Jahren stagnierende Nachwuchsarbeit beim DFB. Nur ein Beispiel: relatives Alter. Nico Schlotterbeck hat vor der U21 kaum Jugend-Nationalspiele gemacht, weil er im Dezember geboren ist. Diejenigen aus seinem Jahrgang, die in der ersten Jahreshälfte geboren sind, haben diese Spiele zwar gemacht, spielen heute aber zumeist bei Viert- und Drittligisten. Einiges mehr wäre hier noch zu ergänzen.

Man kann jetzt immer noch sagen, dass der Grund für die verpassten Reformen in der Nachwuchsarbeit, für die Unfähigkeit, vernünftige Außenverteidiger aufs Feld zu bringen, und für die wiederholte Underperformance des deutschen Expected Goals-Wertes darin liegt, dass ‚unsere‘ Gesellschaft satt, träge und überheblich ist. Aber so klingt es - zumindest in meinen Ohren - schon weit weniger überzeugend.

Stattdessen hätte ich ein anderes Fazit aus dem Hanning-Artikel anzubieten: Sportfunktionäre sind eher selten gute Soziologen.

6 „Gefällt mir“

Mhm für mich war das Zitat zur WM eher Aufhänger für eher gesellschaftskritische Diskussion…aber die Moderation hier hätte lieber Sport…so steuert man Meinungen.
Gutes plastisches Beispiel, danke.

1 „Gefällt mir“

Ich bin hin- und hergerissen von deinem - grossartig geschriebenen - Kommentar. Fussballerisch bin ich nicht so tief drin wie du, möchte aber trotzdem sehr relativieren. Die deutsche Mannschaft hat alle Spiele gut gespielt. (Mit dem Fehlerzählen braucht man gar nicht anfangen - Fehlerkultur verhilft zu noch besserem Fussball mE). Mit Überblick betrachtet ist es doch so: nahezu gleich starke Mannschaften können bei exakt gleichen Chancenanteilen, Abwehrverhalten, Tagesform der Spieler usw. 3:1 oder 1:3 spielen. Auf diesem Niveau spielen gllückliche und unglückliche Momente oft die entscheidende Rolle. (Der beste Rasen ist nicht ganz eben, der Fuss ist nicht die Hand, die Flugbahn des Balles ist ungenau, selbst mit der besten Schusstechnik, usw). Man hätte also gegen Japan genausogut 4:1 gewinnen können und die Welt wäre für alle Sportjjournalisten dieses Landes und diesem seltsamen Handballfunktionär in wunderbarer Ordnung gewesen.

Noch krasser kommen die Wahrnehmungsprobleme der meisten Fussball-„Experten“ zu Tage bei diesem Gedankenspiel: Spanien hätte gegen Japan gewonnen. Auch dann wäre die deutsche Fussballwelt noch in Ordnung gewesen - obwohl die deutsche Mannschaft zu diesem Ereignis nun GAR NICHTS beigetragen hat. So blöd ist diese Haltung! Und aus zwei Ereignissen errechnet der deutsche Reporter einen „Trend“. Allen Sportjournalisten und Amateur-Kommentatoren die ich dazu gehört habe, gehört ein gnadenloser Lehrgang in Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung aufgebrummt.

So zusammengefasst hat sich nicht die Nationalmannschaft blamiert, sondern die passive Seite, die beim Gewinnen schön dabei sein möchte und beim Verlieren nur Häme übrig hat. Das ist kein Sportsgeist. Aber wie du, und auch @Daniel_K, sagst, es ist nur ein Teil der Leute, ich denke, es sind die patriotisch Beleidigten, die darüber ihr Denkvermögen zumindest vorübergehend sektioral eingebüsst haben. Ich denke, mindestens die Hälfte der Leute ist davon nicht betroffen und halten sich deswegen still. (Ich musste das mal loswerden, da kommt mir dieser Faden gerade recht).

Viel wilder ist aber noch die Herstellungt einer Verbindung sozusagen zum kollektiven Geist dieses Landes durch den Handballfunktionär. Da ist die Zeitung und der Autor auf jeden Fall noch im vorher beschriebenen Ausnahmezustand. Natürlcih gibt es eine Art landestypischer Mentalität im allerweitesten Sinn, aber gewiss keine direkte Verbindung zwischen den Seelen der besten Fussballer und den Bewohnern des Landes, und auch unter den Bewohnern nicht, so dass das es das beschworene nun so negative „Wir“ einfach nicht gibt. Freilich fehlt es an vielen Stellen, es gibt zu viele „Tauziehen“, in denen sich die Kräfte bis auf 10% auf seiten der „Gewinner“ neutralisieren, siehe Energiewende, und noch konkreter Verkehrswende. Aus meiner progressiven Sicht bremsen die Konservativen an allen entscheidenden Stellen. Und doch geht es langsam voran. Die Besitzstandswahrung und das Vorteildenken ist immer noch dominierend, selbt bei sog. Progressiven. Aber das ist ein Problem der westlichen Wohlstandswelt, die immer noch keine Einsicht hat, dass ein Nachgeben auf längere Sicht überlebensnotwendig ist. Also, der Artikel von Hanning ist eine grandiose Dummheit, das traue ich mir zu sagen.

1 „Gefällt mir“

Ist Deutschland satt, träge und selbstgerecht?
Aufhänger für eher gesellschaftskritische Diskussion?

Tja, Du bestätigst: Deine Headline ist auch durch meinen Zusatz „es geht um Sport“ nicht zu retten.
Sie ist satt, träge und selbstgerecht.

