Ideen auf dem CO2 Minderungspfad zu 1,5Grad Temperarturerhöhung? Trommeln für Geo-Engineering?

Wegen des Putin-Kriegs geraten die CO2 Minderungsaktivitäten zur Erreichung des 1,5Grad Ziels von Paris ins Hintertreffen. Was bedeutet das: ein weiterer Anstieg des CO2 Gehalts in der Atmosphäre und ein weiterer Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur.
In der Coronakrise halfen hervorragende Impfstoffe und Masken für einen global glimpflichen Verlauf. Der Putin-Krieg wird enden mangels Ressourcen.
Bei der vorauschreitenden Erderwärmung ist das anders: das fortlaufend emittierte CO2 kumuliert sich in der Atmosphäre und wir bekommen zunehmend häufiger Extremwetterereignisse wie im Ahrtal, fast 50Grad in Canada, Spanien und Nordindien. Riesenwaldbrände in Sibirien u.a…

Welche Häufigkeit und Heftigkeit von Extremwetterereignissen wird die Politik zu einem tatsächlich schnellen Stop aller CO2 Emissionen bringen?

Sorry, es ist zynisch, aber denken wir an Kipppunkte wie: „Nordseeinseln weg“, „Schwarzwald ganz abgebrannt“, „Tornado zieht durch Berlin“, „Hamburg 8m unter Wasser“, „München tagsüber 50Grad für 1 Woche, nachts 40 Grad“, …

Wird das endlich zu einem Umdenken der Politik führen und was bedeutet das dann, je später desto heftiger, vielleicht: „alle privaten Verbrenner werden stillgelegt“, „Heizen nur mit Wärmepumpe oder Pellets, ersatzweise 1 Zimmer mit Heizlüfter auf 18Grad“, „Deutsche Flughäfen für immer geschlossen“, „Kreuzfahrtschiffe gesperrt in Deutschen Häfen“, … ?

Jedenfalls würden selbst solche drastischen Maßnahmen nicht den Weg zurück in das Klima der vorindustriellen Zeit bringen bei 250 ppm CO2, sondern nur ein weiteres Verschlimmern stark bremsen.

Meine Erwartung ist: Nichts davon. Der 1,5°-Zug ist eh bereits abgefahren. 2° wären unter optimalen Bedingungen vielleicht noch zu erreichen, aber das müsste u.a. beinhalten, dass Russland zügig und endgültig den Krieg verliert, dass die Klimawandelleugnerpartei in den USA nicht wieder an die Macht kommt, und dass auch Länder wie Deutschland aufhören immer neue Ausreden zu finden, weswegen der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen leider noch nicht heute, und auch nicht morgen möglich ist. Won’t happen.

Letztendlich müssen wir uns wohl davon verabschieden, dass Zivilisation sich linear immer weiter fortentwickelt. Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, z.B. der Untergang des Römischen Reichs oder der Zusammenbruch der Zivilisationen im Mittelmeerraum am Ende der Bronzezeit, mit denen man sich vielleicht eher mal beschäftigen möchte, wenn man einen Blick auf unsere nähere Zukunft werfen will. Auch diese massiven Einschnitte in die zivilisatorische Entwicklung passierten nicht von heute auf morgen, sondern über Jahrzehnte, und die Menschen haben das quasi in Zeitlupe miterlebt ohne es verhindern zu können.

Ich fand das hier z.B. recht erhellend (4 Episoden á ~8 Minuten):

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Sicherlich nicht nur deswegen, da war man schon vorher deutlich im Hintertreffen.

Man versucht allen immer noch zu verkaufen, dass das Erreichen von irgendwelchen Klimazielen ohne Verzicht geht. Und dabei habe ich doch arge Zweifel, denn verzichten wollen dann doch die Allerwenigsten. Gleichzeitig ist dank Covid auch ein wenig der Druck der straße vom Kessel, Klimaproteste mit mehreren Zehntausend Menschen fanden nicht mehr statt. Ich denke dieser Druck muss irgendwie wieder aufgebaut werden.

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Ich habe ehrlich den Eindruck, dass Politik und Gesellschaft nun endlich in Deutschland verstanden haben was die Uhr geschlagen hat.

Aber ja, unsere Aufrüstung ist natürlich Gift für den Klimaschutz. Ehrlich gesagt, ich bezweifle dass wir wirklich je 1.5°C erreichen wollten. Mir scheint es eher wie die Deadline, die man nur definiert um die richtige Deadline einzuhalten.

