Bzgl der Ladeinfrastruktur auf dem Land: erstmal die Frage; Was ist das „Land“? Wir wohnen bspw. in einem 20.000 Einwohner Ort, da haben die Mehrheit ein eigens Haus oder eine Wohnung in einem kleineren Haus. ich kenne da keinen E-Auto Fahrer ohne Wallbox, damit ist das öffentliche Laden irrelevant. Fast jeder Lidl, Aldi etc hat Ladesäulen, da kann man auch laden und einkaufen. Die meisten Bäcker haben so kleine Ladeparks dabei. Viele Tankstellen haben Ladesäulen. Überall sehe ich gähnende Leere. Um Herr Palmer aus Tübingen zu zitieren: Die Stadt Tübingen muss Ladesäulen wieder abbauen, da die Nachfrage nicht da ist.
Mein E Auto kommt im Oktober/November, und es wird, außer auf langen Autobahn-Fahrten, auch nie öffentliche Ladesäulen sehen…
Mei, Anreize in Kombination mit Ordnungspolitik.
Selbst die 6000€ Umweltbonus waren nicht genug, dass sich ausreichend Menschen dazu entschieden haben. Jetzt, durch den Wegfall, geht der Trend sogar in die andere Richtung. E-Autos sind Ladenhüter, im Privatsektor kaum verkauft. Firmenwagen → da gibts noch bisschen Potenzial, da viele Unternehmen ihren CO2 Abdruck dadurch reduzieren. Aber in Summe: Immer weniger E Autos werden zugelassen. da bräuchte es also einen RICHTIGEN Anreiz. Wer soll das bezahlen?
Ordnungspolitik: Klar, kann man machen. Man kann verbieten, oder einfach die Preise für die Nutzung von Non-E-Autos durch massive Spritkosten oder KFZ-Steuer unattraktiv machen. Nur das ist unpopulär, und ein gefundenes Fressen für radikalere Parteien. Ich verstehe schon, dass die Politik sich das nicht traut.
Aus einem anderen Thread ein Beispiel, wie es Frankreich z.B. anders macht. Gleichzeitig könnte man Diesel- und andere fossile Subventionen (30-40 Mrd. €) zur Gegenfinanzierung abbauen. Der Zuschuss in Deutschland war auch nicht unbedingt sozial ausgestaltet. Wer sich für 60T€ ein Auto kauft, kann auch auf den Zuschuss verzichten und sich das E-Auto selbst finanzieren.
Weltweit sind die BEV auf dem Vormarsch. Man darf sich von dem aktuellen Hänger in Deutschland nicht täuschen lassen. empfehle Prof. Fichtner bei linkedin zu folgen, falls du da bist Linkedin Fichtner
Bei den Säulen braucht es auch mehr Einheitlichkeit bzw. Nutzbarkeitspflicht, egal bei welchem Anbieter man ist an jeder Säule, man kann ja auch an jeder Tankstelle Diesel kaufen. Und mehr Kontrollen, ob Säulen auch funktionieren von Anbietern, die dafür mal Zuschüsse bekommen haben.
Wie gesagt von anderen, ist alles Regulatorik. Muss man nur wollen. In Deutschland in der Politik des Verkehrsministeriums und im deutschen Autobild braucht es da noch Überzeugungsarbeit.
Vlt. laden die Leute auf dem Land auch einfach zu Hause, weils da deutlich günstiger ist, als 50Cent /kWh bei Lidl zu zahlen.
Blockzitat
Finde den Ansatz von Frankreich auch gut. Könnte man ja irgendwie auch noch mit dem Deutschlandticket verheiraten, so dass es nicht per se nur um Autos geht.
„Mit einer monatlichen Leasingrate ab 100 Euro wurden Menschen mit geringem Einkommen unterstützt, die beruflich auf ein Auto angewiesen sind und mindestens 15 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt leben.“ Frankreich E-Auto Leasing
Wenn ich aber beruflich viel in ländlichen Regionen unterwegs bin, dann nützt es mir wenig, wenn dort die Mehrheit ein Eigenheim mit Wallbox hat. Ich würde da gerne nach meiner Arbeit auch wieder mit geladenem Auto nach Hause fahren ohne erst noch mangels Schnellladern längere Zeit irgendwo laden zu müssen.
Aber auch in meiner Heimatstadt (13 k Einwohner) gibt es nur einen Parkplatz mit öffentlichen Ladesäulen und es wohnen dort eben auch um die 50% in Mietshäusern.