Liebe Moderation,

Vielen Dank für diesen lehrreichen Zusatz.

Wir haben uns doch nur mal an die Konkretheit des Sports gehängt und durchaus die angebliche Parallele zur Gesellschaft, zum „wir“, als eigentliches Thema behandelt.

Ist das die abschliessende Meinung? (Obwohl die Moderation ja keine Meinung - und gar eine so waghalsige - äussern sollte …) Ich widerspreche jedenfalls. Eine ganze Gesellschaft mit drei Eigenschaftsworten zu kennzeichnen, ist für sich schon unzulässig, weil es ein solch eindeutiges „wir“ gar nicht gibt und nicht geben kann.

1 „Gefällt mir“

Die Headline! Die Headline! Es ging um die Headline!

Eigentlich schade, dass diese Frage auf den Sport beschränkt sein soll.

2 „Gefällt mir“

Ich weiß nicht, welchen Zusammenhang die sportliche Leistung von 20 Multimillionären mit „der Gesellschaft“ haben soll. Die Lebensrealität dieser Profis und der DFB - Funktionäre hat mit dem Rest des Landes doch praktisch nichts zu tun.

Der Kommentar des Handball(!)trainers ist meiner Meinung nach nur das übliche „die Jugend heutzutage ist viel zu weich“, das man übrigens schon in Zeitungsartikeln aus dem 19.Jahrhundert finden kann. Das ist nur billiger Populismus und Clickbait.

2 „Gefällt mir“

Nicht erst seit dem 19ten Jahrhundert, sondern quasi seit der Mensch die Schrift entwickelt hat, haben Menschen derartigen Unsinn für so wichtig gehalten, dass sie es niedergeschrieben haben. Hier eine schöne Auflistung, daraus:

Diese Liste ist immer wieder hilfreich in diesen typischen „Die Jugend von Heute“-Diskussionen. Seit 5000 Jahren beklagen sich selbst die größten Geister ihrer Zeit darüber, dass die Jugend immer schlimmer würde - und doch ging es die letzten 5000 Jahre zweifellos zivilisatorisch voran. Vielleicht sollte man einfach akzeptieren, dass jede Jugend „anders“ ist als die Generation ihrer Eltern, aber „anders“ eben - entgegen konservativer Denke - nicht zwangsläufig negativ ist.

4 „Gefällt mir“

Nur wo kommt jetzt das Thema Jugend her? Ich habe jedoch schon den Eindruck, dass der alte und auch schon umgedeutete Spruch, „Am Deutschen Wesen mag die Welt genesen“ sehr aktuell ist. Viele Fragen (Energie, Klima, Gesundheit, Migration,…) die auch hier im Forum diskutiert werden sind wichtig. Aber machen wir mit unseren 84 Millionen Menschen tatsächlich den Unterschied auf globaler Ebene? Die Fragen müssen diskutiert werden. Ein bisschen weniger Strenge würde jedoch auch nicht schaden. Und die Frage, ob „Deutschland“, ob „die Menschen“, „die Politik“ oder „die Industrie“ satt, träge und selbstgerecht sind, kann man sich durchaus stellen. In den Diskussionen fehlt mir häufig der Blick über den Tellerrand, der globale Blick. Wir (Deutschland) können und müssen mit unserem Know how Vorreiter sein. Aber es muss schon auch klar sein, dass wir alleine Global keinen Unterschied machen. Egal ob sich Menschen auf die Straßen kleben oder wir mit 30km/h durch die Städte fahren. DAS wird den Planeten und uns nicht retten. Und der erhobene Zeigefinger Deutschlands ebenfalls nicht. Dafür brauchen wir verbindliche Entscheidungen auf internationaler Ebene.

2 „Gefällt mir“

Schlimmer noch. Wer allen, die nicht ticken und handeln wie man selbst, den Zeigefinger zeigt wird irgendwann nur noch Stinkefinger zurück bekommen.

Ganz aktuell in Katar. Klar haben wir jetzt ein moralisch-reines Gewissen, aber wir sind dort auch maximal unbeliebt. Welchen Einfluss haben wir damit dann noch auf ein Land, dass uns als moralisch abgehoben und unfreundlich ihrer Kultur gegenüber ansieht? Das war quasi das Gegenteil vom Sommermärchen.

Du meinst das Land, dass mutmaßlich Politiker im EU-Parlament bestochen hat? Ich finde es immer auch seltsam so zu tun, als bräuchten nur wir diese Länder und müssen immer ganz brav sein. Respekt beruht immer auf Gegenseitigkeit und muss dich vor allem verdient werden.

1 „Gefällt mir“

Zugegeben, damit hast du einen Punkt. Hier darf man sich ganz klar beschweren, denn es handelt sich um klare Rechtsverletzungen auf unserem Boden.

Aber meines Wissens war das bis letzte Woche nicht die Basis des Protests.

Und dennoch gibt es ein gewisses Maß an grundsätzlichem Respekt den man sich gegenseitig zollt. Das Forum funktioniert ja auch, trotz unterschiedlicher Meinung, ganz zivilisiert. Dazu gehört eben auch ein respektvoller Umgang mit Querköpfen und Menschen die nicht unserer Meinung sind, solange auch die respektvoll sind.

2 „Gefällt mir“

Es gibt aber Unterschiede zwischen belegbaren, wissenschaftlich nachvollziehbaren und menschenwürdigen Meinungen und Menschenrechtsverletzungen und Querdenkern. Querdenker würden hier auch nicht toleriert.

1 „Gefällt mir“