LdN 419 | Hobbypilot Friedrich Merz

Ich finde die Aussage zur Fliegerei von Merz ist zu kurz gedacht.
Zunächst der CO2-Fußabdruck: die taz hat mal recherchiert und kommt auf 7 t CO2 pro Jahr über die letzten drei Jahre (Link). Ein CO2-Rechner sagt, dass einmal Mallorca und zurück in der Economy-Class auf ca. 0,6 t CO2 kommt (Quelle). Er ist also jedes Jahr 10 mal nach Mallorca geflogen oder hat den Gesamt-CO2-Ausstoß eines Haushalts nur durch die Fliegerei verbraucht.

Der Fußabdruck ist aber nur ein Nebeneffekt, als Politiker könnte er viel mehr Einfluss auf den gesellschaftlichen CO2-Fußabdruck haben als ein paar persönliche Tonnen. Das relevante daran ist doch seine nicht vorhandene Vorbildfunktion. Wer ständig mit dem Privatjet hin und her fliegt, statt mit der Bahn nach Berlin zu fahren sagt mir doch ganz deutlich, dass ihm das Klima völlig egal ist im Vergleich zu persönlichem Komfort. Er fliegt nicht ab und zu mal zum Spaß, sondern regelmäßig von Zuhause nach Berlin, das ist nicht Hobby-Fliegerei, das ist berufliches Pendeln mit dem Flugzeug. Ich gehe nicht davon aus, dass jemand, der so etwas betreibt auf die Bevölkerung zugehen wird und sagt, dass wir uns alle mal am Riemen reißen müssen, was unsere gemeinsamen Emissionen angeht. Kann er ja auch gar nicht glaubhaft. Das wäre aber das, was ich von einer Bundeskanzlerin erwarten würde.

Kleiner Zusatz noch, er erwähnt auch nicht mit einem Wort, dass er die Fliegerei zwar als Hobby hat, aber den CO2-Ausstoß wenigstens kompensiert, könnte er sich ja dreimal leisten jede Tonne doppelt zu kompensieren. Dann würde ich ihm das als Hobby, das er sich gönnt und sich trotzdem für das Klima interessiert abnehmen. Alles was man von ihm dazu hört ist im Endeffekt ein „tja, bin halt reich, ich mach was ich will und mir Spaß macht“.

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Moin,

zunächst ein kleiner Disclaimer, ich bin Fluglehrer, Luftfahrtingenieur und Eigentümer eines kleinen Flugzeuges dessen Wert unter dem eines Mittelklasseeletroautos liegt und welches ich unter anderem auch zum geschäftlichen Reisen verwende. Ich bin bei dem Thema also sicher emotional befangen, wenngleich nicht ganz Ahnungslos und bemühe mich faktisch zu bleiben. Ich kompensiere meinen kompletten Fußabdruck und spare an anderer Stelle (Transport, Ernährung, Verbrauch, etc.).

Wenn Herr Merz, wie im Artikel benannt in drei Jahren 50.000 km zurückgelegt hat, sind dies 208 Flugstunden oder 8750 Liter Jet A1 oder 23000 kg CO2 im Sparflug und 173 Stunden, 9655 Liter, 25400 kg CO2 im Schnellflug bei 2,63 kg CO2 Emission pro Liter.

Der Vergleich zum KfZ ist nicht ganz trivial. Der Vergleich der gereisten Strecke auf der Straße zum Großkreis ist etwa das 1,3-fache.

Die 50.000 km entsprächen einer Strecke von etwa 65.000 km auf der Straße. Für einen äquivalenten CO2-Ausstoß zu seiner DA62 dürfte das Auto etwa 13 bis 15 Liter/100km verbrauchen. Erscheint mir bei manchem SUV jetzt auch nicht allzu unrealistisch.

Zu sagen, Merz würde zwischen 23 und 25 Tonnen CO2 ausstoßen durch die Wahl des Flugzeuges, halte ich für nicht sehr ehrlich, wenn der Vergleich nicht gezogen wird, wie Merz sonst reisen würde. Ich denke die Mehrbelastung wären etwa 6-8 tonnen CO2 in drei Jahren.