Ansonsten scheint mir perspektivisch viel dafür zu sprechen Geo-Engineering (CO2 Adsorption + Bindung in Pflanzen, Einsatz von Sulfaten in Atmosphäre) zumindestens in Betracht zu ziehen. Zwar sollten wir versuchen das zu vermeiden, aber Engineering wäre halt die Lebensversicherung falls wir das Ziel absehbar verfehlen.

Die Energiewnde zu 100% erneuerbaren Energien = solarer Energie-Eintrag (Windkraft und Photovoltaik) sind der Schlüssel, ergänzt um Speicher-Technik PowertoX, Batterien, Schwungradspeicher, Powercaps, Gasregelkraftwerke (ausschließlich mit grünem Gas) betrieben und E Autos und Ernährungswende.

Und mal gewaltig einen Gang im Luxus-Konsum zurückschalten.

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Die Frage ist glaub ich nicht mehr, wie wir das noch retten, sondern wie wir uns auf das vorbereiten, was da kommt. Riesige unterirdische Wasserspeicher um Starkregen Ereignisse für Trockenperioden zu speichern. Anpflanzen resistenter Nahrungsmittel bzw. neue Züchtungen. Wohnungsbau anpassen an Extremwetterereignisse und Umsiedlungflächen anbieten für Leute wie im Ahrtal. An selber Stelle nochmal bauen macht ja wenig Sinn. Mit dem Geld für das Militär kann man zumindest die Flüchtlingswelle etwas aufhalten, wenn Lebensraum zur Ressource wird (sry wenn der Punkt etwas zynisch ist)

Wenn eine Häufung von nicht reparierbaren Extremwetterereignissen (also Ahrtal war so eins aber gerade noch reparierbar) kommt: Wird es politische Entscheidungen für ein sehr schnelles Runterfahren der CO2 Emissionen geben?
Wenn die Antwort darauf „nein“ ist, werden recht bald weitere Teile Afrikas (~500 Mio Menschen) und Südeuropas unbewohnbar. Ein Teil der Menschen wird nach Norden fliehen und ein Teil früh versterben, bzw. Bevölkerungen aussterben.
Längerfristig können nur so viele bzw. wenige Menschen auf der Erde leben, sodass deren netto CO2 Emissionen Null sind, d.h. deren Restemissionen durch dann noch lebende Pflanzen absorbiert werden.

Das aktuelle Niveau der hohen und sogar wachsenden CO2 Emissionen ist kein „steady state“, Leben auf der Erde gibt’s dauerhaft nur bei netto Null Emissionen, ein Zustand der nur entweder durch vernünftige vorausschauende Politik oder durch Aussterben eines sehr großen Teils der menschlichen Bevölkerung weltweit erreicht wird.

Denkst du! :crazy_face:

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Fast alle Schäden durch Extremwetter sind reparierbar solange genug Geld da ist. Die Frage ist, ob wie uns die ganzen Hilfsgelder wie im Ahrtal noch leisten können und wollen, wenn so eine Katastrophe jedes Jahr oder sogar mehrmals im Jahr passiert.

Auch hier der Hinweis, die Realität ist weiter als wir hier denken und meinen!

Sollte es dazu kommen wäre das zu spät. CO2 benötigt ab dem Zeitpunkt der Emmision durchschnittlich etwa 10 Jahre um in wirksamer Position in die Atmosphäre zu gelangen.

Ich denke primär sollten wir nun alle Kraft auf Elektrifizierung setzen, aber sobald das durch ist brauchen wir Technologien um atmosphärisches CO2 wieder zu binden und so das Klima von heute langsam wieder herzustellen.

Wie bei allen Eingriffen (siehe saurer Regen, CO2, FCKW, usw.) die der Mensch macht werden wir auch hier nicht alle Folgen absehen können. Diese Folgen können durchaus massiver sein als das was sie bekämpfen! Ich würde es als letztes Aufbäumen einer sterbenden Menschheit werten da die Forschung hier noch in den Kinderschuhen steckt.

Dem widerspreche ich. Leben wird es (fast) immer auf der Erde geben! Die Frage ist höchstens schafft es der Mensch zu überleben.

Grundsätzlich versucht die „Natur“ ein Gleichgewicht zu erreichen. Das schafft sie auch, aber in zeitlichen Maßstäben die für uns bzw. unsere Lebensspanne zu groß ist.

