Genderverbot an bayerischen Schulen und Behörden

Nichts. Sprache wächst mit der Nutzung. Darum halte ich für falsch, sie künstlich zu beschneiden. Ein System wird sich letztlich von selbst durchsetzen.
Wobei es in der Schweiz tatsächlich zu Missverständnissen führen könnte dort ist das -li ja anderweitig bereits in fleißiger Benutzung.

Nein, davon gibt es sogar recht viele, einige davon mit Dialekten:

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Das ist zwar richtig, dennoch gibt es eine internationale Gebärdensprache, die in weiten Teilen der Welt gesprochen wird. Während Du als Lautsprechender hoffen musst, dass Dein Gegenüber einigermaßen Englisch sprechen kann, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Gebärdensprachler sich mit einem internationalen Gegenüber schnell aufeinander einstellt und auch über detailreiche Themen miteinander austauschen kann.

Die englische Wikipedia sagt mir „Sign languages are not universal and are usually not mutually intelligible“. :man_shrugging: Sie sagt mir auch, dass es unter den Zeichensprachen Sprachfamilien gibt, und zumindest bei gesprochenen Sprachen ist eine Verständigung über die Grenzen von Sprachfamilien hinweg recht schwierig.
Die internationale Gebärdensprache wäre dann zusätzlich zu lernen, so wie Sprechende halt Englisch lernen müssen.

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Und wie hilft das den Behörden und Schulen im Schriftverkehr weiter? Sollen wir wieder auf die guten alten Hyroglyphen zurückgreifen? :wave: :muscle: :clown_face:

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Es gibt Nationen, die mit ihren Hyroglyphen ganz zufrieden sind.
Das Absurde ist doch, dass schon vor mehr als 2000 Jahren die Menschen die vielen Sprachen der Welt als Problem erkannten und bis heute zu verbohrt sind, dieses Problem anzugehen.
Statt dessen wird darüber diskutiert, ob ein Stern oder Doppelpunkt an der falschen Stelle ein Problem sein könnte.

In dem System gibt es im Singular nur den Neutrumsartikel, also hier „das Schüly“.

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Die moderne Form der Hieroglyphen sind Piktogramme, und die werden schon jetzt in Behördenschreiben teilweise ergänzend eingesetzt, gerade, wenn Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung adressiert werden. Tatsächlich fordern einige Stellen im Hinblick auf die Barrierefreiheit schon länger, dass es normierte Piktogramme auch für den Schriftverkehr geben sollte, die es aktuell leider noch nicht gibt.

Auch dieser Vorschlag ist daher nicht so albern, wie du ihn durch die Verwendung von Clown-Smilies machst. Generell neigst du in dieser Diskussion darüber, dich über Dinge lustig zu machen oder Dinge nicht ernst zu nehmen, die aus der gegenwärtigen wahrgenommenen Norm fallen. Das finde ich schade, es wirkt leider so, als seist du gar nicht offen für Veränderung.

So wie ich es sehe, geht es in diesem Thread inzwischen überhaupt nicht mehr um die konkreten Verbote bestimmter Gender-Schreibweisen in Bayern und anderen Bundesländern, sondern um irgendwelche Überlegungen, wie man Sprache insgesamt verändern könnte oder auch nicht. Aus meiner Sicht alles ziemlich off topic. Ich würde vorschlagen, entweder zum Thema des Threads zurückzukommen oder hier zuzumachen.

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Das Genderverbot an bayerischen Schulen ist kein ernsthaftes Verbot ist, da es keinen Punktabzug oder andere Konsequenzen gibt.
Das gibt mir aber noch mehr zu denken als das Verbot an sich, da es zeigt, dass es der Union nicht um die Inhalte geht sondern nur darum Populismus zu betreiben und in gewisser Weise gegen Frauen und queere Menschen zu hetzen.

Denke doch.
Erstens für die Lehrer:innen.
Zweitens möchten Schüler:innen nicht, dass etwas angestrichen ist, egal ob mit Punktabzug.

Ist den Schülerli und Lehrerli den das benutzen von Schülerli und Lehrerli verboten? Ansonsten könnten sie ja das verwenden.

Vom bayerischen Gesetz wird das mündlich Gesprochene nicht eingeschränkt, weshalb das einzige Problem die öffentliche schriftliche Darstellung von Schulen ist, z.B. Schulwebsites.

Außerdem würde ich als Schüler behaupten, dass die Angst vor den roten Markierungen höchstens auf Schüler/-innen zutrifft, die sonst auch auf drei Seiten nur zwei Rechtschreibfehler haben. Das soll heißen, niemand, der bis jetzt aus Überzeugung gegendert hat wird das in Zukunft nicht mehr tun.

