In Baden-Württemberg gilt die Regelung bereits ab dem kommenden Montag, in Bayern nach Angaben von Söder „im Laufe der kommenden Woche“. Die Ärzte brauchten noch etwas Zeit, sich vorzubereiten, sagte der CSU-Chef.
Zitat Laumann: Es gibt Schätzungen, dass fast 3/4 der Bevölkerung zur Prio-Gruppe 3 gehört.
→ kein Wunder, dass das „Hauen und Stechen begonnen hat“
Spricht ja sehr für die Qualität, Planbarkeit und Transparenz eines Impfprogramms, wenn Landesregierungen fast ein halbes Jahr nach Beginn der Impfungen noch nicht mal annähernd wissen, wie viele Menschen eigentlich in welcher Pririsierungsgruppe sind… Lieber nichts wissen, dann weiß man auch nicht so genau, was alles schiefläuft, scheint hier das Motto zu sein…
Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber 3/4 der Erwachsenen dürften wohl schon fast in irgendeiner der Priogruppen sein.
Die Süddeutsche Zeitung hat einen Impfrechner, laut dem die Impfwillligen in den Gruppen 1, 2 und 3 je 7%, 20% und 15% der Bevölkerung umfassen. Zusammen kommt man da nahe an die 3/4 ran.
Dass das Hauen und Stechen also jetzt, da alle Priogruppen offen und ca. 50% der impfbaren Bevölkerung geimpft ist, stattfindet, ist nur konsequent. Jetzt gerade steht die maximale Zahl noch Ungeimpfter, aber Berechtigter und Williger der maximalen Zahl bereits geimpften Personen gegenüber, es sieht also jeder im Familien- und Bekanntenkreis, wie Leute Impfungen bekommen, „nur ich nicht!“. Das ergibt maximale Begierde.
In welcher Rechnung sind denn 50% der impfbaren Bevölkerung geimpft? (Übrigens: 20+15+7=42 << 75) Bei 67 Mio. impfbaren sind die 8,3 Mio. vollständig geimpften 12 %, selbst die 28,5 Mio. mit mindestens erster Dosis nur rund 43 % (schließt die vollständig geimpften ein). Bei 1 Mio. verabreichten Dosen pro Tag sind es damit überschlagsweise immer noch 20 Tage plus zwei Wochen Wirkzeit bis auch nur annähernd die Hälfte der impfbaren Bevölkerung vollständig geimpft sind.
Aber genau dieser Eindruck, der erzeugt wird, dass bereits die Mehrheit geimpft ist, erzeugt den Druck alle Maßnahmen aufzuheben und gefährdet dadurch die 90% ungeimpften der Gesamtbevölkerung.
Ich zähle die ungefähr 20% Impfverweigerer als „nicht impfbar“, denn so lange du sie nicht gegen ihren Willen impfen darfst, sind sie das faktisch. Ich gehe daher aktuell von 100%-16% Kinder = 84%, davon nun aber nur 80% impfwillige, also rund 67% der Gesamtbevölkerung aus, die ich als „impfbar und -willig“ ansehe. Bei Stand gestern 34,3% erstgeimpften Personen, diese Zahl aber gerechnet mit der Gesamtbevölkerung ohne Einschränkungen definiert als 100%, ist man demnach ziemlich genau mit der Hälfte dieser impfbaren und impfwilligen Personen durch, zumindest mit der Erstimpfung, was der psychologisch entscheidende Faktor ist.
Und 42% sind recht nahe an 3/4 von 67%, denn 3/4 von 67% sind 50%.
Ok, wenn man will kann man das so rechnen. Dann sind 50% beruhigt, die gerne geimpft werden wollen und können (ich bezweifel, dass die Kinder alle nicht gerne geimpft werden würden, aber die haben eh keine Stimme).
Was mich aber mehr interessiert ist, wann werden ein signifikanter Teil der Bevölkerung dem Virus nicht mehr als potenzielle Wirte zur Verfügung stehen? Und dahin ist es noch ein weiter Weg. Daher muss mMn so gehandelt werden, dass auch ohne Impfung die Infektionszahlen schnell sinken (alternativ auf volle Durchseuchung gehen, dann waren bald alle infiziert, dann ist es auch vorbei zynische Ironie aus).
Dieser Spiegelartikel zeigt eigentlich sehr gut, dass die Aufhebung wahrscheinlich nur Stimmenfängerei von Spahn ist.