Das Problem allerdings ist ja nicht das Fliegen an sich, sondern die mit dem Fliegen verbundenen Emissionen. Ein Teil meiner beruflichen Tätigkeit verbringe ich damit, dies zu Ändern. Und auch wenn Betreiber von Flugzeugen dies wünschen, so ist es technisch nicht trivial die Luftfahrt umzustellen.

Aufgrund der Massen, die mit den Batterien verbunden sind, kommen wir in der Luftfahrt nicht um fluide Energieträger herum. Natürlich gibt es auch Batterieelektrische Flugzeuge (sogar solche, die man kommerziell kaufen kann), allerdings sind die möglichen Anwendungen derzeit hierfür extrem begrenzt. Viel Aufmerksamkeit wird derzeit der Entwicklung von Technologien und Zulassungsvorschriften um Wasserstoff gewidmet, insbesondere LH2 zum elektrischen Fliegen mit Brennstoffzelle, aber auch zur Direktverbrennung in einer Turbine. Auch synthetisch hergestelltes Kerosin (SAF, Synthetic Aviation Fuels) ist (noch in gewissen Grenzen für sehr viel Geld) verfügbar und ich kenne beruflich einige Betreiber von Geschäftsreiseflugzeugen, die die Anweisung herausgegeben haben, wenn immer es geht, so viel SAF zu tanken wie irgend möglich.

Allerdings ist auch die kommerzielle Luftfahrt eine extrem sichere Transportmöglichkeit, in der Flugunfälle schon zu selten sind, um überhaupt eine statistische Grundlage zu liefern. Die Luftfahrt ist durch die Regulierung und Training aller Beteiligten so sicher geworden, dass es auch für eine Regulierende Behörde nicht einfach ist, eine technisch nicht-triviale Technologie sicher in das System einzuführen. (Um das zu verdeutlichen, hätten wir heute noch die Unfallraten der kommerziellen Luftfahrt aus den 1970ern oder 1980ern, hätten wir rund 700-1000 tote in der kommerziellen Luftfahrt pro Jahr alleine in Europa. Heute sind wir weltweit bei unter 200 Todesfällen pro Jahr, und da ist der Abschuss eines Ukrainischen Linienflugzeuges im Iran in 2020 schon mit eingerechnet.)

Hohe Unfallraten durch neue Technologien werden in der Luftfahrt nicht akzeptiert. Gleichzeitig folgt technischem Versagen oft ein katastrophaler Ausgang und daher braucht Entwicklung und Einführung nachhaltiger Antriebe wesentlich mehr Sorgfalt und damit mehr Zeit und mehr Geld als auf Bodengebundenen Transportmethoden. Ich war im Dezember auf dem ersten H2 Certification Workshop bei der EASA, wo klar war, dass viele Unternehmen abseits der gehypten „new urban mobility“ ernsthafte Anstrengungen unternehmen. (Hier gibt es ein paar der Materialien für interessierte Leser: https://www.easa.europa.eu/en/newsroom-and-events/events/easa-certification-roadmap-h2-international-workshop-2024#group-event-materials)

Die Menschheit kann es sich ökologisch leisten, die Flugwende nicht zu überhasten und die Durchführung Ingenieuren zu überlassen, so dass es wirklich umgesetzt wird und nicht nur als Greenwashing betrieben wird weil man zu viel zu schnell will. Der Umbau der Straßengebundenen Mobilität ist bereits entwickelt. Hier ist es nur noch eine Frage des Wollens, weniger des Entwickelns.
Die Wärmewende ist derart trivial, dass es absolut nicht nachvollziehbar ist, wieso überhaupt noch auch nur eine einzige Gas- oder Ölheizung betrieben wird. Das allerdings schon seit einigen Dekaden.