Wenn also nicht nur die 50 % der Leute die im Einfamilienhaus leben, sondern auch der Rest attraktiv umsteigen soll, dann ist da schon noch Luft nach oben was die Infrastruktur angeht.
Wir können nicht einerseits aus Nachhaltigkeitsgründen propagieren auch in ländlichen Regionen besser in Wohnungen als in Einfamilienhäusern zu leben, dann aber sagen mehr Infrastruktur sei gar nicht nötig weil ja die Mehrheit ohnehin im Einfamilienhaus lebt.
Ich will übrigens gar nicht bestreiten, dass es viele gibt die ohne Probleme auch heute schon praktikabel umsteigen könnten. Nur darf das eben keinesfalls darüber hinwegtäuschen, dass es auch in Sachen Infrastruktur noch einiges an Notwendigkeit für einen Ausbau gibt.
Späte Korrektur:
Baumbestandene Flächen haben meines Wissens idR eine niedrigere Albedo als Ackerland, d.h. die Sonneneinstrahlung ist nicht der Punkt (unter den Bäumen ist es durch den Schatten lokal kühler, aber global gesehen werfen sie weniger Energie des Sonnenlichts zurück ins All als das Ackerland). Überhaupt wird HVO ja abgesehen vom Palmöl nicht aus Baumfrüchten hergestellt.
CO2 einsammeln - ja, besonders als funktionierendes Ökosystem, weniger als einzelne Photosyntheseautomaten.
Insgesamt geht es eher um die resultierende Landnutzungsänderung und agroindustrielle Inputs. Die Feldfrüchte haben zwar jedes Kohlenstoffatom, das durch die Verbrennung später im CO2 freigesetzt wird, der Atmosphäre auch als CO2 entzogen, aber wenn man die Vorkette mit Düngern und Pflanzenschutzmitteln in die Bilanz berücksichtigt, sieht das sicher nicht mehr so gut aus (bekanntermaßen wird bei BEV hingegen die Vorkette ja immer gaaanz genau unter die Lupe genommen). Und genau, alternativ könnte auf der Fläche Wald, Moor, Grasland wachsen oder vielleicht sogar humusaufbauende Landwirtschaft als CO2-Senke betrieben werden. Auch für die Biodiversität besser.
Bei fetthaltigen Abfallstoffen ist das natürlich was anderes.
Berechnen wir das doch mal kurz. Sagen wir ein deutsches Familienauto verbraucht pro Woche 40 Liter Diesel. Um diese Menge an Altöl zu erhalten muss man eine durchschnittliche Friteuse 8 mal auffüllen. Mit einer frisch aufgefüllten Friteuse kann man so an die 20 kg Pommes frittieren.
Um die Grundlage für 40 Liter HVO Diesel zu schaffen müsste also eine durchschnittliche Deutsche Familie so ca. 100 bis 200 kg (8*20=160kg) Pommes pro Woche essen. Alternativ kann die Familie pro Woche auch 80 kg Frühstücksspeck auslassen.
Kann ich so komplett bestätigen. Maybe ist das bei bestimmten Anbietern der Fall, aber nicht überall. Gibt ja auch Anbieter, die meinen an einem Rasthof reichen 2 Ladepunkte. Ich für meinen Teil fahre die Tesla Supercharger an, da sind meist 4-8 Ladepunkte frei, die Ladeparks haben eigentlich immer 12 Stalls, eher 16-20 Stück.
Ich will dir den Punkt keinesfalls absprechen, kann es mir aber ehrlich nicht vorstellen. Bestimmt sind manche Anbieter mehr ausgelastet, aber dann wählt man halt einen anderen. Hab es in 2 Jahren E-Mobility inkl. Urlaubsfahrten quasi nie erlebt, lediglich einmal in San Francisco in der Rush Hour (ca. 5 min Wartezeit)
Das ist ein wichtiger Punkt in zweierlei Sicht:
Es gibt Leute, die noch nicht besonders gut umsteigen können, weil laden zuhause nicht möglich ist und Schnellladen nicht in den Usecase passt/es sich nicht rechnet.
es gibt auch viele Leute, die problemlos wechseln könnten, es sich auch initial leisten könnten, auch ohne PV-Anlage im Betrieb sehr viel Geld sparen können und völlig problemlos BEV fahren können, es aber einfach nicht wollen und aktiv neue Verbrenner kaufen.
Wesentlich für die Ablehnung von Elektroautos ist auch Bequemlichkeit bzw. Gewohnheit. Sich umzustellen benötigt immer Energie, also verbleibt man in der gewohnten Routine.
