Wenn ich auf die nackten Zahlen schaue, dann braucht es CO2 neutrale Kraftstoffe. 20% der Neuzulassungen waren letztes Jahr echte e Autos. Ohne die Förderung ist der Anteil sogar Wiederkauf 15% im Januar/februar gefallen. Dazu meine These: die meisten Firmenwagen sind mittlerweile e Autos, weil die Firmen damit ihren CO2 Abdruck senken können. Da ist kaum mehr Steigerung zu erwarten…
Wenn wir, zumindest als Übergang, nicht schleunigst umweltschonende Brennstoffe haben, wird das nix. Dazu kommt, dass man damit SOFORT einem impact hat, währenddessen das e Auto ja eine neu Anschaffung bedeutet. Bei mir konkret: mein Familien Auto ist topp in Schuss. 6d temp, macht keinen Sinn, ein neues Auto zu kaufen, selbst wenn es ein passendes gäbe.
Man könnte so einen Kraftstoff weniger besteuern, dafür Steuer für normalen Benzin/diesel hoch… das würde schnell etwas verändern.
Es gibt da eine ganz einfache Möglichkeit, Verbrenner aus dem Verkehr zu ziehen: man zieht sie aus dem Verkehr. Natürlich nicht einfach so und alle gleichzeitig. Aber die verschiedenen Abgasnormen und Umweltzonen gibt es heute schon. Es würde mich absolut nicht wundern (und ich würde es unterstützen, wenn in 10 Jahren die Einfahrt in die meisten Ballungsgebiete mit einem Verbrenner schlicht illegal ist. Oder die Kfz-Steuer jedes Jahr in Abhängigkeit von den CO2-Emissionen schrittweise erhöht wird.
Oder mal total marktgerecht gedacht: Wenn CO2 erstmal 400 Euro/to kostet, dann verursachen 15.000 km Fahrleistung im Jahr bei 6l/100km schon über 2.100 Euro Mehrkosten (bei 1l Benzin = 2,37 kg CO2). Wenn ein neues e-Auto ab 20.000 Euro zu haben ist, dann lohnt sich der Wechsel zum Stromer schon deswegen.
Hier im Thread wurde ja schon die ADAC-Kostenvergleich-Liste verlinkt. Bei Neuwagen sind E-Autos in vielen Fällen schon heute pro gefahrener km günstiger als die vergleichbaren Verbrenner-Modelle. Sobald die Industrie auch in der niedrigeren Preisklasse entsprechende Angebote macht und ein paar mehr Ladesäulen im Land rumstehen, regelt sich die Nachfrage nach E-Autos meiner Ansicht nach von allein.
Studien belegen bereits mit dem schmutzigen Strommmix von vor einigen Jahren, dass der CO2-Rucksack eines BEV sich nach (in DE) 60’000 KM eingefahren hat.
Im Vergleich zu Benzin und Diesel kann das mit dem deutschen Strommix von 2022 bis 2037 über eine Gesamtlaufleistung von 240.000 Kilometern betriebene Elektroauto laut der Analyse seine Vorteile nach circa 45.000 bis 60.000 Kilometern ausspielen. Der größere „Treibhausgas-Rucksack“, der durch die aufwändigere Produktion der Batterie entstehe, kann über die Zeit der Fahrzeugnutzung somit amortisiert werden. Legt man […] regenerativem Strom (Wind) zugrunde, dann amortisieren […] Treibhausgas-Emissionen aus der Produktion bereits nach circa 25.000 bis 30.000 Kilometern gegenüber Benziner bzw. Diesel.
Ich sehe das anders. Unsere Wirtschaft hinkt lediglich in Sachen Batterie und Software hinterher. Ein weiteres Umdenken wäre hier m. E. dennoch noch zu forcieren, damit auch der letzte Petrolhead-Ingenieur begreift, dass er ein totes Pferd reitet.