Ich persönlich sehe aus dieser Motivation heraus keinen großen Widerspruch darin, auf CO2 Reduktion Wert zu legen und dennoch mit dem Flugzeug zu reisen.

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Behauptung: „Ich verbrauche mit diesem kleinen Flugzeug weniger Sprit als jeder Dienstwagen eines Mitglieds der Bundesregierung“, sagte Merz im ZDF-„Sommerinterview“, das am Sonntag ausgestrahlt wurde. Aber stimmt das?

Als Bundestagsabgeordneter darf Merz, der sich selbst einmal „zu der gehobenen Mittelschicht“ zählte, kostenfrei Bahn fahren. Damit hätte er keinen Liter Sprit verbraucht – aber auch deutlich länger nach Sylt gebraucht.

Vom Flugplatz Schönhagen südlich von Berlin, von dem Merz Radardaten zufolge am 8. Juli Richtung Sylt startete, liegt die Insel 440 Kilometer Luftlinie entfernt. Bei durchschnittlich 14,4 Litern auf 100 Kilometer wäre das ein Verbrauch von rund 63 Litern. Bei der Autostrecke von etwa mehr als 550 Kilometern zwischen den beiden Orten und einem Verbrauch von 9,8 Litern (Geywitz) auf 100 Kilometer wären es nur knapp 54 Liter.

Als Bundeskanzler hätte er einen gepanzerten PKW. Damit gilt:

Nimmt man die berichteten 18 bis 20 Liter auf 100 Kilometer von Scholz’ gepanzertem Wagen, wären es auf der Strecke wohl um die 100 Liter.

Allerdings muss der hinterreisen, denn er muss ihn ja dann vom Flughafen abholen.

Quelle:

Faktencheck: Frisst Merz Privatflieger weniger Sprit als der Regierungs-Dienstwagen? | STERN.de

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Als Bundeskanzler hätte er einen gepanzerten PKW.

Ich bin mir nicht sicher, dass der Vergleich mit der DA62 dann noch notwendig ist. Also ob er in dem Amt dann noch DA62 fliegt. Daher halte ich den Vergleich zum Stadtpanzer eines Kanzlers für nicht legitim.

Über die zitierten 9 Liter unterschied würde ich persönlich kein Fass aufmachen, ich erlebe viele Leute, die mehr durch zielloses Fahren im Kreis verbrauchen.

Ich glaube der Hebel, den ein Bundeskanzler beim GEG hat, ist größer.

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Wird er. Er muss ja seine Pflichtstunden zusammen kriegen. Insofern stimme ich der Lage auch zu, dass es andere Themen gibt, bei denen man ihn stellen kann.
Es ist halt ein Hobby, das elitär und umweltschädlich ist.
Und damit kann man die Frage stellen, ob er es aus Eigeninteresse macht, wenn er an billigem Sprit festhält und eine CO2-Abgabe verhindert. Es macht ihn also angreifbar.
Ansonsten kann er in seiner Freizeit Flugzeug fliegen, Gletscher-Ski-Fahren oder einen Merkel-Krimi lesen. Ohne dass uns das interessieren sollte.

Auf der zweiten Seite kann man auch argumentieren, dass Politiker Vorbilder sein sollten.
Ein Politiker wurde auch schon dafür zerrissen, dass er nicht wusste, was ein Brot kostet.
Ein Bundeskanzler, der Privatflugzeug fliegt: wie soll der den kleinen Mann von der Straße verstehen oder vertreten?

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Er fliegt ja eine zweimotorige Maschine nach Instrumentenflugregeln, da muss er keine Mindeststunden machen, sondern einen Jährlichen Prüfungsflug absolvieren. Aber auch mit der einfachen Privatpilotenlizenz kann man, bekommt man seine Flugstunden nicht zusammen, eine Befähigungsüberprüfung als Stundenersatz fliegen. Für die „Wald- und Wiesencessna“ werden 12 Flugstunden in zwei Jahren verlangt, das ist jetzt nicht das meiste.

Es ist halt ein Hobby, das elitär und umweltschädlich ist.