Von den ein- bis zweimal jährlichen Urlaubsfahrten und gelegentlichen Verwandten- oder Freundesbesuchen abgesehen, die zusammengenommen im Regelfall im einstelligen Bereich liegen, reicht selbst die Reichweite eines Fiat 500e in aller Regel locker aus, um die täglichen Wegstrecken zu bewältigen - auch in ländlichen Regionen. Natürlich gibt es Menschen, die auf andere Fahrleistungen kommen, doch die sind deutlich in der Minderheit.
So, und jetzt kann man sich jene Länder anschauen, die am erfolgreichsten beim Umstieg auf Elektromobilität sind, und von denen lernen.
Ich habe vor kurzem gelesen, dass ein Windkraftwerk im Wald auf der Fläche, die gerodet werden muss, die 5000-fache Menge CO2 pro Jahr einspart im Vergleich zu der CO2-Menge, die die gerodeten Bäume durch Wachstum einfangen könnten. Das ist natürlich kein Plädoyer dafür, alle Wälder durch WKA zu ersetzen.
Ebenso ist es sinnvoller PV auf Felder zu stellen, statt einjährige „Energiepflanzen“ anzubauen. Wenn die PV in 3m Höhe errichtet wird, kann darunter sogar noch problemlos eine Wiese wachsen, die mit Schafen oder so beweidet wird.
Um die Erfahrungen meines Schwagers in elnen Kontext zu setzen:
Er hat ein Auto mit wenig Reichweite (den alten Ioniq electric) und zwei kleine Kinder. Die Flexibilität in Sachen Pausen ist also doppelt eingeschränkt.
Ich will auch nicht behaupten, dass dies die Hauptgründe sind für mangelnden Willen umzusteigen. Aussagen die in eine Richtung gehen, dass weiterer Ausbau von Infrastruktur nicht nötig sei weil diese aktuell ja weitestgehend reiche halte ich dennoch für falsch (die Aussage unterstelle ich dir nicht, lese sie aber z.B. auf Twitter immer wieder). Denn mit steigender Zahl an E-Autos steigt ja auch die Auslastung der bestehenden Infrastruktur.
Diese Diskussion ist sowieso reine Ablenkung. Hier nur zur Vollständigkeit
Blockzitat
Anteilig wurde bisher also unter 0,01 Prozent des Waldes in Deutschland dauerhaft für Windräder gerodet - und woanders wieder aufgeforstet.wind-energie.de
Auch das oft gebrachte Argument, dass ja 2% der Fläche für Windräder draufgehen würden ist quatsch, wegen den Abstandsflächen
Blockzitat
In diese geplanten zwei Prozent der Bundesfläche sollen nämlich auch die Abstandsflächen einfließen, die Windräder zum Beispiel zueinander brauchen. Stehen Anlagen zu eng zusammen, können die Anlagen in zweiter Reihe nicht mehr die volle Leistung erbringen. Auf diesen Abstandsflächen können zum Beispiel Bäume problemlos stehen bleiben.wind-energie.de
Allerdings: wenn irgendwo ein Windrad steht, kann sich unter diesem auch problemlos ein Acker oder eine Wiese befinden, weder die Pflanzen noch Weidetiere stören sich vermutlich sehr am Flugschatten und die Versiegelung beträgt ± null, eine Betonplatte und ggf. noch ein Zufahrt. In Rheinland-Pfalz stehen die einfach mitten im Acker.
Von den 2% auszuweisenden Flächen werden also vermutlich < 0,1% auch wirklich „genutzt“ bzw. „verbraucht“.
Ich kenne keine einzige Aussage eines ernstzunehmenden Kommentators in diesem Bereich (der auch tatsächlich Fachkenntnis hat) die unterstellt, dass man die Infrastruktur nicht weiter ausbauen müsste.
Mein ganz persönlicher Eindruck ist (mit Eigenheim, PV und eigener Lademöglichkeit, durchschnittliche Mobilitätsbedürfnisse), dass jeder Mensch in meiner Situation bescheuert ist, wenn er/sie sich kein Elektroauto zulegt. Und zwar sowohl aus Kostengründen, als auch der Bequemlichkeit halber (ich war schon ewig nicht mehr an einer Tankstelle).
Doppelt betrifft das die gut 27% aller Haushalte, die mindestens zwei Autos besitzen, die also das Bedürfnis nach extremer Flexibilität und Reichweite mit dem Zweitwagen bedienen könnten.
