Gesellschaftsjahr LdN 381

Alles richtig. Dafür gibt es dann die etwa 3monatige Ausbildung zur Betreuungskraft und Alltagsbegleitung. :wink:
Gibt für alles eine nötige Qualifikation in Deutschland.
Nimmt ein Zivi diesem Fachkräften den Job weg?

Ist zumindest nicht ganz so ein No-Brainer wie teils kolportiert.
:grin:

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Vielleicht gibt es auch einen Mittelweg, ich habe auch noch kein fertiges Konzept, aber wenn man bspw. keine Pflicht hat, aber niedrige Einstiegshürden, eine hohe gesellschaftliche Anerkennung und Benefits wie freien 49€ Ticket, doppelte Renten-Punkte für die Zeit, günstige zentrale Staatswohnungen für die Zeit, oder was auch immer, schnellere Einbürgerung … Wenn man es dazu noch schafft, dass es eher die Default-Erwartung ist (Opt-out) hätte man ggf. ein System, in dem mehr Leute so etwas machen und auch die Gesellschaft wieder besser zusammenwächst, ohne dass man den Teil des Zwangs braucht. Vielleicht kann es auch eine Art 11. Klasse nach der Schule sein … das nur mal so Gedanken, vielleicht auch zu viel Wunschdenken

Naja, entweder es gibt einen staatlich durchgesetzten Zwang, oder es gibt keinen. Das was du beschreibst (niedrige Einstiegshürden, Benefits) ist kein Mittelweg zwischen Pflicht und Freiwilligkeit, sondern eine Aufwertung des Freiwilligendienstes.

Das ist dann eine gesellschaftliche Frage, keine institutionell-politische.

Eine Sache finde ich in dieser Debatte aber zunehmend unklar: Die Zusammenlegung der Debatte um Wehrpflicht und Dienstpflicht/Gesellschaftsjahr. Die Wehrpflicht ist eine Frage, wie Deutschland sich sicherheitstechnisch/militärisch aufstellen will. Das ist mMn ein ganz anderer Fokus als die Frage nach einem Gesellschaftsjahr, das in irgendeiner Form soziale Bereiche und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern soll.

Ich lehne beide Pflichten ab, aber die Gründe sind völlig verschieden. Eine allgemeine Dienstpflicht könnte zum Beispiel nicht mit der (hypothetischen) Notwendigkeit einer Wehrpflicht begründet werden. Umgekehrt könnte eine Wehrpflicht beispielsweise nur schwer mit Argumenten gegen die Dienstpflicht kritisiert werden.

Zu sagen, dass man sich etwas leisten muss, ohne zu wissen, wie teuer es wird, ist natürlich auch eine Herangehensweise.
Und es wird extrem teuer für hunderttausende eine Infrastruktur aufzubauen, Kasernen, Fuhrparks usw.
Und dann braucht man natürlich auch jemanden, der die Kasernen erstmal plant und baut.
Über wie viele Billionen Sondervermögen sprechen wir? Über wie viele Jahrzehnte Planung und Bau?
Die Baubranche kommt so kaum nach und dann nehmen wir auch noch die Schulabgänger:innen für ein Jahr vom Markt?

Man schafft es ja nichtmal die paar Berufssoldat:innen auszurüsten. Vielleicht fängt man mit dem leisten können müssen ja dort erstmal an. Wenn das schon nicht klappt, muss man über keinen einzigen W-12er o.ä. nachdenken.

Alle Länder mit ernstzunehmender Armee haben entweder Berufsarmeen und/oder eine mehrjährige Wehrpflicht.

Die kämen nie auf die Idee, ein paar Schüler 12 Monate Campieren und Marschieren zu lassen um dann davon auszugehen, man hätte irgendetwas geleistet außer Symbolpolitik.
12 Monate sind verschenkte Lebenszeit.

Ehrlich wäre: 3 Jahre Wehrpflicht.

Viel Erfolg dabei :slight_smile:

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Zur BW zählt auch als Kostenfaktor massiv der Fuhrpark. Daimler wird sich freuen aber woher will die BW die dann benötigten Fahrlehrer:innen nehmen, wenn es schon in der Privatwirtschaft dort einen eklatanten Personalmangel gibt? Instandhaltung ebenfalls

Es ist schlichtweg kaum finanzierbar und wenn doch Ein Projekt für Jahrzehnte.

Und selbst dann alles nur dafür, damit man sagen kann, dass „die Jugend“ nach 12 Monaten marschieren kann, die Stube putzen, Hemden falten und auch mal draußen geschlafen hat.

Das hat 0,0 mit Wehrhaftigkeit zu tun.

Nehmt das Geld um die bereits vorhandenen Soldat:innen gut auszustatten (nichtmal das gelingt!) und die Berufsarmee attraktiv zu machen.

Alles andere ist mal wieder Boomerpolitik in der Rentnerrepublik.

Wird Zeit für das Höchstwahlalter.

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