Ich kann verstehen, warum die Fliegerei diesen Anschein hat, allerdings kann ich aus meiner Erfahrung so pauschal nicht bestätigen, zumal es da sehr viele Abstufungen gibt. Die allermeisten Privatpiloten, die ich kenne, sind keine Aufsichtsratsvorsitzenden oder kommen überhaupt in die Nähe des Merz’schen Vermögens. Für die allermeisten ist es auch unerreichbar, eine DA62 zu erwerben.

Viel Fliegerei wird in Aeroclubs organisiert, oft mit einer mehr oder weniger starken Jugendgruppe im Segelflug, Motorsegelflug und Ultraleichtflug. Gerade im Segelflug kenne ich viele Jugendliche, deren Eltern Harz-4 Empfänger waren, und die sich über Vereinsarbeit und Schülerjobs den Segelflug erarbeitet haben. (Der ja zudem auch auch sehr emissionsfrei ist). Nicht selten sind diese Menschen dann später in technischen Berufen sehr erfolgreich und auch im Wettbewerbssegelflug erfolgreich. Je nach Vereinsstruktur kann man Segelflug bequem ab 500-600€/Jahr betreiben. (Als ich anfing zu fliegen, 1995, waren das 500 DM all in in unserem Verein für Jugendliche).

Aber auch im Motorflug ist der typische Privatpilot im Querschnitt der Gesellschaft zu finden. Ich kenne mehr Pilot:innen, die als Kaufleute, Feuerwehrleute, Kranfenpfleger:in, Lehrer:in, Dachdecker:in, Werkzeugmacher:in, Physiotherapeut:in, Autoverkäufer:in, Ingenieur:in, Türsteher:in, Mechaniker:in, Graphikdesigner:in, Musiker:in, Sachbaearbeiter:in, Polizist:in oder Schauspieler:in arbeiten. Klar, da sind auch Ärzt:innen, Ingenieur:innen oder Selbständige dabei, aber das geht auch von der Optikerin über den Apotheker zum Drucker oder Webdesigner oder Fleischer.

Vereine verchartern ihre Motorsegler oder kleinen Zweisitzer oft zu etwa 75€ bis 140€ pro Flugstunde. Typischerweise fangen die Viersitzer bei etwa 150-300€ pro Stunde an, wobei der Ort da auch entscheidend ist. in Berlin oder Hamburg oder München ist es teurer als in Bitterfeld oder Schleswig oder Husum.

Möchte man ein eigenes Flugzeug auch besitzen, fängt der brauchbare Gebrauchtmarkt bei ca. 15000€-18000 € in der Anschaffung an, bei jährlichen Fixkosten (Hallenunterstellung, Versicherung, Wartung) von etwa 4000-5000€, jenachdem wieviel man technisch in der Lage ist an der Wartung mitzuarbeiten. Wobei sehr viele Flugzeuge on Haltergemeinschaften betrieben werden, so dass sich Anschaffung und Fixkosten dann auf mehrere Schultern verteilen.

Das ist, zugegeben, nicht die Art und der Preisbereich in der Friedrich Merz unterwegs ist (wobei er auch da noch lange nicht oben angekommen ist und in der Tat allerdings ein vergleichsweise effizientes Flugzeug fliegt). Aber ich halte pauschal die Fliegerei für nicht elitärer als Reiten, Motorrad fahren, Pauschalreisen, Clubbing, Segeln. Ich kenne auch Menschen, die für ihre Computerspiele und Konsolen mehr ausgeben, als ich für meine Fliegerei (sogar mit Kompensation).

Und damit kann man die Frage stellen, ob er es aus Eigeninteresse macht, wenn er an billigem Sprit festhält und eine CO2-Abgabe verhindert.

