Vielen Dank für die Folge und den Diskurs mit Martin Vogt. Viele Positionen der VDU (Mod: CDU?)triggern mich immer wieder und es war unterstützend diese durch euch kontextualisiert, widerlegt oder differenzierter dargestellt zu bekommen. Ich schätze Diskurs und Dialog, als Formate die neben einer Abgrenzung auch zu einem größeren Bild beitragen und Potenzial für Zusammenkommen bieten. Meiner Meinung nach seit ihr sehr konstruktiv mit dem teilweise sehr politischen Sprech umgegangen, einige Kritikpunkte sind im Forum bereits aufgegriffen worden.
Ich würde gerne noch ergänzen: Dass ihr auf das Genderverbot eingegangen seid finde ich sehr wichtig, da das Gesetz gravierende Folgen hat und ich die Sorge habe, dass es potenziell auch als Vorbild für weitere Verbotsgesetze in ähnliche Richtung dienen kann.
Ich hätte es hier wichtig gefunden nach dem Prinzip des Aufzeigens der Lüge nach Relativierungsversuchen durch Herrn Vogt das Gesetz als Verbot nochmal deutlich herauszuheben.
Ebenfalls wäre es wichtig gewesen das Narrativ auszuhebeln, dass Verwaltungen sich an offizielle Vorgaben halten müssen, da es ja gerade darum ging, dass diese Vorgaben verschärft wurden.
Das Narrativ des gesunden Menschenverstandes finde ich in diesem Zusammenhang ebenfalls kritisch, da Studien belegen, dass Sprache Realität schafft und damit wäre gendern die Maßnahme des Menschenverstandes und keine individuelle Propaganda, ganz im Gegensatz zum Erhalt der Sprache, einem wandelbaren Konstrukt. Diese Vorstellung ist ein ebenso unrealistischer Wunsch, wie derjenige Migration eindämmen und komplett selektieren zu können.
Anschliessend finde ich es wichtig gendern als kein Minderheitenthema zu begreifen. Weibliche und nonbinäre Menschen bilden die Mehrheit der Gesellschaft, die bisher sprachlich vor allem implizit auftaucht und damit marginalisiert (an den Rand gedrängt) sind.
Mit diesen einfachen Argumenten kann die Genderdiskurs meiner Meinung nach in ein ganz anderes Licht gerückt werden. Ganz abgesehen von dem Argument, dass Studien belegen, dass Gesellschaften bessergestellt und gesünder sind, je weiter vorangeschritten die Geschlechtergerechtigkeit, sowie die Stärkung anderer marginalisiert Gruppen, ist.
Danke für eure Arbeit, gerne weiter so!