Zum Ahrtal möchte ich anmerken dass es hier auch selbstgemachte Probleme gibt.
Die Topographie hat verschiedene „Engpässe“ die beim schnellen abfließen von viel Wasser ihre Tücken hat. Früher waren die Weinberge Terrassenförmig angebaut. So eine Terrasse bringt dem abfließenden Wasser einen Widerstand entgegen. Heute sind die Steillagen größtenteils ohne Terrassen und die Rebstöcke in einer Linie vom Berg ins Tal angeordnet was ein schnelles abfließen von Wasser begünstigt.

Unabhängig zur Klimaveränderung haben wir aber auch hausgemachte Probleme die entsprechende Ereignisse allerdings verstärken. Bei uns im Maintal wurden der Fluss begradigt, auch wurden immer wieder Auen entfernt und Überflutungsgebiete als Wohngebiete ausgewiesen.
Wir als Gesellschaft sollten erst einmal hergehen und diese Missstände feststellen und beheben.

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Prima, leider kann man jedoch beobachten, dass gerade viel mehr neue Verbrennerautos gekauft werden als eAutos und auch noch Öl- und Gasheizungen erneuert werden, während viele Heizungsbauer noch nie eine Wärmepumpenheizung installiert haben und die Lieferzeiten gerade hoch sind. Die Preise für PV Module scheinen in den letzten Monaten auch gestiegen zu sein, nachdem sie ja jahrelang langsam gefallen sind.

Ach, ich denke, irgendeine ökologische Nische für Menschen wird es schon noch irgendwo geben. Die Frage ist daher für wieviele, und ob die in der Lage sein werden, noch irgendeine Art von Zivilisation über Steinzeitniveau aufrecht zu erhalten.

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Ich möchte nicht pedantisch sein. Aber bei bei Netto Null wäre die Erde schnell tiefgefroren. Zum Glück bewahrt uns der Treibhauseffekt davor. Wir dürfen den natürlichen Effekt halt nicht verstärken

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Hallo Rainer,

ich habe noch eine andere Lösung zur Minderung der Temperatur über bewohntem Gebiet gefunden. Sie kostet, wenn man sie politisch beschließ, fast nichts, und könnte die Temperatur über der Landfläche innerhalb von ca. 50 Jahren dauerhaft um ca. 0,5 °C senken. Die mittlere Temperatur z.B. über dem deutschen Staatsgebiet liegt ja schon um ca. 1,7 °C über dem Wert von 1880. Wenn man davon 0,5 °C subtrahieren könnte, wären wir immerhin „erst etwa beim globalen Mittel“.

Ich wohne in der Nähe des Harzes und sehe gerade zu, wie durch zwei trockene Sommer ganze Berge jetzt schon im Mai grau werden.

Das notwendige Niveau um die Sache zu verstehen liegt etwa auf dem der 10. Klasse eines heutigen Gymnasiums.

Ich würde Dir die Beschreibung und Berechnung dazu gerne zusenden.

Gerne kannst Du mir dazu Deine E-Mail-Adresse senden.

Meine lautet laborbauhaus@online.de

Warum so geheimnisvoll? Worin besteht denn diese billige Lösung?

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Lieber rph,

es gibt keinen Grund für Geheimnisse. Diese spezielle Lösung wird erst verständlich, wenn man den Treibhauseffekt sowohl qualitativ als auch mit einem einfachen Modell quantitativ verstanden hat. Dazu braucht man etwa 6 bis 8 Stunden.

Dann versteht man die Lösung.

Würden Sie sich ggf. zu erkennen geben?

Viele Grüße

Du gibst dich hier aber trotzdem extrem geheimnisvoll… Wie wäre es, wenn du die Grundpfeiler deiner Idee, gern auch mit den physikochemischen Eckdaten, erläuterst statt dich in Andeutungen auf dem Niveau „das versteht ihr eh nicht“ zu ergehen?

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So viel zu mir: Ich habe Physik studiert mit Meteorologie im Nebenfach. Aber hier im Forum gibts doch Experten für alles Mögliche. Da musst Du doch keine Angst haben, Perlen vor die Säue zu werfen.

(Mir fällt dazu dieses Zitat ein
„Ich habe einen wahrlich wunderbaren Beweis dafür gefunden, aber der Rand hier ist zu schmal, um ihn zu fassen“

und eine Menschheit, die nachher hunderte Jahre gebraucht hat, um den wunderbaren (?) Beweis zu finden. )

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