Damit möchte ich nicht sagen, dass es mir egal ist, wenn die sprachliche Repräsentation von Minderheiten (und im Falle der Frauen von Mehrheiten) verboten wird. Im Gegenteil, das ist höchst problematisch.

Allerdings zeigt das meiner Meinung nach, dass die Union an dieser Stelle sich einfach nur als Kulturkämpferin fürs Vaterland inszenieren möchte.

Sehr schönes praktisches Beispiel zum Thema Gendern:

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Ich sehe aber kein Stern oder Querstrich oder sonstiges und die Form wie hier ist überall erlaubt. Wie du sagst. Ein tolles Beispiel wie man Gendern sollte um alle mitzunehmen.

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Sprachlich ist die Überschrift des DLF aber ganz schön kompliziert. Sie nennt ja für jedes Mitglied einer Gruppe einzeln Attribute (hier die Staatsangehörigkeit und Geschlecht). Ich finde nicht, dass das unbedingt immer praktischer oder leichter lesbar ist als ein kurzes „:innen“.
Ob eine bestimmte Schreibweise legal ist oder nicht, kann auch m. E. kein Argument sein, wenn es wie hier in der Diskussion gerade darum geht, wie sinnvoll so ein Verbot überhaupt ist.

Das leichter lesbare, kurze „:innen“ würde von einigen Lesern sicher wieder als „Sie haben gegendert, also wird wohl eine Frau dabei gewesen sein“ interpretiert werden, während die gewählte Schreibweise klarmacht, dass die Mehrheit der Zurückgekehrten Frauen waren. Und wenn die Aufzählung zu komplex wird, kann man ja einzelne Attribute wieder weglassen - z.B. die Staatsbürgerschaft.

Ich glaube, da ist LdN dem populistischen Söder-Trick erlegen: Es wurde ja nur die allg. Geschäftsordnung geändert (bindet auch nur die Behördenangehörigen in staatlichen Behörden - nicht mal in Kommunen etc.) und nicht wie im Podcast erwähnt ein Gesetz erlassen!

Weiterhin werde nicht das Gendern an sich verboten, sondern nur auf die ohnehin bestehende Regelung zur Schreibweise verwiesen, nach der die in der Wortmitte eingeschobenen Sonderzeichen nicht akzeptabel sind.
Über „Bürgerinnen und Bürger“ zu sprechen, ist also auch in Bayern jederzeit möglich!

Weiterhin können nichtstaatliche Behörden selbstverständlich weiterhin eigene Regelungen treffen oder fortführen. Für nichtstaatliche Institutionen, Firmen, Privatpersonen etc. ist das alles ohnehin nicht relevant!

Im Übrigen gendert der Freistaat selbst und hat kürzlich im Landtag die Gemeindeordnung, Landkreisordnung usw. geändert, um die weiblichen Bezeichnungen für Amtsträgerinnen einzuführen.

Also alles nur populistisches Gepolter und wer von den Nachrichten nur die Überschriften liest, verbreitet ggf. auch nur halbe Wahrheiten.

Wer es genau wissen will bekommt hier die volle Aufklärung: https://youtu.be/M6kEH50ZyP4?si=XJKdTPdH1N7bN7vE

Jein, es zeigt eher das typische Problem der Konservativen: Sie sind immer eine oder zwei Generationen zu spät dran. Heute sind die Konservativen endlich so weit, auch Frauen in der Sprache zu berücksichtigen, wehren sich aber mit Händen und Füßen dagegen, andere Geschlechteridentitäten außerhalb des binären Mann-Frau zu akzeptieren - und sind deshalb auch gegen jede Anerkennung dieser Gruppen in der Sprache. Dass es um die „Lesbarkeit“ oder „Schönheit“ der Sprache ginge ist dabei mMn offensichtlich ein vorgeschobenes Argument, es geht der Union um einen Kulturkampf und den Erhalt des althergebrachten Menschenbildes, welches nur Platz für „Mann und Frau“ hat - und nichts dazwischen…

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Unwichtig oder nebensächlich finde ich es nicht, ob und wie gegendert wird. Es ist das Indiz dafür, dass Veränderungen im Gang und hart umkämpft sind. Verbote helfen in diesem Fall nicht weiter, im Gegenteil. Das sage ich, obwohl ich sonst sehr wohl für Verbote bin - z. B. beim überfälligen Tempolimit sowie bei m Flugverbot für Privatjets!

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