Israel & Nahost-Konflikt - Folgen in und für Deutschland - Demonstrationen

Das ist ja nur die Wiederholung der Behauptung. Ein Beleg ist das nicht. Oder?
Wer ist denn der Typ?

Wird von einer Linken Zeitung offenbar bestätigt:

https://linkezeitung.de/2023/10/29/hamas-kaempfer-bitte-vermeiden-die-parteiische-sprachregelung-der-ard/

Mit link zum Dokument:

Du meinst wer Tilo Jung ist, oder Stefan, sein Podcast-Kollege (unten rechts im Bild) ?

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Problematisch finde ich beispielsweise diesen Absatz hier:

“… nach unserem Austausch in der 10:30 Uhr heute noch mal ein Blick auf die Formulierungen in der Berichterstattung über Nahost. Wie bereits gestern geschrieben, müssen wir das von Tag zu Tag anschauen, beispielsweise ob und wie wir das Wort ‘Krieg’ verwenden. Heute gibt es diese Hinweise und Bitten: Wir sprechen weiterhin von ‘Angriff/en aus Gaza auf Israel’ oder ‘Terrorangriff/e auf Israel’. Es kann aber auch ‘Krieg gegen Israel’ verwendet werden. Was unbedingt vermieden werden muss, sind Worte wie ‘Gewaltspirale’ – und auch ‘Eskalation in Nahost’ beschreibt die aktuelle Lage seit Samstag nicht ausreichend. Die Situation ist komplexer. Bitte passt auch auf, wie wir das Wort ‘Angriff’ genau verwenden: In dieser Situation sind es ‘Gegenangriffe von Israel auf Gaza’. Es ist verkürzt zu sagen oder schreiben ‘Angriffe auf Israel und Gaza’.”

Es stehen natürlich auch viele „normale“ Erläuterungen in dem Dokument, und die sind auch nicht komplett ungewöhnlich, wie bei Tilo Jung auch erläutert wird. Aber es sind eben die paar heiklen Stellen dazwischen, die nicht hätten sein dürfen, meiner Meinung nach.

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Was ist daran problematisch?

Der Begriff „Krieg“ ist beispielsweise im Völkerrecht definiert. Denn sollte man nicht nach Tageslage auslegen.

edit: Oder die Tatsache, dass Worte wie „Gewaltspirale“ nicht genannt werden sollen. Das lese ich so, als sollten hier Formulierungen, die eine eventuelle Mitschuld von Israel (am gesamten Nahost-Konflikt) bedeuten könnten, um jeden Fall vermieden werden.

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Also, das ARD-Dokument, auf das Du hier referenziert, scheint eine umfassend recherchierte (mutmaßlich ständig aktualisierte) Informationssammlung als Handreichungen für Redakteure und Journalisten.

Es reflektiert offensichtlich den Wunsch, ein falsches Framing in diesem hochkomplexen Thema ARD-weit zu vermeiden. Das empfinde ich als sehr löblich.

Ich habe nicht alls 47 Seiten gelesen. Aber für die Seiten, die ich überflogen haben, kann ich sagen: Es scheint mir sehr ausgewogen, durchaus nicht israel-unkritisch.

Ich finde es für ein so großes Medienhaus sehr legitim, das Wording, mit dem über dieses hochkomplexe Thema aus dem Hause berichtet wird, zu steuern, um zu vermeiden, dass einzelne Redakteure in der Eile über falsches Framing stolpern.

Ich empfehle jedem die Lektüre dieser Handreichungen, auch für die eigenen Beiträge hier im Forum!

Ich wünschte, es gäbe so etwas über den Klimawandel!!!

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Da weißt du mehr als Wikipedia: „Trotz intensiver Diskussionen konnte man sich nicht auf eine einheitliche völkerrechtliche Definition einigen, die den Begriff des Krieges eingrenzend beschreibt.“

Wikipedia definiert Krieg so: „Als Krieg wird ein organisierter und unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt bezeichnet, an dem planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, ihre Interessen durchzusetzen.“

Und warum sollte die ARD Formulierungen toll finden, die Israel eine Mitschuld geben? Zumal du die gegebene Begründung für den Verzicht auf die Worte ignorierst…

Die klassische Definition, nachzulesen z.b. hier

setzt für einen Krieg staatliche Akteure voraus und eine Kriegserklärung. Man kann sich natürlich darüber streiten ob das heutzutage noch so gilt. Aber es nach Tageslage zu ändern halte ich dennoch für falsch. Und einseitig nur von einem „Krieg gegen Israel“ zu sprechen, ist mMn völlig unseriös.
Und nicht umsonst wird seit Jahren vom Nahost-Konflikt gesprochen. Israel selbst dürfte wohl auch kein Interesse haben, dass Übergriffe auf Palästinenser im Westjordanland unter dem Gesichtspunkt von Kriegsverbrechen untersucht werden.

Die Erklärung halte ich für sehr dünn, den die Bezeichnung „Eskalation“ impliziert ja gerade, dass die Terroranschlägen der Hamas im Kontext eines größeren, komplexeren Konfliktes zu sehen sind.
Und dann zu sagen, dass „Eskalation“ das Thema zu unterkomplex erscheinen ließe, kommt mir widersinnig vor.

Eigentlich zeigt die Quelle insbesondere, wie unsinnig es wäre, die Definition des „klassischen Kriegsbegriffs“, der seit 1928 immer weniger (bis praktisch keine) Relevanz hat, heute noch als Grundlage für die Sprachregelungen im umgangssprachlichen Kontext zu verwenden.

Nach klassischer Definition herrscht auch in der Ukraine kein Krieg. Und der Vietnamkrieg war m.W.n. auch keiner. Wie steht es um den Irakkrieg?

Völkerrechtler könnten sich zudem sicherlich kontrovers darüber austauschen, ob die Hamas die Anforderungen an einen Staat gem. Drei-Elementen-Lehre erfüllt…

Ein interessantes Interview mit einem Imam, der sich schon lange für das Miteinander einsetzt.
[Imam: „Diese Spaltung entsetzt mich“ Imam: "Diese Spaltung entsetzt mich" - ZDFheute](Imam: „Diese Spaltung entsetzt mich“ Imam: "Diese Spaltung entsetzt mich" - ZDFheute)

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