Die Infrastruktur muss und wird natürlich weiter ausgebaut werden. In der Diskussion wird aber oft übersehen, dass auch für Verbrenner eine unglaubliche Infrastruktur vorgehalten und ständig erneuert werden muss. Tankstellen, Pipelines, Tankerflotten usw. Aber weil das alle gewohnt sind, wird das als „normal“ wahrgenommen, während der Ausbau der BEV-Infrastruktur irgendwie „komisch“ erscheint.
Dabei ist es natürlich objektiv deutlich netter, wenn man zukünftig nicht zur Tanke, sondern zu Hause, beim Parkplatz an der Straße oder beim Büro sein Auto anstöpselt. Ich glaube, dass da auch noch zu viel Fokus auf „Schnellladen“ liegt. Es stimmt, diese Infrastruktur ist aufwendig, die Tarife an öffentlichen Ladestationen dafür sehr teuer.
Für den Alltag praktisch aller Menschen würde es aber vermutlich reichen, das eigene Auto wenn es rumsteht (und das tut es ja 95% der Zeit) an das Äquivalent einer Haushaltssteckdose anzustecken. Selbst bei nur 10 Stunden Ladezeit kommen bei 3,5 kw/h Ladestrom noch 35 kwh rum, was bei 16 kwh/100km gut 200km Reichweite beträgt – locker mehr als die durchschnittlich 33 km Tagesfahrleistung deutscher Autos.
Für den städtischen Bereich wäre also vielleicht ein interessantes Konzept, einfach in regelmäßigen Abständen an der Straße Ladesäulen mit „Haushaltsstrom“ anzubieten, wo man über eine Mitgliedschaft bei den örtlichen Stadtwerken auch zu Haushaltspreisen laden kann. Das könnte man auch als Paket Firmen zur Installation anbieten, denn dort stehen die Autos auch i.d.R. 4-10 Stunden am Tag einfach rum.
Im Grunde lese ich immer viele Argumente, warum man sich ein E-Auto zulegen sollte, aber die nackten Zahlen der Neuzulassungen gehen in eine andere Richtung. Ich versuche da immernoch struktur reinzubringen.
Im Jahr 2023 wurden 1/3 der Neuzulassungen von privatkunden gemacht, 2/3 von Gewerblich (darunter 10% von Carsharing und Vermietern) Quelle: Statista: Link
In den Privatzulassungen gibt es bestimmt ein paar, die keine Lademöglichkeiten zuhause haben, was die Vorteile der EMobilität massiv reduzieren (kein PV Strom, kein Haushaltsstrompreis, kein bequemes Nachhausekommen und Laden etc). Das werden aber immer weniger. Immer mehr Mietshäuser bekommen Wallboxen etc. Meine These: Viel mehr Haushalte haben die Möglichkeit, diese Vorteile zu nutzen, kaufen sich aber kein E Auto. Ich würde sagen, das liegt an den unkalkulierbaren Gebrauchtwagenpreisen. Egal, wie viel Geld ich habe, ich habe doch keine Lust, mir ein Auto für 70k zu kaufen, was in 3-4 Jahren nur noch 20k wert ist, weil niemand die Alte Technik will, und keiner Bock auf die kleinen Akkus hat. Den Wertverlust will ich mir nicht leisten.
Im Gewerblichen ist die Frage, wie das Fahrprofil des Nutzers aussieht:
Servicefahrzeuge, die von vielen Mitarbeitern gefahren werden, brauchen vielleicht mehr Reichweite (wobei, welcher Service fährt denn mehr als 400km am Tag)
Firmenwägen brauchen in Teilen mehr Reichweite (klassische Außendienstler mit 60tkm/ Jahr und mehr), aber viele Firmenwägen werden viel seltener gefahren.
Warum sind hier noch nicht alle auf E Autos umgestiegen?
Die Autos sind im Betrieb deutlich teuerer, weil die Leasingraten so hoch sind (logisch, der Wertverlust wird durch die Hersteller als hoch bewertet, daher die hohen Raten). das ist entweder für die Firma schlecht (weil der Mitarbeiter nicht bereit ist, diese hohen Raten zu tragen), aber die Firma gibt das Problem an den Mitarbeiter weiter. Dieser muss sich dann überlegen, ob er das noch will.