Das sind m. E. nicht mehr die Hauptgründe. Hauptgründe für den schleppenden Ausbau sind die hohen Preise und fehlende Infrastruktur für das Laden zuhause bei Mieter/innen. Die Schnelladeleistungen der Fahrzeuge und Elektroinfrastruktur hat sich und wird sich in naher Zukunft noch deutlich verbessern. Auch bestehende Autos laden teilweise bereits in einer halben Stunde 300 KM nach - und mal ehrlich, alle 2.5 - 3 Stunden mal kurz Pause ist auch kein Totschlag-Argument mehr.
Die Entstehung von E-Fuels oder Wasserstoff ist mitnichten CO2-Neutral. Selbst, wenn alle benötigte Energie rein regenerativ erzeugt würde, gäbe es ein massives Problem mit dem Energiebedarf, da der Wirkungsgrad durch die Wandlungsverluste und energieintensive Verfahren massiv geringer ist, als beim BEV.
Ich habe das hier schon einige Male verbreitet und tue es wieder: Es gibt aktuell keine bessere (weil effizientere) Lösung als BEVs.
In den letzten Wochen gibt’s ja immer mehr HVO Tankstellen. Es ist ohne Zweifel so, dass BEVs am effizientesten sind. Nur scheinen die Verbraucher mit ihrer Kaufentscheidung nicht dem nachzukommen. Weder werden Autos früher ausgetauscht, noch sind bei den Neuwägen BEVs am wachsen.
Die Frage, die ich mir bei HVO stelle (im übrigen die gleiche wie bei pellets Heizungen) wieso ist das CO neutral? Faktisch ist der CO2-Ausstoß lokal am Fahrzeug der gleiche wie beim normalen Diesel. Dass der Ausgangs Stoff CO gebunden hat, bspw durch Pflanzen Wachstum, ist ja nett. Aber was wäre passiert wenn der Abfall nicht in HVO gewandelt worden wäre? Würde er dann auch sein co2 abgeben? Wenn nein, wäre das ja ein Witz, außer man könnte auf unbebauten Flächen massiv den Rohstoff anbauen…
Streng genommen sind HVO und Pellets nur CO2-neutral, wenn die zur Herstellung nötigen Rohstoffe CO2-neutral angebaut wurden und/oder es keine alternative energetische Verwendung der Produkte gegeben hätte. Und darum sind weder HVO noch Pellets streng genommen CO2-neutral, nur CO2-neutraler als zum Beispiel Diesel oder Benzin. Wie viel besser die Bilanz ausfällt, dass müsste man im Detail betrachten (irgendwo im Internet findest du dazu bestimmt Berechnungen). Ich nehme an, dass die Bilanz deutlich schlechter als bei z.B. Solarstrom ausfällt.
Weil die Politik aufgehört hat, starke Anreize zu setzen. Allerdings kommen zunehmend gute E-Autos mit Neupreisen um ca. 20.000 Euro auf den Markt (z.B. der neue Dacia Spring ab 16.900 Euro mit 200+ km Reichweite oder der Citroen e-C3 ab 23.300 Euro mit 300+ km Reichweite). Es zeichnet sich deutlich ab, dass E-Autos bald nicht mehr nur im Betrieb, sondern auch in der Anschaffung billiger sein werden als Verbrenner. Allein das wird BEV einen soliden Marktanteil verschaffen und wenn wir endlich die Ladeninfrastruktur auf die Reihe bekommen, dann ist die Messe in ein paar Jahren gelesen.
Dann wäre ein E-Auto, das mit Photovoltaikstrom geladen wird aber auch nicht CO2-neutral, weil man mit dem Strom ja alternativ auch grünen Stahl oder was auch immer herstellen könnte.
Tatsächlich haben wir ja schon Zeiten, in denen zu viel Strom im System ist. Wer da tankt, tut es definitiv klimaneutral.