Das wird bei Autofahrenden Politikern nicht besser. Überdies ist Herr Merz mit seiner Maschine (wie alle privaten Betreiber) nicht von der Mineralölsteuer befreit. Ein Liter Flugbenzin kostet derzeit zwischen 2,50€ und 2,80€, je nachdem wo man tankt. Jet-A1, was Merz’sche DA62 tankt, kostet in Schönhagen 2,08€ pro Liter mit und 1,28€ pro Liter ohne Mineralölsteuer. Von dieser ausgenommen sind nur bestimmte kommerzielle Betreiber mit passender Genehmigung. (Das Flugzeug für eigene Geschäftsreisen zu nutzen reicht hier nicht aus).

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Auf der zweiten Seite kann man auch argumentieren, dass Politiker Vorbilder sein sollten.
Ein Politiker wurde auch schon dafür zerrissen, dass er nicht wusste, was ein Brot kostet.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir noch eine freiheitliche Gesellschaft bilden, wenn wir Politikern diese Art von Vorschriften machen und einen asketischen Lebenswandel aufzwingen.

Habeck wurde auch schon dafür zerrissen, dass er weiß, dass wir eine Energie- und Wärmewende benötigen. Dass jemand öffentlich zerrissen wird erscheint mir kein gutes Maß für die Beurteilung eines erlaubten Hobbys für Politikern und hat ja mit seinem Verständnis für die Gesellschaft primär erstmal wenig zu tun.

Ein Bundeskanzler, der Privatflugzeug fliegt: wie soll der den kleinen Mann von der Straße verstehen oder vertreten?

Ich glaube, da gibt es andere Punkte, die dahingehend schwerer wiegen bzw. das Denken mehr beeinflussen. Einkommen durch Kapitalerträge beispielsweise, Unter allen Privatpiloten die ich kenne, kann ich diesen Punkt nicht als ursächlich für Abgehobenheit identifizieren, ich glaube das ist zu einfach gedacht.

(Nota bene: Ich halte Friedirich Merz auch nicht für einen geeigneten Kanzler, was aber nicht daran liegt, dass er eine DA62 fliegt. Das geht in den gravierenderen Kritikpunkten unter).

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Ich sehe einen großen Unterschied zwischen „Politiker sollten Vorbilder sein“ und „wir machen Politikern Vorschriften und zwingen ihnen einen asketischen Lebenswandel auf“.

Edit: Was ich damit meine: Bitte keine Strohmänner aufbauen; die bringen die Diskussion nicht weiter.

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Du hast recht, ich habe das übertrieben wiedergegeben und „nicht fliegen“ ist extrem weit weg von einer asketischen Lebensweise. Für mich bleibt die Frage dabei dennoch, wie weit eine solche Forderung gehen sollte, ohne von einem Politiker als Person die Aufgabe von Freiheiten zu verlangen, welche er in unserer Gesellschaft schützen sollte, nur weil meine Bewertung von Freiheit eine andere wäre, da es hier ja nicht um die Art der Handlung geht, bei der es nachhaltige Alternativen gibt (i.e. was esse ich, wie fahre ich Auto, wie heize ich), sondern um eine Tätigkeit, die bereits möglichst effizient durchgeführt wird. Herr Merz fliegt ja schon mit dem sparsamsten Flugzeug in dieser Klasse (sie verbraucht die hälfte einer vergleichbaren Piper Atztec oder Cessna 303). Er fliegt quasi Passat statt Touareg.

Dem kann ich unter der Voraussetzung, dass die von dir genannten Berechnungen stimmen (kann sie nicht beurteilen), im Großen und Ganzen zustimmen; deswegen halte ich die Einordnung im Podcast auch für richtig:

Man kann natürlich über jeden Menschen Dinge finden, über die man sich dann lange ereifern kann. Und Friedrich Merz bietet da hier und da Angriffsfläche. Wir kommen auch gleich noch zu ein paar anderen Punkten, aber wir fanden das mit der Fliegerei eigentlich – das ist, das ist irgendwie einfach kein gutes Thema, um sich über ihn aufzuregen. Spannender sind schon politische Fragen.
(55:17–37 LdN+)