(Konkret ist die Situation ein riesen Steuerverlust für den Staat, über den niemand spricht. Früher beim Diesel hast du gutes Auto (sagen wir mal einen 3er oder 5er BMW) für 500-600€ monatlich bekommen, all in. das ist meistens das Budget, was die Firmen dem Mitarbeiter erlauben. das Auto kostet 60.000€, damit entstehen steuern in Höhe von 200-400€ für den Staat pro Monat. einfach aus den 40% auf den Geltwerten Vorteil (1% abzüglich der Zuzahlung(also der Differenz zwischen der tatsächlichen Rate und dem Budget, was die firma bezahlt). Heute mit einem E-Auto kostet die Karre über 900€ an Rate, das ist so viel über dem Budget, dass die 0,5% oder 0,25% kleiner sind als die Zuzahlung. der Geldwerte Vorteil ist 0, die Steuern sind 0. die einzigen, die sich in dem Spiel freuen, sind die Hersteller. Der Staat findet das doof (keine Steuern), der Fahrer des Firmenwagens auch (höhere monatliche Kosten, möglicherweise Einschränkungen im Komfort durch mehr Zeit für längere Fahrten).
Gibt es schon, z.B. von Shell. Insgesamt wächst die Anzahl der Ladepunkte in Deutschland pro Jahr auch im unteren bis mittleren 2 stelligen Bereich. Gerade wurden Gesetzte zur Elektrifizierung von Tankstellen und Autobahnstrecken beschlossen. Das wird weiter voran getrieben. Laterne zur Ladesäule - Shell
Die Deutschen kaufen sich aber kein Auto für 90% der Strecken, man kauft sich ein Auto, um die Freiheit zu haben spontan jede Reise antreten zu können.
Somit sind die Urlaubsfahrten und Ausflugsfahrten, plus Familieneinkäufe, i.d.R. ausschlaggebend.
Dazu kommt das Wissen, was in den Hauptreisezeiten auf den Hauptreiserouten für ein Verkehr ist. Die Leute haben schlicht Angst, Stunden an Wartezeit vor einer Ladesäule zu stehen.
Und ja, ich kenn das noch von früher: da wird extra um 4 Uhr morgens los gefahren, um erstmal 400km zu fahren bis hinter die großen Tunnel der Alpen. Das wird mit einem E Auto halt schwer.
Dazu ist man aus den 00er Jahren immer noch verwöhnt, was Preis Leistung angeht.
Zusammenfassend:
Im Prinzip warten alle auf einen E Passat Kombi mit 600km echter Reichweite für unter 40000€.
Das ist so ein Behauptung, die gerne über Deutsche gemacht wird: das sich überdimensionierte Autos, Heizungen etc. gekauft werden, um auch in Extremfällen „gewappnet“ zu sein, auch wenn diese Extremfälle sehr selten auftreten und nur mit minimalen Komforteinbußen verbunden sind. Ich versuche, hierzu Daten zu finden.
Was wahr zu sein scheint ist, dass im europäischen Vergleich die Deutschen Autos mit hohem Verbrauch fahren:
Also mein vorsichtiges Fazit wäre: Ja, die Deutschen kaufen große Autos um damit z.B. in den Urlaub zu fahren, auch wenn das Auto die meiste Zeit nicht für diesen Zweck genutzt wird.
ich teile deine Sicht. Es ist die Sicherheit. Wir waren vor ein paar Wochen am gardasee. Mein T6 schafft rund 900km vollbeladen mit Anhänger mit einem Tank. Auf dem Hinweg haben wir gar nicht getankt, auf dem Rückweg dann in Österreich.
Mit einem ID Buzz wären wir schon vor dem Irschenberg das erste Mal am Laden gewesen, der schafft vollbeladen mit Anhänger ja keine 250km. Mit Kindern im Auto wäre das mal gar kein Spass. Zudem ist der ID Buzz sehr klein im Vergleich.
Die 600km real, unter 40k, die werden noch lange brauchen. mit der heutigen technik schaffst du nur reale 600km (also nicht den fake der Hersteller, sondern REALE, mit Menschen und Klimaanlage und Gepäck und so, und nicht bei Tempo 80 auf der BAB hinter dem LKW, sondern schönen 120/130 Reisegeschwindigkeit), wenn der Akku doppelt so groß ist. das ist technisch kein Problem, es ist nur a) viel zu teuer, b) viel zu schwer. das Gewicht ist ein großes Problem. der kwh Verbrauch steigt dann ja auch wieder, wenn die Autos so schwer sind.
Bei uns wird der Zweitwagen nun elektrisch, der Erstwagen ist elektrisch nicht existent. und dazu kommt noch, dass die Spritpreise eh wieder runter sind. Ich persönlich hab kein Motiv zu wechseln.
Das bedeutet dann in der Konsequenz: Da mit Vernunft nix zu machen ist, geht’s nur übers Ordnungsrecht. Sprich: Je früher ein echtes Verbrenner-Aus kommt, desto besser.