Ansonsten kann ich meinem 8-jährigen Neffen nur zustimmen, wenn er seiner Oma erklärt, dass es nicht egal ist, wenn sie das Licht brennen lässt, wo sie doch jetzt den Strom von der Sonne bezieht und ansonsten Ökostrom hat. Denn wenn mehr Ökostrom im System ist als Käufer, profitieren auch die, die sonst dreckigen Strom bekämen.
Bei Bäumen ist die alternative Verwendung einfach, sie stehen zu lassen, damit sie weiter Schatten spenden bzw.weiteres CO2 einsammeln. Weitere Sonneneinstrahlung macht lediglich die Atmosphäre wärmer.
Die alten Fette, die die Grundlage für HVO bilden, würden sonst und Kraftwerken verfeuert werden. Da wird das CO2 auch wieder frei, allerdings bei einem höherem Wirkungsgrad. Ich rede hier nur von Abfällen, nicht von extra angebautem Palmöl oder so. Also schwer zu sagen, wie CO2-Neutral HVO ist:
-Wenn ich damit fossilen Diesel ersetzte und die Energie, die jetzt nicht im Kraftwerk erzeugt wird, nebenbei durch überschüssige EE ersetzte, dann ist es zumindest klimaneutraler als Diesel.
-Wenn ich aber viel Energie in die Herstellung von HVO stecke, den Treibstoff mit dem Diesel-LKW transportiere und dann im Kraftwerk fossiles Öl, statt alte Fette verbrenne, sieht das vermutlich nicht gut für HVO aus
Man kann die selbe kwh ja nur einmal verbrauchen. Als „alternative energetische Verwendung“ würde ich also nur eine effizientere Nutzung zählen und die Differenz zwischen den beiden Verwendungen berücksichtigen. Ein BEV mit Strom zu betreiben ist ziemlich effizient (im Gegensatz dazu, HVO in einem Ottomotor zu verbrennen).
Danke für die links. Habe auch eine weitere Analyse der DUH gefunden. Im Grunde ist die Message:
wahrscheinlich wird viel Rohstoff extra dafür produziert, dann ist das natürlich nicht CO2 neutral. (Die Annahme der co2 Neutralität ist ja, dass das Reststoffe sind, die eh ihr CO2 wieder abgeben)
die Effizienz, die Rohstoffe hier einzusetzen, ist schlecht, (analog dem Wasserstoff Auto)
Die Antwort vieler Podcasts ist nun: das Elektro Auto, denn das hat a) so hohe Effizienz und b) kommt der Strom ja bald garantiert aus erneuerbaren.
Nur so wirklich klappt das nicht. Auf meiner urlaubsfahrt wieder das normale Bild: an den Tankstellen der Autobahnen alles voll, an den Landestellen daneben gähnende Leere. Das Argument „wir haben nicht genug Landestellen“ ist doch ein Witz! Die Realität ist: die Leute wollen diese Autos nicht in dem nötigen Umfang. Sind wir einfach am arsch? Müssen wir den verkehrssektor einfach als unlösbar abhaken und wo anders die Sache ausgleichen?
Davon abgesehen, dass die meisten die ich kenne auf Urlaubsfahrten durchaus auch von Wartezeiten an Ladesäulen berichten kann ich für ländliche Regionen durchaus sagen, dass es da teils deutliche Lücken in der Infrastruktur gibt.
dann sind wir am Arsch, oder? Platt gesagt… außer dem Matra-artigen „Wir brauchen eben E-Autos“ scheint es dann keine Lösung zu geben. Ein Konzept, wie wir da hinkommen, sehe ich nicht. Massive Subventionen? (Geht nur mit Schulden, wie man sieht, und das wollen wir ja nicht). Die daraus resultierenden Mehrmengen an Strom erneuerbar erzeugen? Sehe ich auch nicht. Den Strom dann auch günstig anbieten können? Da sind wir weit weit weg von.
Immerhin weiss ich jetzt, dass HVO100 keine Lösung ist. Dann muss ich mich auch nicht aufregen, dass VW den Kraftstoff für mein Auto nicht freigibt, bzw. noch nicht freigegeben hat.