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Man sollte auch erwähnen, dass Merz schon mit 15/16 Jahren einen Segelschein gemacht hat, das Thema Fliegen also schon sehr früh eine Rolle gespielt hat n seinem Leben. Das Segelfliegen wurde ihm dann von den Eltern verboten, weil er so schlecht in der Schule war. (hat er so im „alles gesagt“ Podcast erzählt)

Wobei die Erzählungen von Merz über seine Jugend, die er u.a. bei „alles gesagt“ verbreitet hat, möglicherweise inhaltlich an der Realität eher vorbei gehen und nur dazu dienen, den biederen Merz nicht ganz so bieder erscheinen zu lassen. Das war im Jahr 2000 ja schon ein Thema und ich sehe nicht, warum seine noch stärkeren Schilderungen nun im Jahr 2025 glaubwürdiger sein sollten als seine (von seinen ehemaligen Schulkameraden damals schon bestrittenen) Schilderungen im Jahr 2000…

https://taz.de/langweiler-friedrich-merz-erfindet-eskapaden/!1196692/

Das Ganze könnte man daher auch als „Mega-Spießer versucht sich Rebellen-Image zu verpassen“ framen…

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Als Mitglied des Bundestages hat Merz eine Bahncard 100 für die 1. Klasse, die wir Steuerzahler finanzieren, egal ob er Bahn fährt oder nicht. Er könnte also bequem mit der Bahn fahren und unterwegs entweder arbeiten oder sich entspannen um dann gut vorbereitet am Ziel anzukommen. Asketisch würde ich das auf keinen Fall nennen. Dass er stattdessen im Privatflieger reist, finde ich dekadent. Wenn man sich auf der anderen Seite anschaut, wie er über Bürgergeldempfänger’innen, Migrant’innen usw. spricht, ist das einfach nur weltfremd und arrogant.

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Ganz ehrlich, wenn ich die Entscheidung hätte:

a) ein Kanzler oder eine Kanzlerin, der/die den Klimawandel ernst nimmt, die Ukraine ernsthaft unterstützt, sinnvolle, progressive Sozialpolitik macht, und dafür fliegt Merz bis zu seinem Lebensende pausenlos mit seinem Privatflugzeug durch die Welt

oder

b) Merz wird Kanzler und verzichtet auf sein Flugzeug,

dann würde ich a) wählen.

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Jener Friedrich Merz war sich allerdings nicht zu schade, Witze über Klimakleber zu machen, die nach Bali geflogen sind. Es ist also legitim, auch diese Maßstäbe ihm anzulegen. Auch würde ich A für unwahrscheinlich halten, denn vermutlich hätte die Politik auch Einfluss auf das eigene Leben und die eigene Überzeugung.

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Ich halte a) für geradezu ausgeschlossen.
Was ich ausdrücken wollte, ist, dass ich ihn für eine Vollkatastrophe halte.

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Wenn das stimmt, dann finde ich das sparsam und nicht verwerflich.

Ich hab gerade mal in meine Auto-Kosten-Unter-Kontrolle behalten App geschaut und ich komme auf einen CO2 Ausstoß von von 6,5 Tonnen im Jahr. Da hüte ich mich den ersten Stein zu werfen…

Der Durchschnittsausstoß der Deutschen liegt bei 10 Tonnen im Jahr. Da sind 6.5 Tonnen on top schon verdammt viel.

Ich möchte keine Spaßbremse sein, es interessiert mich wirklich: Was wollt ihr eigentlich durch die Berechnungen herausfinden? Also, angenommen, ihr kommt irgendwann zum selben Ergebnis, was könnte man daraus optimalerweise folgern? Dass Merz 42 klimaschädlich ist?

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Es ist ja nicht so, dass Merz ansonsten nix konsumiert oder tut, was nicht auch CO2 ausstoßen würde oder ausschließlich mit seinem Flugzeug unterwegs ist. Da kommt ja noch was drauf nehme ich mal an. Mit dem Flugzeug kommt er erstmal nur zum Flughafen und sicher fliegt er nicht nur…

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